Hi Community, vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Ich bin auf der suche nach einer Möglichkeit die Trägerfrequenz für AM zu erzeugen. Das ganze sollte Softwaremäßig steuerbar bzw. einstellbar sein. Natürlich bin ich da über SDR gestolpert: AD9739: 14-Bit, 2500 MSPS, RF Digital-to-Analog Converter - aber mir kommt das bischen vor wie mit Kanonen auf Spazen schießen. Könnte ich auch einen PLL zur Takterzeugung nehmen und damit einen DDS z.B.: AD9858 ansteuern? Wie geht man am besten vor? Hat jemand eine Idee?? - DANKESCHÖN!!! - Gruß Softi
Softi wrote: > Könnte ich auch einen PLL zur Takterzeugung nehmen und damit einen DDS > z.B.: AD9858 ansteuern? Wie geht man am besten vor? Warum PLL und DDS? Eins von beiden (genauer: jedes von beiden) genügt.
>Warum PLL und DDS? Eins von beiden (genauer: jedes von beiden) >genügt. Mir ist das ganze noch nebulös, da ich weder mit DDS noch mit PLL jemals etwas zu tun hatte. Bei Silabs gibts: Any-Rate Clock Generators -> https://www.silabs.com/products/clocksoscillators/anyrategeneratorsandbuffers/Pages/default.aspx so wie ich das verstehe erzeugen die 'nur' einen Clock - also ein Rechtecksignal - oder? Ich will ja ein Sinussignal. Bei den Teilen von AD braucht man ja eine ReferenceClock. Wie krieg ich die dann zusammen? Ich dachte eben mit einem PLL... http://designtools.analog.com/dtDDSWeb/dtDDSMain.aspx Dann hab ich das wohl nicht wirklich verstanden.... Wie geht man dann vor?
Softi wrote: > Bei den Teilen von AD braucht man ja eine ReferenceClock. Wie krieg ich > die dann zusammen? Standard-Quarzoszillator. In der Normallage (also ohne Benutzung der sogenannten Alias-Frequenzen) kannst du eine Ausgangsfrequenz bis ca. 30 % der Taktfrequenz erzeugen. Die Shannon-/Nyquist-/ <insert your favorite engineer here>-Bedingung würde zwar < 50 % besagen, aber du brauchst ja nach der DDS einen Tiefpass, der aus der Treppe wieder einen Sinus macht (oder eben die höheren Aliase wegfiltert, je nachdem, ob du nun den Zeit- oder Frequenzbereich betrachtest). Da du diesen nicht unendlich steil bekommen kannst und er alle Frequenzen >= 50 % des Taktes sicher unterdrücken muss, kommt man auf die 30 % (bis maximal 40 % bei sehr steilflankigem Filter). Wenn du also einen DDS-IC mit 100 MHz taktest, kannst du relativ bequem bis zu 30 MHz am Ausgang als Sinussignal erzeugen. Der DDS selbst geht dabei praktisch von (nahezu) DC beginnend (genau genommen sind es wohl 2 mHz als minimale Frequenz bei 100 MHz Takt), in der Regel haben aber die nachfolgenden Verstärkerstufen eine höhere obere Grenzfrequenz. Ein Nachteil eines mit 100 MHz getakteten DDS sei nicht verschwiegen: da fließen locker 100...200 mA rein bei 5 V. Das wird also warm. Der Vorteil ist, dass sie praktisch DC bis zur nutzbaren Grenzfrequenz lückenlos abdeckt, mit nahezu beliebig feiner Abstufung. Eine PLL benutzt einen frei laufenden VCO, dessen Ausgangssignal herunter geteilt wird und mit einem (typischerweise aus einem Quarzgenerator oder gar TCXO/OCXO abgeleiteten) Referenztakt verglichen wird. Damit erreicht man mit einer klassischen PLL erst einmal beliebige Vielfache (im Rahmen des Verstimmbereichs des VCOs) der Referenzfrequenz. Wenn man also als Referenz 10 kHz benutzt, kann man die Ausgangsfrequenz innerhalb des VCO-Bereichs in 10-kHz-Schritten verstellen. Die Schritte werden kleiner, wenn man die Referenzfrequenz kleiner macht, aber dafür dauert dann das Einschwingen auf einen neue Frequenz länger und auch das Ausregeln von Schwankungen. Daraus ergibt sich ein sogenanntes Phasenrauschen, also letztlich ein Frequenzspektrum, das nicht mehr nur ideal aus einer einzelnen Linie besteht. Mit einem sogenannten fractional-N-divider kann man auch PLLs bauen, deren Schrittweite kleiner als die Referenzfrequenz ist. Ich glaube, der Aufbau eines VCOs, der lückenlos von 100 kHz bis 30 MHz arbeitet, wird nicht ganz einfach. Gängige Kurzwellen- Transceiver teilen sich den Frequenzbereich auf, und schalten zwischendurch ein paarmal um, wobei dann jeweils in den Zielbereich gemischt wird.
Jörg Wunsch wrote: > Ich glaube, der Aufbau eines VCOs, der lückenlos von 100 kHz bis > 30 MHz arbeitet, wird nicht ganz einfach. Gängige Kurzwellen- > Transceiver teilen sich den Frequenzbereich auf, und schalten > zwischendurch ein paarmal um, wobei dann jeweils in den Zielbereich > gemischt wird. Der Aufbau ist (mit einfachem VCO) für 100 kHz bis 30 MHz wirklich nicht sinnig machbar. Einzige mir bekannte Realisierung läuft über Frequenz-Mischer: Eine variabler Oszillator für z.b. 50 bis 80Mhz, gemischt mit 50MHz Festfrequenz, danach Filter. Ergebnis ist 0...30MHz Das ist einigermaßen für den DIYer handhabbar, wenn's "schnell" an einem WE aufgebaut werden soll. Andrew
Danke euch für die Aufklärung. Mir würde es auch reichen, wenn ich mehrere Teile habe und jeder macht einen bestimmten Bereich. Eine mögliche Aufteilung währe z.B. die Aufteilung in LW / MW /KW 3 Trägerfrequenzen im LW Bereich erzeugen -> 'Modul 1' 3 Trägerfrequenzen im MW Bereich erzeugen -> 'Modul 2' 3 Trägerfrequenzen im KW Bereich erzeugen -> 'Modul 3' Diese Frequenzen sollen einstellbar sein - nicht zur Laufzeit. Und jedes Modul kann/darf auch mehrere DDS enthalten (falls nötig). Kosten spielen erst mal keine Rolle. Wie funktioniert das dann mit so einem DDS - gibt es da DesignTools wo man die gewünschte Frq. einstellt und dann auf den Chip flasht - oder wie läuft da die Programmierung?
Schau Dir mal den AD9851 an. Serielle oder Parallele Ansteuerung, interne PLL (30MHz ext. --> 180 MHz int.). Das TSSOP28-Gehäuse (wenn ich mich recht erinnere) sollte auch gerade noch lötbar sein. Gruß Christian
CY27EE16 Der fällt mir gerade so auf die Scnelle zu dem Thema ein.
Softi wrote: > Diese Frequenzen sollen einstellbar sein - nicht zur Laufzeit. Und jedes > Modul kann/darf auch mehrere DDS enthalten (falls nötig). Kosten spielen > erst mal keine Rolle. Dann nimm ein DDS. Ich habe kürzlich endlich mal ein Uralt-Projekt mit einem AD9850 so einigermaßen funktionsfähig gebaut, da musste man extern noch die Basisfrequenz 1:1 takten. Allein der 100-MHz- XO wird schon warm... Bei den Nachfolgern gibt's interne Taktver- vielfacher, da ist das einfacher. Wenn du mit dem Takt etwas höher gehst, gestaltet sich das Filter einfacher, weil du dann weiter unterhalb der Shannon-/Nyquist-Grenze bleibst, bzw. du hast eine geringere Welligkeit im Durchlassbereich. Ich merke bei mir oberhalb 20 MHz dann schon einen leichten Amplitudenabfall. > Wie funktioniert das dann mit so einem DDS - gibt es da DesignTools wo > man die gewünschte Frq. einstellt und dann auf den Chip flasht - oder > wie läuft da die Programmierung? Du brauchst einen kleinen Controller dafür, der das Teil ansteuert. Gesteuert wird mit einem 32-bit-Wort für die Frequenz (und zuweilen noch zusätzlichen Bits für die Phasenlage, damit könnte man eine Digitalmodulation machen). Solange du nicht mit 1 MHz modulieren willst :), kannst du die einfache serielle Einspeisung der Steuerinformation benutzen, das lässt sich direkt mittels SPI vornehmen. Mach dir nicht zu viel Stress beim Errechnen des Steuerwortes. Nimm die Formel aus dem Datenblatt, und im einfachsten Falle implementierst du die mittels 64-bit-Integer-Rechnung im Controller. Was stört dich das, wenn der Controller für eine neue Frequenz- einstellung einen Moment rechnen muss. ;-) Vorteilhaft bei mir an dieser Methode war, dass man die tatsächliche Frequenz des XO (bei mir 99,9992 MHz statt 100 MHz) dann gleich als Konstante ins Programm einbauen kann. Die Ausgangsamplitude wird übrigens mittels eines Stroms gesteurt, den man normalerweise mit einem Widerstand einstellt. Wenn du diesen Strom variabel über einen Transistor steuerst, kannst du gleich dort deine AM mit erzeugen.
Danke Jörg für die Tips. Dann werd ich mir mal so ein Dev. Board von AD holen. Die Ansteuerung über SPI sollte kein Problem sein.
Hallo zusammen, ich habs jetzt geschafft mit dem DDS ein schönes Signal zu erzeugen. An der AM bin ich noch dran - da gibts einen fertigen Baustein dafür. Jetzt würde ich noch gerne FM machen - aber wie stelle ich das an? Kennt jemand dazu einen FM Modulator Baustein. (Ja - google habe ich bereits verwendet) Also Trägerfrq. rein + NF-Signal rein und FM Moduliertes Signal raus? Oder kann ich einfach zwei von den DDS nehmen und die trickreich verschalten - geht das? Danke für euere Hilfe.
Wenn dein Controller schnell genug ist, musst du doch nur das Frequenz-Steuerwort kontinuierlich entsprechend dem ADC-Wert am Eingang des Controllers ändern. Den Teil habe ich bei mir noch nicht implementiert, stelle mir eigentlich aber vor, dass das machbar sein müsste, zumindest für Sprachqualität (10-bit-ADC mit 10 kHz gesampelt).
Hallo Jörg, die Frequenz soll diesmal höher sein: 162 MHz als Träger. Als NF soll ein 1Khz Ton dienen. Ich bin mir nicht sicher ob das der uC schafft. Am besten währe eine Modulare Lösung, bei der ich eben einen DDS habe der den Träger erzeugt und einen der das NF Signal erzeugt - beide über den PC ansteuerbar. Soweit (noch) kein Problem. Dann kommt je nach Anwendung die Modulation. AM: mit fertigem Baustein FM: ?? Kann man die FM nicht 'klassisch' lösen?
Softi schrieb: > die Frequenz soll diesmal höher sein: 162 MHz als Träger. Als feste Frequenz? Dann müsstest du auch einen Alias auskoppeln können, also statt des Tiefpasses ein Bandfilter für 162 MHz nehmen. Wenn du 100 MHz Takt hast, kannst du dann die DDS auf 62 MHz einstellen und den dritten Alias nehmen (100 + 62). Wenn du 180 MHz Takt hast, könntest du die Frequenz auf 18 MHz einstellen und den zweiten Alias (180 - 18) benutzen, allerdings ,,geht die Frequenz dann rückwärts'', wenn du das Steuerwort modulierst. Habe ich aber auch noch nicht gemacht. > Als NF soll ein 1Khz Ton dienen. Fest generiert, oder von außen eingespiesen? > Ich bin mir nicht sicher ob das der uC schafft. 1 kHz sollte er schaffen. > Soweit (noch) kein Problem. Dann kommt je nach Anwendung die Modulation. > AM: mit fertigem Baustein > FM: ?? Kenn ich jetzt auf Anhieb auch nichts, vielleicht ja jemand anders hier. Klassische Amateurfunkgeräte haben nach der PLL einen Phasenmodulator gehabt, der mit einer Kapazitätsdiode arbeitet. Weiß aber nicht, wie viel Hub man damit erreichen kann, dort wurde in der Regel dann die Frequenz noch vervielfacht danach. > Kann man die FM nicht 'klassisch' lösen? ,,Klassisch'' bei FM ist, dass man einen Teil des LC-Kreises im VFO moduliert.
>Als feste Frequenz?
Es geht um den Weatherband bereich von 162,400 MHz ... 162,550 MHz in
25KHz schritten.
... na mal sehen vielleicht hat noch jemand eine Idee...
Danke erst mal.
ich moduliere auf Kurzwelle in AM einem AD9854 über Amplitudenregister(muss aber kein 54 sein), bei UKW in FM über die Frequenzregist. SSB geht so einfach nicht. Gesteuert wird der AD9854 parallel mit dem A/D-Wandler meines Prozessors TMP86FM48. Abtastrate ist da ca. 50.000 Werte/Sekunde. Das reicht für Musik in brauchbarer Quallität. AD9854 mit I/Q-Ausgang habe ich nur wegen I/Q-Phasen beim Empfänger und senden bei SSB bzw. Digital. (nur als Spaß!!) Wenn ich den Abstimmknopf ganz weit runter drehe, glaube ich an der Antenne die NF meiner Aussendung zu hören.
Hallo Josef, danke für den Tip, werds wohl auch mal so probieren...
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