Guten Abend, ich habe eine Frage: Warum sind die PKV´s meistens günstiger als die GKV´s? Und das bei einer wie viele behaupten bei besserer Leistung? In der GKV zahlt man (als Besserverdiener) ja auch für die Solidargemeinschaft. Dafür als PKVler mehr für den Arzt. Trotzdem frage ich mich wie die Beitragsdifferenzen zustand kommen?
Zum einen sorgen die Einkommensgrenzen dafür, daß nicht jeder in die PKV kann und die Klientel, die darüber liegt, im Schnitt jünger und gesünder ist, als der Durchschnitt der GKV, zum anderen sagen sie nicht, was die Versicherung im Alter kosten wird - die Tarife steigen nämlich ordentlich an...
Die PKV ist nur für junge Menschen günstig. Der Beitrag erhöht sich prinzipbedingt jedes Jahr. Darüber hinaus gibt es keine Familienversicherung für im Haushalt lebende Kinder. Der Wechsel in die GKV ist im übrigen auch nicht mehr ohne weiteres möglich.
"Trotzdem frage ich mich wie die Beitragsdifferenzen zustand kommen?" Durch die Selektion. Wenn man sich nur die Gesunden raussuchen kann, kann man eben billiger sein. Und nicht zuletzt durch das Einführen immer neuer Tarife für die neuen Kunden. Die sind dann den Altkunden verschlossen, so kann man immer eine Gruppe junger gesunder Menschen mit günstigen Tarifen locken, die dann nicht mehr rauskommen, wenn sie alt werden. Allerdings dreht sich das gerade ganz massiv, weil der Gesetzgeber jetzt die Privaten zwingt, einen Tarif für alle zu GKV Konditionen anzubieten. Die PKV klagen schon ganz massiv, dass sie damit riesige Verluste machen werden. Bei gleichen Rahmenbedingungen sind die ale durchaus teurer. Gruss Axel
"Die PKV klagen schon ganz massiv, dass sie damit riesige Verluste machen werden." Wenig tragisch finden sie es jedoch, dass sie bei der gestern vom Bundestag abgesegneten zusätzlichen Krankenhausfinanzierung, ca. 3,5 Milliarden €/Jahr mehr, im Gegensatz zu den gesetzlichem Krankenkassen "leider" außen vor bleiben müssen ... (?)
Also wenn ich es mal mit eigenen Worten zusammenfassen kann: In der PKV sind mehr gesunde die am Anfang geringere Beiträge zahlen dafür im Alter mehr zahlen müssen. Dafür bekommen diese beim Arzt eine bessere Behandlung die jedoch teurer ist. Es zahlt quasi jeder für sich oder für eine (kleine) Gruppe. In der GKV zahlt man am Anfang mehrnachher als Renter oder Arbeitsloser aber nicht mehr so viel, wobei es als Gutverdiener insgesamt wohl mehr kostet. Dafür ist man beim Arzt Patient zweiter Klasse hat aber das gute Gefühl für die solidargemeinschaft was beigetragen zu haben. Wäre es nicht irgendwie fair wenn die Kosten der allgemeinheit ( Kinder etc.) von allen getragen werden würden und nicht nur von den in der Solidargemeinschaft, die ja sowieso weniger Geld haben?
Wenn man als Berufsanfänger gut verdient, dann sollte man in die PKV gehen. Die Differenz zu GKV sollte man aber gezielt sparen und für später, wenn die Beiträge im Alter steigen, zum Aufstocken verwenden. Ich denke, das ist die Beste Strategie. Erstklassige Arztbehandlung und im Mittel wohl auch die gleichen Beiträge wie bei den GKVs.
Die Entscheidung GKV<->PKV ist ja scheinbar eine Entscheidung fürs Leben. Habt Ihr irgendwo noch paar Hintergrundinformationen die nicht von Versicherungen stammen. Die GKV´s sagen ja gar nichts ausser das alle das gleiche kosten und zu 95% identische Leistungen haben. Und die PKV´s sagen wir sind günstiger und haben bessere Leistungen. Also was mich Interessiert ist die KOstenstruktur und wie es sich voraussichtlich in Zukunft entwickelt Gruß Theo
> Wäre es nicht irgendwie fair wenn die Kosten der allgemeinheit > ( Kinder etc.) von allen getragen werden würden und nicht nur > von den in der Solidargemeinschaft, die ja sowieso weniger > Geld haben? In der Tat. Die jetzige Regelung mit den privaten Krankenkasse geht massiv auf die Kosten der Allgemeinheit, wie in unserer heutigen Zeit üblich: Gewinne privatisieren, Kosten der Allgemeinheut aufbrummen. Nichts gegen Private, dann aber mit einheitlichen Spielregeln: Alle Kassen müssen alle Versicherten aufnehmen, maximale Sätze für Grundleistungen etc. Aber so, ist es ein Witz.
"Also was mich interessiert ist die Kostenstruktur und wie es sich voraussichtlich in Zukunft entwickelt" Durschschnittlicher Beitragssatz GKV: 1980: 11,75 % 1998: 13,30 % 2007: 14,30 % 2009: 15,50 % ( aus http://www.helmsauer-preuss.de/bereiche/kranken/pdf/Beitragsentwicklung_GKV_DWK.pdf , keine Gewähr ), Macht man mit diesen Werten eine Polynominterpolation, ergibt sich für: 2015: 22,5 % 2020: 33,2 % 2030: 72,8 % 2040: 144,0 % D.h. in ca. 30 J. wäre der Beitragssatz höher als der Bruttoverdienst, macht aber nichts, der Arbeitgeber zahlt ja die Hälfte ...
Und weiter: Die Beitragsbemessungsgrenze steigt ja ebenfalls, schon bald werden sich daher wohl nur noch Alt- und Neureiche privat krankenversichern können ... [ Arbeit(weg)nehmer mit dem gerichtlich für unzulässig erklärten Post-Mindestlohn jedenfalls nicht ! ]
>werden sich daher wohl nur noch Alt- und Neureiche privat krankenversichern >können Es kann sich grundsätzlich jeder privat versichern, keiner zwingt einen, sich gesetzlich zu versichern. Nur wird's schwierig, wenn man wieder in die Gesetzliche 'rein will. Aus gutem Grund! Da die Privaten in jüngeren Jahren günstig mit besseren Leistungen sind und im Alter exorbitant teuer, versuchen viele, sich mit fortgeschrittenem Alter wieder in die Gesetzliche zu mogeln. Privat heißt, rechtzeitig für's Alter vorzusorgen, wenn man gebrechlicher wird. Die Gesetzliche geht nicht auf den individuellen Fall ein, sondern hat auf die Zeit gesehen immer gleiche Beiträge und Leistungen (damit meine ich nicht die Anpassungen, sondern auf einen Lebenszyklus eines Menschen gesehen).
Moin, als "Mittelding" könnt Ihr Euch mal die Zusatzversicherungsangebote der PKV für einen gesetzlich Versicherten ansehen. Gruß Matze
"Es kann sich grundsätzlich jeder privat versichern, keiner zwingt einen, sich gesetzlich zu versichern." Mensch, Thilo M., schreib doch nicht so 'nen Quatsch, wenn Du keine Ahnung hast ! Als Arbeitnehmer mit weniger Brutto-Einkommen als der Beitragsbemessungsgrenze IST man IMMER in der GKV !
Nicht ernst meinender wrote: > "Es kann sich grundsätzlich jeder privat versichern, keiner zwingt > einen, > sich gesetzlich zu versichern." > > Mensch, Thilo M., schreib doch nicht so 'nen Quatsch, wenn Du keine > Ahnung hast ! > > Als Arbeitnehmer mit weniger Brutto-Einkommen als der > Beitragsbemessungsgrenze IST man IMMER in der GKV ! Du musst dich versichern. Wenn du's nicht privat machst, wist du gesetzlich versichert. Egal was du verdienst. Du kannst jederzeit aus der gesetzlichen 'raus, nur nicht unversichert bleiben. Informiere dich lieber! ;)
"http://www.1a-krankenversicherung.org/versicherungslexikon/arbeitnehmer.html" "http://www.amundy.de/krankenversicherung/private-krankenversicherung/arbeitnehmer.html" ( Keine Gewähr ) qed.
Jetzt funktioniert's hoffentlich: http://www.amundy.de/krankenversicherung/private-krankenversicherung/arbeitnehmer.html http://www.1a-krankenversicherung.org/versicherungslexikon/arbeitnehmer.html ( Keine Gewähr )
@Thilo M, "Informiere dich lieber!" Nun ja, Du solltest Deinen Ratschlag vielleicht selber beherzigen. Siehe z.B.: http://de.wikipedia.org/wiki/Krankenversicherung#Gesetzliche_Krankenversicherung "In der privaten Krankenversicherung versichern sich vor allem Personen, die nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert sind. Dazu gehören: Angestellte und Arbeiter mit einem monatlichen Bruttoeinkommen oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze (siehe Tabelle); die Grenze bezieht sich auf das Jahresbruttogehalt und wird bei einem Einkommen von derzeit 48.150 € erreicht, Beamte (bei denen nur ein Teil der Krankheitskosten gedeckt werden muss, da sie eine staatliche Beihilfe erhalten) und Selbständige ohne Berücksichtigung ihres Einkommens." Die PKV steht bisher nicht jedermann offen. Als Ergänzung kannst Du noch http://de.wikipedia.org/wiki/Pflichtversicherungsgrenze durcharbeiten.
OK, ich habe das selbst praktiziert. Obwohl ich unterhalb der Bemessungsgrenze lag, kam von der AOK damals ein Schreiben ".. sind sie sicher, dass die Beiträge ihrerseits bezahlt werden können ... sehen wir uns nicht mehr in der Lage, sie wieder in unserer Gesellschaft versichern zu können ..." usw. Aber ein Austritt war durchaus möglich. Die landläufige Meinung, dass dies nicht möglich wäre, ist ein Schutz, um nicht allzuviele zahlungsunfähigen Mitbürger in private Versicherungen aufnehmen zu müssen. Auch sind die eher auf betuchtes Klientel aus. Unterhalb der Bemessungsgrenze muss dich eine Gesetzliche aufnehmen. Nicht umgekehrt, dass du nicht kündigen darfst. Wenn du eine Versicherung vorweisen kannst, geht das jederzeit.
"Dafür bekommen diese beim Arzt eine bessere Behandlung die jedoch teurer ist." Teurer ist die auf jeden Fall, aber ob sie besser ist, kann bezweifelt werden. Komfortabler ist sie allerdings unzweifelhaft. Mit einer Frau und zwei Kindern bin ich jetzt allerdings ganz froh, in der GKV geblieben zu sein. Und leider (bezogen darauf, dass es mir lieber gewesen wäre, wenn ich das nicth hätte ausprobieren müssen) habe ich auch schon testen müssen, wie weit die Leistungen der GKV im Ernstfall gehen. Letzlich habe ich festgestellt, dass man zwar nicht immer Chefarztbehandlung bekommt, aber immer dann, wenn er wirklich nötig ist. Gruss Axel
Uhu Uhuhu wrote: > Zum einen sorgen die Einkommensgrenzen dafür, daß nicht jeder in die PKV > kann und die Klientel, die darüber liegt, im Schnitt jünger und gesünder > ist, als der Durchschnitt der GKV, zum anderen sagen sie nicht, was die > Versicherung im Alter kosten wird - die Tarife steigen nämlich > ordentlich an... Die voraussichtliche Beitragshöhe wird einem normalerweise vor Vertragsabschluss mitgeteilt. Je nach Versicherung und Tarif (kA wie das bei den neuen Basistarifen ist) kann man ungefähr mit dem drei- bis fünffachen des Einstiegsbeitrags rechnen (Einstieg 20 - 30, Alter 60-70). Axel wrote: > Und nicht zuletzt durch das Einführen immer neuer Tarife für die neuen > Kunden. Die sind dann den Altkunden verschlossen, so kann man immer eine > Gruppe junger gesunder Menschen mit günstigen Tarifen locken, die dann > nicht mehr rauskommen, wenn sie alt werden. Um das etwas abzudämpfen gibt's ja jetzt zum einen den Basistarif und die Altersrückstellungen (die man jetzt auch zu anderen Versicherungen "mitnehmen" kann, afair allerdings nur die Neukunden, Altkunden nur wenn sie in einen u.U. deutlich teureren Basistarif wechseln). > Allerdings dreht sich das gerade ganz massiv, weil der Gesetzgeber jetzt > die Privaten zwingt, einen Tarif für alle zu GKV Konditionen anzubieten. Richtig gute Idee :-(*) > Die PKV klagen schon ganz massiv, dass sie damit riesige Verluste machen > werden. Die durch den Wechsel der Bestandskunden in den u.U. günstigeren Basistarif verursacht werden, nicht durch den Basistarif an sich. > In der GKV zahlt man am Anfang mehr nachher als Renter oder Arbeitsloser > aber nicht mehr so viel, wobei es als Gutverdiener insgesamt wohl mehr > kostet. Man(n) zahlt in der GKV immer wesentlich mehr. Beispiel: Einstiegsalter ca. 20, ohne teure Zusatzleistungen wie Einbett-Zimmer, Chefarztbehandlung etc. pp. Gute PKV (das sind nicht immer die großen Konzerne): ab 100 € ohne Pflegeversicherung (mit höherer SB dürfte man wohl auf 70-80 € kommen), GKV ca. 540 € ohne PV Jetzt einfach mal rechnen was man bis zur Rente (d.h. etwa Beitragsgleichheit zur GKV) zusätzlich angespart hat.
Arc Net wrote: > Uhu Uhuhu wrote: >> Zum einen sorgen die Einkommensgrenzen dafür, daß nicht jeder in die PKV >> kann und die Klientel, die darüber liegt, im Schnitt jünger und gesünder >> ist, als der Durchschnitt der GKV, zum anderen sagen sie nicht, was die >> Versicherung im Alter kosten wird - die Tarife steigen nämlich >> ordentlich an... > > Die voraussichtliche Beitragshöhe wird einem normalerweise vor > Vertragsabschluss mitgeteilt. Welche voraussichtliche Beitragshöhe ? > Je nach Versicherung und Tarif (kA wie das > bei den neuen Basistarifen ist) kann man ungefähr mit dem drei- bis > fünffachen des Einstiegsbeitrags rechnen (Einstieg 20 - 30, Alter > 60-70). Kann - das ist alles ziemlich nebulös. Wenn man fragt, was ein 50-, 60-, 70-Jähriger heute bezahlt, der denselben Tarif hat, kommen auch nur Nebelschwaden, wenn man Pech hat... Und der Klopper ist auch noch, daß man die Altersrückstellungen zumindest zum Teil verliert, wenn man den Versicherer wechselt...
Uhu Uhuhu wrote: >> Die voraussichtliche Beitragshöhe wird einem normalerweise vor >> Vertragsabschluss mitgeteilt. > > Welche voraussichtliche Beitragshöhe ? Man bekommt normalerweise eine Tabelle Alter x Beitrag b Alter y Beitrag c Alter z Beitrag d >> Je nach Versicherung und Tarif (kA wie das >> bei den neuen Basistarifen ist) kann man ungefähr mit dem drei- bis >> fünffachen des Einstiegsbeitrags rechnen (Einstieg 20 - 30, Alter >> 60-70). > > Kann - das ist alles ziemlich nebulös. Wenn man fragt, was ein 50-, > 60-, 70-Jähriger heute bezahlt, der denselben Tarif hat, kommen auch nur > Nebelschwaden, wenn man Pech hat... Die Beiträge die man jetzt mit Eintrittsalter x und Eintrittsalter y bezahlen muss, kann man sich ausrechnen lassen oder bei vielen PKVs auf deren Internetseite berechnen. Letztlich ist das ganze ebenso nebulös wie bei der GKV, da keiner absolut genau sagen, wie hoch der Beitrag in 20/30/40 Jahren sein wird. > Und der Klopper ist auch noch, daß man die Altersrückstellungen > zumindest zum Teil verliert, wenn man den Versicherer wechselt...
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