Hallo, ich versuche mich z.Zt. mit dem Ethernet-Chip und hätte da zwei Fragen. 1. Für was braucht der eigentlich einen Strom von weit über 100mA? 2. Wozu werden die Übertrager-Spulen zwischen ENC28J60 und RJ45-Stecker benötigt. Eine galvanische Trennung könnte man doch auch per Optokoppler realisieren? Wäre nett, wenn jemand dazu was sagen könnte. MfG nur ein Gast
Hallo, als Überlegung bei 100MBit: zu 1: weil er bei Bedarf das Signal zuverlässig über 100m Kabel befördern muß. zu 2: viel Spaß bei der Suche nach (bezahlbaren) Optokopplern, die Signale im ns-Bereich zuverlässig übertragen. Gruß aus Berlin Michael
Michael U. wrote: > zu 1: weil er bei Bedarf das Signal zuverlässig über 100m Kabel > befördern muß. Was ein 15 Jahre alter ISA-Bus Ethernet-Controller für weitaus weniger macht. Der von UMC braucht 40mA wenn er rumsteht und nichts tut. Der EMC braucht ein Vielfaches davon wenn er rumsteht und nichts tut. Dass der Strom hochgeht wenn er überträgt ist klar, und im Fall des Ethernet-Controllers messbar, aber da der EMC in Ermangelung des "autodetect" Protokolls üblicherweise HDX arbeitet, tut er das die meiste Zeit nicht. Heiss wird er dabei trotzdem.
Zu 1. Der ENC braucht 3,3V*100mA=330mW, der UMC (nach Deinen Angaben) braucht 5V*40mA = 200mW, enthält aber auch kein Packet-RAM und benötigt mehr Rechenunterstützung. Der Unterschied ist also nicht wirklich groß. Zu 2. Bei einer Optokoppler-Lösung bräuchtest Du noch eine galvanisch getrennte Versorgungsspannung auf Kabelseite. Das dürfte um Einiges aufwendiger und anfälliger sein. Ich schätze insgesamt mindestens zehnfache Kosten gegenüber der Trafo-Lösung, ohne den geringsten Vorteil. Sinnvoll wäre für einige Anwendungsfälle, die Optokoppler aufzutrennen und per Lichtleiter zu verbinden - dann entfällt auch diese Versorgungsspannung. Aber das gibt's ja schon ;-)
Sense wrote: > Der ENC braucht 3,3V*100mA=330mW, der UMC (nach Deinen Angaben) braucht > 5V*40mA = 200mW, enthält aber auch kein Packet-RAM und benötigt mehr > Rechenunterstützung. Der Unterschied ist also nicht wirklich groß. Subjektiv fällt auf, dass der ENC auch im grossen DIP Gehäuse deutlich warm wird, der Chip auf dem UMC überhaupt nicht. Die 40mA sind übrigens für die ganze ISA-Karte gemessen (1 Controller-IC, 1 EEPROM und allerlei abgeschalteter BNC-Kram), bei einer 3COM EtherlinkIII waren es 50mA. Nicht das dies für den Stromverbrauch eines solchen ICs einen grossen Unterschied macht, aber der UM9008 enthält doppelt soviel RAM wie der ENC. Der Aufwand im Treiber für ENC und für die üblichen Novell-kompatiblen Controller ist nicht sonderlich verschieden, beide arbeiten prinzipiell ähnlich. Im Gegenteil, die Registeradressierung des ENC ist umständlicher. Zwar war Microchip etwas ambitionierter und hat eine Funktionen für Berechnung der TCP Checksum eingebaut, die ist aber dummerweise nicht verwendbar.
Optokoppler? Nebenbei machen die Trafos eine symmetrische Übertragung möglich, mit ein Grund für die rel. hohen Bandbreiten bei nur geringer Störanfälligkeit. Mit Optokopplern nicht so leicht zu realisieren :-). Und, der absolute Vorteil von Trafos gegenüber Optokopplern: neben der Information übertragen sie auch Leistung.
@Alle: Vielen Dank für die Antworten. Ich hatte ganz übersehen, dass ein gestecktes Netzwerkkabel ja einen separaten und geschlossenen Stromkreis bildet und somit natürlich mit Energie versorgt werden muss. Und da ich Optokoppler bisher nur für quasistationäre Signale zur galvansichen Trennung benutzt habe, habe ich auch nicht auf die gar nicht mal so hohen Übertragungsbandbreiten geachtet. Schönes Wochenende. Nur ein Gast
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.