Für eine eher theoretische Überlegung suche ich eine Möglichkeit die Temperatur eines 10m langen und mit 50 Ohm abgeschlossenen Koaxkabels auf +-2.5° genau zu bestimmen. Der DC-Widerstand liegt im Bereich von 3-10Ohm/km, ist also wahrscheinlich viel zu gering um seine Änderung auszuwerten. Hat jemand eine andere Idee oder sowas schonmal gemacht? (ohne externe Temperatursensoren, also wirklich die mittlere Kabeltemperatur)
Am einfachsten ist, wenn du dir überlegst, was du messen kannst. Auf den Widerstand bist du schon gekommen. Vlt baust du eine Widerstandsbrücke mit dem Kabel als R_Kabel auf. Mit einem guten Opamp könntest das schon hinbekommen, wenn sich die Temperatur nicht großartig ändert, kannst einen schönen Tiefpass verwenden. Aber bedenke, jeglicher Strom erhöht die Temperatur des Kabels. Wie wäre es mit Kapazitätsmessung bzw. das Kabel in einen Schwingkreis einbauen und die Änderung der Frequenz messen. Wie dort die Temperatur eingeht, kann ich dir leider nicht sagen. Wenn du an den Draht rankommst, dann bau einen Temperatursensor drauf, das wäre die einfachste Möglichkeit :) Das wären meine Anregung.
Ich habe Zugang zu einer Seite des Kabels, der Rest soll eben vergraben sein. Viel ändern wird sich die Temperatur nicht, höchstens insgesamt um 30°
Kannst du erklären, was du genau machen willst und wieso du es über das Coaxkabel messen willst. Du könntest auch Sensoren vergraben. Oder willst du das Kabel überprüfen? Das Kabel liefert nämlich nur einen Durchschnitt.
Es geht eben wie beschrieben um eine (noch) theoretische Überlegung. Das Kabel liegt bereits irgendwo unzugeänglich vergraben und gesucht ist seine (eben mittlere) Temperatur
@Luky S. (luky) >Temperatur eines 10m langen und mit 50 Ohm abgeschlossenen Koaxkabels >auf +-2.5° genau zu bestimmen. Schon sportlich. >Der DC-Widerstand liegt im Bereich von 3-10Ohm/km, ist also >wahrscheinlich viel zu gering um seine Änderung auszuwerten. Nöö. Das Zauberwort heisst Vierdrahtmessung, damit kann man MikroOhm messen. http://de.wikipedia.org/wiki/Vierdrahtmessung Und da Kupfer einen recht grossen Temperaturkoeffizioenten von 0,4%/K hat, sollte man da schon einiges machen können. Muss das Ding wirklich mit 50 Ohm abgeschlossen werden? Wozu? Was ist der Sinn der Gesamtanordnung? MFG Falk
Luky S. wrote: > Für eine eher theoretische Überlegung suche ich eine Möglichkeit die > Temperatur eines 10m langen und mit 50 Ohm abgeschlossenen Koaxkabels > auf +-2.5° genau zu bestimmen. Das Verhältnis Kabelwiderstand zu Abschlusswiderstand ist für eine Widerstandsmessung natürlich deutlich zu deinen Ungunsten. Selbst wenn man mal annimmt, dass der TK des Widerstands zwei Größenordnungen besser ist als der vom Kabel, bestimmt immer noch der Abschlusswiderstand das Verhalten, da die Änderungen dort immer noch 5 mal höher sind als die im Draht. Der Abschlusswiderstand ist das Thermometer...
Könnte man nicht zusätzlich den Widerstand des Abschlusswiderstandes bestimmen?
Der ist wahrschlich mitvergraben und müsste doch die gleiche Temperatur haben wie das Kabel. R_ges = R_Leiter_innen + R_50_OHM + R_Leiter_aussen Allerdings bekommst du immer eine Mittelung über die 10m
>Könnte man nicht zusätzlich den Widerstand des Abschlusswiderstandes >bestimmen? Der 1.ste April ist erst morgen in unserer Zeitzone.
Benjamin S. wrote: > Der ist wahrschlich mitvergraben und müsste doch die gleiche Temperatur > haben wie das Kabel. Das ist noch nicht raus, ob der mitvergraben ist. Trotzdem würde er einen stärkeren Effekt bewirken, als das Kabel... >>Könnte man nicht zusätzlich den Widerstand des Abschlusswiderstandes >>bestimmen? > > Der 1.ste April ist erst morgen in unserer Zeitzone. Naja, man könnte schon, wenn man noch zusätzlich eine Vierdrahtmessung an den Terminator dranpappt und das Koaxkabel dann zur Messung jeweils offen lässt. Ist aber eher nicht im Sinne des OP.
>Der 1.ste April ist erst morgen in unserer Zeitzone.
Der musste aber schon heute sein... ;)
Hm, wäre interessant zu wissen ob sich der Wellenwiderstand des Kabels bei Temperaturänderung auch verändert, und wenn ja, um wieviel. Der Abschlusswiderstand stört da ungemein...
Also es handelt sich um ein theoretisches Szenario -was wäre wenn der Kabel eingegraben wäre und man nur an einem Ende messen könnte- Der Wellenwiderstand ändert sich über die Temperatur (ist z.B. mit 50Ohm+-2% über dem gesamten Temperaturbereich spezifiziert. Nur sind solche kleinen Änderungen extrem schwer messbar. Da bräuchte es schon einen hochwertigen NWA...
Vergrab doch einfach eine geeignete Glasfaser, damit kannst du dann die Temperatur gleich noch ortsaufgelöst messen :) Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts ist schliesslich Optik, Elektronik ist out ;->
@Luky S. (luky) >Der Wellenwiderstand ändert sich über die Temperatur (ist z.B. mit >50Ohm+-2% über dem gesamten Temperaturbereich spezifiziert. Das sagt erstmal GAR NICHTS! Das ist das, was der Hersteller im Datenblatt garantiert, aber nicht das, was die Physik sagt. Auch wenn ich nicht sonderlich fit in Maxwellschen Gleichungen bin würde ich mal behaupten, dass bei 30C Temperaturschwankungen der Wellenwiderstand deutlich unter 1% schwankt. >Nur sind solche kleinen Änderungen extrem schwer messbar. Quark. DU hälst sie für schwer messbar. >Da bräuchte es schon einen hochwertigen NWA... Schönes Wort, was?
@falk: Ich zähle mich zu denjenigen, die öfters mit einem hochwertigen NWA (HP8510) arbeiten und diesen auch ausnutzen. Du auch? Kleine Änderungen des Wellenwiderstandes SIND schwer messbar, vor allem wenn es robust und zuverlässig sein soll. Nur mit einem Powermeter und einem Richtkoppler ("Poor Man's NWA") kommt man da nicht sehr weit...
@Luky S. (luky) >Ich zähle mich zu denjenigen, die öfters mit einem hochwertigen NWA >(HP8510) arbeiten und diesen auch ausnutzen. Benutzen heisst noch lange nicht verstehen oder wissen. Siehe deine erste "qualifizierte" Aussage. "Der DC-Widerstand liegt im Bereich von 3-10Ohm/km, ist also wahrscheinlich viel zu gering um seine Änderung auszuwerten."
@ falk: Na dann erkläre mir doch wie es geht anstatt nur heiße Luft zu produzieren... Widerstände im mOhm-Bereich sind sehr schwer (temperaturstabil, also Praxistauglich, nicht nur für den Laboreinsatz...) zu messen und der Abschlusswiderstand vereinfacht die Sache leider auch nicht gerade wie schon einige hier gesagt haben. Da es sich um einen HF-Widerstand handelt, hat er normalerweise keine überragende Genauigkeit und Temperaturstabilität, hat dafür aber über einen breiten Frequenzbereich ein rein ohmsches Verhalten.
Luky S. wrote: > @ falk: > Na dann erkläre mir doch wie es geht anstatt nur heiße Luft zu > produzieren... > > Widerstände im mOhm-Bereich sind sehr schwer (temperaturstabil, also > Praxistauglich, nicht nur für den Laboreinsatz...) zu messen Wie wär's mit einer Abschätzung R(T) = R0 (1 + alpha (T - T0)) alpha = TCCopper = 3.9 * 10^-3 Angenommen 3 Ohm/km = 3 mOhm/m hier insg. 30 mOhm -> deltaR = 117 uOhm / K IRef = 50 mA deltaR * IRef = 5.85 uV / K Die Größenordnung entspricht etwa 0.1 K bei Thermoelementen was im Bereich der Genauigkeiten der dafür üblichen Messgeräte/schaltungen liegt. Bei den Abschlusswiderständen kann man, wie bei anderen Widerständen, z.B. von einer Toleranz +-5% und einem TK von 100 ppm/K ausgehen. Zurück zum verbuddelten Kabel. Angenommen da fließen keine riesigen Ströme d.h. die Selbsterwärmung ist vernachlässigbar, dann hängt die Temperatur fast nur noch von der Tiefe und der Bodenbeschaffenheit bzw. von der Grundwassertemperatur ab. Ab ca. fünf Metern Tiefe wird die Genauigkeitsanforderung erfüllt, da dort die mittlere Bodentemperatur nur noch um etwa +-2 °C im Jahresverlauf schwankt, ab etwa 12-15 Metern kann man diese als konstant ansehen +-0.5 °C im Jahresverlauf (dort entspricht das ganze in etwa der Jahresmitteltemperatur der Luft d.h. afair irgendwas zw. 9 °C und 10 °C)
@Arc Net (arc) >IRef = 50 mA Naja, uOhm misst man besser mit mehr Dampf, so 1A passt da schon. Macht schlappe 30mOhm*1A^2 = 30mW. Das fällt nicht wirklich ins Gewicht, vor allem wenn man nur kurz (100ms) misst und dann lange Pausen macht. >deltaR * IRef = 5.85 uV / K Damit hat man auch ein um den Fakto 20 stärkeres Signal, also hier ~120uV/K. MFg Falk
Falk Brunner wrote: > @Arc Net (arc) > >>IRef = 50 mA > > Naja, uOhm misst man besser mit mehr Dampf, so 1A passt da schon. Macht > schlappe 30mOhm*1A^2 = 30mW. Das fällt nicht wirklich ins Gewicht, vor > allem wenn man nur kurz (100ms) misst und dann lange Pausen macht. > >>deltaR * IRef = 5.85 uV / K > > Damit hat man auch ein um den Fakto 20 stärkeres Signal, also hier > ~120uV/K. > > MFg > Falk Und einen 5 Ohm oder 10 Ohm ölgefüllten Präzisionswiderstand im konstant temperierten Ölbad der dann 5 W - 10 W aushalten muss, damit man ratiometrisch messen kann... Die Präzisionsmessbrücken arbeiten auch nicht mit höheren Strömen http://www.aslltd.co.uk/products/thermometry-bridges/f900.htm
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