Erstmal eins vorweg, dies soll kein "welcher ist der beste" Thread werden! Es geht mir lediglich um ein wenig Technikverständnis. Seit einiger Zeit gibt es ja eine Menge "billiger" Speicheroszis aus Fernost. Ich habe noch einen alten HP 7613 (Analogoszi), der mir auch noch gute Dienste leistet. Er ist aber recht groß und schwer und nimmt daher viel Platz weg. Daher dachte ich an die Anschaffung eines kleineren Speicheroszis. Der alte wird ggf verkauft (eventuell Interesse? => Mail). Diese "billigen" Geräte haben angeblich Abtastraten von 500MSa/s oder 1GSa/s. Nun habe ich mich auch mal bei Helmut Singer umgesehen und dort einige nette Oszis gefunden, die meinen Preisrahmen (ca 600€) nicht spregen würden. Beispielsweise: Philips PM3320 (200MHz; 250 MSa/s pro Kanal; 10 Bit). Das hört sich ja auf den ersten Blick schlechter an, als bei den Billiggeräten. Ich gehe aber mal davon aus, dass bei letzteren einiges beschönigt wird (zB beide Kanäle zusammegerechnet ergeben ja auch 500MSa/s). Beim PM3320 steht im Datenblatt auch was von "effektive Samplingrate 10GSa/s". Kann das jemand bestätigen, erklären? Schaue ich mir das Datenblatt zum Tektronix 2230 an (100MHz non storage; 20 MSa/s) lese ich aber auch was von "The effective sampling rate in Repetive Storage mode is 2GSa/s". Ist das eventuell die Samplingrate, die bei den billigen Oszis angegeben wird? Jetzt aber doch noch die obligatorische Frage ;-) Welchen würdet ihr hiervon wählen und wieso? - Tektronix 2230 http://www.helmut-singer.de/pdf/tek2220_2230.pdf - Tektronix 466 http://www.helmut-singer.de/pdf/tek464_466.pdf - Philips 3320/40 http://www.helmut-singer.de/pdf/phpm3320.pdf - Philips 3320A http://www.helmut-singer.de/pdf/phpm3320a-pm3323.pdf Bitte keine Bemerkungen wie: "Kauf Dir doch einen XyZ mit Spoiler und vergoldetem Handtuchhalter" oder so ähnlich. Es geht nur um die genannten Geräte.
Christian H. schrieb: > Billiggeräten. Ich gehe aber mal davon aus, dass bei letzteren einiges > beschönigt wird (zB beide Kanäle zusammegerechnet ergeben ja auch > 500MSa/s). So wird das manchmal gerechnet, nicht immer. => Handbuch. > Schaue ich mir das Datenblatt zum Tektronix 2230 an (100MHz non storage; > 20 MSa/s) lese ich aber auch was von "The effective sampling rate in > Repetive Storage mode is 2GSa/s". Ist das eventuell die Samplingrate, > die bei den billigen Oszis angegeben wird? 20M/s bei nichtperiodischem Signal, also in einem Rutsch gesampelt. 2G/s in beliebig vielen aufeinander folgenden Durchläufen eines periodischen Signals. Auch bekannt als "realtime mode" vs "equivalent time mode". Und nein, Sampleraten auch von OWON&Co sind regelmässig im "realtime mode" angegeben, einen "equivalent time mode" gibt es mitunter garnicht. ADCs mit 250M/s Samplerate sind heutzutage durchaus bezahlbar. Als die erwähnten Gebrauchtgeräte neu waren war das noch nicht der Fall.
>Beispielsweise: >Philips PM3320 (200MHz; 250 MSa/s pro Kanal; 10 Bit). >Das hört sich ja auf den ersten Blick schlechter an, als bei den hier denke ich, daß das Ding wohl wirklich 250MSPS pro Kanal macht, aber bei der versprochenen Bandbreite 200MHz eigentlich zu wenig (die Samplingrate reicht gerade mal für max 125MHz). Erst bei repetitiver Abtastung wird sich die Bandbreite auskosten lassen (aber nur für sich wiederholende/periodische Signale, wie ein einfacher Sinus, der mehrfach an unterschiedlichen Stellen abgetastet wird) >Billiggeräten. Ich gehe aber mal davon aus, dass bei letzteren einiges >beschönigt wird (zB beide Kanäle zusammegerechnet ergeben ja auch >500MSa/s). Beim PM3320 steht im Datenblatt auch was von "effektive >Samplingrate 10GSa/s". >Kann das jemand bestätigen, erklären? genau - entweder Kanäle werden zusammengerechnet, oder (was ich hier beim PM3320 eher annehme) es ist der repetitive Modus, der dann scheinbar 10GSPS macht (wie gesagt, nur für sich wiederholende Signale) >Schaue ich mir das Datenblatt zum Tektronix 2230 an (100MHz non storage; >20 MSa/s) lese ich aber auch was von "The effective sampling rate in >Repetive Storage mode is 2GSa/s". Ist das eventuell die Samplingrate, >die bei den billigen Oszis angegeben wird? siehe oben - das ist wohl der von mir erwähnte repetive Modus - hat aber wohl nichts mit billig zu tun, sondern ist erstmal ein sinnvolles Feature, um die (scheinbare) Abtastrate höher zu schrauben.
Bei alten Speicheroszilloskopen würde ich zuerst darauf achten, ob die Signale in Speicher-IC's abgelegt werden. Denn es gab noch die Variante mit den nachleuchtenden Bildröhren, und so ein Oszilloskope würde ich nicht kaufen. Bei so einem alten Oszilloscope kann man sicher davon ausgehen, daß die Bildröhre nicht mehr 100%ig in Ordnung ist.
Ok, dann muß ich also die 2GSa/s des Tek mit den 500MSa/s der "billigen" vergleichen, verstehe ich das richtig?
Du musst unterscheiden zwischen Singleshot und wiederholter Abtastung. Was wichtiger ist haengt auch stark von deinen Messaufgaben ab. Der PM3320 ist zwar mit 250Ms relativ langsam, hat aber mit 10Bit eine hohe Aufloesung. Ich kenne den nicht aber ich wuerde erwarten das es einem die fiese Kloetzchengrafik erspart die man sonst so bei den DSO sehen kann. Und der Tek466 hat eine analoge Speicherroehre. Da haengt die Qualitaet stark vom Zustand der Roehre ab. Es gibt viele olle Kisten die eigentlich nur noch als non-storage zu gebrauchen sind. Ich selber kenne uebrigens Oszis von Tek, HP und Hameg und kann mit allen gleich gut arbeiten. Was ich jedoch von Philips gesehen habe fand ich von der Bedienung ziemlich daneben. Ist aber vielleicht Gewoehnungssache. Olaf
Messi schrieb: > Bei alten Speicheroszilloskopen würde ich zuerst darauf achten, ob die > Signale in Speicher-IC's abgelegt werden. Denn es gab noch die Variante > mit den nachleuchtenden Bildröhren, und so ein Oszilloskope würde ich > nicht kaufen. Bei so einem alten Oszilloscope kann man sicher davon > ausgehen, daß die Bildröhre nicht mehr 100%ig in Ordnung ist. Ja, mein Analogoszi ist so ein Bildröhrenspeicher. Da ist die Röhre aber noch soweit in Ordnung (ist ja nur fürs Hobby).
Olaf schrieb: > Du musst unterscheiden zwischen Singleshot und wiederholter Abtastung. > Was wichtiger ist haengt auch stark von deinen Messaufgaben ab. Tja, beides eigentlich. Den Speicher würde ich aber eher für Singleshot benötigen. > Und der Tek466 hat eine analoge Speicherroehre. Da haengt die Qualitaet > stark vom Zustand der Roehre ab. Es gibt viele olle Kisten die > eigentlich nur noch als non-storage zu gebrauchen sind. Stimmt, wenn ich nochmal ins Datenblatt schaue - sowas habe ich ja schon.
Bei nem Speicheroszi ist die SPEICHERtiefe auch gaaaanz wichtig. Unter 10K würde ich kein Speicheroszi nehmen weil das sonst einfach zu kurz ist bei hohen Samplingraten. Single Shot Samplingrate mind. 1GS/s wenns ein 8 Bit Gerät ist.
> Tja, beides eigentlich. Den Speicher würde ich aber eher für Singleshot > benötigen. Die Frage ist auch was hat dein alter HP eigentlich fuer eine Bandbreite? Wenn ich mal davon ausgehe das dies so ein Standardlaborteil mit 100Mhz Analogbandbreite war, dann wirst du heute auch so 1Gsample haben wollen wenn du den ersetzen willst. Und da musst du auch wieder aufpassen. Es gibt Teile, z.b die billigen Kisten von Tek, die speichern das Signal in einem CCD zwischen. Die haben dann zwar ehrliche 1Gs und koennen schnelle Sachen darstellen, aber dafuer Rauschen sie ganzschoen. Das nimmt einem jede Freude damit zu arbeiten. Ich hab privat unter anderem einen 7633 und da auch einen 7D20 Einschub. Das ist ein Speicheroszi mit 20Ms. Natuerlich grottenlahm, aber damit kann ich gut leben weil ich auch noch 100Mhz Analogmessen kann wenn ich andere Einschuebe reinwerfe. Haette ich dagegen nur den 7D20 waer ich sicher schnell gefrustet. Digitale Oszis luegen die dir Hucke voll wenn du sie ausser ihrer Spezifikation betreibst. Ausserdem wuerde ich auch nur ein digitalen kaufen wenn er die Moeglichkeit hat die Signale irgendwie an deinen Rechner auszugeben. Olaf
>sicher schnell gefrustet. Digitale Oszis luegen die dir Hucke voll wenn >du sie ausser ihrer Spezifikation betreibst. naja, stimmt schon - die dargestellten Kurven können in demm Falle schon fernab jeder Realität werden. Aber eigentlich gilt es auch für Analog-Oszis, wenn die über Spezifikatipon betrieben werden, z.B. Bandbreite, die aus Rechteck einen flachen Sinus macht. Ist halt nur einfacher zu beurteilen, was man auf 'nem Analog-Oszi sieht in dem Falle ...
Hi, ich hänge mich hier mal dran :-) Als Analogoszilloskopierer frage ich mich, was ich mit den Speicherangaben anfangen soll: Ich würde jetzt mal erwarten, "200MHz; 250 MSa/s pro Kanal; 10 Bit" bedeutet, dass die "Y-Einheit" 200Mhz Bandbreite hat (identisch zu meinem Analogscope). Weiter, das ich in einer Sekunde 250.000.000 Samples mit 10Bit Auflösung in den Speicher legen kann. Stimmt das? Wann startet eigentlich die Aufzeichnung in den Speicher? Geht das wie beim Analogscope mit der Triggerung? Jetzt stelle ich mir vor, kann ich mit diesen Speicher nach belieben ansehen, d.h. durchscrollen etc. Stimmt das? Ein DCF-Signal besteht aus 60 Impulsen in einer Minute. 100ms high bedeutet 0, 200ms high bedeutet 1. Während dieser 60.000ms kann ich also 250.000.000 mal einen 10Bit-Wert im Scope ablegen? Dies wären pro ms 4166 Werte! Ein 12,5Mhz Sinus wird allerdings pro Periode nur aus 20 Datenwerten abgebildet? Ist es das ? Stimmt meine Denke hier? Gruß Andreas
UBoot-Stocki schrieb: > Ich würde jetzt mal erwarten, "200MHz; 250 MSa/s pro Kanal; 10 Bit" > bedeutet, dass die "Y-Einheit" 200Mhz Bandbreite hat (identisch zu > meinem Analogscope). Weiter, das ich in einer Sekunde 250.000.000 > Samples mit 10Bit Auflösung in den Speicher legen kann. Stimmt das? Ja. Wobei die Bandbreite die des Eingangsverstärkers vor dem ADC ist, da es keine Y Einheit gibt. > Wann > startet eigentlich die Aufzeichnung in den Speicher? Geht das wie beim > Analogscope mit der Triggerung? Nein, eher andersrum. Es wird solange rundum aufgezeichnet, bis der Trigger kam und ein bestimmter Anteil des Speichers danach gefüllt wurde. Damit liegen dann beispielweise 30% der Aufzeichnung vor dem Trigger-Ereignis und 70% dahinter.. > Jetzt stelle ich mir vor, kann ich mit diesen Speicher nach belieben > ansehen, d.h. durchscrollen etc. Stimmt das? Ja. > Ein 12,5Mhz Sinus wird allerdings pro Periode nur aus 20 Datenwerten > abgebildet? Ist es das ? Ja, was den erwähnten realtime/oneshot mode angeht.
UBoot-Stocki schrieb: > Jetzt stelle ich mir vor, kann ich mit diesen Speicher nach belieben > ansehen, d.h. durchscrollen etc. Stimmt das? Je nach Speichertiefe und Scope kann das auch in Form einer Ausschnittvergrösserung geschehen, wie das bei Analogscopes mit zweiter Zeitbasis möglich ist. In diesem Beispiel ist unten der markierte Bereich von oben vergrössert dargestellt: http://www.mikrocontroller.net/attachment/38211/Last2.PNG. Die absolute Auflösung wird dadurch allerdings nicht besser, im Unterschied zum Analogscope.
UBoot-Stocki schrieb: > Ein DCF-Signal besteht aus 60 Impulsen in einer Minute. 100ms high > bedeutet 0, 200ms high bedeutet 1. Während dieser 60.000ms kann ich also > 250.000.000 mal einen 10Bit-Wert im Scope ablegen? Wenn genug Speicher da ist. Bei einem DSO mit Speicher für 2500 Samples (Tec DS1000 Serie) musst du mit der Rate (vgl Zeitbasis) entsprechend runter gehen, wenn du beispielsweise eine ganze Sekunde in den Speicher kriegen willst.. > Dies wären pro ms 4166 Werte! Die Rechnung kann ich nicht nachvollziehen.
Hi,
> Die Rechnung kann ich nicht nachvollziehen.
Ein DCF-Signal besteht aus 60 Impulsen in einer Minute. 100ms high
jede Sekunde bedeutet 0, 200ms high bedeutet 1. Während dieser 60.000ms
(1min) kann ich also 250.000.000 mal einen 10Bit-Wert im Scope ablegen?
250000000[Sa]/60000[s]=4167[Sa/s]
Geht sowas ?
Gruß
Andreas
Ich habe den Sinn dieser Rechnung zwar immer noch nicht verstanden, zumal das Ergebnis um Faktor 1000 vom vorigen abweicht, aber ich denke mal die Antwort ist NEIN. Du kannst diese Rechnung nämlich nicht ohne die Speicherkapazität aufziehen. Vornerum gerechnet: 250MS/s bei 60 Sekunden benötigt einen Speicher von 16G Samples. Bischen krass. Also geht das schon mal nicht. Hintenrum gerechnet: Die Einstiegsklasse von Tektronix hat Speicher für 2500 Samples. Bei einer Aufzeichnungszeit von 60 Sekunden darf also die Samplerate nicht über 60/2500=24ms/41Hz liegen. Beim Rigol mit Speicher für 1 Mio Samples sind rechnerisch bis 60µs/16KHz drin
Moin,
war schon spät ....
250000000[Sa]/60000[ms]=4167[Sa/ms]
ist natürlich richtig...
Offensichtlich ist mein Verständnis der Angabe aber "250 MSa/s" falsch.
Ich hatte verstanden, dass 250 MSa/s oder 25 MSa/10s oder 2,5MSa/100s
oder ... alles gleichbedeutend ist.
> Die Einstiegsklasse von Tektronix hat Speicher für 2500 Samples.
D.h. also egal wie schnell (oder langsam) ich Aufzeichne - ich kann
maximal 2500 Werte (a 10BIT) in meinem Speicher sammeln !?
Bei den Preisen der Geräte bin ich schon davon ausgegangen dass da
250MByte (Das Byte mit 10BIT) Speicher drin steckt ...
Dann ist also 250MSa/s eine Geschwindigkeitsangabe, was das Gerät
maximal erreichen kann. Wenn ich langsame Signale möglichst lange
aufzeichnen möchte, ist die "Speichertiefe" die entscheidende Angabe?
Stimmt das dann so ?
Gruß
Andreas
Gesunder schrieb: > Dann ist also 250MSa/s eine Geschwindigkeitsangabe, was das Gerät > maximal erreichen kann. Wenn ich langsame Signale möglichst lange > aufzeichnen möchte, ist die "Speichertiefe" die entscheidende Angabe? > Stimmt das dann so ? So isses :-) Ich hab bei meinem HM2008 (2GSa/2MByte) auch erst gedacht: Speicher ist ein nettes Goodie, das nimmst Du mal mit. Jetzt bin ich froh, dass ich die Speichertiefe habe. Noch etwas: Bei wiederholender Abtastung rechnet man sich natürlich auch immer das Rauschen raus -> da haben Analoge deutliche Vorteile. Deswegen bin ich mit meinem Kombiscope so zufrieden: ein Knopfdruck, und ich habe eine analoge Kiste (mit netten digitalen Goodies). Die Abbildungstreue ist einfach nicht zu schlagen und auch bei 250MHz-Signalen sieht man noch Ungewöhnliches (ist bei meinen Messaufgaben wichtig), das im Digitalbetrieb rausrutscht. Chris D.
Gesunder schrieb: > D.h. also egal wie schnell (oder langsam) ich Aufzeichne - ich kann > maximal 2500 Werte (a 10BIT) in meinem Speicher sammeln !? Fast. Alle bezahlbaren (neuen) Modelle haben 8 Bit Auflösung. Bei diesen Teks sind es also 2500 Werte à 8 Bit, pro Kanal. > Dann ist also 250MSa/s eine Geschwindigkeitsangabe, was das Gerät > maximal erreichen kann. Wenn ich langsame Signale möglichst lange > aufzeichnen möchte, ist die "Speichertiefe" die entscheidende Angabe? Ja. Wobei die Speichertiefe auch bei schnellen Signalen eine Rolle spielen kann, aber nicht muss, das hängt ganz davon ab was man rauskriegen will. Man kann auch mit diesen Teks sehr gut arbeiten, nur kriegt man eben keine komplette Minute DCF77 oder einen kompletten 1-Wire Zugriff mit hinreichender Zeitauflösung drauf.
Gesunder schrieb: > Bei den Preisen der Geräte bin ich schon davon ausgegangen dass da > 250MByte (Das Byte mit 10BIT) Speicher drin steckt ... Du darfst nicht vergessen, dass dieser Speicher in Echtzeit mit 1GB/s beschickt wird. Pro Wert eine Nanosekunde pro Kanal, kleine Denkpausen sind nicht zugelassen. Bei diesen Teks (aber wohl nur diesen) ist es spezieller CCD-Analogspeicher, der den Hochgeschwindigkeitsbereich vom eher gemächlichen ADC und Controller abkoppelt. Bei den übrigen Einstiegsscopes mit eher wenig Speicher wird es sich nicht selten um das Block-RAM von FPGAs handeln. Es gibt hier ein paar Threads über das Wittig/Welec Teil. Da ist auch irgendwo ein Blockbild über den Aufbau drin oder verlinkt. Das Teil besteht praktisch nur aus ein paar schnellen ADCs, einem FPGA und externem Programm- und Datenspeicher. Der Prozessor steckt als Softcore im FPGA und der externe Speicher ist für diesen Softcore da, nicht für die Samples. PS: Ist "UBoot-Stocki" die Bezeichnung für eine Krankheit? ;-)
Christian H. schrieb: > Erstmal eins vorweg, dies soll kein "welcher ist der beste" Thread > werden! > Es geht mir lediglich um ein wenig Technikverständnis. > > .... > Ich habe noch einen alten HP 7613 (Analogoszi), der mir auch noch gute > Dienste leistet. Er ist aber recht groß und schwer und nimmt daher viel > Platz weg. Also das ist dann aber KEIN HP, sondern ein Tektronix 7613. > > Daher dachte ich an die Anschaffung eines kleineren Speicheroszis. > Der alte wird ggf verkauft (eventuell Interesse? => Mail). > > Diese "billigen" Geräte haben angeblich Abtastraten von 500MSa/s oder > 1GSa/s. Das ist sogar meist zutreffend. > > Nun habe ich mich auch mal bei Helmut Singer umgesehen und dort einige > nette Oszis gefunden, die meinen Preisrahmen (ca 600€) nicht spregen > würden. Unten mal wieder mein obligatorischer Tip zu dem Thema: www.quoka.de. > > Beispielsweise: > Philips PM3320 (200MHz; 250 MSa/s pro Kanal; 10 Bit). > > Das hört sich ja auf den ersten Blick schlechter an, als bei den > Billiggeräten. Ich gehe aber mal davon aus, dass bei letzteren einiges > beschönigt wird (zB beide Kanäle zusammegerechnet ergeben ja auch > 500MSa/s). Beim PM3320 steht im Datenblatt auch was von "effektive > Samplingrate 10GSa/s". > > Kann das jemand bestätigen, erklären? www.tektronix.com, abc of osciolloscopes hat da die sehr gut gemachte Erklärung zu real tiem/ effectice/ equivalent sampling modes. >> Jetzt aber doch noch die obligatorische Frage ;-) > > Welchen würdet ihr hiervon wählen und wieso? > > - Tektronix 2230 > http://www.helmut-singer.de/pdf/tek2220_2230.pdf Hier hast Du eine relativ langsame Samplerate, und es gibt preisgleich das Tektronix 2430/2430A mit besseren Daten. > - Tektronix 466 > http://www.helmut-singer.de/pdf/tek464_466.pdf Das ist im Prinzip Dein 7613, nur im portabel Gehäuse. Also alles in allem ein gerät was Du sofort intiutiv bedienen kannst (die 76xx und 4xx sind aus einer Ära). > - Philips 3320/40 > http://www.helmut-singer.de/pdf/phpm3320.pdf > - Philips 3320A > http://www.helmut-singer.de/pdf/phpm3320a-pm3323.pdf Auch nett als Gerät. Habe leider nur das kleinere philips 33xx zum Vergleich hier (50MHZ), das erinnert mich irgendwie an die hameg 205 Speicherscopes. > > Bitte keine Bemerkungen wie: "Kauf Dir doch einen XyZ mit Spoiler und > vergoldetem Handtuchhalter" oder so ähnlich. Es geht nur um die > genannten Geräte. Tja, vielleicht solltest Du doch einfach mal die Sache anders angehen: Wenn wie oben Platz von Dir genannt ein wesentlicher Grund ist: Dann wäre ein Gerät von der Größe 2230/2430/464 natürlich schon ein deutlicher Fortschritt. Diese Geräte haben den Gewohnten Look&feel, mit Bildröhre. Alternativ wäre in Gerät mit LCD Schirm ja nun noch mal WESENTLICH kompakter - z.B. Tektronix TDS210/220. Wenn Du also einmalig maximal 600 Euro im Budget hast, würde ich mir das an Deiner Stelle mal durch den Kopf gehen lassen: Nur etwas kleiner oder gleich viel kleiner.
Andrew Taylor schrieb:
> Also das ist dann aber KEIN HP, sondern ein Tektronix 7613.
Ups! Ja natürlich. Es ist ein Tektronix.
Weil immer wieder viele das Platzproblem der Röhrengeräte ansprechen: Ich habe das - zumindest für mich - sehr befriedigend durch einen schwenkbaren Monitorhalter für die Wandmontage gelöst (siehe Bild). Damit sind die Scopes über beide Tische schwenkbar und vor allem vom Tisch weg. Ich hab Gummifüße unter das obere Scope geklebt und mit dem Band verzurrt - da wackelt/rutscht also auch nichts (falls es so erscheinen sollte). (Über allem thront mein altes HM203-6. Das hab ich mir damals mühsam für 950DM zum 18. erspart und das werd ich für kein Geld der Welt abgeben. Außerdem ist man manchmal ganz dankbar für vier Kanäle :-) ) Vielleicht findet der eine oder andere die Idee ja praktisch. Chris D.
Die Idee ist es wert darüber nachzudenken. Danke. Ich hätte noch eine technische Frage. Hoffentlich ist sie nicht zu nativ, da ich mir die Antwort schon denken kann. Bezüglich der Fernost-DSSo mit >= 500MSa/s (beispiel UNI-T UT2102CE = 1GSa/s). Die haben doch sicherlich auch einen CCD (Eimerkettenspeicher) am Eingang. Weiß jemand da genaueres? Ich gehe jedenfalls, aufgrund der Preise, davon aus - man lässt sich aber auch gerne überraschen.
Wenig wahrscheinlich, denn diese Dinger kann man nicht von den Bäumen pflücken. Schnelle ADCs und passende FPGAs hingegen schon. http://groups.google.de/group/welec-dso/web/block-diagram-of-w2000a-series-dso
I am confused. Sorry, ich bin noch dabei, mich in die Technik der DSOs einzuarbeiten. Ich dachte die CCDs wäre in billigen (Tektronix-)DSOs verbaut um die hohen Sampleraten zu schaffen (nachteil: stärkeres Rauschen). Nur in teuren Geräten wären schnelle ADC oder "eine größere Anzahl Sample-and-Hold-Stufen und AD-Wandler integriert". CCD habe ich deswegen als "nicht ganz so toll" angesehen. Oder gilt diese Aussage vor allem bei älteren Geräten, da es damals noch keine hobbymäßig bezahlbaren wirklich schnellen ADC gab?
Christian H. schrieb: > I am confused. > Sorry, ich bin noch dabei, mich in die Technik der DSOs einzuarbeiten. > > Ich dachte die CCDs wäre in billigen (Tektronix-)DSOs verbaut um die > hohen Sampleraten zu schaffen (nachteil: stärkeres Rauschen). Nur in > teuren Geräten wären schnelle ADC oder "eine größere Anzahl > Sample-and-Hold-Stufen und AD-Wandler integriert". Nein, es ist eher als eine historisch bedingte Entwicklung zu sehen. CCDs erst, später schnellere bzw. sehr schnelle ADCs. Heute erreicht man kasakdiert Umsetzungne von mehr als 10 GS/s realtime. Aber das führt dann hier etwas z uweit. Wobei ich mal die TDS3xx und 2xx nutzen konnte (ADC) und auch die älteren CCD- Tektronix in der Hand hatte. Rauschmäßig sind (zumindest bei den Geräten die ich zur Verfügung hatte) kein Unterschied zu erkennen. Erst wenn man deutlich mehr Geld ausgibt (tds 3000er oder 5000er Serie) wird es vom Rauschen her geringer. > > CCD habe ich deswegen als "nicht ganz so toll" angesehen. Ist Geschmackssache. Letztlich kriegst Du heutzutage fast genauso selten weder CCD noch Flash ADC aus Tektronix tds 3xx/2xx als Ersatz zu kaufen. Rauschmäßig: Auch nicht der spürbare Unterschied. > > Oder gilt diese Aussage vor allem bei älteren Geräten, da es damals noch > keine hobbymäßig bezahlbaren wirklich schnellen ADC gab? Es gilt eigentlich generell bei älteren gebrauchten professionellen Geräten: Du erhälst damit heute halt auf für den Hobbyisten bezahlbare Geräte in guter Qualität. Klar gibt es auch Selbstbauprojekte mit heute erhältlichen Flash-ADCs und Peripherie. Bis da allerdings ein einigermaßen taugliches Oszi rauskommt, hast Du schnell viel Freizeit für'S Bauen und auch Geld für das Drumrum investiert.
Andrew Taylor schrieb: > Es gilt eigentlich generell bei älteren gebrauchten professionellen > Geräten: Du erhälst damit heute halt auf für den Hobbyisten bezahlbare > Geräte in guter Qualität. Oder ausgelutschte Kisten die bei der ersten Reparatur einen wirtschaftlichen Totalschaden erleiden. Man sollte fairerweise zu TEK sagen daß etliche Kisten 'out of service' sind. Und dank dem Verkauf der TEK-Fabs an Maxim gibts einige Teile die neu nicht mehr zu haben sind. Das gilt für die hier gelobte 2xxx Serie. Bei Philips/Fluke siehts ähnlich aus. Klar, wenn man gewerblich die Dinger repariert und vertickt sieht die Welt anders aus. Nur für den Interessenten halt nicht.
Hi,
> PS: Ist "UBoot-Stocki" die Bezeichnung für eine Krankheit? ;-)
Nee - ist wenn der Junior sich an Pappas PC setzt ...
Gruß
Andreas
Hallo, wenn ich mich hier mal einklinken darf: Kennt ihr die Oszis von Agilent? Ich meine hiermit vor allem die Infinium-Teile. Auf der Arbeit haben wir die; sind echt toll um damit zu Arbeiten. Jaa, und letzte Woche hat mir ein alter bekannter ein solches Infinium verkauft. Es handelt sich um das 54831B, welches 4 Kanäle zu je 4 GSa/s und einen Speicher von 2M Punkten hat. Bandbreite 600 MHz. Die zeitliche Auflösung kann man bis auf 500 ps runter drehen :D Das Gerät kann man mit Maus und Tastatur bedienen, was echt komfortabel ist. Ich wollte mal fragen, was ihr von dem Teil haltet. Ich konnte das echt günstig kaufen; neu hat es ich um die 20k oder sowas gekostet.
Ich würde dafür gratulieren. Hätte gerne auch so ein Teil, habe aber bisher kein Angebot gefunden, welches sich mit meinem Monatsbudget verträgt. Wenn ich mal indiskret fragen darf. Was hast Du ausgegeben?
Ich hab 2500 gezahlt, für das Oszi plus die notwendigen 4 Tastköpfe (600 MHz, 10:1). Alles top Zustand, wie neu, und funktioniert einwandfrei. Was ich besonders toll finde: Das Oszi kann man am LAN anschliessen; von Agilent gibts dann ein Plugin für Excel, womit man die Messdaten vom Oszi holen und in einem Sheet einfügen kann, was mitunter recht praktisch ist :-)
Du, @Christian: du sagst du hättest gerne so ein Teil. So weit ich weiss, hat der Mann noch ein Gerät, welches er auch abgeben will. Soll ich mal vorsichtig nachfragen ... ?
Danke, aber nicht notwendig. Mein Geldbeutel hat sich, als ich den Preis gelesen habe, plötzlich geduckt (ich finde ihn aber sicherlich nicht zu hoch). Im Moment habe ich das Geld leider nicht übrig.
Hehe, jaa wenig ist das sicher nicht, aber bedenke: das Gerät kostet neu fast das 10-fache ;-) Klar, zum Basteln eigentlich ein völliger Overkill, aber es ist dennoch ein tolles Gerät und ich möcht's nicht missen.
Thomas L. schrieb: > Hehe, jaa wenig ist das sicher nicht, aber bedenke: das Gerät kostet neu > fast das 10-fache ;-) Das nutzt Chris wenig wenn er das Budget nicht hat. Im übrigen ist kräftiger Preisverfall ein Schicksal jeglicher gebrauchter Elektronik. Da sind Meßgeräte eingeschlossen. > > Klar, zum Basteln eigentlich ein völliger Overkill, aber es ist dennoch > ein tolles Gerät und ich möcht's nicht missen. Freu Dich halt weiter dran, es ist gerne gegönnt.
Thomas L. schrieb: > Was ich besonders toll finde: > Das Oszi kann man am LAN anschliessen; von Agilent gibts dann ein Plugin > für Excel, womit man die Messdaten vom Oszi holen und in einem Sheet > einfügen kann, was mitunter recht praktisch ist :-) Das Oszi ist doch ein Windows-Rechner mit einer tollen Meßkarte. Laß doch Excel gleich darauf laufen.
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