Guten Abend :) Ich habe eine Frage und hoffe ihr könnt mir auf die Sprünge helfen - und zwar ob das was ich annehme, richtig ist... Es geht um einen Lautsprecher an einem Verstärker. ---> Da der Lautsprecherkreis ja quasi eine Reihenschaltung aus dem Innenwiderstand und dem Scheinwiderstand der Lautsprecherspule darstellt, gibt es je nach Frequenz doch eine Phasenverschiebung von Strom und Spannung... Jedoch ist es dem Lautsprecher egal, da für die mechanischen Schwingungen nur das Magnetfeld interessant ist, welches ja direkt durch den Strom und nicht durch die Spannung verursacht wird. Demnach dürfte ein 60 Hz Signal absolut gleich klingen bei 0°als auch bei 45° Phasenverschiebung zwischen U und I ? Dann dürfte es ja soetwas wie Blindleistung garnicht geben im Lautsprecherkreis, sondern praktisch nur Wirkleistung? Ich habe nirgendwo eine konkrete Antwort gefunden bei meiner Recherche im Netz (( Gruß
Ich verstehe die Begründung nicht. Warum sollte es keine Blindleistung geben?
"Demnach dürfte ein 60 Hz Signal absolut gleich klingen bei 0°als auch bei 45° Phasenverschiebung zwischen U und I?" Du kannst einem Lautsprecher keine Phasenverschiebung vorgeben. Entweder du schickst einen Strom durch und misst die Spannung oder du legst eine Spannung an und misst den fließenden Strom. Und der Lautsprecher, bzw., physikalisch gesehen das Argument der komplexen Impedanz des Lautsprechers bei der jwlg. Frequenz entscheidet über die Phasenverschiebung zwischen beiden. Letzlich wird es dir nicht möglich sein, einen Lautsprecher zu konstruieren, der bei allen Frequenzen eine Phasenverschiebung von 0° erzeugt. "Ich habe nirgendwo eine konkrete Antwort gefunden bei meiner Recherche im Netz" Ja, das ist auch immer schwierig, wenn man die Grundlagen nicht versteht. Gruß
Na toll das thema hätte ich mir hier auch schenken können wenn man solche Antworten wie die letzte bekommt... @heinz Im Prinzip gibt es sie, aber sie hat keinen Einfluss auf den Klang, bzw den Schallpegel des Lautsprechers?
Im Prinzip sollte ein guter Lautspreccher für AC nur eine konstante ohmsche Last von typ. 4..8 Ohm bewirken, (zumindest im spezifizierten Frequenzbereich) die Leistung muss ja mit gutem Wirkungsgrad in Schallwellen umgesetzt werden. Phasenverschiebungen werden aber meist durch vorgeschaltene Frequenzweichen erzeugt. Doch das spielt absolut keine Rolle, das menschliche Ohr+Gehirn kann phasenverschiebungen nicht direkt wahrnehmen, nur Laufzeitdiffferenzen zwischen Link+Rechts (Stereo). Doch da streiten sich bereits die Gemüter der High-End Freaks, diese Leute höhren aber auch technisch nicht messbare Unterschiede, z.B. angeblich verursacht durch vergoldete Stecker oder Sauerstoffarmes Kupfer in den Kabel etc... grins
Hallo, Peter wrote: > Phasenverschiebungen werden aber meist durch vorgeschaltene > Frequenzweichen erzeugt. Doch das spielt absolut keine Rolle, das > menschliche Ohr+Gehirn kann phasenverschiebungen nicht direkt > wahrnehmen, nur Laufzeitdiffferenzen zwischen Link+Rechts (Stereo). Die absolute Phasenlage kann der Mensch nicht wahrnehmen, das stimmt. Phasendifferenzen bemerkt er durchaus, gerade bei Stereo müssen (sollen) beide Lautsprecher (und auch die Verstärker) den gleichen Phasengang haben. Ein Phasenfehler zwischen links und rechts beeinflusst den Stereoeindruck, das extrem ist 180 Grad, weil eine Box verpolt ist. Allerdings gibt es auch Menschen, die da keinen Unterschied bemerken wollen... Gruß aus Berlin Michael
> Im Prinzip sollte ein guter Lautspreccher für AC nur eine konstante > ohmsche Last von typ. 4..8 Ohm bewirken (zumindest im spezifizierten > Frequenzbereich).. sorry, aber das ist Quatsch³. Die Angabe 4 Ohm oder 8 Ohm bei Lautsprechern gibt immer den Scheinwiderstand an. Bei Basslautsprechern z.B. hast du bei 50 Hz Impendanzen bis runter 0,5-1 Ohm. > die Leistung muss ja mit gutem Wirkungsgrad in Schallwellen umgesetzt > werden. ja, sollte, aber das ist von der Induktivität der Schwingspule, deren Güte und von der Stärke des Magnetfeldes im Luftspalt abhängig.
"Im Prinzip sollte ein guter Lautspreccher für AC nur eine konstante ohmsche Last von typ. 4..8 Ohm bewirken, (zumindest im spezifizierten Frequenzbereich) die Leistung muss ja mit gutem Wirkungsgrad in Schallwellen umgesetzt werden." Übliche Lautsprecher haben nicht sehr grosse Wirkungsgrade, z.B. 5 % ( stark frequenzabhängig ). Sie sollen vor allem "gut" klingen, also u.a. guten Frequenzgang und niedrige Verzerrungen aufweisen. => Deswegen werden sie also nicht auf guten "cos Phi" optimiert. Also ist bereits das einzelne Lautsprecherchassis, betrachtet über seinen Frequenzbereich, alles andere als ein "ohmscher" Widerstand. Die ggf. vorgeschaltete Frequenzweiche verkompliziert die Sache weiter.
alex Sie haben meiner Meinung Recht, z.T Quatsch Impedanz eines Lautschprechers ist aufgedruck und niemals 0,5 Ohm im angegebenen Frequenzbereich bei richtigem Einbau. Nun zur Frage: Natürlich sorgen sich um Phasen und So. Wenn Sie einen Lautsprecher an einen Tongenerator anschließen, haben Sie (zeitlich gesehen) eine andere Stellung der Membrane als die elektrische Spannung es vorgibt. Je nach Entfernung zum Lautsprecher ist auch der Schall anders. Wenn Sie keinen Referenz-Bezug zum Ton haben, ist das meist egal. Schlimm wird es dann, wenn man mehrere unterschiedliche Lautspercher an einer Quelle hat und an den Frequenzübergängen sich die Signale aufheben. Bei Beschallungsanlagen wo Lautsprecher in unterschiedlichen Entfernungen gehört werden, kämpfen die Weichen-Hersteller mit gigantischem Aufwand um Laufzeitkorrekturen. Anders ist es so dass Verstärkerhersteller für Gitarren, aus Lautsprecher-Phasenfehler, so richtig guten Sound machen. Schlimm wird es allerdings dann, wenn der Drummer die Membrane ins Puplikum schlägt und der Lautsprecher seine Membrane nach innen zieht. Habe vor Jahren einen Tongenerator zum Lautsprecher testen gebaut. Der geht in einem Bereich durchstimmbar von <5Hz bis 12kHz. Batteriebetrieben, Liefert der Spannung für 1 Watt Leistung, sachaltbar für Lautsprecher mit 2_Ohm/4_Ohm/8_Ohm. Ampermeter für Lautsprecherstrom ist eingebaut. Hört sich nicht besonders an, ist aber sehr nützlich und was Sie anstrebeb irgendwann unerlässlich.
"z.B. hast du bei 50 Hz Impendanzen bis runter 0,5-1 Ohm." Der ohmsche Spulenwiderstand eines üblichen 4 Ohm-Lautsprechers liegt in der Gegend um 3,3 Ohm. Er liegt im Ersatzschaltbild in Reihe mit dem eigentlichen Schallwandler, daher kann die Gesamtimpedanz nicht geringer sein, solange kein Defekt vorliegt. Ein Basslautsprecher hat seine Eigenresonanz oft bei 50 Hz, dann ist der ( hier rein ohmsche ) ohmsche Widerstand sogar höher als die Nennimpedanz.
Beobachter wrote: > ... > > Ein Basslautsprecher hat seine Eigenresonanz oft bei 50 Hz, dann ist der > ( hier rein ohmsche ) ohmsche Widerstand sogar höher als die > Nennimpedanz. Oh-Oh?!? Jetzt geht's aber los mit den Fehlern! Bei der Resonanzfrequenz gibt's einen Impedanz(!)-Peak und kein Peak des ohmschen Widerstandes. Man benötigt nur wenig elektrische Energie, um bei dieser Frequenz die Membran große Hübe ausführen zu lassen. Der rein ohmsche Anteil, d.h. der Gleichstromwiderstand der Spule, bleibt immer gleich - Änderungen aufgrund von Defekten (wie Windungsschluß) und Erwärmung mal vernachlässigt. Die Nennimpedanz, die heute üblicherweise in 4 Ohm, 8 Ohm und seltener auch noch in 16 Ohm klassifiziert wird, dient als Hilfe zum Anschluß an Verstärker. Diese werden üblicherweise mit ihren Leistungen an 4 Ohm oder 8 Ohm angegeben, womit man hochrechnen kann, wieviele Lautsprecher mit soundsoviel Ohm Nennimpedanz in Reihen-/Parallelschaltung an einen Ausgang angeschlossen werden können, ohne eine Überlastung des Verstärkers (wegen zu geringer Lastimpedanz, d.h. zu hohen Ausgangsströmen) zu riskieren. Es lebe die Normierung. ;-)
Ja eben, bei der Resonanz-Frequenz ( von z.B. 50 Hz bei Basslautsprechern ) gibt es einen Impedanz-Peak. Und genau dann hat die Reihenschaltung aus dem ohmschen Widerstand der Schwingspule ( z.B. 3,3 Ohm ) und der Impedanz des "Schallwandlers" ein ( zumindest relatives, ) rein reelles Maximum.
Hallo, ergänzend ist zu sagen, dass der reelle Widerstand nicht nur aus dem Gleichstromwiderstand der Spule besteht. Das heißt dann auch, dass der rein ohmsche Anteil nicht konstant und frequenzunabhängig bleibt. Wäre das nicht so, so müsste sich die Membran leistungslos bewegen lassen. Gruß Dieter
es ist doch so, dass bei exakt Resonanzfrequenz die Phasenverschiebung 0° ist und so nach außen hin der Lautsprecher wie ein rein ohmischer Verbraucher dasteht, und das mit Spulenwiderstand + X, also mehr als dem rein ohmischen Anteil.
Hauke hat's erfasst. Von DC beginnend, wo sich der pure Gleichstromwiderstand bemerkbar macht, verhält sich der Lautsprecher bis zum Resonanzpunkt zunächst induktiv (pos. Steigung der Impedanzkurve). Daran anschließend verhält er sich bis zu mittleren Frequenzen eher kapazitiv (neg. Steigung) um dann zu hohen Frequenzen wieder, bedingt durch die Schwingspuleninduktivität, sich induktiv zu verhalten. Häufig, aber nicht zwangsläufig, wird bei dieser 'Taldurchfahrt' das Impedanzminimum durchfahren. Dieses Impedanzminimum kann übrigens (aber muß nicht) für die Klassifizierung der Nennimpedanz herangezogen werden. Einig sind wir uns ja alle, daß bei einem Reihen- und Parallelschwingkreis die Phase Null ist, wenn er in Resonanz ist. Das elektrische Ersatzschaltbild eines Lautsprecherchassis besteht aber nicht aus einem reinen Parallel- oder Serienschwingkreis und das was wir als Impedanzschrieb sehen, ist der des kompletten mechanisch-elektrischen Systems und nicht die des elektrischen allein. Dafür müßte man die Membran absolut bewegungsunfähig festsetzen. Damit taucht im Impedanzmaximum neben dem rein ohmschen Anteil (der Spule) auch der mechanische Anteil (Membran mit Einspannung, d.h. das Masse-Feder-System) mit seinen Verlusten auf, d.h. z.B., daß mit höheren Impedanzwerten die mechanischen Verluste kleiner sind, da weniger Energie in der Verformung der Sicke und der Zentrierspinne 'verloren' gehen würde (sprich in Wärme umgewandelt wird). Ächz, ich glaube jetzt haben wir's. Oder möchte noch jemand etwas hinzufügen?
Guten Abend! Ich muss mich nochmals diesbezüglich melden. Teilweise waren bis jetzt widersprüchliche Aussagen dabei. Ist nun bei der Resonanzfrequenz (ca. 50 Hz) der Phasenverschiebungswinkel zwischen Strom und Spannung Null, so wie Hauke schrieb? Danke und schönen Abend ;))
Die Phasenverschiebung ist völlig bedeutungslos, solange sie bei Stereo in beiden Kanälen gleich ist. Der Mensch kann keine absolute Phase hören! Was hier vergessen wurde: Stell dir zwei verschiedene hörbare Sinustöne gleichzeitig im Signal vor. Nun ist es nicht mehr egal, welche relative Phasenlage der einzelne Sinuston zum Gesamtsignal hat, denn diese Phasenlage MUSS dann auch beim zweiten Sinuston eingehalten werden. Wenn nicht, hört man das! Das ist sofort einsichtig, wenn man sich überlegt was passiert, wenn die Phase nicht unabhängig von der Frequenz ist. Was passiert wenn der Ton die Frequenz ändert? -> Die Amplitude würde sich auch ändern! Hier in diesem Fall ist das menschliche Gehör außerordentlich sensitiv auf Amplitudenänderung und vor allem auf die relative Phase der verschiedenen Sinuskomponenten des Signals! Also muß der Phasengang über die Frequenz annähernd konstant sein! Daraus folgt, das am Eingang des Lautsprechersystems die Impedanz möglichst nur Wirkwiderstand aufzeigt. Sonst würde sich ja wie gezeigt, eine Konvertierung von Frequenzänderung in Amplitudenänderung ergeben! Konstante Phase: Das ist natürlich nur annähernd möglich. Und genau deswegen, kann ein Zweilautsprechersystem besser klingen als ein Dreilautsprechersystem. An den Übergangsstellen zwischen verschiedenen Lautsprechern (Tief-, Mittel-, Hochtonbereich) kommt es zu extremen Phasenschwankungen in engen Frequenzbereichen aufgrund der instabilen Impedanzen. Und leider hört man dies gut! Ähnlich empfindlich reagiert das Gehör auf Nichtharmonische. Der Klassiker aus der Zeit der nichtelektronischen Klangerzeugung ist der Glockenton. Mit einem solchen nichtharmonisch-obertonreichen Klang kann man die Qualität einer Soundübertragung wunderbar testen. Sowohl den Dynamikbereich (Meßtechniker würden Crestfaktor sagen), als auch die Verzerrungen. Gruß - Abdul
Danke für den langen Beitrag Abdul! Mir geht es nicht direkt um das Hören, sondern ich benötige diese Info für mein Messgerät für reine Sinustöne ) Ich messe die positive Halbwellen von Spannung und Strom. Null und 180 Grad von dem Spannungssinus lösen einen Interrupt aus um eben dies zu ermöglichen. Mit den gleichen Interrupt trigger ich aber auch meine Strommessung (Magnetfeld-Stromwandler). Das setzt vorraus, dass die ännährend Phasengleich sind (bis 80 Hz) gruss Axel
Nun , dann hast du das gleiche Problem wie dein Gehirn beim Hören. Um die Phasenlage eindeutig zu bestimmen, müßtest du Spannung und Strom miteinander korrelieren. Du kannst ja durchaus mehrere Nulldurchgänge in einer kompletten Periode haben! Was soll das genau werden? Ein Leistungsmeßgerät? Gruß - Abdul
Hallo Axel, >Da der Lautsprecherkreis ja quasi eine Reihenschaltung aus dem >Innenwiderstand und dem Scheinwiderstand der Lautsprecherspule >darstellt,... Wie willst du denn mit deiner Ersatzschaltung die für alle dynamsichen Lautsprecher typische Lautsprecherresonanz erklären? Du vergißt völlig die mechanischen Komponenten und die Ankopplung an das Schallfeld. Schau mal hier nach: http://medi.uni-oldenburg.de/download/docs/lehre/kollm_phystechmed_akustik/aku7.pdf >Dann dürfte es ja soetwas wie Blindleistung garnicht geben im >Lautsprecherkreis, sondern praktisch nur Wirkleistung? Wieso denn das? Selbstverständlich wird im Lautsprecher Blindleistung umgesetzt. Kai
Guten Morgen) @Kai danke für den Link - das mit der Blindleistung etc. wurde schon diskutiert (Thema ist schon über 3 Monate alt) Ja Abdul - ein Leistungsmessgerät. Wie meinst du das mit mehreren Nulldurchgängen pro Periode? Ich habe zur Veranschaulichung nochmal ein Bild hochgeladen. Könnt ihr euch mal das Bild von der Resonanzfrequenz angucken - bei 35 Hz hat der 4 ohm Woofer einen Widerstand von 140 Ohm. Sind hier Strom und Spannung nun um 88,36 Grad Verschoben -> mit über 90 % Blindleistung? gruss Axel
Hier noch die dazugehörige Messwerttabelle. Demnach fliest über den in Reihe mit den gemessenen Lautsprecher geschaltetet shunt bei der "mechanischen" Resonanz tatsächlich nur ganz wenig Strom (nur 3,8 mA statt 50mA bei ca. 4 Ohm) Dass heisst doch, dass meine Annahme nicht stimmt mit der Phasenverschiebung, dann dann würde ich ja trotzdem meine 50 mA am Shunt haben. Sehe ich das richtig? Wie kommt es denn zu diesem krassen (vermutlich rein Ohmschen) Impedanzpeak? Vielen Dank! gruss Axel
Mir fehlt hier in dem Beitrag noch die Unterscheidung zwischen Strom/Spannung und akustischer Phase/Schallschnelle. Wenn das oben beschriebene Bassschassis bei deiner Resonanz betrieben wird sind auf der elektrischen Seite Strom und Spannung in Phase. Im Punkt der maximalen Stroms erfährt die Schwingspule die maximale Antriebskraft, wird also maximal beschleunigt. Damit ist sie aber nicht im Punkt der maximalen Auslenkung -> der Schalldruck ist nicht in Phase zu Spannung oder Strom... @Abdul Der Mensch kann eine absolute Phasenlage normalerweise nicht hören. Bei Stereowiedergabe im Bassbereich führt ein Verpolen eines Lautsprechers zu einer destruktiven Überlagerung und völligen Ausläöschung. Interferenzen gibt es immer, mit steigender Frequenz kann man dieses "Interferenzschema" (auch Raummoden) selbst ohne Phasenverschiebung gut hören, wenn man sich vor den Lautsprechern hin und her bewegt (Laufzeitunterschiede aufgrund unterschiedlichen Abstandes). Lautsprecher können sowohl induktives wie auch kapazitives Verhalten aufweisen. Sofern hier nur eine einzelnes Chassis betrachtet wird ist der Verlauf relativ einfacht. Bei einem Mehrwegelautsprecher mit Frequenzweiche ist der Impedanzverlauf alles andere als Trivial. @Alex - Weißt Du was eine Resonanz ist? Es gibt zwei typische Arten von Resananzkreisen. -Der Serienresonanzkreis (LRC, alle in Reihe) hat bei seiner Resonanzfrequenz sein Impedanzminimum (L und C verhalten sich wie ein Kurzschluss, der Strom durch L und C muss auch durch R fließen, die Spannung über L und C wird sehr groß). -Der Parallelresonanzkreis (LRC, alle parallel geschaltet) hat bei seiner Resonanzfrequenz sein Impedanzmaximum (L und C verhalten sich wie eine offene Leitung, der Strom fließt von L durch C und kann sehr groß werden, die Spannung über R, L und C muß gleich bleiben). Vom Verhalten her ist der Lautsprecher ein Parallelresonanzkreis - das Masse-Federsystem schwingt mit großer Auslenkung, so dass der dafür benötigte Strom sehr klein ist. Mit einer konstanten Spannung angetrieben erhöht sich der Widerstand.
Ich habe gerade auf der Seite von Teufel was gefunden: http://www.teufel.de/Magazin/Labor/Messung/ (1.6 Messung der elektrischen Anschlusswerte) Da sieht man tatsächlich bei der Resonanz eine elektrische Phasenverschiebung von 0 Grad. Wir hatten damals Resonanzkreise berechnet etc. , aber mir fällt das Verständnis schwer, warum sich ein Lautsprecher so verhält, weil ich immer nur die Serienschaltung von ohmschen + induktiven Widerstand sehe.
Wenn du die Membran des LS festbremsen würdest, wären Induktivität und ohmscher Widerstand auch korrekt. Du hast aber eine Wechselwirkung eines mechanisch schwindenden Systems mit einem elektrischen Antrieb. Man kann sich relativ einfach mit den Komponenenten Masse, Feder, Spule/Magnent die mechanischen Komponenten in ein elektrisches Ersatzsschaltbild transformieren. Je nach Typ (Spannung = Schalldruck oder Strom = Schalldruck) transformieren sich die Masse und die Feder in Spule und Kondensator. Elektrisch: An eine Induktivität musst Du eine Spannung anlegen, damit sich ein Strom aufbaut. An einem Kondensator muss zunächst ein Strom fließen (Ladung) damit eine Spannung sichtbar wird. Letzendlich schaltest Du zwei Energiespeicher zusammen. Am LS: An der Masse muss eine Kraft wirken, um diese auf eine Geschwindigkeit zu bringen. An der Feder muss eine Kraft anliegen um diese zu spannen. Auch hier sind zwei Energiespeicher am Werk.
Hallo, http://www.linkwitzlab.com/frontiers.htm Wer es noch ein wenig genauer und mehr wissen möchte, Linkwitzlab hat ein paar interessante Seiten. Sehr informativ! Gruss Klaus.
Axel Krüger schrieb: > Ja Abdul - ein Leistungsmessgerät. Wie meinst du das mit mehreren > Nulldurchgängen pro Periode? Wenn du das nicht verstehst, dann solltest du das Projekt einfach lassen. Sorry. Aber als Hilfe: Handelt es sich um ein 230V-Teil? Dann nehme einen fertigen Chip. Gibts u.a. von Analog Devices. An 230V sind die ohmschen Verhältnisse so extrem, das zumindest die Spannung nicht mehrmals die Nulllinie überwinden kann. Wenn man von Transienten mal absieht. > > Ich habe zur Veranschaulichung nochmal ein Bild hochgeladen. > Könnt ihr euch mal das Bild von der Resonanzfrequenz angucken - bei 35 > Hz hat der 4 ohm Woofer einen Widerstand von 140 Ohm. Sind hier Strom > und Spannung nun um 88,36 Grad Verschoben -> mit über 90 % > Blindleistung? > Für Lautsprecher gibt es bei LTspice in der Library fertige Simulationsmodelle. Soweit ich das überblicke, sind die sinnvoll angelegt. Gruß - Abdul
Hallo Axel, >Ich habe zur Veranschaulichung nochmal ein Bild hochgeladen. >Könnt ihr euch mal das Bild von der Resonanzfrequenz angucken - bei 35 >Hz hat der 4 ohm Woofer einen Widerstand von 140 Ohm. Sind hier Strom >und Spannung nun um 88,36 Grad Verschoben -> mit über 90 % >Blindleistung? Bei der Grundresonanz (Impedanzmaximum) sind Strom und Spannung in Phase, also 0° Phasenverschiebung. Hier heben sich die induktive Wirkung der mechanischen Nachgiebigkeit und die kapazitive Wirkung der Masse gerade auf. An dieser Stelle bestimmt daher der mechanische Dämpfungswiderstand das Verhalten des Lautsprechers. Phasenwinkel von 0° sind charakteristisch für rein resistives Verhalten. Bei Lautsprechermessungen wird gerne die Phasenmessung zwischen Strom und Spannung mit seinem definierten Nulldurchgang verwendet, um die Lage des Impedanzmaximums herauszufinden, da viele Lautpsprecher kein sehr ausgeprägtes Impedanzmaximum aufweisen und die Lagebestimmung mit dem Impedanzschrieb zu ungenau wäre. Man variiert also solange die Frequenz, bis Strom und Spannung exakt in Phase sind (glechzeitige Nulldurchgänge) und bestimmt bei dieser Frequenz die Impedanz. >Wir hatten damals Resonanzkreise berechnet etc. , aber mir fällt das >Verständnis schwer, warum sich ein Lautsprecher so verhält, weil ich >immer nur die Serienschaltung von ohmschen + induktiven Widerstand sehe. Wie Michael schon sagte, hättest du Recht mit deiner Ersatzschaltung, wenn du die Membran festhalten würdest, sodaß die Schwingspule weder die schwingende Masse der Membran, noch die Rückstellkräfte spüren würde. Kai
Axel Krüger schrieb: > Wir hatten damals Resonanzkreise berechnet etc. , aber mir fällt das > Verständnis schwer, warum sich ein Lautsprecher so verhält, weil ich > immer nur die Serienschaltung von ohmschen + induktiven Widerstand sehe. Betrachte die Induktivität als die Primarwicklung eines Trafos, an dem die sekundäre Seite ein elektrisches Abbild des mechanischen Schwingungssystems ist. Die Energie wird hauptsächlich mechanisch als Feder-Masse-System gespeichert. Teil der Feder ist der u.a. Magnet. Gruß - Abdul
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