Hallo, in meinem anderen Thread wurde ich schon mehrfach mit der Bezeichnung Impedanz konfrontiert. Ich habe bisher Signalpegel immer nur unter dem Gesichtspunkt Spannung/Stromfluß betrachtet und verstanden. Kann mir bitte jemand den Zusammenhang von Pegelspannung und Impedanz erklären? Den Wikipedia-Eintrag zu Impedanz hat mir leider nicht wirklich weitergeholfen. Danke! Tom
R = U/I => Impedanz = Spannung / Stromfluss
Wenn ich nun nur die Impedanz eines Lautsprechers / Verstärkers angegeben habe, wie weiß ich dann welche Spannung der mindestens braucht oder ist das egal wenn genug Leistung vorhanden ist, dass I groß genug werden kann. Wieso wird für diese Anwendungen überhaupt die Größe Impedanz verwendet? Gruß Tom
Impedanz ist der frequenzabhängige Wechselstromwiderstand. Der reine Zahlenwert ist rund 50...100% höher als der Gleichstromwiderstand den man mit dem Ohmmeter messen kann. In der Praxis sollte die Lautsprecherimpedanz immer gleich oder größer der Verstärkerimpedanz sein, wobei bei höherer Impedanz des Lautsprechers nicht die volle Leistung erreicht wird.
Hallo Tom, die Impedanz ist der Wechselstromwiderstand, der sich aus einer rein ohmschen und imaginären Komponente zusammensetzt. Da der Lautsprecher eine Spule hat, ist der imaginäre Anteil ersteinmal induktiv. In Resonanznähe geht er sogar auf quasi 0 herunter. Hier wirkt dann nur noch der ohmsche Anteil. In den Urzeiten der Verstärkertechnik, mit Röhren, musste ein Übertrager eigesetzt werden. Hier spielte die Anpassung eine grosse Rolle. Der Innenwiderstand des Verstärkers sollte idealer Weise gleich der dem Widerstand des Verbrauchers sein. Ein Kurzschluss war genauso schlecht wie ein Leerlauf. Beim Leerlauf konnte es auch zu Spannungsüberschlägen kommen. Heute, bei modernen Verstärkern, gibt es zwar immer noch eine Empfehlung zur Impedanz. Wenn man an 4 Ohm Ausgängen 8 Ohm Lautsprecher schaltet fliesst eben nur die halbe Leistung. Und wenn man 2 Ohm anschliesst, so sollte dies der Verstärker auch mitmachen. Dann ist die Leistung bei selbem Pegel eben doppelt so hoch. Vernüpftige Verstäker sind ja zu dem Kurzschlussfest und überhitzen nicht. Gruss Klaus.
Ok, soweit verstanden. Ich bastele ja gerade an einem Mischpult. Da weiß ich aber nur, welche Pegelspannung ich am Ausgang zur Verfügung habe nämlich derzeit +/-1,25V. Was für ne Impedanz dürfte ich da wohl haben? Wenn ich das mit der Eingangsimpedanz der Endstufe vergleichen will? Gruß Tom
Lautsprecher betreibt man doch nicht von einer Mischonsole aus. Da gehen unverstaerkte signale rein, die werden veraendert, gemischt und dann an eine Endstufe geschickt.
Sorry wenn ich ungenau war. Die Eingänge der Endstufe sind halt als Impedanz angegeben. Ich will aber wissen, woher ich weiß, ob der Ausgangspegel meines Mischpultes ausreicht. Gruß Tom
Thomas Burkhart wrote: > Ok, soweit verstanden. Ich bastele ja gerade an einem Mischpult. Da weiß > ich aber nur, welche Pegelspannung ich am Ausgang zur Verfügung habe > nämlich derzeit +/-1,25V. > > Was für ne Impedanz dürfte ich da wohl haben? Wenn ich das mit der > Eingangsimpedanz der Endstufe vergleichen will? > ..... > Sorry wenn ich ungenau war. Die Eingänge der Endstufe sind halt als > Impedanz angegeben. Ich will aber wissen, woher ich weiß, ob der > Ausgangspegel meines Mischpultes ausreicht. > Gruß > > Tom Nenne uns die Dir bekannten Impedanzen (in xy Ohm/Kiloohm/...) und benötigter Spannungs-Pegel (in V/mV) den Deine Endstufe zur Vollaussteuerung benötigt -- und wir können Deine Frage beantworten. Sonst: Kristallkugel.
>Die Eingänge der Endstufe sind halt als >Impedanz angegeben. Ich will aber wissen, woher ich weiß, ob der >Ausgangspegel meines Mischpultes ausreicht. Wenn der Begriff 'Mischpult' auftaucht, denke ich an PA. Genannte Werte beziehen sich auch auf den PA-Einsatz. Üblich sind Eingangsimpedanzen (Eingangswiderstände) bei Endstufen von 10-50kOhm. Also eine relativ hochohmige Belastung. Üblich sind Ausgangsimpedanzen von Vorverstärkern (Mischpulten) von einigen hundert Ohm. Also ein relativ niedriger Quellwiderstand, aber doch so hoch, dass ein versehentlicher Kurzschluss keine bösen Folgen hat und dass auch längere Kabel ohne merklichen Qualitätsverlust getrieben werden können. Es erfolgt also keine Anpassung (Eingangswiderstand der Senke = Ausgangswiderstand der Quelle) und es reicht, beim Verstärker die notwendige Amplitude für die Vollaussteuerung zu kennen und dem entsprechend aus einem VV/Mixer eine solche zu liefern. Ohne sich mit den 'Impedanzen' herumzuschlagen. Diese Daten sind im Manual des Verstärkers angegeben. Werte im Bereich 1V-2V sind aber üblicherweise ausreichend für Vollaussteuerung. Mischpulte liefern dies als Nominalpegel, allerdings mit einer 5-10fachen Reserve, bevor sie übersteuern. Das ist auch notwendig, denn z.B. ein kräftiger Schlag auf die Base-Drum liefert schon mal deutlich mehr als Nominalpegel ... Im Homebereich (Stereoanlage) sind häufig kleiner Werte üblich.
Und weil die Impedanz frequenzabhängig ist, muss man bei der Angabe der Impedanz auch die Frequenz angeben.
Gast wrote: > Und weil die Impedanz frequenzabhängig ist, muss man bei der Angabe der > Impedanz auch die Frequenz angeben. Ist im Audio-Bereich normalerweise auf 1 kHz bezogen.
>Wenn man an 4 Ohm Ausgängen 8 Ohm Lautsprecher schaltet >fliesst eben nur die halbe Leistung Sicher? Oder ist es vielleicht noch weniger? Oder mehr? Stichwort: Leistungsanpassung >Und wenn man 2 Ohm anschliesst, so >sollte dies der Verstärker auch mitmachen. Dann ist die Leistung bei >selbem Pegel eben doppelt so hoch. Auch das ist falsch. Die maximale Leistung wird nur erreicht, wenn der angeschlossene Widerstand genauso groß ist wie der Innenwiderstand des Verstärkers/der Endstufe. Ich hab mal im Anhang den Leistungsverlauf für 4 Ohm Innenwiderstand gepackt.
Michael, Leistungsanpassung bei konstantem Innenwiderstand liegt bei modernen B- oder AB-Betrieb-Endstufen in Form von komplementären Emitterfolgern nicht vor (im Gegensatz zu Röhrenendstufen). Das Verhalten entspricht nahezu Spannungsanpassung. Also ändert sich die Ausgangsleistung umgekehrt proportional zur Impedanz des Lautsprechers. Letztere unterliegt übrigens starken Schwankungen im Frequenzbereich, was nicht nur von der Ruheinduktivität der Schwingspule kommt. Würde Leistungsanpassung vorliegen, käme man bei den o. g. Verstärkern nur auf maximal 50% Wirkungsgrad. In Wirklichkeit kommt man aber auf mehr als 70%. Dieter
>> Und weil die Impedanz frequenzabhängig ist, muss man bei der Angabe der >> Impedanz auch die Frequenz angeben. > >Ist im Audio-Bereich normalerweise auf 1 kHz bezogen. Beim Hochtöner genauso wie beim Tieftöner. Das klingt nicht sehr plausibel.
Heinz wrote: [Impedanz bei 1 kHz] > Beim Hochtöner genauso wie beim Tieftöner. Das klingt nicht sehr > plausibel. Das ist doch auch nur 'ne Hausnummer. Eine Frequenzweiche kannst du ohne die genaue Kenntnis der beteiligten Reaktanzen nicht entwerfen. Damit ist die Bezugfrequenz einfach erst einmal eine Definitionsfrage, und das 1 kHz ist für Audio eben ein sinnvoller Mittelwert.
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