Habe am Wochenende einen DVD-Spieler repariert. Rein ökonomisch betrachtet, lohnt der Zeitaufwand nicht (50€ Teil), aber man hat ja nun auch einen gewissen Ehrgeiz. Das Schaltnetztei (Sperrwandler mit TOP223P) funktionierte nicht. Das Gerät benötigt verschiedene Spannungen:+3,3V, +5V, +12V, +15V, -28V. Diese Spannungen werden dadurch erzeugt, daß (Schottky)Dioden an den verschiedenen Anzapfungen des (Ferrit)Transformators sitzen, und die Wechselspannung gleichrichten. Von den verschiedenen Spannungen waren nur Bruchteile zu messen, z.B. anstelle von +3,3V nur +0,5V. Das Netzteil versuchte, im Sekundentakt neu zu starten. Nachdem ich verschiedene Bauteile auf der Primärseite des Netzteils überprüft hatte, fand ich den Fehler auf der Sekundärseite: Die Diode (SR160) für die +12V hatte Durchgang in beiden Richtungen. Habe die Diode mit einer SB150 ersetzt und der DVD-Spieler läuft wieder. Meine eigentliche Frage an die Experten: Warum gehen Bauteile wie z.B. Schottkydioden überhaupt kaputt? An der neu eingebauten Diode war mit der Hand keinerlei Wärmeentwicklung festzustellen.
Weil die Hersteller Hoch bezahlte Ingenieure damit beschäftigen Bauteile so zu dimensionieren, dass sie nach Ablauf der Garantie kaputt gehen, denn die Hersteller können nur überleben, wenn sie weiterhin Geräte verkaufen. Bei den Mengen die sie herstellen reicht es einfach nicht, wenn jeder nur alle 10 Jahre einen DVD-Player kauft. Darum müssen die Geräte kaputt gehen.
@ tex (Gast) >Weil die Hersteller Hoch bezahlte Ingenieure damit beschäftigen Bauteile >so zu dimensionieren, dass sie nach Ablauf der Garantie kaputt gehen, Firmen in denen ich gearbeitet habe, haben mich nie damit beschäftigt Bauteile so zu dimensionieren, dass sie nach Ablauf der Garantie kaputt gehen. An der neu eingebauten Diode war mit der Hand keinerlei Wärmeentwicklung festzustellen. Also kann die Diode die hier vormals eingebaut war, auch nicht an Überlastung, sondern eher an langer Weile gestorben sein ;-)
Ahnungslos_0815 schrieb: > > Firmen in denen ich gearbeitet habe, haben mich nie damit beschäftigt > Bauteile so zu dimensionieren, dass sie nach Ablauf der Garantie kaputt > gehen. Tja....wahrscheinlich hatten Deine Kollegen diese ehrenvolle Aufgabe ;-) > > An der neu eingebauten Diode war mit der Hand keinerlei Wärmeentwicklung > festzustellen. Also kann die Diode die hier vormals eingebaut war, auch > nicht an Überlastung, sondern eher an langer Weile gestorben sein ;-) Oder an Überspannung. Oder an einem schlechten Bonding (bei der Herstellung im Halbleiterwerk). Oder...
@ Andrew Taylor (marsufant) >> An der neu eingebauten Diode war mit der Hand keinerlei Wärmeentwicklung >> festzustellen. Also kann die Diode die hier vormals eingebaut war, auch >> nicht an Überlastung, sondern eher an langer Weile gestorben sein ;-) >Oder an Überspannung. Wo sollte die Überspannung her kommen? Es war die +12V Versorgung. Die SR160 sollte 60V / 1A abkönnen. >Oder an einem schlechten Bonding (bei der Herstellung im Halbleiterwerk). kann das sein?
Oftmals sind die eingesetzten Bauelemente für den Anwendungszweck sehr knapp dimensioniert. Schon das garantiert dem Hersteller kein ewiges Leben seiner Produkte.
Das nächste Problem ist die Temperatur: Nicht selten werden die Kühlkörper eingespart und spätestens wenn ein Gerät dann in einem geschlossenen Schrank läuft (bzw. zwischen anderen Geräten was bei einem DVD Player keine Seltenheit ist), wirds den Bauteilen dann zu warm. Da die Hersteller die Leistung der Bauteile oft bei 25°C Gehäusetemperatur spezifizieren sind die auf den ersten Blick ausreichenden Bauteile schnell überfordert. Ich habe schon PC Netzteile gesehen die mit 5V 20A spezifiziert waren, aber die Dioden nur für 15A ausgelegt waren. Es war also nicht verwunderlich, dass diese nicht lange gelebt haben.
Ein elektronisches Bauteil unterliegt (wie fast alles auf der Welt...) einer bestimmten Alterung. Dazu müssen die Betriebsparameter nicht grenzwertig sein. Die Ausfallereignisse basieren auf Mechanismen wie Elektromigration, d.h. an den Grenzflächen zwischen Dotierungszonen oder in Zuleitungen finden Wanderungsbewegungen statt, die z.B. Dotierungsprofile verschleifen und damit auch die Charakteristik der entsprechenden funktionalen Bestandteile verändern. Wenn für das konkrete Bauteil die Lebenszeit zu Ende geht, z.B. weil durch Elektromigration Zuleitungen abgedünnt werden, gelten auch die ursprünglichen Grenzwerte nicht mehr. Dann ist schon der Normalbetrieb grenzwertig oder darüber hinaus, was meist irgendwann einen katastrophalen Ausfall (im Sinne von schlagartig)hervorruft. All diese Prozesse sind statistischer Natur und können für das Einzelteil kaum oder gar nicht vorhergesagt werden. Die von den Vorpostern angenommenen "Optimierungen" sind meist eher Unterlassungen aus Sichtweise einer genauen Dimensionierung. Das kennen wir wohl alle aus unserem Arbeitsalltag: "Passt scho" (ob ein 1k-Widerstand ohne weitere Berechnung als Vorwiderstand genommen oder eine halbe Schaufel Zement auf drei Schaufeln Sand gemischt ist dann egal...)
Ich unterstelle den Herstellern Vorsatz bei der zu schwachen Dimensionierung. Ein Teil, was nicht an seinen elektrischen Grenzen betrieben wird, hält verdammt lange. Trotz Deiner angesprochenen Alterung.
Da kann ich Gast/Gast nur beipflichten. Ich glaube auch nicht, dass die durchschnittliche Lebensdauer des Gerätes damit brauchbar ökonomisch beinflusst werden könnte. Ich weiß von anderen Bauelementen, dass so etwas durchaus möglich ist und auch Praxis ist, z. B. bei Glühlampen, nicht aber bei Halbleitern. Einen gezielten Ausfall könnte man bei dagegen bei µC-basierten geräten durchaus realisieren... Dieter
Dieter S. schrieb: > Einen gezielten Ausfall könnte man bei > dagegen bei µC-basierten geräten durchaus realisieren... Auch ziellose (also: statistische) Ausfälle fördern den Umsatz des Herstellers.
Drucker haben ja auch einen Chip, der nach einer bestimmten Seitenzahl abschaltet (obwohl der Tintenauffangbehälter meistens noch nicht voll ist)...
Geräte, die mal nach 5 oder mehr Jahren zur Reparatur kamen, sind Geschichte. Heute fliegen die nach 1-3 Jahren in den Elektronikschrott. Wer da keine Veränderung bemerkt ist ziemlich blauäugig.
Jörg Wunsch schrieb: > Dieter S. schrieb: >> Einen gezielten Ausfall könnte man bei >> dagegen bei µC-basierten geräten durchaus realisieren... > > Auch ziellose (also: statistische) Ausfälle fördern den Umsatz > des Herstellers. Den Umsatz schon, aber nicht unbedingt den Gewinn. Denn ob das Gerät noch in der Garantiezeit ausfällt oder erst später, ist kaum steuerbar. Da müsste man schon verschiedene Ausführungsformen über lange Zeit statistisch auswerten, um dann auf diejenige zu gehen, die das Maximum ihrer Ausfallswahrscheinlichkeit nach der Garantiezeit hat. Dieter
Dieter S. schrieb: > Denn ob das Gerät > noch in der Garantiezeit ausfällt oder erst später, ist kaum steuerbar. Doch, die Statistik hilft da mit. Wenn man die Bauteile in der Nähe ihrer Grenzwerte fährt, machen die's schon ein paar Jahre, aber eben keine Jahrzehnte. Vor allem im thermischen Grenzbereich -- elektrisch in der Nähe der Grenzwerte ist schon riskanter, bspw. wenn Einflüsse wie Gewitter auftauchen. Andererseits werden die meisten Kunden bei Jubelelektronik, die nach einem Gewitter ausfällt, kaum einen Garantie- fall geltend machen, sondern bestenfalls vielleicht einen Versicherungs- fall (den sie hintenrum natürlich wieder selbst finanzieren müssen, nicht der Hersteller). Wenn du von einem Hersteller dagegen eine lebenslange Garantie bekommst (selbst erlebt bei 3Com-Switchen und USR-Modems, die wurden bei einem x-beliebigen Defekt auch nach Jahren noch getauscht), dann kannst du davon ausgehen, dass es dem Hersteller wirklich daran gelegen ist, seine Geräte dauerhaft stabil zu bauen. Der Vorteil der Rückläufer für ihn ist es dann nämlich, dass er auch die ,,im Feld'' auftretenden Schwachstellen noch post mortem analysieren kann.
>Ich habe schon PC Netzteile gesehen die mit 5V 20A spezifiziert waren, >aber die Dioden nur für 15A ausgelegt waren. Es war also nicht >verwunderlich, dass diese nicht lange gelebt haben. Das ist grade bei Billigteilen der Fall. Ich hatte schon Messgeräte gehabt, die für Spannungen ausgelegt waren, die die eingesetzte Sicherungen bei weitem nicht mitmachen (maximaler Messbereich z.B. 1000V, eingesetzte Sicherung: 250V)
Hab mal gehört, dass bei Röhrenfernsehern (ja ich weiss, heutzutage hat niemand mehr so einen) bei den Kunststoffteilen an den Zeilentrafos weniger Weichmacher verwendet wird als normal, damit sie schneller spröde werden und sich das Gerät dann mit der Zeit selber durch einen Funkenschlag durch die Hochspannung zerstört.
Johnny schrieb: > Hab mal gehört, dass bei Röhrenfernsehern (ja ich weiss, heutzutage hat > niemand mehr so einen) bei den Kunststoffteilen an den Zeilentrafos > weniger Weichmacher verwendet wird als normal, damit sie schneller > spröde werden und sich das Gerät dann mit der Zeit selber durch einen > Funkenschlag durch die Hochspannung zerstört. Das halte ich für eine UL. Wäre für den Hersteller im Sinne der Produkthaftung ziemlich riskant, da man nie voraussagen kann, was der Funke dann anstellt. Die östlichen Mitbewohner kenne da alle noch den allseits ,,beliebten'' Raduga... (,,Lieber 'ne SS-20 im Keller als 'nen Raduga in der Schrankwand.'')
>Hab mal gehört, dass bei Röhrenfernsehern (ja ich weiss, heutzutage hat
niemand mehr so einen) bei den Kunststoffteilen an den Zeilentrafos
weniger Weichmacher verwendet wird als normal, damit sie schneller
spröde werden und sich das Gerät dann mit der Zeit selber durch einen
Funkenschlag durch die Hochspannung zerstört.
Ist nur ein Gerücht. Stimmt also nicht.
>den allseits ,,beliebten'' Raduga... (,,Lieber 'ne SS-20 im >Keller als 'nen Raduga in der Schrankwand.'') Ja, das war ein heißes Modell mit seinen ca. 60 Röhren. ;-) MfG Paul
> Ist nur ein Gerücht. Stimmt also nicht.
Das könnte man von Deiner so gut mit Belegen untermauerten Antwort
genauso sagen.
Wobei sich ein solcher Zeilentrafo sicherlich praktisch unzerstoerbar herstellen liesse - auf Kosten von Preis, Groesse und Gewicht. Da wird wohl eher ein guter Kompromiss gefunden. Und zu Serienfehlern durch neue Materialzusammensetzungen kann es natuerlich immer mal kommen. Zur Sicherung: muesste diese, wenn fuer den Betrieb am Lichtnetz geeignet, nicht eine viel hoehere wirkliche Durchschlagspannung bieten? 230V Lichtnetz muss man strenggenommen eher wie 2300 behandeln was Isolationen (und dazu gehoert hoffentlich auch die durchgebrannte Sicherung) angeht.... 600V CatIV > 1000V CatII, uebrigens. Dauernde Belastung mit Spannungsspitzen oder Stromspitzen (Magnetische Komponenten sind da immer verdaechtig....) kann Halbleitern auch zusetzen.... Man sehe sich diverse Flipperautomaten-Reparaturberichte an, und wieviele der typischen Defekte in Treibern fuer irgendwelche Motoren und Aktuatoren sind.. Werbematerial eines Herstellers, aber sehr interessant: http://www.diotec-usa.com/Diff.html
> Das hätte sich sehr schnell in der Branche rumgesprochen.
Du meinst, so wie ein Gerücht?
faustian schrieb: > Zur Sicherung: muesste diese, wenn fuer den Betrieb am Lichtnetz > geeignet, nicht eine viel hoehere wirkliche Durchschlagspannung bieten? Macht sie doch auch. Die Spannungsangabe ist ja die Nennspannung, und nicht etwa die kleinste Spannung, bei der dann dauerhaft ein Lichtbogen stehen bleibt.
Fertigung auf begrenzte Lebensdauer halte ich für Milchmädchenrechnungen. Niemand baut elktr. Geräte auf Verschleiß. Das stärkt nur die Konkurrenten da der Ruf dahin ist und die Konsumenten zu anderen Marken übergelaufen sind. Veralten werden Sie so oder so, selbst wenn die Klamotten hundert Jahre halten. Schwierig wird es aber bei Preis/Leistung (Lebensdauer ist da ein Faktor) da auf dem Markt alle versuchen günstiger zu fertigen als die Konkurrenz (u.a. da diese sonst größere freie Cash Positionen aufbauen kann mit denen dann allerhand Unfug z.B. Firmen Übernehmen und das Management rausschmeissen oder Investieren und Konkurrenten plattmachen kann) gemacht wird. Also wird eine möglichst! gute Preis/Lebensdauer Ratio angestrebt. Niemand zahlt für einen Kassettenrecorder 100 Jahre Betriebsdauer, ein Oszilloskop ist aber ein Investitionsgut das möglichst lange halten soll. Vergleiche hinken also. Ein x-beliebiger privater Neuwagen hat übrigens eine durchschnittliche Lebensdauer von 5000 Betriebsstunden. Das würde man selbst nem Aldi PC um die Ohren hauen.
"Niemand baut elktr. Geräte auf Verschleiß. Das stärkt nur die Konkurrenten da der Ruf dahin ist und die Konsumenten zu anderen Marken übergelaufen sind." Der schlechte Ruf mag an einer Marke haengen. Und wenn keine darauf ist, oder es eine Marke ist die ueber den absolut niedrigsten Preis verkauft wirt? Siehe Euroladen. (Unqualifizierter politischer Vorschlag: Staffelt nervige Umweltvertraeglichkeitsrichtlinien (ROHS usw) doch in der Strenge je nach Reparaturfreundlichkeit und geschaetzter Lebensdauer der Ware - welche man am Vorhandensein von Dokumentation, Einsatz von Normteilen, zerstoerungsfreier Zerlegbarkeit usw ja durchaus objektiv beurteilen kann!
> Fertigung auf begrenzte Lebensdauer halte ich für Milchmädchenrechnungen.
Das wiederum ist selbst eine Milchjungenrechnung.
Nimm mal an, Du baust ein Gerät mit einem Teil, das 10 Jahre hält, und
einem Teil, das 20 Jahre hält, wobei Du für die 18 Jahre, die es
gegenüber einem Standardteil länger hält, mehr bezahlen muss.
Dann geht das Gerät trotzdem nach 10 Jahren kaputt, und die
10-Jahre-mehr-Extraausgaben waren für die Tonne.
Daher ist es wirtschaftlich sinnvoll, ein Gerät mit Teilen zu bauen, die
nicht länger halten als das schwächste Element.
Oder eben, es so zu bauen, dass es immer wieder repariert werden kann.
Sofern dessen Einsatz überhaupt langfristig sinnvoll ist. Das ist in
einer sich entwickelnden Welt nicht unbedingt die wirtschaftlich
sinnvollste Vorgehensweise.
ich geh kaput Meistens ist es Schmutz der die Hochspannungsseite sterben lässt. An alle Raucher (ich auch): Kiste alle 4..5 Jahre aufschrauben und mit einem in Alkohol geränken Pinsel Zeilentrafo und Endstufe reinigen. Die Wollmäuse aus der Wohnung lieben die "klebrigen", statisch geladenen Teile. Z8
>Das wiederum ist selbst eine Milchjungenrechnung.
Das ist ein anderes Thema, es ging um den gezielten Einbau von
Verschleiss.
Die Produktlebensdauer (ist wohl in der Regel die mittlere
Aufallwahrscheinlichkeit von n Teilen innerhalb eines Zeitraumes) hat
damit nichts zu tun.
Für eine Güterabwägung würde ich den Ausfall (bzw. die Reparaturkosten)
einpreisen. Ein etwaiges Risiko sagt gar nichts aus. Sowohl das Gerät
als auch das Geld das du für eine Neuanschaffung nach schon 10 Jahren
zurücklegst können z.B. geklaut werden ;-).
@faustian >Der schlechte Ruf mag an einer Marke haengen. >Und wenn keine darauf ist, oder es eine Marke ist die ueber den absolut >niedrigsten Preis verkauft wirt? Hat auch das nichts mit gezieltem Verschleiß (gerade da nicht da der gezielte Einbau viel zu teuer ist), sondern mit der Verwendung von Billigtsbauteilen zu tun. Dein Vorschlag der Staffelung wurde im übrigen sehr viel einfacher und damit günstiger umgesetzt. Investitionsgüter sind in der Regel von ROHS- WEE- usw Kram befreit.
Leistungselektronik stirbt gerne vorweg, so zumindest meine Erfahrung. Wenn irgendwas kaputtgeht sind das fast immer Sachen am Netzteil oder anderer, brisanter Kram, wie z.B. die Hintergrundbeleuchtung.
Jörg Wunsch schrieb: > Wenn du von einem Hersteller dagegen eine lebenslange Garantie > bekommst (selbst erlebt bei 3Com-Switchen und USR-Modems, die wurden > bei einem x-beliebigen Defekt auch nach Jahren noch getauscht), dann > kannst du davon ausgehen, dass es dem Hersteller wirklich daran > gelegen ist, seine Geräte dauerhaft stabil zu bauen. Sollte man meinen. Professionelle 1HE-Switches von einem Grossen der Branche: Erster Serienfehler: Nach ca. 1 Jahr fallen reihenweise die Netzteile aus. Nach dem dritten in wenigen Wochen wurde Serienfehler reklamiert und bald auch bestätigt. Daraufhin wurden durch Lieferant+Hersteller vorsorglich alle Netzteile in allen zig derartigen Switches getauscht (sind ja nur ~24 Schrauben pro Gerät). Zweiter Serienfehler, anderes Modell: Nach gut 2 Jahren fallen alle paar Wochen in einem nach dem anderen die zentralen Switch-ICs aus. Offensichtlich thermisches Problem. Eine 10Gb Engine ohne Kühlkörper, nur etwas Saugluft eines müden 40er Propellers in der Nähe, nun ja. In den kleineren Brüdern der gleichen Reihe ist seltsamerweise ein KK drauf, die leben alle noch. Vorsorglich alle übrigen getauscht. Man wird sehen was in ein paar Jahren wird, denn technisch geändert wurde nichts. Ok, das erste lässt sich noch unter "Pech" abbuchen, denn die kauft der Hersteller ja nur ein und wenn den OEM die leidige Elko-Seuche packt... Aber das zweite ist eindeutig auf eine Fehlkonstruktion zurückzuführen. Sehr viel haben die bei uns nicht an den Dingern verdient.
Hallo, interessante Diskussion. Ich denke schon, daß die Qualität der Geräte abgenommen hat. Ein Unterschied zwischen Markengeräten und Billiggeräten ist teilweise nicht mehr feststellbar. Alles der gleiche Schrott. Auf der einen Seite wird ein Gerät eher ersetzt, weil es zu einer neuen Technologie inkompatibel ist. z.B. bei Fernsehern ständig neue Schnittstellen und irgendwelche Lobbyverbändewünsche. Wobei ich sagen muß, ich habe noch eine Röhre und der ganze DRM Mist den man zu kaufen kriegt, interessiert mich einen Dreck. Daher hoffe ich, daß der noch eine Weile hält. Die Liste läßt sich beliebig erweitern. Mit am schlimmsten sind die fest eingebauten LiIo Akkus. Falls diese hin sind, ist das oft Gerät ein wirtschaftlicher Gesamtschaden. Auf der anderen Seite ist manchmal schon zu vermuten, daß Hersteller eines Gerätes über einen Defekt nach Ablauf der Garantiezeit nicht gerade unglücklich sind.So funktioniert nun mal unser Witschaftssystem. (Für die Umwelt ist es eine Katastrophe) Im Notfall werden irgendwelche Zähler eingesetzt, um einen teuren Austausch zu erzwingen -> Drucker Wenn man manche defekte Geräte auseinandernimmt, wundert man sich manchmal nicht, daß diese kaputt gegangen sind. Außerdem ist die Qualität der einzelnen Bauteile auch ein Problem. Die Einkäufer der Firmen kaufen meistens dort, wo es am billigsten ist. Dann bekommt man eben auch gefälschte Bauteile.Heutzutage wird doch alles gefälscht, sogar einfache Elkos werden umbeschriftet. Wobei sich die Frage stellt, ob daß nicht bewußt in Kauf genommen wird. Warum etwas einmal verkaufen, wenn man es auch mehrmals verkaufen kann. Jogibär
Es wird wohl nicht absichtlich dafür gesorgt das die Geräte nach der Garantiezeit ausfallen. Allerdings werden Fehler die schon in der Garantiezeit auftreten natürlich bevorzugt behoben und den neueren Geräten vermieden. Fehler die typischerweise später auftreten sind da nicht so dringend und bleiben auch schon mal drin. Bei einigen Teilen läßte sich die Lebensdauer sogar recht gut vorraussagen: z.B. Elkos, die relativ warm werden. Da wird dann schon man ein Lüfter nur so groß gewählt, dass es für die Garantiezeit reichen sollte.
Natürlich werden elektronische Geräte so gebaut, dass sie auch kaputt gehen. Bestes Beispiel bei vielen (billigen) Computernetzteilen: Primärer Elko als Reihenschaltung von zwei Elkos ausgeführt. Das ist eine absolut zuverlässige Zeit"bombe" dass das Teil nach drei bis fünf Jahren kaputt geht.
Oder der Ischrott von Apple. Überall LiPo Akkus drin, mit vergossenem oder verklebtem Gehäuse. 5 Jahre und dann ist der Akku hin. Vermutlich von Apple genau geplant.
@Uranium
> Primärer Elko als Reihenschaltung von zwei Elkos ausgeführt.
Das hat aber einen anderen Grund; das liegt in der Topologie des
Schaltnetzteils, weil PC-Netzteile oft Halbbrücken-Durchflusswandler
sind, BRAUCHT es sogar 2 Elkos in Serie.
Gerd schrieb: > Das hat aber einen anderen Grund; das liegt in der Topologie des > Schaltnetzteils, weil PC-Netzteile oft Halbbrücken-Durchflusswandler > sind, BRAUCHT es sogar 2 Elkos in Serie. Es liegt eher daran, dass man auf diese Weise eine billige Umschaltung zwischen 110 V und 230 V Eingangsspannung realisieren kann. Bei 110 V werden die beiden Dioden und Kondensatoren dann einfach als Spannungs- verdoppler (Delon-Schaltung) benutzt, während bei 230 V eine Vollbrücke gegen die zwei in Reihe geschalteten Kondensatoren arbeitet.
Hallo, bei den sicheren Systemen bzw. Militärischen Systemen gibt es die Standarts der Siemens-Norm SN 29500 bzw. MIL-STD-217 nach denen sich die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Gerätes berechnen lassen, da in diesen Fällen meist eine bestimmte statistische Lebensdauer vorgeschrieben ist. Auf der Webseite http://www.sqconline.com gibt es für den MIL Standart ein rudimentäre Berechnungsmöglichkeit des MTBF(Mean Time Between Failures) Wertes. Wenn man sich da nur mal anschaut was für einen Unterschied es macht ob man bei 12V Betreibsspannung einen Elko mit 16V oder 25V nimmt wird merken das man durch die Auswahl von der Bauteile einen entscheidenden Einfluss auf die statistische Lebensdauer eine Gerätes hat. Und das gilt nicht nur für Kondensatoren sondern für jede Art von Bauteilen. Dies kann bei gewissem Vorwissen sicherlich auch dazu benutzt werden die "statistische" Lebendauer von Geräten zu beinflussen!
@Fuzzy >Oder der Ischrott von Apple. Überall LiPo Akkus drin, mit vergossenem >oder verklebtem Gehäuse. 5 Jahre und dann ist der Akku hin. Vermutlich >von Apple genau geplant. wenn ein Akku untrennbar (im normalen Sinne) im Gerät vebaut ist, dann ist dies sicher ein Indiz dafür, daß das Gesamt-Teil nur paar Jahre durchhalten soll. Hatte auch schon mal einen Videorecorder unter die Lupe genommen zwecks Reparatur, und da habe ich doch zwei parallelgeschaltete 12V-Spannungsregler drin vorgefunden (7812 - einer war hinüber, der anderer übernahm dann die gesamte Last, was er aber aufgrund seiner begrenzten Stromtragfähigkeit nicht ganz schaffte - der Recorder wollte nicht mehr - logisch). Logisch auch, daß solche Regler-Partnerschaften nicht lange währen, denn Parallelschalten von Reglern ohne "Ausgleichstrecken" und ohne Ausmessen der Dinger geht selten auf Dauer gut (einer hat meistens eine größere Last zu tragen als der andere). Wurde also zumindest mal so hingenommen (oder auch so kalkuliert) Ansonsten - um etwas allgemeiner auf die Frage "Warum gehen Bauteile kaputt?" einzugehen: - hohe Temperatur bei Si-Teilen (und nicht ganz so hohe bei Ge-Teilen) bewirkt eine Wanderung der rein-dotierten Atome im Einkristall. Nicht sofort, aber mit zunehmender Temp. eben schneller. Der pn-Übergang vermatscht mit der Zeit- irgendwann stirbt das Teil nach paar Jahren. Wenn Du das Ding ständig bei 150°C betreibst, ist bald schluß (auch wenn dafür spezifiziert). Wenn mal kurzzeitig 200°C anliegen, wird das in der Regel von dem Teil toleriert (wenn andere Grenzwerte nicht ausgereizt werden !!!). - hohe Temp. bei Elkos ist ebenfalls nicht sehr beliebt. - hohe Spannung ist offensichtlich nicht beliebt bei Elkos und Kohleschicht-R's Warum Kohle-R's bei hoher Spannung gern mal hops gehen, weis ich nicht. Aber Elkos brauchen immer einen gewissen Reststrom, um ihre Al2O3-Schicht (welche als Dielektrikum wirkt) am Leben zu halten. Da das ein chemischer Vorgang ist, dem man nicht immer so genau sagen kann, wo der Vorgang stattfinden soll, bauen sich wohl im Laufe der Zeit Unregelmäßigkeiten auf der Alu-Oberfläche auf, die irgendwann irgendwo nicht mehr die versprochenen 500V aushalten - bums. Oder der Elektrolyt trocknet mit der Zeit aus (auch wenn da Gummidichtungen sind - irgendwie porös sind die immmer auf längere Sicht gesehen).
> es ging um den gezielten Einbau von > Verschleiss. gibt es solch ein Bauteil auch im DIP Gehäuse? :))
@Blumi ATTINY12 if Laufszeit > 1000Tage Then Halt 2 Eingänge und-verknüpft, 1 Augang Für 12€/Stück mach ich dir dass gerne grins Anselm
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