Hallo, ich würde gerne wissen ob jemand von euch ein Tiefpass Bauteil (Aliasing Filter) kennt? Ich möchte ein Soundsignal mit 8 Bit abtasten. Wenn mit einer Frequenz (z.B. 16 kHz) abgetastet wird sollte die Übertragungsfunktion bei der halben Abtastfrequenz etwa eine Verstärkung von 1/512 haben. Dies ist natürlich möglich mit RLC Kombinationen, allerdings sind dann Phasen- und Betragsgang ziemlich "verbogen". Es wird doch sicherlich Bauteile geben die eine annährend konstante Gruppenlaufzeit im Durchlassbereich UND steile Dämpfung bei der Grenzfrequenz haben. Weiß jemand was Soundkarten am Eingang für einen Tiefpass haben? Vielen Dank schonmal! Heinz
Heinz schrieb: > Dies ist natürlich möglich mit RLC Kombinationen, allerdings sind dann > Phasen- und Betragsgang ziemlich "verbogen". Es wird doch sicherlich > Bauteile geben die eine annährend konstante Gruppenlaufzeit im > Durchlassbereich UND steile Dämpfung bei der Grenzfrequenz haben. Für 8bit Sound würde ich die Anforderungen mal etwas runterschrauben. Ein einfacher 2 Stufiger RC Tiefpass reicht für normale Anwendungen, oder wenn es wirklich gut sein soll ein aktiver Filter wie z.B. einem Switched Capacitor Filter. > Weiß jemand was Soundkarten am Eingang für einen Tiefpass haben? Analog: garkeinen. Die machen das digital indem das Signal mit ein paar MHz aber nur wenigen Bits digitalisiert und mit einem digitalen Tiefpass auf die gewünschte Samplerate aber 16-24bits runtergesampled werden.
Hi, erstmal vielen dank für die schnelle Antwort. Nehmen wir an ich würde das Signal mit 16 Bit abtasten.... gibt es fertige Tiefpässe? Zu der Soundkarte: Wie meinst du das mit wenigen Bits digitalisiert? 4 Bit Abtastung bei ein paar Mhz?????????? Oder meinst du sowas in die Richtung wie ein Delta-Sigma ADC? Wobei das Originalsignal dann errechnet wird?
Hallo, > erstmal vielen dank für die schnelle Antwort. Nehmen wir an ich würde > das Signal mit 16 Bit abtasten.... gibt es fertige Tiefpässe? Ja - und das Stichwort hat Benedikt Dir schon genannt. Es lautet: Switched Capacitor Filter Die gibt es beispielsweise von Maxim. Gruß, Michael
Egal wie man den Tiefpass realisiert. Die Phasen bzw. Gruppenlaufzeit ist immer an den Amplitudengang gekoppelt. Will man eine konstantere Gruppenlaufzeit bekommt man keine steile Amplitudenantwort und umgekehrt. Näheres in jedem Buch über analoges Filterdesing. Ausnahme sind dort symetrische FIR Filter die aber dann eine entsprechend hohe Verzögerung aufweisen. Das geht aber sinnvoll nur digital. (Es gab mal Ideen mit CCDs usw. sowas analog zu machen.) Viele Grüße, Martin L.
Heinz schrieb: > Zu der Soundkarte: Wie meinst du das mit wenigen Bits digitalisiert? > > > 4 Bit Abtastung bei ein paar Mhz?????????? Meist sind es sogar nur 1bit. > Oder meinst du sowas in die Richtung wie ein Delta-Sigma ADC? Wobei das > Originalsignal dann errechnet wird? Genau. Durch die hohe Samplerate von mehreren MHz reicht ein einfacher RC Tiefpass irgendwo bei 20-50kHz. Das gleiche gilt auch für den DAC der genauso funktioniert.
Hallo und danke an alle! @ Martin: Ich weiß, dass man analog keinen idealen Filter aufbauen kann. Die typischen Bessel, Tscheby und Butterworth Filter sind ja nur auf eine Sache spezialisiert, z.B. konstante Gruppenlaufzeit, möglichst konstanter Amplitudengang in der Durchlassfrequenz oder steile Dämpfung bei der Grenzfrequenz. Ich hatte gehofft, dass sich jemand mal Gedanken um einen guten Kompromiss aller 3 Eigenschaften gemacht hat.
Ja Gedanken haben sich schon einige Leute gemacht - insbesondere alle guten Oszilloskophersteller (Tektronix, HP/Agilent, LeCroy, etc.). Die haben ja genau dasselbe Problem. Was dann herauskommt ist meistens irgendwo zwischen Bessel- und Butterworth-Filter (meistens naeher bei ersterem). Das heisst, es zahlt sich aus, aml beu Tektronix und Agilent nach Oszilloskop-Application-Notes zu suchen; ich erinnere mich, dass in ein paar davon die Filtereigenschaften genauer beschrieben waren (vorzugsweise in etwas aelteren Veroeffentlichungen aus den 80ern) Wolfgang
Es ist immer ein Kompromiss. Aber wenn Du eine digitale Vor-/Nachbearbeitung machst kannst Du einen Chebichef (wer weiß wie der geschrieben wird) benutzen. Der hat bis ca. 70% seines Durchlassbereiches eine fast konstante Gruppenlaufzeit. Die restlichen 30% muss man dann halt digital wegfiltern. Viele Grüße, Martin L.
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