1. Wenn man einen idealen Kondensator an eine Sinusspannungsquelle anschließe gibt es keinen Wirkwiderstand. 2. Wenn man zu dem Kondensator noch einen Widerstand parallel schaltet ergibt sich für den Realanteil (=Wirkwiderstand): (1/R)/(1/(R^2) + (w*C)^2) Wieso ist nun mein Wirkwiderstand auch von C abhängig? Bei hohen Frequenzen geht der Widerstand des Kondensators gegen 0. Bei 2. geht dann der Wirkwiderstand auch gegen 0. Bei 1. nicht, gibt ja nur Imaginäranteil. Ist für mich verwirrend, vielleicht kann mir jemand auch die Sprünge helfen?
Wenn der ohmsche Widerstand parallel zu fast 0 ohm Blindwiderstand geschaltet ist, kann dieser eh nicht Großes verändern. Der Kondensator in der Wirklichkeit hat aber noch einen ohmschen Längstwiderstand, aus den ohmschen Widerstand der Folien und Anschlüsse. Axel
Zeigerdiagramm, kplx. Rechnung. Ohm und Kirchhoff fragen ( Grundlagen Wechselstromschaltungslehre ) ? Gruss
Ok, anders formuliert. Wenn ich für Fall 2 die Impedanz berechnen: Z = 1/(j*w*C + 1/R) Wirkwiderstand (Realanteil): = (1/R)/(1/(R^2) + (w*C)^2) Bilndwiderstand (Imaginäranteil): = – j*w*c)/(1/(R^2) + (w*c)^2) Mein Wirkwiderstand ist also auch von C und Frequenzabhängig. Wenn ich das Gleiche mit Leitwerten formuliere: Y = jwC + G Wirkleitwert = G Blindleitwert = jwC Wirkleitwert G ist aber unabhängig von C und w. Demnach ist: 1/Wirkwiderstand ungleich Wirkleitwert! Aus dem Bauch raus hätte ich gesagt 1/Wirkwiderstand = Wirkleitwert. Mir fehlt dazu eine anschauliche Begründung.
Hallo Martin, > Wieso ist nun mein Wirkwiderstand auch von C abhängig? > Bei hohen Frequenzen geht der Widerstand des Kondensators gegen 0. Bei > 2. geht dann der Wirkwiderstand auch gegen 0. Bei 1. nicht, gibt ja nur > Imaginäranteil. > > Ist für mich verwirrend, vielleicht kann mir jemand auch die Sprünge > helfen? Leitwerte in Parallelschaltungen sind intuitiv ich glaube, Du denkst im Kopf fälschlicherweise an Leitwerte und wunderst Dich, daß sich die Leitwerte anders verhalten als die Widerstände. Für die Leitwerte in der Parallelschaltung gilt: Y = 1/R + jwC Der Realteil Real(Y) des komplexen Leitwertes Y (Admittanz) beträgt - wie Du sicherlich intuitiv auch erwartet hättest - 1/R und ist unabhängig von der parallel geschalteten Kapazität. Widerstände in Parallelschaltungen sind nicht intuitiv Bei der Invertierung einer komplexen Zahl invertierst Du ihre Länge und gibst dem Winkel das entgegengesetzte Vorzeichen: 1 1 -------------- = ----- exp(-j phi) |Z| exp(j phi) |Z| Wie Du aus der Rechnung siehst, wird nicht der Realteil Real(Z) der Impedanz Z invertiert und dem Realteil Real(Y) der Admittanz Y zugeordnet. Die Invertierung findet ausschließlich im Hinblick auf den Betrag statt, und in diesem sind R und C in so komplizierter Weise enthalten, daß Du sie nicht einfach trennen kannst. Deine Annahme gilt nur dann, wenn reine Wirkwiderstände oder reine Blindwiderstände vorliegen, aber nicht bei einer Mischung. Gruß, Michael
Danke für die gute Erklärung, genau das ist mein Denkproblem! Über was gibt mir dann der Wirkwiderstand (Realanteil): = (1/R)/(1/(R^2) + (w*C)^2) in diesem Fall Aufschluss? Normalerweise gibt mir Wirkwiderstand Aufschluss über die umgesetzte Wirkleistung. Hier wird aber nur im Widerstand R Energie in Wärme umgesetzt?
Hallo Martin, > Über was gibt mir dann der Wirkwiderstand > (Realanteil): = (1/R)/(1/(R^2) + (w*C)^2) in diesem Fall Aufschluss? > Normalerweise gibt mir Wirkwiderstand Aufschluss über die umgesetzte > Wirkleistung. > > Hier wird aber nur im Widerstand R Energie in Wärme umgesetzt? Wenn R parallel zu C ist, ist die umgesetzte Wirkleistung: P = U^2/R C -->I |----| |----| o------| ____ |-------o |---|___|---| R ------------ U ------------> Da braucht man eigentlich keine komplexe Rechnung. Ich weiß nicht, ob der Realteil der Impedanz eine direkte Bedeutung hat. Real- und Imaginärteil der Impedanz benötigst Du gemeinsam, wenn Du etwas über die Phasenlage von Strom- und Spannung wissen willst. Für die Leistung kannst Du den Realteil der Impedanz nur in einfachen Fällen nutzen. Im allgemeinen Fall berechnest Du die Wirkleistung P über die Gleichung: P = Realteil{ U * I^(konj) } Gruß, Michael
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