Hallo Forum, ich möchte gerne mit Spice ein normales Trafo-Netzteil simulieren. Ich möchte einen 800VA Ringkerntrafo mit 2X 30V Ausgang verwenden. Wie komme ich an Daten wie Kupferwiderstand, Induktivität und Koppelverhältnis des Trafos? Sowas ist in den Datenblättern leider nicht angegeben. Hat jemand eine Quelle für die Daten, oder etwas womit ich die Daten ausrechnen kann? Klaus
Was versprichst du dir davon, den Trafo mit in die Simulation zu nehmen? Davon hängt ab, welches Ersatzschaltbild du wählst, und davon wiederum, welche Werte du ausmessen/ausrechnen musst. Wenn du keine besonderen Gründe hast, dann lass den Transformator aus der Simulation raus und nimm statt dessen eine Spannungsquelle.
Transformator-Einschalten zu simulieren ist schwierig ( falls nicht ca. im +/-Spannungsmaximum geschaltet wird, NUR dann gibt's keinen vom Trafo verursachten zusätzlichen Einschaltstromstoss, der bei einem 800 VA Trafo durchaus 10 mal Nennstrom sein kann ..., gut dass es Sicherungsautomaten gibt. ) --- Als ( ohmschen ) Trafo-Innenwiderstand würde ich den Wert nehmen, der sich aus dem Verhältnis Leerlauf/Nennspannung errechnet. Wenn man alle Grössen auf eine Trafo-Seite bezieht, braucht man nur einen, sonst kann man ihn entsprechend aufteilen. Das bisschen Streuinduktivität eines Ringkerntrafos von 800 VA würde ich durch einen Koppelfaktor von 0,99 berücksichtigen. Falls gebraucht, kann noch ein Widerstand für die Magnetisierungsverluste "eingebaut" werden.
Trafowickler ( ursprünglicher ) wrote: > Als ( ohmschen ) Trafo-Innenwiderstand würde ich den Wert nehmen, der > sich aus dem Verhältnis Leerlauf/Nennspannung errechnet. Ich habe mal ein paar Trafos vermessen: Bei großen Trafos mit >500VA ist teilweise die Impedanz des Stromnetzes im gleichen Bereich wie die des Trafos. Man muss also auch die Netzspannung im belasteten Fall nachmessen. Je nachdem was man simulieren möchte, reicht im einfachsten Fall ein Innenwiderstand. Etwas besser wird es mit einem Widerstand + Induktivität in Reihe. Damit hat man schon die Sekundärseite für die meisten Sachen hinreichend genau nachgebildet. Das ganze kann man steigern bis hin zu einem kompletten Modell eines nicht idealen Übertragers mit all seinen parasitären Bauelementen. Hier mal als Anhaltswerte die Werte eines 500VA Ringkern Trenntrafos (die Werte sind alle auf den Ausgang bezogen): Übersetzungsverhältnis: 1,028 ohmscher Innenwiderstand: 2,5Ohm Streuinduktivität: 2,4mH Primärinduktivität: 48H Eisenverluste (@230V): 3W Daraus berechnet: Impedanz: 2,61Ohm Wirkungsgrad bei Nennlast: 96,87% Kurzschlussstrom: 85,682A
"Ich habe mal ein paar Trafos vermessen: Bei großen Trafos mit >500VA ist teilweise die Impedanz des Stromnetzes im gleichen Bereich wie die des Trafos." Sicher, die speisende Impedanz kommt natürlich hinzu. Als "Normimpedanz" im Niederspannungs-Netz-Aussenleiter wurde, zumindest früher ( 0,25 + j 0,15 ) Ohm genommen.
Man kann sich sogar ein Kernmodell basteln, und den Transformator mit Windungszahlen modellieren. Dadurch lassen sich auch die Sättigungseffekte beim Einschalten usw. untersuchen. Ehrlich gesagt: Ich habe das mal versucht, und hatte dann beim Simulieren ständige Konvergenzprobleme. Irgendwann hab ichs dann aufgegeben.
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