Hallo liebe Forumleser, ich habe eine generelle Frage bezüglich der Nachteile und Vorteile der bekannten Transistorschaltungen (Basis-, Kollektor-, Emitterschaltung) Es geht nicht darum, wie diese man diese zu zeichnen hat oder wie man die elemtentare Sachen dieser Schaltungen ausrechnen kann. Nach langer Recherche habe ich eine halbwegs vernünftige Tabelle gefunden (siehe Anhang). Jedoch weiß ich nun nicht genau, welche dieser aufgelisteten Eigenschalten gut/schlecht für den allgemeinen Gebrauch sind. Ich habe des öfteren gelesen, dass die meist einzusetztende Schaltung die Emitterschaltung ist und die seltenste die Basisschaltung. Aber warum ist das so? Die Tabelle zeigt, dass zum Beispiel die Emitterschaltung eine große Temperaturabhängigkeit aufweist, was meiner Meinung nach doch schlecht ist. Ist eine Phasenverschiebung (180 grad) etwas gutes ? Wie sieht es mit der Grenzfrequenz aus, sollte diese groß oder klein sein, wenn ja warum? Was ist besser, eine hohe Spannungs - oder eine hohe Gleichstromverstärkung ? etc. Ich finde bei uns in der Vorlesung wurden die Vorteile und Nachteile dieser Transistorschaltungen nur am Rande besprochen. Ich bitte um Verständnis, dass es am Ende doch einige Fragen sind, die ich nicht beantworten kann. Ich hoffe ihr könnt mit weiterhelfen. Danke im vorraus!
Da stellt sich die Frage - was ist der "allgemeine Gebrauch". Wieso willst Du die Schaltungen bzw. die Eigenschafen in "Gut" und "Schlecht" einteilen. Die verschiedenen Schaltung sind für verschiedene Anwendungszwecke. Ist es "GUT" eine HF-Verstärker bauen zu wollen oder ist es "Schlecht" ? Ist es "GUT" eine Schaltstufe bauen zu wollen oder ist es "Schlecht" ? Eine Phasenverschiebung ist toll, genial, traumhaft - wenn man die gerade braucht. Wenn man die gerade nicht brauchen kann, dann ist sie schlecht. Mann muss immer Fragen "Gut - für was" "Passt sie für meine Anwendung".
Gut oder schlecht kann man so pauschal nicht sagen, das kommt auf die Anwendung an. Braucht man eine hohe oder eine niedrige Grenzfrequenz, baut man einen Hoch oder einen Tiefpass, wo kommt das Signal her und wo soll es hin (für Antennenanwendung zum Empfang ist die Basisschaltung recht gut, zum Senden die Kollektorschaltung). Deine Tabelle ist von daher sehr schön, da sie die Schaltungen gegenüber stellt und man es so einfacher hat zu wählen. Sie ist nicht für die Entscheidung gedacht, dass z.B. eine Emitterschaltung generell besser ist als eine Kollektorschaltung.
Naja, hoch ist relativ. In der Tabelle steht bei der Emitterschaltung auch, dass die Grenzfrequenz niedrig ist und direkt die Zeile drunter, dass sie für NF und HF Verstärker geeignet ist. Sowas regt schon ein wenig zum Schmuzeln an ;)
Hallo, ich bins wieder ;-) vielen Dank für eure Antworten. Naja, es stimmt schon. Man kann Vieles aus dem Anwendungsgebieten ableiten. Kennt ihr noch andere Anwendungsgebiete außer die ihr aufgelistet sind? Zum Bespiel die Basisschaltung... ich meine hier steht diese als HF-Verstärker, aber die Emitterschaltung ja auch! Wozu brauche ich dann noch eine Basisschaltung? Kollektorschaltung als Impedanzwandler, ist mir nun klar, da wir einen sehr hohen Eingangswiderstand aber gleichzeitig einen niedrigen Ausgangswiderstand benötigen. Für welchen Zweck wird aber die Temperaturabhängigkeit und die hohe Grenzfrequenz benötigt? Das ist mir noch unklar. Wenn ich nachdem Zweck dieser Schaltungen frage, dann würde ich doch behaupten, dass die Emitterschaltung als ein Leistungsverstärker, die Basisschaltung als Spannungsverstärker und die Kollektorschaltung als Gleichstromverstärker diene.Ich meine, so stehts ja in der Tabelle! Gibt es noch andere Art von Verstärkung wo eine dieser Schaltung am besten wäre ?
>Wozu brauche ich dann noch eine Basisschaltung? Antennenanwendungen: So ein Abschlusswiderstand an der Antenne sollte zum Beispiel bei 50 Ohm (oder beim Fernsehen bei 75 Ohm) liegen, das ist mit der Basisschaltung sehr einfach zu realisieren. ;) >Für welchen Zweck wird aber die >Temperaturabhängigkeit und die hohe Grenzfrequenz benötigt? Temperaturabhängigkeit ist, denke ich mal, weniger erwünscht (bei mir zumindest so) aber die hohe Grenzfrequenz kann schon interessant sein, auch gepaart mit der hohen Spannungsverstärkung. Und so eine Emitterschaltung ist doch auch noch sehr einfach aufzubauen und zu verstehen, die Kollektorschaltung ist da schon etwas komplizierter wie man selbst hier im Forum immer wieder sehen kann bei den Fragen so mancher Besucher.
Felix Heinz wrote: > Naja, es stimmt schon. Man kann Vieles aus dem Anwendungsgebieten > ableiten. Kennt ihr noch andere Anwendungsgebiete außer die ihr > aufgelistet sind? Zum Bespiel die Basisschaltung... ich meine hier steht > diese als HF-Verstärker, aber die Emitterschaltung ja auch! > Wozu brauche ich dann noch eine Basisschaltung? Bei der Emitterschaltung gibt es die sog. Miller-Kapazität. Das ist ein parasitärer Kondensator, der das invertierte Ausgangssignal vom Kollektor zur Basis zurück- bzw. gegenkoppelt. Dadurch wird die HF-Verstärkung erheblich beeinträchtig. Bei der Basisschaltung erreicht man eine wesentlich höhere Grenzfrequenz, weil das Ausgangssignal phasengleich ist und es daher keine kapazitive Gegenkopplung gibt. Natürlich kann man HF-Verstärker auch in Emitterschaltung aufbauen, aber man benötigt dafür Transistoren, deren Transitfrequent ein Vielfaches der gewünschten Grenzfrequenz beträgt. Diesen Luxus kann man sich im MHz-Bereich noch leisten, im GHz-Bereich meistens nicht mehr. Jörg
Haallo! > Wenn ich nachdem Zweck dieser Schaltungen frage, dann würde ich doch > behaupten, dass die Emitterschaltung als ein Leistungsverstärker, die Ich denke, du verwechselst die Bezeichnung Emitterfolger mit Emitterschaltung. Ich weis, ein wenig verwirrend ;-) Ich schätze mal, du meinst die Kollektorschaltung, die gemeinhin auch als Emitterforlger bezeichnet wird. Warum die Bezeichnung Emitterfolger?? Weil die Spannung am Emitter einfach um die UBE kleiner ist, als ddie Spannung an der Basis. Du siehst, das hier keine Spannung verstärkt wird. Der Sinn hinter dieser Schaltung ist (wirklich nur) die Stromverstärkung. Ist auch die Standard - Ausgangsstufe aller OPVs. > Basisschaltung als Spannungsverstärker und die Kollektorschaltung als > Gleichstromverstärker diene. Die Kollektoerschaltung ist das, was ich im Absatz vorher beschrieben habe ;-) Die Basisschaltung als Spannungsverstärker zu bezeichnen ist nicht direkt falsch, aber wenn du sie wirklich verstanden hast, würdest du sie nicht so bezeichnen... Die Basisschaltung ist so etwas wie der Emitterfolger, nur in der Stromdomäne. Die Spannungsverstärkung am Ausgang ergibt sichnur durch den Widerstand am Ausgang, der ist allerdings optional, je nachdem wofür du deine Schaltung verwenden möchtest........ Díe Basisischaltung wird auch gemeinhin als Stromfolger (sprich: kleiner Eingangswiderstand, großer Ausgangswiderstand) bezeichnet. Somit kommen wir auch schon zum großen Vorteil der Basisschaltung: Current-Mode -> wenn dein Signalparameter Strom anstatt Spannung ist, so musst du keine parasitären Kapazitäten (wie der Verfasser des vorhergegangenen Berichtes richtig vermutete) umladen (also Mille Kapazität). Da die parasitären Induktivitäten im Vergleich zu den parasitären Kapazizäten oft klein sind, hast du somit sozusagen einen Bandbreitengewinn (Miller-Killer;-). Die Anwendungen dafür sind z.B. "alternative" OPVs wie der current conveyor, die ein (viel) höheres GBW aufweisen, als herkömmliche (VV-)OPVs.
P.S.: Die Zeile in der Tabelle mit Leistungsverstärkung würde ich nicht ganz für bare Münze nehmen!
He Leute, vielen Dank für die zahlreichen Bemerkungen und Antworten :)
möchte eine Frage auch von mir zum Thema bzw. zur Basisschaltung beisteuern: wird die Basisschaltung eigentlich alleine verwendet? Anwendungsfall? bisher ist mir hier eher die Kaskodeschaltung (Emitterschaltung zur geringen Belastung der Signalquelle + eben nachfolgende Basisschaltung zur Vermeidung des Millereffekts) bekannt.
>wird die Basisschaltung eigentlich alleine verwendet? Anwendungsfall?
Ja wird sie. In Vhf und Uhf Tuner wird sie als Vorverstaerker genutzt.
Gruss helmi
Es gibt jedoch auch einige Transistoren, die auf Grund ihres inneren Aufbaus (Kapazitäten) weniger für die Basisschaltung geeignet sind. Das steht aber im jeweiligen Datenblatt. Kurz gesagt nicht jeder Transistor ist für alle Lebenslagen einsetzbar.
oszi40 wrote: > Es gibt jedoch auch einige Transistoren, die auf Grund ihres inneren > Aufbaus (Kapazitäten) weniger für die Basisschaltung geeignet sind. Das > steht aber im jeweiligen Datenblatt. > > Kurz gesagt nicht jeder Transistor ist für alle Lebenslagen einsetzbar. Richtig, auch hier muss man immer wieder schaun, wo man welchen Transistor einsetzen möchte. Es gibt Transistoren, die sind für die Signalübertragung geeignet aber können kaum was Leistungsmäßig. Dann gibt es welche, mit denen kann man ordentlich Leistung schalten, aber Datenübertragung ist bei denen sowas von mies. Dann gibt es welche, die kann man ohne Probleme bei 120 °C Tu betreiben und welche, die sind nur für 10°C Tu geeignet. Es kommt halt drauf an, was man wo machen möchte.
>kann man ohne Probleme bei 120 °C Tu betreiben und welche, die sind nur >für 10°C Tu geeignet. Es kommt halt drauf an, was man wo machen möchte. 10°C ??? Besteht der aus Butter? ;-)
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