Hallo, letztes Jahr im Oktober habe ich mein E-Technik Studium abgeschlossen (Schwerpunkt technische Informatik). Seit November arbeite ich in einer Firma der Metallindustrie in der Projektierung von Industrieanlagen (Dienstleistung im eigenen Hause). Hab mir das Ganze vor der Einstellung etwas anders vorgestellt als es sich jetzt nach 3 Monaten darstellt. Ich habe fast ausschließlich mit Papierkrieg zu tun und vom Fachwissen her hätte ich mir das Studieren eigentlich sparen können, denn ich habe Energieelektroniker gelernt und hätte die "simplen" technischen Zusammenhänge so auch hinbekommen. Auf der einen Seite fühle ich mich in dieser Firma aufgrund der Unternehmenskultur und den Mitarbeitern eigentlich sehr wohl, auf der anderen Seite sehe ich in diesem Job keine Perspektive (vielleicht auf der Projektierungsebene) und bin von der Arbeit total gelangweilt und angenervt. Von meinem Studium profitiere ich momentan gefühlte 0%. Bin echt verzweifelt, habt ihr vielleicht ein paar Ratschläge?? Gruß Lukas
Hallo Lukas, wenn du das von Zuhause aus machst und du mit denen in der Firma gut auskommst, dann könntest du dich ja selbständig machen (wenn du es noch nicht bist), diesen Job behalten und nebenbei einen anderen Arbeitgeber finden und wenn du einen anderen Job gefunden hast, dann kannst du jemand einstellen, der dir die "einfache Areit" in deinem jetzigen Job übernimmt. (Ist ein langer Satz geworden - hoffe dass du es verstanden hast) Wenn die von der jetzigen Firma dir Vertrauen und du immer mal wieder ein Äuglein in die Projekte wirfst, sollte eigentlich auch nichts schief gehen denke ich. Das ist meine Meinung. Gruß Erol
Ich bin schon fest in dieser Firma angestellt. Mit "Dienstleistung im eigenen Hause" meinte ich, dass ich eigentlich nichts mit dem Produkt der Firma zu tun habe, sondern mit der Infrastruktur (in dieser Firma) um das Produkt herzustellen.
Schon mal Deinen Chef darauf angesprochen, dass Du Dich unterfordert fühlst ? Deckt sich die jetzige Arbeit mit den Aussagen im Einstellungsgespräch/Jobbeschreibung ?
Sei froh, dass Du was hast! Andere an Deiner Stelle haben miese Kollegen. Wenn Du jetzt wechselst, wird nichts besser werden. Versuche lieber, das Technische Privat weiterzutreiben und gfs Teilprojekte in Elektronik zu realisieren.
>Versuche lieber, das Technische Privat weiterzutreiben und gfs >Teilprojekte in Elektronik zu realisieren. Und wenn Lukas seinen Beruf nicht ausleben kann ist er nach einiger Zeit kaltgestellt und findet später dann nichts mehr weil man dann fehlende Erfahrung unterstellt. Taktisch würde ich erst mal das Ende der Probezeit abwarten und dann Forderungen stellen in Form eines Arbeitsplatzes der Lukas beruflich weiterbringt. Selbst schuld wenn man konzeptionslose Arbeit ohne Inhaltliche Zielsetzung annimmt. Wenn die Firma beim Einstellungsgespräch die Art der Tätigkeit nicht so beschrieben hat wie sie tatsächlich ist, ist das in meinen Augen Betrug. Da hilft dann nur kündigen wenn der Betrieb nicht nachgibt und beim nächsten AG besser aufpassen und darauf achten das der Arbeitsvertrag nicht zu einseitig zu Gunsten des AG ist.
Hallo ich kann mich Fred nur anschließen . ich hatte das "Glück" in meiner ersten Firma Dinge anpacken zu müssen , die zT weit über das Fachliche hinausgingen . Das war toll , auch die sammelbare Erfahrung, wie einige vermeintliches Herrschaftwissen "verteidigen" etc und andere Vorgänge . Nur was brachte es: Man war zu gut -> Und tschüß - was dann folgte kann als erschreckend für das Land eingestuft werden : Jedenfalls war trotz excellenter Arbeit kein Ing-Job etc mehr zu bekommen. Heute ist man ja ab 35 zu alt ... Fazit . Das Abi ist ein Ticket , das Studium ist ein in summa überbezahltes Ticket , Der Job ist als Geldquelle zu sehen - bei anderen Intentionen bitte selbstständig machen ... Ansonsten empfehle ich - halt die Klappe ( vorallem jetzt ) und sehe zu daß du dort 3 Jahre überlebst. Die Firmen bzw die Personaler haben offen gesagt einen Hau ,was man will und was man effektiv auf allen Ebenen bietet . Einsatz wird nicht belohnt - im Gegenteil - man wird zur vermeintlichen Gefahr für die "Umwelt"
>vom Fachwissen her hätte ich mir das Studieren eigentlich sparen können, >denn
ich habe Energieelektroniker gelernt und hätte die "simplen" >technischen
Zusammenhänge so auch hinbekommen.
Das ist so neu nicht. Oft gibt es solche Praxisschocks. Meistens
erreicht man im Arbeitsleben nie mehr die Leistungsforderungen, die
einem im Studium an Uni oder FH abverlangt wurden. Viele
Ingenieursposten sind Papiererzeugerposten oder langweilige Programmier-
oder Konstruktionsposten.
Suche Dein Glück im Privaten und sieh die Arbeit als das, was es ist:
Ein Mittel um Geld zu verdienen für Deine privaten Genüsse und
Interessen.
Ich habe nach meinem Studium ebenso gezweifelt, ob es sich gelohnt hat,
dafür zu studieren. Habe lange Zeit überlegt, noch einen nicht
konsekutiven Master dranzuhängen, aber mittlerweile habe ich auch kein
Bock mehr, mich noch weitere 2 Jahre dem Streß des Studierens nach 9
Jahren Arbeitsleben zu stellen. Man hat sich auf ein geistig wenig
anspruchsvolles Entwicklerleben mit gutem Geld eingestellt.
>Heute ist man ja ab 35 zu alt ...
Aber nur weil die gemachte Lebenserfahrung dem Controllwahn
der Unternehmer Widerstand leistet und man nicht mehr so
leicht über den Tisch gezogen wird wie früher.
Daher werden immer 25 jährige mit 35 Jahren BE gesucht.
Noch was: Google mal nach dem Begriff "bore-out" (Syndrom). Na, erkennst Du Dich wieder?
Willkommen in der Realitaet... Wieso bist du so geschockt... Hast du nie vorher in einem Betrieb gearbeitet? Seien wir doch auch fair... Wenn dich (gerade fertig) jemand im Betrieb rumfuehrt dann zeigen dir natuerlich die Entwicklungsabteilung und nicht die taegliche langweilige Projektarbeit... Wie schon in einem anderen Thread berichtet sind alle meine Freunde von der realen Arbeitswelt geschockt gewesen... Einer hat sich sehr lange gestreubt und hat als Laboringenieur gearbeitet (Schwingungstechnik und so...). Aber auch er wurde von der Realitaet eingeholt und arbeitet fuer einen Automobilzulieferer... Vielen wuerde ein Kurs in den MS Paketen sehr viel mehr helfen als ein ganzes Studium... Irre Welt...
Sei doch froh überhaupt eine Stelle gefunden zu haben! Andere Absolventen haben nicht soviel Glück. Die versauern nämlich immer öfter in Billigjobs wo keine qualifizierte Ausbildung Vorraussetung ist. Den Traumjob finden nur gaaanz wenige. Und wenn bei dir die Kollegen in Ordnung sind und die Bezahlung nicht unter 30k Euro Brutto pro Jahr ist, solltest du zufrieden sein. Als ich vor etwa 5 Jahren mit meinem Studium fertig war, bot mir ein bekannter Automobilzulieferer in einer großen Stadt 20k-25k. Möchte nicht wissen, welchen Hungerlohn die in der derzeitigen Krise ihren Ingenieuren zahlen. Ich war damals auch extrem motiviert und wollte einen anspruchsvollen Job wobei mir die Bezahlung ziemlich egal war. Heute bin ich fast froh, dass ich damals bei besagtem Autozulieferer nicht eingestellt wurde. Vor 5 Jahren war es schon sehr schwer eine Stelle zu finden. Heute ist es noch schwerer. Ich kenne zumindest keine Firma, die die Anzahl ihrer Ingenieure aufstocken will. Überall wird nur abgebaut - oder kennt hier jemand wirklich andere Beispiele? Ein langweiliger Job kann anfangs deprimierend sein, aber eine 60h-Woche mit Stress und unerfüllbaren Forderungen von Chefs die von der Technik zu wenig Ahnung haben ist auf Dauer tödlich. Denk auch an deine Familie und deinen Herzinfarkt.
Hallo zusammen, da kann ich doch nur sagen: selbst schuld ! Wenn Du beim jetzigen AG keinen Spass an der Arbeit hast, dann such Dir doch einfach eine andere Arbeit. Genau so habe ich das auch gemacht. Und ich kenne auch einige welche das genauso gemacht haben. Es ist ja auch keine Schande wenn einem seine Arbeit keinen Spass macht. Aber es ist eine Schande wenn derjenige dann darüber jammert anstatt etwas dagegen zu tun ! Bin selbst nur Facharbeiter (Industrieelektroniker) mit abgebrochenem Mikroelektronik-Studium. Arbeite aber jetzt im Sondermaschinenbau als Elektrokonstrukteur (30%) und Programmierer (70%). Meine Kollegen (8 Stück) sind alles Ingenieure. In diesem Forum hier gibt es ja jede Menge jammernde Ingenieure. Ich kann das einfach nicht mehr hören (lesen) !! Wenn sie so gut wären wie sie alle behaupten, dann könnten sie sich doch ihren AG frei aussuchen, oder !? Ein AG kann einem auch nur die Arbeit geben welche getan werden muss. Oder soll er seine Ingenieure nur Spassjobs anbieten ? Und bevor jetzt wieder die Geldgeilen ihre Kommentare abgeben: Habe als Grundgehalt 60kEuro + Überstunden + diverses (40 Wochenstunden, Gleitzeit). Für einen "Nichtingenieur" finde ich das garnicht mal soooo schlecht. ... Boomi
Hallo Leute, Ein gewisser Arbeitsschock stellt sich überall ein sei es nach der Lehre wenn auf einmal nichts mehr weiter geht, als Ing wenn man sich seine Berufserfahrung hart erarbeiten muss und als fertiger Student wenn man sieht das man in der Arbeit oft nicht so geistig gefordert ist wie man sich das vorstellt. Momentan ist die Lage am Arbeitsmarkt sicher nicht einfach aber die europ. Firmen werden schnell wieder in ihre Zukunft investieren müssen und da gehören wir Techniker einfach dazu, ohne uns keine Innovationen. @ Lukas wenn dir was daran liegt geistig gefordert zu sein kann ich dir nur raten in die Forschung und Lehre zu gehen. Ich kenn es von den Instituten bei mir auf der Uni und da darf man immer wieder noch richtig Techniker sein und auch einiges tüfteln. Wenn das aber eher nicht dein Ding ist dann würd ich dir auch genau das selbe raten wie die Leute in dem Forum. Schauen das man die 3 Jahre in der Firma absitzt, vielleicht ergibt sich in der Firma noch ein guter Job oder du nutzt die 3 Jahre fürs Networking und machst dich danach selbstständig. Beste Grüße Thomas PS: Ich hab schon ein paar Arbeitsjahre hinter mir nach der Lehre aber mich dann für eine Akademiker Laufbahn entschieden ...
>Wenn sie so gut wären wie sie alle behaupten, dann könnten sie sich doch >ihren AG frei aussuchen, oder !? Wo lebst DU eigentlich? Heute gibt es arbeitslose oder in Billigjobs abgeschobene habilitierte Profs. und auf der anderen Seite leitet ein Ungelernter den Flughafen einer Großstadt, weil sein Papi Manager am Nachbarflughafen ist. Leistung lohnt schon lang nicht mehr, Korruption dagegen sehr. >In diesem Forum hier gibt es ja jede Menge jammernde Ingenieure. >Ich kann das einfach nicht mehr hören (lesen) !! Ja wenn Du als Facharbeiter in ein Forum schaust, was vornehmlich von Ings. heimgesucht wird, brauchst Du Dich nicht wundern. Schau doch in ein Forum mit Zielgruppe Facharbeiter, da hast Du Ruhe vor jammernden Ingenieuren. PS.: Wenn Du wirklich 60k€ p. a. verdienst, wieviel verdienen Deine Kollegen, die richtige Ingenieure sind?
Herzlich willkommen im Club! Es dürfte sicher den meisten so gehen, dass sie das Wissen aus dem Studium (auch ich habe E-Technik / Technische Informatik studiert, allerdings schon vor vielen Jahren) nur zu einem kleinen Teil anwenden können. Du hast aber mehr gelernt, also nur irgendwelche Knotenregeln und Maxwell-Gleichungen, nämlich: - logisches und strukturiertes Denken - die Fähigkeit, selbstständig Probleme zu lösen. Das es dazu diese Knotenregeln/Maxwellschen Gleichungen brauchte: nun ja. Außerdem neigen Berufsanfänger sehr zur Selbstüberschätzung (was meinst Du, woher ich das weiß). Mein Tipp: Du hast nette Kollegen, das ist viel! Kannst Du mit Deinem Chef reden? Dann sprich ihn einfach mal an und erzähle ihm, was Du uns erzählt hast. Sich unterfordert zu fühlen, ist keine Schande. Aber akzeptiere auch eine offene Antwort, ich denke, dass Sie nicht so ganz dem entspricht, was Du hören willst, siehe oben. Aber wir "Erfahrenen" sind auch nicht schlau vom Baum gefallen, das kommt noch, und wenn Du mitarbeitest, geht es auch recht schnell.
problematisch wird aber , wenn die sog "Erfahrenen" ausser Network und damit in Teilen Wissensverschleierung plötzlich und unerwartet mit so nem "Frischling" konfrontiert werden, der ebenso unerwartet denen was vormacht... Die Konsequenz ist mobbing und Jobverlust ausgerechnet für den ,der den Laden wirksam voranbringen könnte. Die weitere Konsequenz ist ,daß der potentiell nächste Arbeitgeber, oder besser gesagt die HR mit solch einer Tatsache nicht klar kommt, also nur bruchfrei abgesessene Arbeitszeit (positiv) bewertet ... Wohin das führt ist allerorten zu sehen . Die Krise kam mit Ansage so um den April 2008 . Es zeigt sich ,daß vielerorts massive Fehlallokationen auf gewissen Positionen vorliegen - das geht bis in Teile der Firmenleitung. Warum ich das erzähle, In der Firma sioch als Kaffeekocher unentbehrlich zu machen zählt weit mehr als das Uniticket ( alles andere sind eh nur Facharbeiter weil eben keine Akademiker)
Hallo nochmal, @paul: Leben tu ich im Raum Stuttgart. Hier ist Arbeitslosigkeit unter Ingenieuren und Facharbeitern kein so ein grosses Problem (Wir können alles, ausser Hochdeutsch!). Korruption hingegen ist auch hier ein grosses Problem, das ist richtig ! Vielleicht hätten wir Politiker werden sollen !? Nur bin ich da nicht skrupellos genug dazu. Die "richtigen" Ingenieure bei mir in der Firma bekommen so zwischen 50k€ und 80k€. Bei uns wird nach Wissen, Können und Erfahrung bezahlt und nicht nach Titeln. Da ich seit 15 Jahren im Sondermaschinenbau tätig bin, bin ich bei den 60tausendern. Aber das war natürlich nicht immer so. Es ist jetzt mein vierter AG. Und das ist was ich anfangs meinte: Wenn es jemandem bei seinem AG nicht gefällt, dann soll er doch nicht jammern sondern sich einen anderen AG suchen. Wenn derjenige so gut ist wie er sich beschreibt, dann seh ich da kein Problem dabei. Von mir aus gesehen: Ich bin zwar nicht ein toller Ingenieur, aber bei dem was ich mache bin ich zumindest mal im Mittelfeld. Mein persönliches Ziel für die nächsten 5-6 Jahre ist es die 70k€ zu erreichen. Um die 80k€ zu erreichen müsste ich sehr viel mehr Zeit investieren. Und das möchte ich nicht wirklich. Das Problem von Lukas ist jedoch ein anderes. Er sähe sich ja gerne mehr gefordert. Da sehe ich zwei Möglichkeiten: 1. Mit dem Cheffe reden und auch eine Ehrliche Antwort akzeptieren. Wer weiss, vielleicht meint sein Chef ja auch alles wäre in Ordnung (bei meinem AG fragt der jeweilige Abteilungsleiter uns ca. alle 3 Monate ob alles so läuft wie wir uns das vorstellen). 2. Den AG wechseln. Eine Stelle suchen bei der er mehr gefordert wird. Auf die Gefahr hin, dass er ÜBERfordert wird ... Entscheiden muss isch Lukas so oder so selbst. Wer soll ihm da helfen können ? ... boomi
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