Hallo zusammen Ich möchte mit dem LT1301 Schaltregler einen DC/DC-Wandler von 3V nach 5V (Versorgung aus zwei 1,5V-Zellen) gemäss dem Bsp. im Datenblatt bauen. Leider kann ich die vorgeschlagenen Spulentypen nicht finden und möchte daher alternative Modelle einsetzen. Auf was muss ich dabei achten? Gemäss Datenblatt muss der Sättigungsstrom genügend hoch und der DC-Widerstand klein sein. Aber was muss sonst noch beachtet werden? Müssen die Drosseln für die Anwendung in Schaltreglern speziell geeignet sein? Oder reichen für nicht all zu hohe Ausgangsströme (bis maximal 100 mA) auch einfach Festinduktivitäten in Widerstandsbauform? Ich wäre dankbar für eine hilfreiche Antwort.
jein. Es gibt Festinduktivitäten aber bitte nicht die Widerstandsbauform. Die schaffen keine 100 mA. Schau mal bei Segor.Sehen aus wie Folien C in stehender Ausführung. Viereckig so wie die WIMA C´s. Oder bei Angelika als SMD Spule liegend. Die kleinen Drosseln die wie Widerstände aussehen sind zu schwach.
> ... 3V nach 5V ... > ... nicht all zu hohe Ausgangsströme (bis maximal 100 mA) ... D.h. am Ausgang brauchst du max. 0,5W. Diese Leistung muß am Eingang auch rein, dort werden (bei vollen Batterien) im Mittel dann 166mA (die selbe Leistung) fliessen. Und dieser Strom muß über die Spule (anders kann er nicht). Die Spitzenströme werden noch höher sein (u.a. weil die Batterien auch leerer werden). Und damit muß deine Spule fertig werden, ohne in die Sättigung zu kommen.
www.wuerth-elektronik.de verschicken auch Kleinmengen. Guck Dir mal deren Datenblätter an, da ist mit Sicherheit die Spule dabei, die Du suchst.
Danke für eure Antworten. Wenn möglich würde ich die Spule gerne von Distrelec (Schweiz; "Schuricht" in Deutschland) beziehen, da ich von dort eigentlich alle meine Bauteile habe. Dort gibt es diverse Induktivitäten von verschiedenen Herstellern (u.a. Epcos, Murata, Coiltronics, Bourns). Leider weiss ich nicht, nach welchen Kriterien ich eine aussuchen soll. Auf welche Parameter muss ich achten und was für Werte müssen die haben (minimal, maximal)?
Ist eigentlich schon alles gesagt worden. Aber noch mal 'kurz' zusammengefaßt: - der von der Applikation vorgegebene max. Spulenstrom darf unter keinen Umständen den Kern in die Sättigung bringen (hat Lothar bereits darauf hingewiesen). Überschlagweise kann man ihn halt berechnen, indem man über die geforderte max. Ausgangsleistung (an 5V) den bei minimaler Eingangsspannung dazu passenden Strom errechnet, weil irgendwo die Leistung ja herkommen muß. Wenn man dann noch den (angenommenen) Wirkungsgrad (von vielleicht 80%) mit einbezieht, so kommt man z.B. für max. 0,2A bei 5V am Ausgang auf einen Eingangsstrom von etwa 0,57A bei einer min. Eingangsspannung von 2,2V (womit die Batterien schon arg 'ausgelutscht' wären). Mit ein wenig Sicherheit sollte die Spule mindestens 0,7A 'vertragen' (bedenke: mehr schadet nicht so wie weniger!) bevor sie in die Sättigung geht. - der Wert der Induktivität sollte mit dem in der Applikation angebenen Wert übereinstimmen (also 33µH oder eben nur 10µH wenn Du die Scahltung auf Seite 7 des Datenblatts nachbauen möchtest - 2 AA-Zellen nach 5V mit 'Automatic Output Disconnect'). - Bei fertigen Spulen sollte man evtl. noch schauen, ob sie, aufgrund ihres Kernmaterials, für die applikationsspezifische Arbeitsfrequenz geeignet sind. Beim LT1301 ist dies typ. 155kHz, was bei diesen Schaltreglern meist völlig unkritisch ist. Hier kann so gut wie alles zum Einsatz kommen (Ferrit, Eisenpulver, MPP, ..., sofern es bei fertigen Spulen überhaupt angegeben wird). - der Gleichstromwiderstand der Spule ist ebenfalls in den meisten Fällen für die Funktion der Schaltung unkritisch, bestimmt aber häufig zum größten Teil die Effizienz des Schaltreglers. Hier gilt es Kompromisse bezüglich Größe (Miniaturisierung), Preis, Bauform, Beschaffbarkeit, etc. einzugehen. Immerhin muß durch sie der max. Eingangsstrom fließen - und jeder Spannungsabfall an Kupferwicklungen sorgt halt für Erwärmung und damit für verlustig gegangene Energie (sorry, anderweitig umgewandelte Energie, denn sie kann nie 'verloren' gehen), die man nicht mehr am Ausgang herausbekommt. Gibt's jetzt immer noch irgendwelche Fragen ME ???
Danke für diese ausführliche Antwort. Was mich noch interessieren würde: Gewisse Drosseln werden ausdrücklich als "HF-Drosseln" angeboten. Heisst das, dass sie für derartige Anwendungen ungeeignet sind, selbst wenn sie genügend Strom vertragen? z.B. die "B82144-A2103-K" von Epcos: L = 10 Mikrohenry I_R = 1400 mA R_max = 0.22 Ohm Wäre toll, wenn mich da noch jemand informieren könnte. PS: Ja, ich möchte die Schlatung 2 AA-Zellen nach 5V mit 'Automatic Output Disconnect' bauen.
Je mehr HF die Drosseln können umso besser. Dies hat mit den Ummagnetisierungsverlusten zu tun. Der eine Werkstoff läßt sich, bei gegebener Frequenz, recht leicht ummagnetisieren, während der andere da etwas 'zäher' reagiert. Mit steigender Frequenz wird es dann immer schwieriger die Elementarmagnete im Werkstoff umzupolen, was 'Reibung' verursacht - der Kern wird dann schlichtweg warm bis heiß, womit sie dann nicht mehr praktikabel einsetzbar sind. Deshalb gibt's eigentlich auch nur die Angabe einer maximalen Arbeitsfrequenz und nicht die einer minimalen. Deine angegebene Beispiel-Spule von Epcos erfüllt alle Kriterien der Applikation: L stimmt, I_R sollte mit 1,4A mehr als ausreichend sein und R_max ist durchaus akzeptabel. Viel Glück denn beim Aufbau Deines Schaltreglers.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.