Hallo, habe eine Frage zu Übersprechen und zu Tastenprellen: Ich habe eine Folientastatur, auf der sich mehrere Schnappscheiben als Taster befinden. Über einen dieser Taster schalte ich 24V/ca.10mA. Jetzt habe ich bei jedem Tastendruck auf den anderen Leitungen eine Spannungsspitze. Beim drücken ca.5V und beim loslassen -5V. Die Leitungen haben keine Verbindung zu der aktiven Taste. Wie kommt dieses Übersprechen zu Stande? Hängt das mit dem prellen der Taste zusammen? Kann mir einfach nicht erklären wie das sonst zusammenhängt. Ich schalte eine DC Spannung aus dem Netzteil, wenn es eine Wechselspannung wäre dann könnt ich mir das vorstellen, aber so...?? Dann würde ich auch gern das prellen der Taste "sichtbar" machen. Ich geh davon aus das jede mechanische Taste/Kontakt ein Prellen hervorruft. Leider weiß ich nicht wie ich mir das mit dem Oszi anzeigen kann. Das Oszi ist ein LeCro WaveSurfer 424. Kanal 1 schließe ich nach dem Schaltkontakt an, und die Masse verbinde ich mit dem Netzteil (schalte also die 24V und messe das Schaltsignal). Auf dem Oszi kann ich dann je nachdem wie ich die Taste drücke oder gedrückt halte das Signal High oder LOW sehen, aber kein "Schwingen" oder prellen....? Habe ich flasche Einstellungen am Oszi gewählt? Wäre toll wenn mir jemand weiter helfen könnte!
> Jetzt habe ich bei jedem Tastendruck auf den anderen Leitungen > eine Spannungsspitze. Das nennt man kapazitive Kopplung (könnte auch induktiv sein, aber 10mA sind dafür fast zu wenig). Du solltest die anderen Leitungen nicht einfach offen lassen, sondern irgendwie irgendwo niederohmig an- und abschliessen. > Ich schalte eine DC Spannung aus dem Netzteil, wenn es eine > Wechselspannung wäre dann könnt ich mir das vorstellen... Wenn du DC schaltest, bekommst du AC :-o > ... das Signal High oder LOW sehen, aber kein "Schwingen" oder prellen. Du mußt den Trigger auf die steigende Flanke stellen, und dann die Zeitauflösung z.B. auf 100us/div. Wenn du dann nichts siehst, trigger auf die fallende Flanke.
Hallo Lothar, danke für deine Antwort. Die offenen Leitungen werde ich über PullUp- oder Down und einem C auf Masse anschließen. Dann ist das Problem behoben. Ich wollte nur gern wissen wie dieses Übersprechen zustande kommt, und ob das "normal" ist. Vor allem das es sich auf alle Leitungen auswirkt. Die Leitungen die links und rechts neben der aktiven sind, ok, aber die Leitungen die weiter weg sind haben das selbe Übersprechen. Gibt es eine Möglichkeit das Übersprechen, also die max. Spannungsspitze zu berechnen? Z.b. Ub=24V / I=ca.10mA / Leiterbahnabstand=0,3mm /Leiterbahnbreite=0,7mm Cu=35um / Leitungslänge=10cm Und wie läßt sich das Übersprechen bei der Konstruktion von Leiterplatten schon vermeiden? Ich denke über Leiterbahnabstand, wobei wenn die Platine klein sein soll gibt es nicht viel Möglichkeiten. Das Tastenprellen versuche ich mit dem Oszi nochmal sichtbar zu machen.
> Ich wollte nur gern wissen wie dieses Übersprechen zustande kommt, Wie gesagt: kapazitive Kopplung durch geringe Leiterbahnabstände. > und ob das "normal" ist. Ja. Das kann sogar soweit gehen, dass dich dein Kumpel anruft und sagt, auf einer unbeschalteten Ader in einer 10m langen NYM-Leitung sei Spannung, weil die Glimmlampe seines Messgeräts (Phasenprüfer vom Opa) leuchtet, wenn er die an den Draht hält. > die max. Spannungsspitze zu berechnen? Z.b. Ub=24V... Wenn keine Last (kapazitiv oder resistiv) dranhängt, dann ist die max. Spannungsspitze 24V. Das wirst du allerdings nie messen, denn dein Tastkopf bildet mit dem Kondesator einen Spannungsteiler. > Und wie läßt sich das Übersprechen bei der Konstruktion von > Leiterplatten schon vermeiden? Man sollte auf einer Platine nicht möglichst "schöne" lang parallel verlaufende Busse machen, sondern die nebeneinanderliegenden Leiter abwechseln.
So, hab jetzt das Oszi mit dem Schalter vor mir. Hab Versucht das Tastenprellen sichtbar zu machen. Aber ohne Erfolg. Folgener Aufbau: Ub(24V) auf Taster, vom Taster weg auf Last (I=15mA), Last mit Masse verbunden. Tastkopf schließe ich am Taster, an der Leitung zur Last hin an. Einstellungen am Oszi: C1: 5V/div Kopplung DC1MOhm Bandbreite Voll Trigger: auf C1 Kopplung DC Flanke positiv Pegel 700mV Wenn ich jetzt den Taster drücke, geht die Linie von C1 auf die 24V. Was mache ich falsch??
> Einstellungen am Oszi:...
Zeitablenkung?
In welchem Zeitbereich erwartest du ein Prellen?
Minuten, Sekunden, Millisekunden, Mikrosekunden?
Sorry , hatte ich vergessen, Zeitbasis hab 100us/div eingestellt.
Da Dein Schaltvorgang ein einmaliger Vorgang ist und sich somit nicht periodisch wiederholt, darfst Du auf dem Oszi auch nur einen single-shot aufzeichen. Mit kontinuierlicher Zeitablenkung wirst Du nicht viel sehen, außer natürlich, daß sich der Pegel auf 24V oder auf 0V ändert. Aber das weißt Du ja schon, kannst es auch mit dem Multimeter oder einer LED messen. Also - single-shot - Triggern auf 12 Volt (halber Pegel, ist aber recht egal, wenn das Signal sauber zwischen high und low schaltet) - Zeitablenkung für den Anfang mal auf 1 msec/div.
Also siehst du "nur" sowas:
1 | 24V _________ |
2 | | |
3 | | |
4 | | |
5 | 0V _______| |
Ist doch gut. Dann prellt der Taster (noch) nicht. Oder siehst du sowas: erst das
1 | 24V |
2 | |
3 | |
4 | |
5 | 0V _______________ |
und nach Tastendruck das:
1 | 24V _______________ |
2 | |
3 | |
4 | |
5 | 0V |
Wegen solcher Knackfrösche hat TI vor Jahrzehnten eine Serie Taschenrechner zurückgerufen. Daß die die heute gefertigten nicht mehr prellen, erwarte ich nicht. Das Problem wird weiterhin elektrisch gelöst.
Hallo, hab die Einstellungen am Oszi so geändert wie du gesagt hast. Sobal ich den Taster drücke wird die pos. Flanke erkannt und gestoppt. Das Signal (siehe Bilder) müßte passen..unten ist der Bereich in dem die pos. Flanke ansteigt gezoomt. Dort sind dann das prellen zu sehen. Richtigt so?
Das dürfte das Prellen sein. 7us sind allerdings schon recht gut. Wie siht die fallende Flanke aus (beim Loslassen)?
Und die zweite Messung. Das ganze war jetzt wie oben beschrieben über einen Taster. Werde das ganze nochmal mit der Folientastatur messen und mit der Schanppscheibe schalten.
Das wird ja bald ein Bilderbuch wenn ich hier nicht balds aufhöre ;-) So sieht das Schalten über die Schappscheiben aus: C1 stellt den Schaltkontakt dar. C2 stellt das Siganl einer passiven/unbeschalteten Leitung dar. Der Zeitliche Verlauf ist so gewählt das mehrfaches Tastendrücken sichtbar ist. In dem Bild wurde die Taste 5 mal betätigt. Auf C2 sind gut die Spitzen beim drücken und wieder loslassen zu erkennen.
Hier der Einschaltvorgang wieder mit Trigger auf pos. Flanke wie oben.
Und der Ausschaltvorgang Trigger auf neg. Flanke. Dabei ist aber vor dem eigentlichen ausschalten eine Spitze nach oben und unten zu sehen. Ist das auch schon das prellen beim loslassen?
Die Last ist eigenartig. Erst fällt die Spannung sehr steil auf 3V, danach gehts recht gemächlich weiter... :-/ Ist das eine LED? > Dabei ist aber vor dem eigentlichen ausschalten eine Spitze nach oben > und unten zu sehen. Vermutlich ESD.
Ja, das ist eine LED. Oder besser gesagt zwei RGB LEDs bei denen die einzelnen Dioden in Reihe geschaltet sind. Hatte das gerade hier und dachte das es als Last ok ist.
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