Hallo, kürzlich habe ich mir, für ein Selbstbauprojekt, einen Netz-Transformator gewickelt. Ich benutzte dazu M65-Trafobleche eines alten defekten Trafos. Dabei ist mir zufällig aufgefallen, dass die Trafobleche auf beiden Seiten elektrisch nicht isoliert sind, obwohl dies ja wegen den auftretenden Wirbelströmen überhaupt erst den Einsatz von Blechen rechtfertigt. Zuerst dachte ich, dass es sich hierbei nur um "schlechte" Ware handelt, jedoch lieferte das Messen weiterer Trafokerne auf elektrische Leitfähigkeit ein gleiches Ergebnis. Ich frage mich nun, ob ich da was mit der Isolierung der Bleche falsch verstanden habe, irgendwie macht das alles keinen Sinn... Gilt das nur für hohe Frequenzen, obwohl da die Kerne ja auch wieder kleiner werden? Vielleicht kann jemand mir das mal genauer erklären. Gruß Mike
Ist da nicht vielleicht eine Oxydschicht drauf? Die darfst du beim Messen nicht kaputtkratzen. Die Isolation braucht nur einige Millivolt aushalten. Plastik oder Lack wäre zu dick.
Meistens reichen die übergangswiderstände aus um die Wirbelströme klein zu halten. Ideal wären natürlich komplett isolierte Bleche, aber dadurch "verschwendet" man auch Platz.
In meiner Ausbildung habe ich auch noch gelernt dass die Lagen isoliert gehören(mit Ölpapierschichten), aber in der Praxis sind heute extrem viele besonders dieser kleinen Steckernetzteil- und Ghettoblaster-Netztrafos quer zur Blechrichtung komplett verschweisst. Aber immerhin sind es trotzdem noch Bleche, sie scheinen also selbst dann noch Wirkung zu haben.
Ja die sind verschweißt. Aber dann hat der Strom einen viel längeren Weg und ist damit viel kleiner, als wenn die Bleche unisoliert wären.
Da ich bei einem Trafoblech-Hersteller tätig bin, zur Isolation, Diese ist nur ein paar µm Dick. Unsere Bleche sind zwischen 0.23-0,35mm dick. Gruß Sascha
Zur Trafoblechisolation : Es gibt zwei Arten von Isolation : 1. Oxydation ( wenig µm dick und mit Prüfspitzen leicht zu durchstoßen ) und 2. Lackierte Bleche ( heute weniger üblich da Aufwändiger, teurer, schlecht schweissbar Mfg
Hallo, erst mal vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten. In der Tat es befindet sich eine Oxydschicht beidseitig auf den Blechen. Sieht man daran, dass die Bleche nicht so metallisch schimmern im Vergleich zu den zwei Blechen die oben und unten den Abschluss machen. Gemessen habe ich ohne zu kratzen, also einfach die Messspitzen flach auflegen. Durch den ganzen Kern gemessen kommt dabei ein Widerstand von fast einem Ohm raus. Auf einem Blech praktisch null Ohm. Ist natürlich keine seriöse Messung aber die Tendenz zeigt, dass es doch eine sehr schwache Isolierung gibt. Mir war halt nicht bewusst, dass eine Isolierung im mV-Bereich ausreichend ist (Das Messinstrument misst immerhin mit 3 Volt ) Da laut Sascha die Schicht nur ein paar µm dick ist, versteht sich auch von selbst, dass die Spannungsisolierung nur sehr klein sein muss. Somit denke ich ist meine Frage beantwortet. Die Theorie deckt sich nun auch wieder mit der Praxis, schliesslich konnte ich beim Betrieb des Trafos kein starkes Aufheizen feststellen, demnach keine großen Verluste durch Wirbelströme. Gruß Mike
Naja die Spannungen die dort Induziert werden sind verhältnismäßig gering, deswegen reichen wenige Ohm aus, damit erst garkein großer Strom fließen kann.
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