Hallo, ich habe eine absolute Anfängerfrage zu Transistor als Schalter - also bitte nicht lachen. Ich möchte mit einem Transistor eine Last schalten. Hängt eine solche Last dann immer direkt/in Serie zu Kollektor oder Emitter ? Oder kann diese auch parallel zu einem Emitter/Kollektor-Widerstand hängen ? Gibt es da irgendwelche Regeln, wie und wo die Last angeschlossen wird ? Hat dies etwas mit den Grundschaltungen Emitter-/Kollektor-/Basisschaltung zu tun ? Vielleicht kann es mir einer erklären. Danke
Na theoretisch kann die Last auch parallel zum Emitter-/Kollektorwiderstand hängen. Wichtig ist halt, dass durch diese Parallelschaltung der beiden Widerstände (ja, die Last ist auch einer) der maximale Kollektorstrom nicht überschritten wird. Wie und wo die Last angeschlossen wird hängt sehr wohl von der Schaltungsart ab. Für deine Anwendung als einfacher Schalter: Transistor (NPN) mit Emitter auf GND, Kollektor an Last (evtl. in Reihe mit Widerstand zur Strombegrenzung) und die andere Seite der Last dann an +V.
Peter H. wrote: > Ich möchte mit einem Transistor eine Last schalten. > Hängt eine solche Last dann immer direkt/in Serie zu Kollektor oder > Emitter ? Das hängt davon ab, was für ein Transistor es sein soll (bei bipolaren npn oder pnp). In vielen Fällen ist die Last vorgegeben und man hat gar nicht die Möglichkeit, es sich auszusuchen... > Oder kann diese auch parallel zu einem Emitter/Kollektor-Widerstand > hängen ? Und was soll das bringen, außer, dass man damit einen fetten Kurzschluss baut? (OK, die Last kriegt dann keinen Saft mehr, aber das geht auch schonender) > Gibt es da irgendwelche Regeln, wie und wo die Last angeschlossen wird ? Im Prinzip ja, die Last kommt bei der standardmäßig für solche Anwendungsfälle verwendeten Emitterschaltung immer an den Kollektor. > Hat dies etwas mit den Grundschaltungen > Emitter-/Kollektor-/Basisschaltung zu tun ? Als Schalter nimmt man meist die Emitterschaltung, weil die eine hohe Stromverstärkung ermöglicht.
Johannes M. wrote: >> Oder kann diese auch parallel zu einem Emitter/Kollektor-Widerstand >> hängen ? > Und was soll das bringen, außer, dass man damit einen fetten Kurzschluss > baut? (OK, die Last kriegt dann keinen Saft mehr, aber das geht auch > schonender) Upps, da habe ich nicht richtig gelesen... Du willst die Last nicht parallel zum Transistor schalten, sondern parallel zu einem (bereits vorhandenen) Widerstand? Macht trotzdem wenig Sinn, weil das auch nur ein Stromteiler wäre.
Übrigens gibt es bei http://www.elektronik-kompendium.de eine ganze Menge Infomaterial zu den Grundschaltungen.
s.a. http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#PNP.2FNPN_als_Schalter.2C_wohin_mit_der_Last.3F
>> Oder kann diese auch parallel zu einem Emitter/Kollektor-Widerstand >> hängen ? >Und was soll das bringen, außer, dass man damit einen fetten Kurzschluss >baut? (OK, die Last kriegt dann keinen Saft mehr, aber das geht auch >schonender) ... naja, das ist so auch nicht allgemeingültig. Es gibt Situationen, in denen man die "Last" an C und E anschließt. Ein Beispiel: Optokoppler in einer Umgebung, in der er hin und wieder mal schnelle Transienten abbekommt. Wenn man in diesem (ich gebe zu speziellen) Fall wie üblich vorgeht (Spannungsquelle -> Vorwiderstand -> Diode an C -> Masse an E) dann kann es passieren, dass die Diode bei einer Transienten zu leuchten beginnt aufgrund der Koppelkapazität. In dem Fall ist es angebrachter so vorzugehen: Spannungsquelle -> Vorwiederstand -> C. E an Masse. LED an C und E. Sollte jetzt eine Transiente auftreten, dann liegt über der Diode maximal V_ce_sat an, und das sollte nicht allzuviel sein. Diode leuchtet also nicht. Zu beachten ist dabei, dass das Schalverhalten zur gewöhnlichen Emitterschaltung invertiert ist. Das ganze bezieht sich natürlich auf "Lasten" im kleinen Stil. Einen Saunaofen wird man so nicht betreiben ;-)
>Als Schalter nimmt man meist die Emitterschaltung, weil die eine hohe >Stromverstärkung ermöglicht. Sowohl Kollektor- als auch Emitterschaltung haben eine hohe Stromverstärkung, wobei die der Kollektorschaltung sogar ein klein wenig höher ist! Die Emitterschaltung ist invertierend (kann manchmal stören), die Kollektorschaltung hat einen etwas geringeren Ausgangsspannungshub und keine Spannungsverstärkung. Dafür ist ihr Eingangswiderstand höher. Die Basisschaltung hat Spannungsverstärkung, jedoch keine Stromverstärkung. Mir wäre eine Anwendung als Schalter (im Sinne des Threads) nicht bekannt.
HildeK wrote: > Sowohl Kollektor- als auch Emitterschaltung haben eine hohe > Stromverstärkung, wobei die der Kollektorschaltung sogar ein klein wenig > höher ist! Ist natürlich richtig. Ich hatte das eher als Vorteil gegenüber der Basisschaltung angegeben (was Du ja korrekt beschrieben hast, s.u.), ohne näher drauf einzugehen. > Die Emitterschaltung ist invertierend (kann manchmal stören), die > Kollektorschaltung hat einen etwas geringeren Ausgangsspannungshub und > keine Spannungsverstärkung. Richtig, und das ist eigentlich der Hauptgrund für den Einsatz der Emitterschaltung. Irgendwie muss man den Strom ja in die Basis reinkriegen... > Dafür ist ihr Eingangswiderstand höher. ...was mit der höheren Stromverstärkung einhergeht... > Die Basisschaltung hat Spannungsverstärkung, jedoch keine > Stromverstärkung. Mir wäre eine Anwendung als Schalter (im Sinne des > Threads) nicht bekannt. Mir auch nicht. Wenn man was schalten will, geht es ja meist darum, mit einer hochohmigen Quelle eine niederohmige Last zu steuern (Impedanzwandler), und da macht die Basisschaltung aus den genannten Gründen nicht viel Sinn.
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