Hallo Leute. Möchte gerne eigene Geräte auf den Markt bringen. Es handelt sich dabei um Audioeffekte für Musikinstrumente, die ausschlieslich über Batterie oder Steckernetzteile versorgt werden. Es treten nirgends in der Schaltung Spannungen über 24V auf. Müssen meine Geräte irgendwelche Prüfungen erfüllen, oder reicht das CE Zeichen???
Du musst prüfen, welche Richtlinien dein Produkt für das CE-Zeichen einhalten muß. Das Einhalten dieser Richtlinien mußt du dokumentieren und diese Dokumente für eine eventuelle Prüfung bereithalten. In deinem Fall ist die wichtigste Prüfung die EMV-Prüfung. Wenn du die Meßmittel nicht zu Hause hast, mußt du ein Labor mit der Prüfung beauftragen, das die entsprechenden Prüfberichte für dich erstellt. Wenn du dir sehr sicher bist, daß dein Gerät die EMV-Prüfung bestehen würde, kannst du natürlich auf Risiko spielen und das CE-Zeichen so draufpappen. Viele machen das. Bei einer Prüfung würdest du dann allerdings mit leeren Händen dastehen, mit allen Konsequenzen. Ansonsten beachte RoHS, WEEE und Verpackungsverordnung.
Bei einem Audioeffektgerät wäre ich vorsichtig, auf eine EMV-Prüfung zu verzichten. Wenn bei einer Grosveranstaltung z. B. ein Handy in das Gerät einstrahlt und 10.000 Menschen die Ohren herausfallen, wirst Du ein grosses Problem haben, bei der deine hoffentlich vorhandene Versicherung Dich wahrscheinlich im Regen stehen lässt. Otto
Gibt es eine preiswerte Lösung für EMV-Prüfungen (z.B. ein Labor im Ausland)? Kann man Module zur Prüfung einreichen, die für den Einbau in grössere, unbekannte Zusammenhänge vorgesehen sind (Anschluss von Computer per USB, Anschluss von Leistungtselektronik (via Relays), Einbau in Metallgehäuse usw.)?
Die preiswerte Loesung ist in deiner Naehe. Es lohnt sich in jedem Fall dabei zu sein, und mit den Leuten zu reden. Der Aufbau ist vorgegeben. Naemlich der Anwendungsfall. Dieser muss kommuniziert werden. Das ist nachher der getestete Zustand und fuer alle anderen Konfigurationen gilt der Test nicht. Die Tests sind uebrigens einfacher zu bestehen wenn das Gerate in einem Metallgehaeuse eingebaut ist.
Rechne mit rund 1000 Euro, wenn alles auf Anhieb klappt und du den Test so vorbereitet hast, daß das Labor gleich loslegen kann.
Den Test mit dem Handy kannst du ja vorab schon mal selbst machen ;)
Hat das Gerät schon die "Ich knall dich gegen die Wand und tritt noch paar mal hinterher drauf" Prüfung bestanden? Wenn noch nicht, dann lass fliegen ;)
Und wenn Du diesen ganzen Blödsinn bezahlt hast, dann wirst Du dich richtig über das Elektro-Müll-Recycling-Gesetz freuen ! Da werden dann wieder Tausende Euros fällig, weil Du ja auch mal einen Container Schrott gewinnen kannst.
Gibt es eine Liste mit EMV Laboren und deren ca. Kosten ? Oder Empfehlungen fuer ein bestimmtes Labor ? 1000 Euro hoert sich namelich recht guenstig an.
Wir haben für unsere E1-Prüfung ca. 2500 Euros springen lassen bei WABCO i Hannover. Das KBA, was dafür zuständig ist, hat eine Liste der zertifizierten Prüflabore. Bei Dir könnten es aber andere Zulassungsbedingungen sein. Eine CE-Zertifizierung ist eher ein Witz. Du versicherst, daß alles OK ist und wenn einer fragt, hast Du eine Prüfung bei einem Labor in den Akten...
Google laesst gruessen. Es ist zu empfehlen schon vor dem Design mal vorbei zu gehen und die Leute nach Tips zu fragen.
EMV nach EN 55.... <schlagmichtot> für CE ca 1500€ bei uns. Nur erforderlich, wenn Gerät interne Frequenzen über 9khz erzeugt, sonst nicht bei Niedervoltgeräten.
> für CE ca 1500€ bei uns
Warum ist das so teuer - sind die Mitarbeiter tagelang damit
beschäftigt, werden zur Prüfung Goldbarren zermahlen? Ein grosser Teil
der Arbeit für die "typische Microcontroller-Platine" wird doch reine
Routine sein und keine intelektuelle Herausforderung - oder?
Wahrscheinlich ist alles vorbereitet (Formulare, Messaufbauten), die
Messwerte werden automatisch eingetragen, ein paar Mausklicks, ein Druck
auf PrtScr. Muss das so teuer sein, geht das nicht zum Preis einer
TÜV-Untersuchung?
Also nochmal die Frage: kennt jemand eine günstigere Adresse für EMV im
Ausland? 150€ statt 1500€ - dann könnte sich auch der Hobby-Batsler mal
EMV-Tests gönnen und was lernen. Wenn ich Platinen für ein Zehntel des
Preises mancher deutscher Anbieter in China bestellen kann, müsste es
doch irgendwo auch eine preiswerte EMV-Prüfung geben.
Also da ist mal das Equipment, Testsender, Spektrumanalyzer, Messzelle, bla, bla. Dann das Personal, Loehne, Weiterbildung, Miete fuer die Raeume, Abschreibungen, Gewinn fuer die Aktionaere, ... ja. eine Pruefung koennte guenstiger sein. Weshalb muessen Ingenieure den Test machen, da waere eine Hilfskraft doch genuegend ? Aeh. Ja. Eigentlich kann jeder ein Testcenter eroeffnen...
Euro 1500 hört sich gut an, wo ist "bei uns"? Habe zwar momentan nix Aktuelles, aber sowas kommt doch gelegentlich vor bei uns.
> Also da ist mal das Equipment, Testsender, Spektrumanalyzer, Messzelle
Sind das nicht Peanuts in Relation zu den Einnahmen und im Vergleich zu
den Ausgaben anderer Berufsgruppen? Der Spektrum-Analyzer mag 300€ -
2000€ kosten. Der Tomograph beim Facharzt kostet 1,5 Mio Euro. Die
Ausrüstung bei einem Leiterplattenhersteller dürfte auch in die
Millionen gehen - und ich mache letzterem mit meiner Platine vermutlich
ähnlich viel Arbeit, wie dem EMV-Tester, der ein paar Messgeräte nach
Schema F dran hält. Warum macht es der eine für 3,50€ pro Stück, der
andere für 2500€?
@Dietmar: Ich glaube, du hast noch keine SA-Preise gesehen ;) So ein vernünftiger SA kostet einige 10k und will jedes Jahr zum Kalibrierungsservice. Dito diverse (kalibrierbare) LogPer-Antennen und dann ist da noch die voll abgeschirmte und absorbierende Messkammer, in die grössere Objekte und die Antennen (bei <100MHz werden die Teile schon richtig gross) reinpassen sollten. Es geht ja hier um belastbare Messungen und nicht um Schätzungen. Zeitmässig ist man da auch einige Stunden unterwegs. Man muss mit der Antenne die Peaks unter verschiedenen Betriebsbedingungen finden. Das dauert halt. Pre-Compliance-Tests kann man auch billiger mit kleineren SAs daheim machen. Da muss man halt schauen, ob neben den normalen UKW/DVB-T/GSM-Gewusel noch was anderes auftaucht, wenn man das Gerät anschaltet und mit der Schnüffelsonde im Gerät stochert. Da kann man im Vergleich zum Rest schon ein Gefühl dafür bekommen, ob das Gerät extrem rumsaut oder eher ruhig ist. Und nur dann lohnt sich eine echte Messung, die (hoffentlich) auch die letzte ist. Ohne solche Vortests würde ich keine echten Prüfungen machen wollen. Höchstens bei Taschenlampen...
Pre-Compliance-Test kann ich dir bei uns im Hause anbieten(für kleines Geld). Dann kannst du ja sehen ob es sich lohnt das "Große" Geld bei einer benannten Stelle auszugeben. 0211/59861212
>Muss das so teuer sein, geht das nicht zum Preis einer >TÜV-Untersuchung? Das geht mit Sicherheit. Wenn du nur ordentlich suchst, wirst du in China schon einen "Dienstleister" finden, der dir das für 'nen Hunni macht - und du brauchst das Gerät noch nicht einmal hinzuschicken :-) Es ist deine Risikoabschätzung, ob wirklich mal was schiefgehen kann. Wie schon gesagt wurde, draufpappen kann das CE-Zeichen jeder. Dafür braucht es noch nicht einmal einen Chinesen. Oliver
..batteriebetrieben ? Super ! Batterieverordnung beachten ! 1500,-- für EMV - Prüfung halte ich für günstig: Wie zahlten für 1 Stck 741 IC mit ein paar Widerständen und kleinem Netzteil im Kunststoffgehäuse EUR 3.000,--
Otto wrote: > Bei einem Audioeffektgerät wäre ich vorsichtig, auf eine EMV-Prüfung zu > verzichten. Wenn bei einer Grosveranstaltung z. B. ein Handy in das > Gerät einstrahlt und 10.000 Menschen die Ohren herausfallen, Das Ding strahlt einmal nur so "laut" ein wie der Grundpegel der angeschlossenen PA die idr. auf ungefährliche Pegel eingestellt ist. Davon abgesehen habe ich bis heut noch kein Gerät (egal wie teuer) gesehen auf dem Markt das gegen ein Handy Imun ist... OK, gibt es vielleicht aber ist IMO erstmal die Ausnahme. Was aber viel Wichtiger ist, zieh dir Stiefel an tret ein paar mal kräftig auf das Gerät und dagegen. Kipp nen Bier drauf und werf es auf den Boden, wenn es dann noch geht hast du alles richtig gemacht! ;-) Die Prüfung ist viel wichtiger als jede EMV verträglichkeit... Mfg, Peter
..ich nochmal: Unterschätz das CE- Zeichen nicht ! Klar kann man das auf Risiko selbst draufpappen, zumal die Bundesnetzagentur gerade mit der durchsetztung der KIPO - Sperr- Geschichte voll beschäftigt ist. Spätestens wenn Deine Konkurrenz aber von Dir was ahnt, kommt Post (FAX sogar) von eben der Agentur.
Wie verhält es sich eigentlich mit CE / EMV-Kennzeichnung, wenn ich genau ein Gerät herstelle und es meinem Verein "leihweise" überlasse. Es handelt sich dabei um eine große LED-Anzeige mit RS232 zur Anbindung an den PC. Wird das schon als "Inverkehrbringen" gewertet? Die elektrische Sicherheit dürfte kein Problem sein, da Steckernetzteil, aber EMV-mäßig bin ich mir nicht so sicher wegen Mikrocontroller.
> Das geht mit Sicherheit. Wenn du nur ordentlich suchst, wirst du in
China schon einen "Dienstleister" finden
Es mss nicht China sein, es gibt doch vieleicht auch in der EU (Polen,
Bulgarien, usw.) günstigere Dienstleister - genauso wie bei Platinen,
Zahnersatz und was auch immer arbeitsintensiv ist. Angesichts der Preise
kann ich mir kaum vorstellen, dass noch niemand danach gesucht hat. Hat
niemand einen Tip? So eine Art "Bilex für EMV/CE"?
"Messungen" vom chinesischen Dienstleister habe ich schon mal gesehen, die machten den Eindruck, als wenn deren wichtigstes "Messgerät" aus einem Fotokopierer und Tippex bestand...
Ja aber leider muss die Prüfung bei einer "benannten" Stelle erfolgen. Die Bescheinigungen sind sonst nix Wert vor Gericht. Und das ist auch richtig so...
>Ja aber leider muss die Prüfung bei einer "benannten" Stelle erfolgen.
Das ist so nicht richtig. Eine Messung ist eine Momentaufnahme. Gut und
schoen. Aber : Man muss die Messungen jederzeit wiederholen koennen, wo
auch immer.
Was ist einen "benannte" Stelle? Da CE eine EU-Konformitätserklärung ìst, sollte es solche doch auch in allen EU-Länder geben, egal was es ist? Ich kann mir nicht vorestellen, dass Olimex seine Platinen für 3500€ in Deutschland prüfen lässt.
Du könntest natürlich versuchen, statt dem CE-Kennzeichen ein "Chinese Export"-Logo dranzukleben. Schaut genauso aus, nur der Abstand zwischen "C" und "E" ist etwas geringer. Aber darf man das, wenn das Teil doch garnicht aus China exportiert wurde? Ansonsten: Nimm die einfache Lösung, ohne CE, WEEE, RoHS, EMV und sonstige Vorschriften: Verkauf einfach 'nen Bausatz. Letzten Kondensator unbestückt lassen, zum Selber-Löten mit in die Packung. Der Kondensator sollte natürlich möglichst redundant gewählt sein, und seine Lötaugen genug Sicherheitsabstand halten. Dann geht die Schaltung auch noch, wenn ein Grobmotoriker mit seinem Dachrinnen-Lötprügel dem zwei kalte Lötstellen verpasst hat.
> Eine Platine wir eh nicht geprueft. Mit "Platinen" meinte ich deren Development-Boards, Programmer usw. (http://www.olimex.com/dev/index.html).
Es geht bei meinem Gerät um einen Verzerrer (mit ultrageilem Sound). Der maximale Ausgsangspegel kann im Fehlerfall 9V betragen. Das Gehäuse ist ein Aluminiumdruckgussgehäuse, das sogar "Bierdicht" ist. Das mit der Batterie lass ich mir eingehen. Warum EMV Prüfung ?? EMV empfindlichkeit, oder EMV Ausstrahlung?? Alle Ein/Ausgänge (Cinch) sind aus Metall, Gehäuse auch, Potis auch. Rein eine eingebaute LED ist aus Epoxy. Kann doch gar keine Störfrequenz einstreuen / aussenden ? Oder sehe ich das falsch? Frequenzen können bis 22khz gehen. Das jemanden die Ohren abfallen, sehe ich nichgt als das Problem an, weil jede PA Anlage auf meinem preislich angedachten Level einen Limiter enthält, der die Knackser beim Einstecken/AUsstecken einer Gitarre genauso aushält. Wie sieht es rechtlich mit Bausätzen aus?? Weis jemand einen Kontakt zu einem EMV Labor in Österreich??
>einen Kontakt zu einem EMV Labor in Österreich
gurgel...
> Weis jemand einen Kontakt zu einem EMV Labor in Österreich?? z.B. TGM http://vaee.tgm.ac.at/index.php/emv.html keine Ahnung wie dort die Preise ausschauen
Auf die Prüfungen kannst du komplett verzicheten geht was schief dann insolfenzanmelde und neue firma aufmacvhen
Hi Lol, man erkennt sofort den Praktiker in Dir. Gruß Ralf
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.