Hallo, ich habe in einer Schaltung bisher 74LS-ICs im Einsatz. Jetzt möchte ich aus Kostengründen und Gründen der Lieferbarkeit 74HC-ICs einsetzen. Worin besteht der Unterschied zwischen LS und HC oder spielt das bei mir keine Rolle? Vielen Dank.
Die Geschwindigkeit ist etwa gleich, 20 MHz grob gesagt, HC eher schneller. Der Hauptunterschied sind die Logikpegel, HCT ist dem LS angepasst, HC liegt auf halber Betriebsspannung. Die Ausgangsspannung high liegt bei HC und HCT nahe 5V, LS bei 3-4V
Wenn Du LS gegen HC tauscht, prüf vorher ob es irgendwelche offenen Eingänge an den Bausteinen gibt. Bei HC Bestückung musst du diese Eingänge auf GND legen, damit es nicht zu ungewollten Dingen führt :-) (Bei LS hat man die ungenutzten Eingänge früher gern mal offen gelassen, weil das da keine Rolle gespielt hat)
> Worin besteht der Unterschied zwischen LS und HC oder spielt das bei mir
keine Rolle?
Kristallkugel ist gerade zur Inspektion.....
Ein Blick in die Datenblätter eines typischen Vertreters könnte helfen.
Aber kurz: Offene Eingänge geht nicht, alle auf High legen.
Wegen Eingangspegeln besser HCT nehmen.
Danke für die Infos. Und beim Handling sind die 74HC auch kein Problem? Also ich meine jetzt beim Einlöten. Man kann die 74HC genauso anfassen, wie 74LS-ICs oder sind die extrem empfindlich?
TTLs sind gegenüber statischer Aufladung ziemlich unempfindlich. CMOS Bausteine hingegen sind es. 74HC(T) sind also grad so empfindlich wie Microcontroller, PC-Speichermodule, ...
Alle die Hand hoch, die durch bloßes Anfassen schon einen 74HC(T)xxxx Baustein kaputt bekommen haben!
@ Travel Rec. (travelrec) Benutzerseite >Alle die Hand hoch, die durch bloßes Anfassen schon einen 74HC(T)xxxx >Baustein kaputt bekommen haben! Das schaffen wohl nur die Bastler mit rosa Acrylpulli und PVC-Fussboden ;-) MFG Falk
Sorry, aber ich kenne die HC-Reihe nicht und bevor ich was falsch mache und Geld vernichte, frage ich vorher. Hätte ja sein können, dass die so empfindlich wie CMOS-ICs sein...
Muss ich denn auch ungenutze Eingäge an komplett ungenutzen Gates auf high setzen? Also z.B bei einem quad OR Gate alle 8 Eingänge verdrahten, auch wenn ich nur zwei benutze?
Ja, weil die anderen sonst mächtig schwingen (können) und dir den Rest auch mit versauen.
CMOS... da ranken auch Geschichten drum... Mein Vater hat bei meinem Onkel mal erlebt, daß er über den Plastik-Teppich ging und auf den Einplatinencomputer zeigte (Intersil, ca. 1980). Da flog ein ca. 1cm langer Blitz aus dem Finger auf die Platine. OK. Aus- und Einschalten waren nötig, aber das Ding hat lange unter mir gelaufen und hängt heute noch bei meinem Vater an der Wand. Da wurde kein CMOS-IC getauscht !
> OK. Aus- und Einschalten waren nötig, aber das Ding hat lange unter mir
gelaufen
Es gibt auch Kettenraucher, die 100 Jahre alt werden....
Ach Mensch, Bensch!
>Es gibt auch Kettenraucher, die 100 Jahre alt werden....
Wenn Du weiter über die Raucher lästerst, bekommst Du bestimmt bald eine
Zigarre verpaßt... ;-))
MfG Paul
@ Falk Brunner (falk) >@ Travel Rec. (travelrec) Benutzerseite >>Alle die Hand hoch, die durch bloßes Anfassen schon einen 74HC(T)xxxx >>Baustein kaputt bekommen haben! >Das schaffen wohl nur die Bastler mit rosa Acrylpulli und PVC-Fussboden >;-) Selbst damit ist es schwer, irgendwelche IC's der letzten 10 oder 20 Jahre zu schrotten. Abgesehen von ein paar möglichen Spezial-IC's (mir fallen aber gar keine ein) oder Uralt-IC's oder HF-Transistoren (GaAs) sind ja praktisch alle mit Schutzdioden (oder allgemeiner Schutznetzwerken am Eingang) recht zuverlässig geschützt. CMOS ist also nicht (mehr) empfindlicher als andere Bipolar-Dinger. Ansonsten gilt das bereits gesagt: unbenutzt CMOS-Eingänge immer irgendwie beschalten - bei CMOS ist es auch egal, ob + oder - .
> Selbst damit ist es schwer, irgendwelche IC's der letzten 10 oder 20
Jahre zu schrotten.
Wenn du meinst, es sei normal, 1cm lange Funken in deine Elektronik zu
feuern, machs ruhig- vielleicht hast du ein paarmal Glück, wenn du z.B.
Masse triffst.
Ist wie beim Kettenrauchen: manche haben Glück...
(Die Kritik von willenlosen asozialen Süchtigen geht mir im übrigen voll
am A... vorbei)
Schnittstellen ICs sind i.A. sehr robust (die hängen ja auch im Betrieb
durchaus in der Luft), aber normale ICs innerhalb der Schaltung nicht,
aber auch da reicht etwas gesunder Menschenverstand im Umgang aus. Es
ist richtig, dass heutige ICs da deutlich toleranter geworden sind.
nein, 1cm Funkenfeuer ist sicherlich nicht normal, aber überlebbar, wenn nicht zuviel Energie dahinter ist (darauf bezog ich mich aber auch nicht). Ich wollte nur damit sagen, daß es in der Regel keine ernsthaften Unterschiede mehr zw. bibolaren und CMOS-Bauteilen gibt an dieser Stelle. Oder anders gesagt - es wird einfach viel zu viel Wind gemacht um angeblich noch existierende Unterschiede zw. bibolar/cmos. Ein bipolar Transistor mit seinen üblicherweise max. -5V Ube ist da möglicherweise eher gefährtet als ein CMOS-Baustein mit Schutzbeschaltung
@Bensch >Die Kritik von willenlosen asozialen Süchtigen geht mir im übrigen voll >am A... vorbei Alle Achtung! Falls Du mich damit meinst, dann sage das deutlich. Ich weiß dann, wie ich mit Threads umgehen muß, in denen Du vertreten bist. Es ist bestimmt nicht einfach, völlig humorfrei durch's Leben kommen zu müssen. :-( Paul
Jens G. wrote: > Ein bipolar Transistor mit seinen üblicherweise max. -5V Ube ist da > möglicherweise eher gefährtet als ein CMOS-Baustein mit > Schutzbeschaltung Die BE-Strecke eines bipolaren Transistors benimmt sich in Sperrichtung wie eine schlechte Z-Diode, d.h. ein Durchbruch mit geringem Stromfluss richtet keinen Schaden an.
> Ich wollte nur damit sagen, daß es in der Regel keine
ernsthaften Unterschiede mehr..
Das ist sicher richtig, trotzdem rate ich es nicht drauf ankommen zu
lassen.
Selbst wenn im ersten Anschein ein Funke keinen Schaden angerichtet hat,
kann er einen frühzeitigen Ausfall bedingen. Für Bastelkram sicher kein
Problem, aber für industrielle Produkte fatal.
Die meisten Hersteller geben im übrigen Daten raus zur ESD-Festigkeit,
da sieht man teilweise enorme Unterschiede.
@Bit-Pfriemler: Handbestückung oder Automat? Automat ist egal, da ist eh alles innert der Maschine auf gleichem Potential. Bei Handbestückung/Handlötung ist es zu empfehlen, den Bestückungsplatz ESD-mäßig auszustatten: Matte aus leitfähigem Gummi, Armband mit Kabel, Lötkolben mit separatem GND-Anschluß. Die Gummimatte gibt es selbstklebend, Materialstärke ca. 1-1.5mm. Da kann man dann die ganze Arbeitsfläche mit bekleben. Das wird dann alles untereinander und mit Schutzerde verbunden und dann bist du definitiv auf der sicheren Seite. Übrigens, einen IC nicht durch statische Aufladung kaputtbekommenzuhaben, heißt nicht, daß er nicht doch was mitbekommen hat und dann später im Betrieb vorzeitig ausfällt. Schäden durch elektrostatische Entladungen: http://www.bunniestudios.com/blog/?p=212 Gruß Jadeclaw.
> Handbestückung oder Automat? Automat ist egal
Ja, weil die Hersteller auch einiges tun, damit ihre Maschinen keinen
ESD-Schrott produzieren. Also muss man sich als Anwender nicht drum
kümmern.
> Ja, weil die anderen sonst mächtig schwingen (können) und dir den > Rest auch mit versauen. Wie können die mir den Rest versauen? Heisst das, dass es dann im Extremfall gelegentlich falsche Pegel an den Ausgängen der genutzen Gates geben kann?
Nein das nicht, aber der Schaltkreis nimmt ungewollt mehr Strom als notwendig auf und sorgt für Störungen auf den Betriebsspannungsleitungen, die sich auch in der EMV negativ bemerkbar machen.
ist doch alles richtig soweit. Anfangs wurde aber nach den Unterschieden gefragt zwischen LS und HC(T) bzw. was dabei beachtet werden muß. Und da ist ESD einfach kein konkretes Argument mehr, um sich für/gegen CMOS zu entscheiden. @ A. K. (prx) >Jens G. wrote: >> Ein bipolar Transistor mit seinen üblicherweise max. -5V Ube ist da >> möglicherweise eher gefährtet als ein CMOS-Baustein mit >> Schutzbeschaltung >Die BE-Strecke eines bipolaren Transistors benimmt sich in Sperrichtung >wie eine schlechte Z-Diode, d.h. ein Durchbruch mit geringem Stromfluss >richtet keinen Schaden an. richtig, aber je nach Typ nicht genau bekannt, wieviel die Strecke wirklich verträgt (obwohl einen bipolaren habe ich auch noch nie hinüber bekommen)
>Anfangs wurde aber nach den Unterschieden >gefragt zwischen LS und HC(T) bzw. was dabei beachtet werden muß. Genau. Und als Ersatz sollte dann HCT verwendet werden, wenn weiterhin auch LS in der Schaltung vorhanden sind. Ein LS-Ausgang kann einen HC-Eingang nicht sicher aussteuern - einen HCT schon. Ein TTL-Eingang muss bei <0.8V LOW erkennen und bei >2.0V HIGH. Zum Thema ESD: Eine moderne Fertigung unterscheidet nicht zwischen CMOS MOS bipolar, sondern schaut allgemein, dass alle Arbeitsplätze eine gute ESD-Ausrüstung haben. Eine Entladung über einen Halbleiter mag die offensichtliche Funktion zunächst nicht beeinträchtig haben - es ist mit einer Vorschädigung zu rechnen, die dann auch einen frühen Ausfall zur Folge haben kann. Offene Eingäng sind bei CMOS verboten. Sie waren auch bei TTL schon "schlechtes Design".
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