Hallo Um mein Display (Beitrag "Taktsignal über 5 Meter" ) auch mit Daten versorgen zu können, benötige ich eine Möglichkeit, mit ungefähr 115k Baud über bis zu 30 Meter vom PC ans Display zu senden. Ich denke primär an RS-485 über ein möglichst günstiges Kabel und galvanisch getrennt. Ist das so grundsätzlich denkbar und sinnvoll? Worauf muss man achten? Gibt es eventuell einen Baustein, der möglichst alles integriert erledigt? Gruss Michael
Warum nicht? Guck doch mal bei google. Da stehts.
Ja, das geht! Ich habe über ein einzelnes ungeschirmmtes 120-Ohm Aderpaar 115200 Baud über 300 Meter hingekriegt, und das sogar Fullduplex! Ich guck mal, ob ich die Schaltung noch irgendwo finde...
Anbei die versprochene Schaltung... Funktioniert super, 115200 Baud über >300m in beide Richtung, über billiges, ungeschirmtes 2-adriges Kabel (Impedanz ca. 120 Ohm) Gruss Peter
Bei 300 Metern hast Du keine Probleme mit Ausgleichströmen? Bei der Entfernung würde ich das Risiko nicht eingehen und noch zusätzlich Optokoppler spendieren. mfg, Stefan.
>Bei 300 Metern hast Du keine Probleme mit Ausgleichströmen? Bei der >Entfernung würde ich das Risiko nicht eingehen und noch zusätzlich >Optokoppler spendieren. Die Clampingdioden waren ausreichend! Es gibt aber auch was Pfannenfertiges inkl. Optokopler von Maxim: Max1480/Max1490, siehe beigefügtes Datenblatt.
Das Dateblatt ist mit 2 MByte offenbar zu gross, (so ein Schwachsinn!) Daher halt als Link: http://datasheets.maxim-ic.com/en/ds/MAX1480A-MAX1490B.pdf
Naja Peter, Du mußt den Plattenplatz ja nicht bezahlen.
Danke schonmal für die Tipps. Besonders interessieren würde mich, ob man eine galvanische Trennung machen sollte oder nicht. Und wenn ja - auf beiden Seiten der Leitung?
Naja. Eine Leitung kann in einem Gebaeude verlaufen, in einer Industrieanlage, ueber ein Feld, usw. Die Verhaeltnisse sind jeweils anders. Zum Einen kann es Gleichtaktspannungen auf den GND geben, wenn ein grosser Motor anlaeuft, zum Anderen kann dan Kabel als Antenne wirken. Und im schlimmsten Fall als Blitzableiter.
> Eine Leitung kann in einem Gebaeude verlaufen, in einer > Industrieanlage, ueber ein Feld, usw. Typischerweise im Gebäude - z.B. auch als Dekoration für Veranstaltungen. Die können aber auch schonmal draussen stattfinden. Also wohl eher ein ja für die galvanische Trennung? Wie bereits gefragt: Macht man die auf beiden Seiten? Für kleine Störungen ist das wohl nicht notwendig, aber wenn es mal richtig kracht...?
@Peter S. Damit hier keine Irrtümer aufkommen, Deine Schaltung arbeitet nur halbduplex.
@Gast >@Peter S. >Damit hier keine Irrtümer aufkommen, Deine Schaltung arbeitet nur >halbduplex. Oh nein, die Schaltung funktioniert im echten Vollduplex, sie kann senden und zeitgleich auch empfangen. Und dies im Gegensatz zum Maxim IC sogar über ein einzelnes Adernpaar. Es ist sozusagen eine RS-485 Gabelschaltung. Guck Dir die Schaltung mal genau an, des eigene Sendesignal wird am Empfänger kompensiert! Die Schaltung funktioniert fehlerfrei, solange die Streckendämfung kleiner ist als die Reflexion.
Wie schon gesagt, bei 30m reichen die Dioden längstens! EMV-Verbesserungen oder sogar einen Blitzschutz kriegst Du auch mit Optokoppler nicht hin! Aber warum einfch, wenn's auch kompliziert geht..?
Hmm...auf die Gefahr hin, dass ihr mich jetzt auslacht: Aber muss die Masse bei RS-422/RS-485 mitgeführt werden? Und gibt es irgend eine Möglichkeit, den Transceiver auf PC-Seite vom PC versorgen zu lassen? (Auf eine saubere Art und Weise.) Oder spricht etwas dagegen, einfach eine Vierdrahtleitung zu nehmen und den PC-seitigen Transceiver direkt vom Empfänger speisen zu lassen? (Die Distanz ist zwar gross, aber der Stromverbrauch beim Transceiver sollte sich ja in Grenzen halten.)
>Hmm...auf die Gefahr hin, dass ihr mich jetzt auslacht: Aber muss die >Masse bei RS-422/RS-485 mitgeführt werden? Nein. Bei EMV-Mässig lärmiger Umgebung könnte jedoch eine Masse als Abschirmung nützlich sein. Wenn Du ein Ethernet-Kabel oder 4-Draht Telefonkabel verwendest, hast Du sowieso noch genügend freie Drähte um eine Speisespannung mit zu ziehen. Vom RS232 des PC kannst Du keine verlässliche Speisung beziehen, mit Tricks könnte man zwar was basteln, wenn die Schaltung mit wenigen MilliAmps auskommt. (ich würd's aber nicht tun) Vom USB-Stecker kriegst Du jedoch ausreichend Strom. Wenn Du ein USB-Com Baustein als RS232 Ersatz verwendest, hast Du zugleich beides, eine zusätzliche Com-Schnittstelle und auch eine 5V Speisung... (Siehe z.B: http://www.chip45.com/download/Infosheet_littleUSB_061105.pdf )
Der TO hat angegeben, daß er den Bus in wechselnden Umgebungen verwenden will. Da würde ich ihm empfehlen Optokoppler einzubauen. A) ist eine galvanische Trennung nicht wirklich teuer, und B) ist er damit auf der sicheren Seite. Wäre doch wirklich saublöd, wenn der Bus in Umgebung A funktioniert und in Umgebung B nicht oder nur unzureichend. Und @Peter: Die Dioden mögen in Deiner Installation gut funktionieren. Damit scheinst Du allerdings eine relativ saubere Umgebung zu haben. Bei meinem Brötchengeber sind Potentialunterschiede von mehreren 100Volt auch auf kurzen Distanzen üblich, verursacht durch starke Magnetfelder. Ohne galvanische Trennung läuft da nix. mfg, Stefan.
>Guck Dir die Schaltung mal genau an, des eigene Sendesignal wird am >Empfänger kompensiert! Ich stelle mir die Situation vor, wo die Gegenstelle ein break-Signal ausgibt und von diesem 232-422 Konverter den Befehl zum Abschalten des break-Zustandes wartet. Vielleicht bin ich zu blöd.
Ich habe ja auch nie geschrieben, dass die Schaltung für das RS-422/485 Protokoll ist! Es ist einfach eine Punkt zu Punkt Verbindung um ein RS232 Signal über eine lange, symmetrische 2-Drahtleitung zu übertragen! Die Schaltung läuft bei mir prima, vollduplex bei 115200 kBit über 300m, (Indoor und Outdoor) und hatte noch nie Probleme mit EMV, Störungen oder Potentialströme! Ich habe sie gepostet um dem OT eine mögliche Lösung zu bieten, er kann sie verwenden oder auch nicht. Skeptiker die Befürchtungen haben, es gäbe Probleme ohne Optokoppler, sollen das erst mal beweisen! Ich habe es mir zu Gewohnheit gemacht, keine Probleme zu lösen die nicht bestehen...
> Skeptiker die Befürchtungen haben, es gäbe Probleme ohne Optokoppler, > sollen das erst mal beweisen! Ich habe es mir zu Gewohnheit gemacht, > keine Probleme zu lösen die nicht bestehen... Ich habe ja geschrieben, daß so eine Verbindung bei uns aufgrund der hohen Potentialunterschiede nicht funktionieren würde. Ich kann Dir das gerne mal zeigen, wenn Du zufällig in Hamburg wohnst. Zwischen zwei Schränken keine 20 Meter entfernt besteht eine Potentialdifferenz von 140 Volt. Naja, zwischen den Schränken ist ein Teilchenbeschleuniger, aber ich denke Du verstehst, was ich meine. Daß die Schaltung grundsätzlich bei Dir funktioniert, daran habe ich keinen Zweifel. Mir persönlich wäre das bei den Kabellängen zu kitzlig. :-) Könntest Du aber mal näher erläutern, warum die Schaltung überhaupt Full-Duplex funktioniert? Ich hab das nicht so ganz verstanden. mfg, Stefan.
Naja, die meisten Anwender werden wohl nicht gerade einen Teilchenbeschleuniger nebenran stehen haben ;o) Anbei noch eine Erklärung zur Funktion der Schaltung, diese setzt natürlich voraus, dass am anderen Leitungsende ein identischer Transmitter angeschlossen ist.
@Peter S. Auch wenn die Schaltung so funktioniert, gefallen tut sie mir nicht. Den zusätzlichen Aufwand würde ich eher in galvanische Trennung stecken, oder wenn diese entfallen soll, die RS232-Signale direkt verwenden und jeweils am Empfänger mit 130 Ohm abschließen. Gemäß einer TI-AppNote sind damit ('188+'189) gut 500m mit 115kBit erreichbar. Wenn, wie oben geschrieben, nur der PC eine Datenausgabe veranstaltet (RS232), wäre am Display lediglich ein schneller Optokoppler für den Dateneingang notwendig.
>Auch wenn die Schaltung so funktioniert, gefallen tut sie mir nicht. >Den zusätzlichen Aufwand würde ich eher in galvanische Trennung stecken, >oder wenn diese entfallen soll, die RS232-Signale direkt verwenden und >jeweils am Empfänger mit 130 Ohm abschließen. Asymetrische Signale sind aber störungsanfälliger als symmetrische Signale, zudem brauchst Du dann mindestens 3 Adern
Das sehe ich auch wie Peter. Selbst bei 30m lohnt es sich, auf symetrische Signale zu gehen. Bei 300m ist es schon fast Pflicht. mfg, Stefan
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