Hallo zusammen, ich habe neulich ein Amperemeter mit zwei Skalen bzw zwei Zeigern gesehen. Es handelte sich um ein Einbaugerät, das im Steierkasten einer große Zentrifuge eingebaut was. Der angezeigte Wert und die Skalenteilung waren ungefähr gleich. Kann mir jemand jagen wozu zwei zeiger,
Vielleicht war es ein Schleppzeiger, der bleibt bei dem maximalwert stehen.
Ich kenne sowas von Stehwellenmessgeräten, der Schnittpunkt der beiden Zeiger für vor- und rücklaufende Leistung zeigt das SWR. Bild z.B. hier: http://www.mike-botzen.de/other/hp202.jpg
Es kann auch sein, daß: Der feststehende Zeiger ein einstellbarer MAX-Wert ist, der andere bewegliche der momentane IST-Wert, oft wird dabei bei Erreichen des Grenzwertes über einen eingebauten Mikroschalter ein Schaltvorgang ausgelöst.
[OFFTOPIC] STEHWELLENMEßGERÄT, WOW, das letzte hab ich glaub ich vor zwölf Jahren in den Händen gehalten, grins [OFFTOPIC OFF]
Hallo und Danke soweit. Also einen Schleppzeiger gibt es da auch. Aber halt zusätzlich noch einen zweiten (dritten) Zeiger mit eigener Skala. Ich mache morgen mal ein Bild. Grüße Jacob
Der lustige jacob, es werden immer mehr Zeiger im Steierkasten.
> Kann mir jemand jagen wozu zwei zeiger,
Zum gleichzeitigen Anzeigen von zwei Messwerten auf einem Instrument.
Vielleicht haben die zuwenig Platz auf der Frontplatte.
Hallo Tom, es ist aber nur diese eine Zentrifuge angeschlossen und platz währe reichlich da. Der Elektriker vor ort konnte mir das Teil auch nicht erklären. Der Rote ist ganz klar ein Schleppzeiger. Der Zeiger in der Skala von 0 bis 400 ist hier leider schlecht zu sehen, ist aber wirklich da.
Hab hier so ne komische Anzeige mit 3 Zeigern..Skala von 1-12
Wenn der kleine Zeiger auf 10 zeigt und der Mittellange auf 12 dann ist es Zeit für Dich ins Bett zu gehen...
Das Amperemeter hat ein Dreheisen- und ein Bimetallmeßwerk. Das Dreheisenmeßwerk zeigt den Momentanwert, während das Bimetallmeßwerk den Mittelwert über typisch 8 oder 15 Minuten anzeigt (8 oder 15 min müßte auch auf dem Instrument stehen). Auf jeden Fall sagt das Sinnbild über dem Dreheisenzeichen, daß es sich um ein Bimetallmeßwerk handelt. Wenn es interessiert, kann ich einen Ausschnitt aus einem H&B-Elima-Handbuch einscannen. Dauert aber etwas. Gruß DeBe
super, vielen Dank DeBe. Ich währe sehr an diesem Ausschnitt interessiert. Gruß Jacob
So, habe jetzt mal die Seiten eingescannt. Den Text habe ich aber nicht auf OCR-Fehler überprüft. Im Anhang ein paar Bilder, Erklärung dazu im Text. Das Bimetall-Meßwerk Diese Meßwerke haben als eigentliches Meßorgan Bimetallspiralen. Bimetall wird durch heißes Aufeinanderwalzen zweier Metalle mit verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten hergestellt. Wird nun die einseitig befestigte Spirale durch den hindurchfließenden Strom erwärmt, so hat sie das Bestreben, sich aufzurollen. Die Auslenkung des freien, mit dem Zeiger verbundenen Endes ist praktisch der Spiraltemperatur proportional. Eine zweite, gegensinnig gewickelte Spirale dient zur Kompensation der möglichen Schwankungen der Raumtemperatur. Das große Drehmoment dieser Meßwerke gibt die Möglichkeit, daß der Zeiger einen zusätzlichen Schleppzeiger mitnehmen kann, der den erreichten größten Zeigerausschlag kennzeichnet. Eine plombierbare Rückstelleinrichtung zum Verstellen des Schleppzeigers von Hand ist vorgesehen. Die Bimetall-Instrumente haben als thermische Geräte eine gewisse Trägheit, die sie in Verbindung mit dem Schleppzeiger zur Ermittlung von Belastungszuständen bzw. zur Überwachung von Stromspitzen geradezu prädestinieren. Bei allen Belastungsfragen sind zumeist kurzzeitige Überlastungen von geringem Interesse. Vielmehr ist eine gewisse Anzeigeverzögerung erwünscht, weil erst länger andauernde Belastungsspitzen sichtbar gemacht werden sollen. Die Zeit, die vergeht, bis ein gleichmäßig stark fließender Strom eine gleichbleibende Anzeige zur Folge hat, ist bei den einzelnen Meßwerken unterschiedlich. Ihre Größe hängt vor allem von der Wärmekapazität der Bimetall-Meßwerke ab. In der Praxis erwies sich eine Einstellzeit von 15 min als besonders zweckmäßig. In einigen Fällen werden jedoch als Einstellzeit auch 8 min gewählt, was teilweise mit dem Verwendungszweck oder mit den örtlichen Tarifen zusammenhängt. Bild b läßt erkennen, wie sich ein Bimetall-Strommesser einstellt, wenn er von einem seinem Endausschlag entsprechenden konstanten Strom durch-flossen wird. Absolut exakt läßt sich die Einstellgeschwindigkeit durch den geläufigen Begriff der Zeitkonstante darstellen. Darunter ist die Zeit zu verstehen, die der Zeiger von einem beliebigen Augenblick an während der Verstellung bis zum Erreichen der Höchsttemperatur brauchen würde, wenn er eine gleichför mige Verstellgeschwindigkeit beibehielte. Bild o gibt die bildliche Erklärung. Die Zeitkonstante Ts ist bei allen denjenigen Vorgängen von Bedeutung, bei denen sich ein stetiges Anwachsen einer bestimmten Größe in Abhängigkeit von der Zeit nach einer Exponentialfunktion vollzieht, nach welcher Zeit 63,2% des konstanten Endwertes erreicht werden. Bei den Bimetall-Instrumenten ist also der Zeigerausschlag ein untrügliches Maß für die Wärmeentwicklung durch den Meßstrom und darum besonders kennzeichnend für den Belastungszustand. Bimetallinstrumente haben deshalb als sogenannte Mittelwert-Meßinstrumente Bedeutung gewonnen, wobei ihre Trägheit ausgenutzt wird. Das Moment eines Bimetall-Meßwerks hängt vom Quadrat des Stromes in der Spirale ab. Es zeigt den Effektivwert, der aus der Integration über eine bestimmte Zeit entsteht, unabhängig von dessen Kurvenform richtig an. In manchen Fällen ist es erwünscht, den vom Bimetall-Meßwerk angezeigten Werten auch die momentanen Stromwerte (Effektiv-werte) gegenüberzustellen, wie sie beispielsweise von Dreheisensystemen angezeigt werden. Aus räumlichen Gründen sind oft zwei getrennte Instrumente unerwünscht oder gar untragbar. Man fand daher die Lösung des kombinierten Strommessers (rechtes Bild). Auf der äußeren Skala zeigt das Dreheisen-Meßwerk den Effektivwert an, auf der inneren das Bimetall-Meßwerk die Höchstwerte. Das Bimetall-Meßwerk hat auch hier wieder den zusätzlichen Schleppzeiger, der vom eigentlichen Meßwerkzeiger verschoben wird. Der stetig wachsende Energiebedarf stellt die Elektrizitätswerke vor immer neue Probleme. Eine Unterteilung in der Überwachung der elektrischen Übertragungsanlagen, insbesondere in ländlichen Versorgungsgebieten, ist daher oft unerläßlich. Nur so können die Übertragungsanlagen wirtschaftlich ausgenutzt und die Anlage selbst vor Schaden bewahrt werden. Auch in den Wintermonaten hier und dort auftretende Energieverknappung zwingt die Kraftwerke zu besonderen Überwachungsmaßnahmen. All diese Gründe haben mit dazu geführt, daß mit Großabnehmern Spitzentarife abgeschlossen werden, die ihm bei länger andauernden Stromspitzen erhebliche Mehrkosten bringen. Zur Erreichung einer größtmöglichen Wirtschaftlichkeit ist also auch für die größeren Verbraucher eine genaue Kontrolle des täglich auftretenden Spitzenbedarfs das Gebot der Stunde. Schon seit Jahren setzen die EVU zur Überwachung von Netzen, einzelnen Netzgruppen, Verteilungsanlagen, Transformatoren, Kabeln u. dgl. diese preisgünstigen und robusten Strom-Höchstwertmesser mit Bimetall-Meßwerk ein, die sich auf Grund ihres physikalischen Aufbaues für die Überwachung des Belastungszustandes besonders gut eignen und sich in Transformatoren- und Verteilungsstationen gut bewährt haben. In industriellen Großbetrieben sind sie unentbehrliche Helfer geworden. Man setzt hier die Bimetall-Strommesser zur Überwachung bestimmter Betriebsteile ein, um über diese Meßergebnisse zu einer besseren Gleichförmigkeit in der Maschinenbelegung zu kommen. Eine regelmäßige Ablesung und die tabellarische Zusammenfassung der Meßwerte über einen längeren Zeitraum führen oft zu Erkenntnissen, die als Grundlage für wichtige Entscheidungen und Maßnahmen dienen können. (Aus H&B Elima-Handbuch, 1965) Gruß DeBe
Der Anhang ist nicht mitgenommen worden. Hoffentlich nun.. DeBe
Nein. Der rote Zeiger ist zur Strombegrenzung, man stellt damit also den Maximalstrom ein. Der Istwert des Stromes wird somit rein thermomechanisch auf einen Maximalwert begrenzt, sobald der Anschlag erreicht wird -> Stromquelle, z.B. Ladung von Bleiakkumulatoren.
@Schwurbl (Gast) >Der Istwert des Stromes wird somit rein >thermomechanisch auf einen Maximalwert begrenzt, sobald der Anschlag >erreicht wird Klar, wir begrenzen einen Strom von 200A in einem 96x96mm Gehäuse. Ne, das ist ein Schleppzeiger. Mit dem schwarzen Drehrad unten rechts kannst du den Maximalstromwert wieder zurück setzten.
Der Vollständigkeit halber: Ich kenne auch ein Leistungsmessgerät (ähnlich aufgebaut wie das o.g. SWR-Meter), das mit 2 Zeigern arbeitet. Der eine zeigt die Spannung, der andere den Strom an. Am Schnittpunkt der beiden kann man an der darunterliegenden Skala (besser gesagt Tabelle) die Leistung ablesen. Das hat aber mit dem hier gezeigten Gerät nichts zu tun. n.B. 150A- Zentifuge, dürfte nicht gerade die kleinste sein. Was wird denn hier geschleudert?
hallo eprofi, es handelt sich um eine Seperationsanlage der Firma Herrneknecht. Die Zentrifuge wird benutzt um Feinstanteile ( 1-75 um) aus einer Bohrspühlung zu entfernen. Durchsatz 30 bis 50 [m^3/h]!!! Gruß jacob
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