Hallo, ich will mit Relais die Weichen einer Modellbahn steuern. Die Weiche benötigt ca. 500mA bei 15V Wechselstrom. Da die Relais von einem Mega16 angesteuert werden benötige ich eine RC-Beschaltung parallel zum Relaiskontakt zur Entstörung, um das ständige Resetten des Controllers zu verhinden. Wie muss ich diese RC-Beschaltung dimensionieren? Habe was von einer Fausregel von 1 Ohm pro 1V und 100nF pro 1A gelesen. Das ergäbe bei mir 15 Ohm und 100nF (manchnal schalte ich 2 Weichen parallel, desshalb rechne ich mit 1A Last). Ist das so richtig? Wenn ja, wie berechne ich die benötigte Leistung des Widerstandes? Durch die Reihenschaltung mit dem Kondensator werd ich hier ja nicht so einach nur das ohmsche Gesetz anwenden können. Wunschdenken wäre alles in SMD auf der Bottom-Seite direkt unter dem Relais. Gruß Rüdiger
Die Faustregel ist so richtig. Für 230V kommt man in der Regel mit 1/4W Widerstände aus, da wird es bei 15V sicher keine Probleme geben. Hubert
Ruediger: Warum steuerst Du die Weichen nicht mit Gleichspannung, dann kannst Du einen oder mehrere ULN2803 mit eingebauten Freilaufdioden nehmen, dann gibt´s weder in der Steuerung noch in der Weiche großartig Funkenflug. Noch dazu wird alles vieel kleiner und flacher.
> Warum steuerst Du die Weichen nicht mit Gleichspannung, dann > kannst Du einen oder mehrere ULN2803 mit eingebauten Freilaufdioden > nehmen Wäre auch eine Überlegung Wert. Allerdings würde ich wegen dem Strom (1A wenn ich 2 Weichen an einem Ausgang betreibe, bei älteren Weichen sogar ein wenig mehr) eher zu einem FET als zum ULN2803 tendieren. Der kann wenn ich´s richtig in Erinnerung habe gerade mal 500mA für alle Ausgänge gemeinsam. Da ich alles in SMD aufbaue wird es dann immer noch kleiner und flacher als mit dem Relais und dem riesigen C für die Funkentstörung. Ganz nebenbei bemerkt - früher war da schon mal Gleichspannung. Bei einem Umbau bin ich dann aber zurück zur Wechselspannung - da ein Trafo billiger war als ein Netzteil. Damals gab´s aber noch keine Controller, welche die Weichen steuerten und damit auch keine Störprobleme.
> Allerdings würde ich wegen dem Strom (1A >wenn ich 2 Weichen an einem Ausgang betreibe, bei älteren Weichen sogar >ein wenig mehr) eher zu einem FET als zum ULN2803 tendieren. Da weichen immer nur kurz schalten, kann der ULN2803 diese Last kurzzeitig treiben. Der Vorteil beim ULN sind die eingebauten Freilaufdioden, die Du beim FET erst wieder extern anschließen müßtest. Als Schutz vor Überlast kannst Du in die Versorgungsleitung der Weichen eine 500mA PTC-Sicherung einbauen. >Damals gab´s aber noch keine Controller, >welche die Weichen steuerten und damit auch keine Störprobleme. Welche Störprobleme hast Du denn? Die rühren vielleicht von anderer Gegebenheit her als vom simplen Schalten der Weichen (Masseführung, Reset-Pin-Beschaltung).
Hallo Ruediger, ein ULN kostet doch nicht viel! Häng doch jede Weiche an einen seperaten Ausgang, notfalls nimmst Du 2 ULN's wegen dem Gesamtstrom. Die Spannung für die Weichen muß noch nicht einmal besonderst "schön" sein! Gruß Willi
> ...notfalls nimmst Du 2 ULN's wegen dem Gesamtstrom...
oder programmiere Deine Steuerung doch einfach so, dass nie zwei Weichen
zur selben Zeit schalten, sondern immer mit einer gewissen
Mindesverzögerung zueinander.
> Welche Störprobleme hast Du denn? Aktuell gar keine. Habe ein paar Lochraster-Aufbauten mit dem AT90S2313, welcher ständig einen Reset durchführte. Abhilfe schaffte ein Folienkondensator parallel zu der Weiche zur Entstörung, allerdings direkt an der Steuerung angeschlossen, nicht direkt an der Weiche. Direkt an der Weiche hat er nichts gebracht. Ich entwerfe gerade eine neue Steuerung in SMD und werde mir hierfür professionelle Platinen ätzen lassen. Jetzt möchte ich von vorne herein Maßnahmen treffen, um Störungen auszuschließen, damit ich die Platinen hinterher nicht wegwerfen muß. Umbauten sind da nicht so einfach als bei Lochraster-Aufbauten. Hab auch irgend wo gelesen, dass die Mega´s (verwende bei der neuen Steuerung einen Mega16) nicht so empfindlich sein sollen als z.B. der 90S2313.
Ja, der 90S2313 ist keine gute Wahl für Steuerungen, die größere Lasten schalten. Nimm einen Mega168, der ist als TQFP schön klein und hat viele nette Funktionen an Bord. An die Resetleine gehört ein 4k7 Widerstand nach Vcc und ggf. ein 10nF-Keramik-C nach Masse.
>Jetzt möchte ich von vorne herein Maßnahmen treffen, um Störungen >auszuschließen Hier was dazu zu lesen: http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/doc1619.pdf besonders Kapitel 4.6ff
Hallo! wenn die Weichenspulen galvanisch getrennt von der Ansteuerschaltung über Relaiskontakte betrieben werden, ist der Kontaktfunke nicht ganz so kritisch wie die Relaisspule selbst. Hier ist vor allem die Freilaufdiode wichtig, aber auch das gesamte Layout (Masseführung, Abblockkondensatoren usw.) sowie natürlich die DC-Stromversorgung der Steuerung. Bei einer zu erstellenden Platine würde ich auf alle Fälle RC-Glieder als SMD vorsehen. Da kann man nach Bedarf bestücken, Werte ausprobieren oder auch ganz weglassen (z.B. für Lichtsignale). Halbleiterschalter sind auf alle Fälle überlegenswert. Relais haben aber manchmal auch ihre Vorteile.
> wenn die Weichenspulen galvanisch getrennt von der Ansteuerschaltung > über Relaiskontakte betrieben werden, ist der Kontaktfunke nicht ganz so > kritisch wie die Relaisspule selbst. Bei meiner alten Steuerung mit dem 90S2313 gab es mit den Relais keine Probleme. Kein einziger Reset, wenn die Relais alleine schalteten. Sobald ich die Weiche daran angeklemmt habe, so bei jedem 2. bis 3. Schaltvorgang ein Reset. Wie bereits geschrieben, Kondensator schaffte Abhilfe. Ich habe mich jetzt für meine neue Steuerung für die Variante mit der Gleichspannungsansteuerung entschieden. Als "Schalter" nehme ich den ULN2803.
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