Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Telefonverstärker


von Roland H. (minitron)


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Für meine leider schon sehr schwerhörige Mutter habe ich ein 
Seniorentelefon von Swisscom, TOP P43, besorgt. Dummerweise ist dieses 
schon sehr laute Teil immer noch zu leise. Was verspricht eurer Meinung 
nach am besten Abhilfe, damit's lauter wird? Meine erste Überlegung war, 
das Signal (etwa 2 Vss) direkt vor dem Lautsprecher nochmal über einen 
Verstärker, z.B. mit LM386, zu schicken und die nötige Stromversorgung 
aus dem Telefon zu nehmen (5V). Da könnten aber eventuell ordentlich 
Verzerrungen auftreten, weil der Lautsprecher recht klein ist. Der 
zweite Gedanke war, das Lautsprechersignal direkt in den TA des daneben 
stehenden alten Radios einzuspeisen. Gibt's noch bessere Alternativen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Noch lauter? Wie wäre es mit einem geeigneten Hörgerät mit induktiver 
Einkopplung? Damit sollte sich der Hörgeräteakustiker Deiner Mutter 
auskennen.

Das Telephonsignal mit einem normalen Lautsprecher wiederzugeben ist 
zwar technisch möglich, aber das Konzept des Fernmeldegeheimnisses wird 
damit komplett an den Nagel gehängt und etwaige in der Nähe wohnenden 
Menschen auch unzumutbar genervt.

von Roland H. (minitron)


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> Noch lauter? Wie wäre es mit einem geeigneten Hörgerät mit induktiver
> Einkopplung? Damit sollte sich der Hörgeräteakustiker Deiner Mutter
> auskennen.

Da waren wir schon. Offenbar sind die technischen und menschlichen 
Grenzen erreicht. Außerdem scheint das Hörvermögen zu schwanken.

> Das Telephonsignal mit einem normalen Lautsprecher wiederzugeben ist
> zwar technisch möglich, aber das Konzept des Fernmeldegeheimnisses wird
> damit komplett an den Nagel gehängt und etwaige in der Nähe wohnenden
> Menschen auch unzumutbar genervt.

Keine Gefahr, weil die alte Dame mutterseelenallein im Hause wohnt, und 
die nächsten Nachbarn sind gute 30 Meter entfernt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Hmm. Ist Dir die "Kennlinie" Deiner Mutter bekannt? Wenn Du einen 
Telephonverstärker baust, und mit einem Equalizer die Kennlinie Deiner 
Mutter kompensierst, dann hat die ganze Aktion mehr Erfolg, als wenn es 
einfach nur lauter wird.
Schwerhörigkeit äußert sich ja nicht darin, daß alle Frequenzbänder 
gleichermaßen gedämpft werden, sondern daß einige wichtige 
(Höhen/Mitten) wegfallen. Eine Kompensation dieses Verlustes ist daher 
besser als ein einfaches alles-lauter-machen. Dann dröhnen nämlich auch 
die nicht geschädigten Frequenzbänder im Ohr und übertönen womöglich 
das, was in den geschädigten Frequenzbändern noch ankommt.

von Roland H. (minitron)


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> Hmm. Ist Dir die "Kennlinie" Deiner Mutter bekannt? Wenn Du einen
> Telephonverstärker baust, und mit einem Equalizer die Kennlinie Deiner
> Mutter kompensierst, dann hat die ganze Aktion mehr Erfolg, als wenn es
> einfach nur lauter wird.

Nein, die Kennlinie kenne ich leider nicht. Der Akustiker sitzt vor 
seinem Laptop, speist irgendwelche Parameter in die Hörgeräte ein, fragt 
nur, ob's besser oder schlechter wird, und das war's. Die Idee ist gut, 
sich die Kennlinie zu besorgen und mit Hoch-, Tief- und Bandpässen nur 
die betreffenden Frequenzbänder anzuheben. Die Frage ist nur, wie ich 
verstärke. Intern, extern oder sonstwie.

von Matthias (Gast)


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>Da waren wir schon. Offenbar sind die technischen und menschlichen
>Grenzen erreicht. Außerdem scheint das Hörvermögen zu schwanken.

>Hmm. Ist Dir die "Kennlinie" Deiner Mutter bekannt? Wenn Du einen

Also, wenn die Hersteller von Hörgeräten das "Kennlinienmodell" nicht 
berücksichtigen, dann würde mich das echt wundern.

Bei der "Dröhnung", wenn man nur einen Verstärker einsetzt, läuft man ab 
einer gewissen Lautstärke auch Gefahr, die noch inrtakten Sinneszellen
zu schädigen. Damit nimmt das Hörvermögen noch schneller ab.

Die Frage ist warum das Hörvermögen so schlecht ist. Wenn die 
Sinneszellen
zum größten Teil tot sind, dann hilft auch eine Dröhnung nicht mehr. 
Dann gibt es nur noch die Möglichkeit evtl. über ein spezielles 
Implantat (glaub Cochlear oder so) was zu erreichen. Aber ab einem 
bestimmten Alter sind Operationen ein zu großes Risiko.

Alternativ könnte man über eine "Speech to Text" Schnittstelle 
nachdenken.
Natürlich nur, wenn die alte Dame nicht zusätzlich schlechte Augen hat 
oder fast blind ist.

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