Hallo! Ich betreibe einen Uebertrager an einer Rechteckspannung, d.h. ich speisse auf der Primärseite eine Rechteckspannung von ca. 500kHz ein. Auf der Sekundärseite kommt ebenfalls ein Rechteck raus. Frage: Wenn man nach der Formel U=L*di/dt geht, sollten doch auf der Sekundärseite nur "Nadelspitze" sichtbar sein. Denn nach der Ableitung des Rechtecks haben nur die Flanken einen Einfluss auf die Spannung und die "stabilen" Phasen des Rechtecksignales sind nach der Ableitung null. Wieso sehe ich trotzdem ein "gutes" Rechtecksignal auf der Sekundärseite? Mike
Die Formel gilt doch nur für die Spannung über eine Spule, wenn man einen Strom durch diese treibt, also praktisch deren ,,dynamischer Widerstand''. Du hast aber eine Spannung anliegen, die sich ändert. Damit ändert sich danach das Magnetfeld im Kern, und diese Änderung wiederum induziert auf der Sekundärseite eine Spannung. Nachdem die Änderung beendet ist (,,Dach'' deines Impulses), würde die induzierte Spannung auf der Sekundärseite allmählich wieder zurückgehen (nach einer e-Funktion). Wenn allerding deine nächste Flanke des Rechtecks sehr viel früher eine Änderung in die andere Richtung induziert, dann wirst du diese langsame Änderung nicht sehen und bekommst stattdessen den Eindruck, das Dach des Rechtecks sei waagerecht.
>Wenn man nach der Formel U=L*di/dt geht, sollten doch auf der >Sekundärseite nur "Nadelspitze" sichtbar sein. Denn nach der Ableitung >des Rechtecks haben nur die Flanken einen Einfluss auf die Spannung und >die "stabilen" Phasen des Rechtecksignales sind nach der Ableitung null. Diese Formel beschreibt den Magnetisierungsstrom in der Primärspule. Der ist, wie du sicherlich weißt, in diesem Falle dreieckförmig. Hat als einen Konstanten Anstieg. Ein dreieckförmiger Strom hat auch ein dreieckförmiges Magnetfeld zur Folge, da H,B proportional zu I ist. Laut Induktionsgesetz ( Uind = - N*dphi/dt) ist die induzierte Spannung gleich der Änderung des Magnetfeldes. Diese Änderung ist allerdings (wie die Stromänderung) kosntant. Somit entsteht eine konstante Spannung. u_primär ------ ------ ------ ------ ------ | | | | | | | | | | | | | | | | | | GND+------+------+------+------+------+------+------+------+----- | | | | | | | | | | | | | | | | | | - ------ ------ ------ ------ i_primär (wenn sekundär leerlauf) /\ /\ /\ /\ /\ / \ / \ / \ / \ / \ / \ / \ / \ / \ / \ /------\------/------\------/------\------/------\------/------ / \ / \ / \ / \ / / \ / \ / \ / \ / \/ \/ \/ \/ u_sekundär (ableitung von i_primär) (wicklung zeigt magnetisch in gleiche richtung wie primärwicklung) ------ ------ ------ ------ | | | | | | | | | | | | | | | | | | GND+------+------+------+------+------+------+------+------+----- | | | | | | | | | | | | | | | | | | ------ ------ ------ ------ ------
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