http://www.heise.de/newsticker/Schlechte-Noten-fuer-Informatikerausbildung--/meldung/140772 Trifft sicher auch auf Elektrotechniker zu. Die Studieninhalte gehen da ebenso am Bedarf der Industrie vorbei. Es wird lieber Theorie zum Selbstzweck betrieben, damit sich die Professoren nicht in aktuelle Techniken einarbeiten müssen. Vorlesungsinhalte ändern sich selbst nach Jahrzehnten nicht, was für Grundlagenveranstaltungen ja akzeptabel ist, aber nicht wenn es sich durchs ganze Hauptstudium zieht. Die Qualität der Lehre ist eben in erster Linie von der Qualität und Motivation der Lehrer abhängig. Und wenn die Professoren unabhängig ihrer Motivation bezahlt werden, entsteht in den Hochschulen eine Art Parallelgesellschaft, die vor sich hin forscht (manchmal), aber den Bezug zur Realität (Bedarf in der Industrie) verloren hat. Nur wenige Absolventen gehen später in die Grundlagenforschung. Die meisten sind später mit Anwendungen bzw Entwicklung von Anwendungen beschäftigt. Diese Anwendungen sind fast nie komplette Neuentwicklungen, sondern basieren auf etablierten Techniken/Anwendungen von denen man im Studium leider nie was hört. Dazu müsste ein Informatiker und ein Elektrotechniker neben der Theorie auch programmieren können und ein Elektrotechniker (z.B. Fachrichtung Automatisierungstechnik) auch wissen wie man mit gängigen Feldbussystemen umgeht, welche Kondensator-Typen man für welche Anwendungsfälle verwendet, wie man FPGAs und Mikrocontroller programmiert und wie man diese einsetzt und schließlich wie man analoge Schaltungen entwirft, simuliert und prüft.
>>Es wird lieber Theorie zum Selbstzweck betrieben, damit sich die >>Professoren nicht in aktuelle Techniken einarbeiten müssen. Wenn dem wirklich so ist, ist das ein Armutszeugnis für die "Hoch"-Schule und für den Professor. Ich wusste gar nicht, dass es unmotivierte Professoren gibt. Bei uns ist genau das Gegenteil der oben zitierten Aussage der Fall. Wir dürfen Beispiele auf der aktuellen Forschung und Entwicklung durchrechnen. z.B. galvanisch getrennte Gate-Ansteuereinheiten mittels Lufttrafos von IGBT-Modulen in Höchstleistungs-Bereich. Diese sind wegen Einsparens des Kernmaterials günstiger. Nunja, wahrscheinlich bin ich zu verwöhnt. Daniel
> Wir > dürfen Beispiele auf der aktuellen Forschung und Entwicklung > durchrechnen. z.B. galvanisch getrennte Gate-Ansteuereinheiten mittels > Lufttrafos von IGBT-Modulen in Höchstleistungs-Bereich. Das machst du aber sicherlich im Rahmen einer Studien oder Diplomarbeit in der Industrie. Das ist sicher nicht Bestandteil des regulären Studiums, oder? Ich kann mir nicht vorstellen wie in Deutschland eine Hochschule so eng mit der Industrie zusammen arbeitet, um überhaupt zu wissen, welche aktuellen Probleme zu lösen sind. Wie soll das funktionieren? Gibt es Verträge zwischen einigen Firmen und eurer Hochschule oder missbraucht da eine Firma eure Hochschule als preiswerte Entwicklungsabteilung? Wie auch immer. Ich erachte es für notwendig, dass Industrie und Hochschule enger zusammen arbeiten sollten. Wie man das im einzelnen regeln soll, habe ich mir aber noch nicht überlegt. > Nunja, wahrscheinlich bin ich zu verwöhnt. Ja vermutlich.
Hallo, ich möchte mich der Meinung des Verfassers des Threads anschließen! Vor zwei Jahren konnte ich mein Studium als Dipl.Ing. Mechatronik abschliessen (zum Glück noch als Dipl.Ing.!). Ich könnte jetzt theoretisch Raumladungszonen oder Minoritätsladungsträgerdichen usw. am pn-Übergang berechnen, sogar das Ebers-Moll-Modell zeichnen - aber tatsächlich war es für mich gar nicht so einfach NACH dem Studium in der Arbeit den einen Transistor sammt Basiswiderstand richtig zu bemessen. Ebenso kann ich komplexe Regelkreise mit Hilfe der Laplace-Transformation und ellenlangen Matrizenrechung durchrechnen, aber einen Standart-PID-Regler einfach aufzubauen, einzustellen oder gar einen eigenen zu programmieren ist für mich komplettes Neuland! Ein Oszi durfte ich zweimal bedienen. Ein digitals sogar einmal! Der ein oder andere möchte sagen, mit ein bisschen Interesse und hinsetzen-und-ausprobieren wäre es schon besser gegangen, wobei er auch recht hätte, aber bei der Packunsdichte an Stoff, Prüfungen und natürlich auch Hochschulfesten ist nicht immer alles möglich... Ausserdem war mir während dem Studium ein Oszi zu teuer! So, das wollt ich schon lange mal loswerden! Grüße, Alfred
> Ich wusste gar nicht, dass es > unmotivierte Professoren gibt. Das ist eine Bildungslücke.
Gast schrieb: > Das machst du aber sicherlich im Rahmen einer Studien oder Diplomarbeit > in der Industrie. Nein. > Das ist sicher nicht Bestandteil des regulären > Studiums, oder? Ich kann mir nicht vorstellen wie in Deutschland eine > Hochschule so eng mit der Industrie zusammen arbeitet, um überhaupt zu > wissen, welche aktuellen Probleme zu lösen sind. Wie soll das > funktionieren? Doch, das ist bei uns Bestandteil des 2. Semesters. Ich studiere in der Schweiz. Bei uns wird sehr eng mit der Industrie zusammengearbeitet das erforscht und entwickelt, was in der Industrie dann gebaut wird. > Gibt es Verträge zwischen einigen Firmen und eurer > Hochschule oder missbraucht da eine Firma eure Hochschule als preiswerte > Entwicklungsabteilung? Das glaube ich eher nicht. Das würde zu viel Bestechungsgeld fordern ;) Gruss Daniel
RT schrieb: > http://www.heise.de/newsticker/Schlechte-Noten-fuer-Informatikerausbildung--/meldung/140772 Der Artikel braucht ab "...170 Personalverantwortliche aus der Industrie und 60 Dozenten von Universitäten gewinnen konnten." nicht weiter gelesen zu werden. Beide Gruppen sind gar nicht in der Lage zu beuerteilen, ob die Informatiker passend ausgebildet sind.
Die Fachhochschulen sollten mit der Industrie zusammenarbeiten. Tun sie auch, irgendwie. Die Profs habe das Gefuehl abgehoben gut zu sein. Zitat : Ein Ingenierbuero hat keine Chance mit uns mitzuhalten. Von der Industrie her schaut's etwas anders aus. Zitat : Das Problem sollte eigentlich gestern schon geloest sein. Sollen wir nun ein Projekt formulieren, einreichen und allenfalls wird's auf das naechste Semester angepackt. Und dann muessen wir die Leute noch unterstuetzen. Das wird dauern, die haben ja keine Ahnung. Meine Aussage: Was der Prof mit seinen Jungs kann, kann ich auch noch - in der halben Zeit.
Mal ganz ohne Scheiß: Was ist denn der jeweils aktuellste Bedarf der Industrie? Sowas ändert sich regelmäßig, und in der IKT-Branche (nur als Beispiel) in einem solchen Tempo, dass Vorlesungspläne an Hochschulen kaum noch hinterher kommen. Nimmt man dann noch zur Kenntnis, dass bestimmte Fachgebiete heutzutage thematisch extrem breit sind, dann ist es als Hochschule schwierig da am Ball zu bleiben. Also, was soll man da machen? Aller 2 Monate eine neue Vorlesung einführen oder stattdessen versuchen eine vernünftige Ausgangsbasis zu schaffen, mit der sich der Student auch in neue Trends hineindenken kann? Irgendwie scheinen manche ein Studium auch mit einer Berufsausbildung zu verwechseln. Dann, wie schon oben erwähnt, ist die Studie ziemlich fragwürdig. Die Informatik einzig allein auf Software Engineering zu reduzieren zeugt von Unverständnis.
Das Problem sind nicht wirklich die Vorlesungsinhalte an sich. Das Problem ist eher, dass man keine Gelegenheit kriegt, sich selbständig mit der Materie auseinanderzusetzen. Projekte, wo tatsächlich ein funktionierendes Endprodukt gefordert werden, kommen leider viel zu kurz. Trotzdem bin ich sehr froh über die umfrangreiche theoretische Grundbildung. Mit etwas nachdenken kann man diese nämlich für sehr sehr viele praktische Probleme einsetzen. Und ganz nebenbei bietet sie auch ein ordentliches Rüstzeug, was technisch-analytisches Verständis angeht. Ich möchte noch anmerken, dass ein studierter Ingenieur aber auch nicht nur eine Entwicklungsmaschine sein soll, die sofort und hochperformant in der Industrie Fuss fassen muss. Ingenieure (und andere Akademiker) sollten halt auch gewissermassen Vordenker sein und Gesellschaft und Technik auch auf neuen Wegen vorantreiben können. Dazu gehört eben eine fundierte Grundausbildung, die in der Praxis vielleicht manchmal etwas sperrig erscheint.
Leute: wenn ihr die Berechnung von Basiswiderständen oder die Implementierung von PID-Reglern üben wollt, dann geht an eine FH! Warum macht ihr ein forschungsorientiertes Studium, und beschwert euch dann dass ihr euch vorwiegend mit Forschungsthemen beschäftigen müsst? Irgendwie meinen viele dass das Uni-Studium einfach die "bessere Version" des FH-Studiums ist, und es jeder vorziehen sollte wenn er es schafft. Das ist Unsinn! Es hat einen anderen Schwerpunkt. Dummerweise werden das in Zukunft mit der Bachelor-Gleichschaltung immer weniger Leute kapieren...
>Leute: wenn ihr die Berechnung von Basiswiderständen oder die >Implementierung von PID-Reglern üben wollt, dann geht an eine FH! Auch das gibts an Universitäten. Wir mussten etliche Transistorschaltungen durchrechnen. Warum sollte man sowas an einer Uni nicht machen? Sind wir hier eine solch spezielle Ausnahme? PID-Regler wirds erst in höheren Semestern geben.
Ich kenne das von der FH, dort hatten wir einen Prof. B im Bereich elektrische Maschinen, den keiner in der Vorlesung verstanden hat, dessen Prüfungen mehr mit Glück als mit Wissen zu tun hatte. Der Vorgänger, Prof. A. kam aus der Praxis, machte eine nachvolziehbare Vorlesung, verlangte viel. Die Prüfung waren hart, fair und hatte mit Glück wenig zu tun. Die Rückmeldungen aus der Wirtschaft (damals wurden Elektroings noch gesucht) war, das man absolut nichts aus der Vorlesung des Prof. B gebrauchen konnte. Prof. B hatte eindeutig nichts in Lehre und Forschung zu suchen.
Daniel R. schrieb: > Wenn dem wirklich so ist, ist das ein Armutszeugnis für die > "Hoch"-Schule und für den Professor. Ich wusste gar nicht, dass es > unmotivierte Professoren gibt. erinnert mich an meine zeit in der HTL st.pölten(ca 5 jahre her): Die meisten unterlagen die wir als schüler bekamen waren die mitschriften eines professors die er damals bei seinem studium an der TU Wien noch handschriftlich verfasst hat. dieser professor ist übrigens seit ein paar jahren in pension. generell waren die unterlagen die wir bekommen haben prinzipiell älter als die htl (25jahre+) naja jeder der wirklich interesse hat muss sich sein wissen eben selbst aneignen
> Leute: wenn ihr die Berechnung von Basiswiderständen oder die > Implementierung von PID-Reglern üben wollt, dann geht an eine FH! Warum > macht ihr ein forschungsorientiertes Studium, und beschwert euch dann > dass ihr euch vorwiegend mit Forschungsthemen beschäftigen müsst? Das Handwerk sollte man trotzdem beherrschen. Auch in der Forschung verbringt man viel Zeit mit ganz gewöhnlicher Entwicklungsarbeit...
Der Vorteil einer Uni ist, dass man breit ausgebildet wird und am Ende alle Möglichkeiten von der wissenschaftsfernen Projektabwicklung über industruielle Entwicklung bis hin zur Grundlagenforschung. Man hat (mit entsprechenden Noten) am Ende die Auswahl zwischen Promotion und Industrie, was gerade in der jetzigen Zeit ein großer Vorteil ist. Und man ist auch für spätere Wechsel in andere Branchen gut vorbereitet, da man neben dem Grundlagenwissen aus die Fähigkeit zum selbstständigen Einlernen in neue Themenkomplexe vermittelt bekommen hat. Vollkommen vergessen wird aber leider meist die Projektpraxis. All die Einzelthemen muss man zur jeweiligen Prüfung beherrschen, man wird aufs Schnellrechnen getrimmt. Laborpraktika sind genauso: Alles Knifflige wurde schon vorgekaut, damit man auch ja viele Spezialgebiete an dem Nachmittag abarbeiten kann. In der Industrie läuft es dummerweise genau anders herum: Komplexe, langwierige Aufgabenstellungen, die zunächst einmal sinnvoll in Arbeitspakete strukturiert werden und im Team abgearbeitet werden müssen. Die Detailarbeit beschränkt sich dann meist auf wenige Standardinstrumente und auf gesammelte Erfahrungen aus früheren Projekten. Genau solche längeren Projekte im Team werden an den Unis praktisch nicht geübt, es steht nicht in den Lehrplänen und die Institute scheuen den hohen Betreuungsaufwand. Abschlussarbeiten wiederum sind wissenschaftlich spezialisiertes Einzelkämpfertum und Industriepraktika sind dafür meist zu kurz. Insofern kann man die berufsqualifizierende Ausbildung eigentlich erst nach etwa zwei Berufsjahren als abgeschlossen betrachten. Dass die Firmen in Krisenzeiten nicht unbedingt Absolventen suchen, ist daher verständlich.
Die Industrie kapiert nicht, dass das Studium eher ein Intelligenztest in der Naturwissenschaft ist. Gezielt vorbereiten auf den Beruf, dass man gleich in der 1. Woche ohne Einarbeitung 100 % loslegen kann, soll es nicht und kann es auch nicht. Das genau aber will die Industrie. Kein Cent in die Hochschulausbildung gesteckt aber umsonst passendes Frischfleisch, das sich vor dem Firmentor massenweise freiwillig versammelt, bekommen. Deutschlands Firmen und Personaler sind größtenteils moralisch verkommen. Ausbilden und Investieren will keiner mehr von denen in junge Kräfte. Zur Not schreit man halt nach den Ausländern aber die Fähigen von denen scheißen Deutschland zum Glück noch vor den Koffer.
Ich glaube nicht, dass sich der Bedarf der Industrie so schnell ändert, dass die Hochschulen nicht mitkommen können. Es darf einfach nicht sein, dass die Absolventen die Laplace- und z-Transformation im Schlaf können, aber bei der praktischen Realisierung eines Filters oder Regelkreises total auf dem Schlauch stehen. Nicht wissen, welche Bauteile (analoge und digitale) es konkret gibt, noch nie einen DSP oder FPGA programmiert haben usw. Irgendwelche Standardtypen von DSPs oder FPGAs werden in der Industrie Jahrzehnte lang genutzt. Warum sollte man diese Typen nicht im Studium beispielhaft einsetzen? Für mehr als einige Standardfilter ist im Studium ohnehin keine Zeit. Es bringt also gar nichts, immer die neuesten Bauteile einzusetzen. Noch bescheidener sind die Kenntnisse der Absolventen bei analogen Bauteilen. Es werden zwar Ersatzschaltbilder noch und nöcher behandelt, aber kaum einer weiß, was der Unterschied eines Folienkondensators im Vergleich zu einem Keramikkondensator ist und in welchen Größenbereiche die Werte der Elemente des Erstzschaltbildes der einzelnen Bauteiltypen liegen. Entsprechendes gilt für Transistoren, wo in der Regel kein einziger Typ bekannt ist und keine Vorstellung vorhanden ist, in welchen Größenordnungen die wichtigsten Kenngrößen so liegen. Auch an FHs ist es leider nicht selbstverständlich, dass gelehrt wird, wie man die Theorie in der Praxis einsetzt. In Wirklichkeit ist der Unterschied zwischen FH und Uni sehr gering, nur dass die Aufgaben an der Uni mathematiklastiger sind und somit das Niveau künstlich angehoben wird. Ich kenne beide Hochschultypen von innen, mir braucht also keiner was erzählen.
Nicht in jedem Job muss man mit FPGAs oder analogen Bauelementen arbeiten. Es kann in anderen Fällen genauso ärgerlich sein, wenn sich jemand zwar mit FPGAs und DSPs super auskennt, aber komplett auf dem Schlauch steht wenn man ihn fragt ob er da jetzt einen Vektorquantisierer oder einen Entropiecoder nehmen würde. Wenn sich der Student mit dem Thema seiner zukünftigen Tätigkeit nicht beschäftigt hat, dann kannst du das nicht der Uni vorwerfen. Die Möglichkeiten sind meiner Erfahrung nach alle da. Will dir aber nicht komplett widersprechen, deshalb hier noch eine Anekdote die zeigt wie manche Leute an der Uni ticken: beiläufige Frage im Messtechnikpraktikum war: wie ist die Wellenlänge von UKW-Radio. Ich "nen Meter". Faaalsch, wo soll denn da bei 100 MHz und 300 km/s der Faktor 3 herkommen??? Der nächste sagt "30 cm" - das war dann "fast richtig".
An den Gast hier oben früber: Kann wirklich nicht sein, Recht hast Du - IST ES ABER AUCH NICHT. Das ist Bestandteil der Grundlagen Bauelemente, solche Filter zu berechnen und kam im 3+4 Semester. An den Schreiber OP: > ein Elektrotechniker ... auch wissen wie man mit gängigen > Feldbussystemen umgeht, welche Kondensator-Typen man für welche > Anwendungsfälle verwendet, wie man FPGAs und Mikrocontroller > programmiert und wie man diese einsetzt und schließlich wie > man analoge Schaltungen entwirft, simuliert und prüft. Studiere an der Universität-GH-Siegen! Dann hast Du das genau! Ich hatte das in den 90ern: 1) Busse: "EA-Schnittstellen und Peripheriegeräte", Prof. Wittgruber - der hat sogar ein Buch darüber 2) FPGAs: "Digitale Schaltungen" Prof. Wojtkowiak (PAL, GAL, FPGA - habe dort 1993 mein erstes FPGA programmiert 3) Mikrocontroller : "Mikrocontrollerpraktikum", Bauer (Robotersteuerung entwickeln) 4) Analoge Schaltungen: "Mikroelektronik", Prof. Böhm, (interner Aufbau von OPs, Stromspiegelschaltungen, Common Mode, Aufbau und Funktion eines Transistors 5) Simulation: War Bestandteil von gleich Vorlesungen. Unter anderem bei Prof Rühl und J.Schulte. Beide haben sogar ein Buch über SPICE-Simulieren rausgegeben. Daneben war es enthalten in der eingangs erwähnten Vorlesung "Bauelemente und Grundschaltungen" von Professor E.Böhmer! Der hat auch ein Lehrbuch draussen: "Elemente der angewandten Elektronik". Sehr empfehlenswert. Da ist alles drin. Was ich auch noch hatte: ASIC-Entwurf mit Cadence. Kompletter full custom Entwurf. War ein super Studium: Alles sehr praktisch, aber auch theoretisch perfekt untermauert. Siegen landete während meiner Zeit dort 2x im Abstand von etlichen Jahren auf Platz 1 im Uni-Ranking. Wenn ihr da wesentlich weniger hattet, dann stimmt was mit eurer Uni nicht!
Also an meiner Uni gibts das alles auch. Die Cadence Oberfläche sieht sogar immer noch so modern aus wie 1993 ;)
> Die Cadence Oberfläche sieht sogar immer noch so modern aus wie 1993 ;)
Mentor auch! :-)
Beim Design Architect habe ich immer das Gefühl, ein Student habe das
auf seinem alten C64 programmiert. Genau die Farben sind es nämlich!
Bunt auf Schwarz!
Gast schrieb: >> Die Cadence Oberfläche sieht sogar immer noch so modern aus wie 1993 ;) > Mentor auch! :-) > > Beim Design Architect habe ich immer das Gefühl, ein Student habe das > auf seinem alten C64 programmiert. Genau die Farben sind es nämlich! > Bunt auf Schwarz! Das Ding von Synopsys was wir in der VHDL-Vorlesung verwenden sieht auch aus wie aus den Anfängen der CGA-Grafik
> Der Artikel braucht ab "...170 Personalverantwortliche aus der Industrie > und 60 Dozenten von Universitäten gewinnen konnten." nicht weiter > gelesen zu werden. Beide Gruppen sind gar nicht in der Lage zu > beuerteilen, ob die Informatiker passend ausgebildet sind. LOL :) Hab ich mir auch gedacht. Aber so unrecht hat der Artikelschreiber auch nicht. So'n Quatsch wie Chomsky Hierarchien haben sie mir auch eingetrichtert, aber so grundlegende Sachen wie sie in Büchern wie "Code Complete", "Writing Solid Code" oder "Codecraft" vermittelt werden, wurde nichtmal angerissen. Nach einer FB-Umfrage waren die Profs erstaunt, dass die überwiegende Mehrzahl der Ex-Studis als Entwickler und nicht als Manager/Projektleiter tätig sind. Da kann man mal sehen wie weit hinterm Mond die lebten - und wohl immer noch leben, und wenn sie nicht gestorben sind....
Günther Grundböck schrieb: > Daniel R. schrieb: > >> Wenn dem wirklich so ist, ist das ein Armutszeugnis für die >> "Hoch"-Schule und für den Professor. Ich wusste gar nicht, dass es >> unmotivierte Professoren gibt. > > erinnert mich an meine zeit in der HTL st.pölten(ca 5 jahre her): Die > meisten unterlagen die wir als schüler bekamen waren die mitschriften > eines professors die er damals bei seinem studium an der TU Wien noch > handschriftlich verfasst hat. dieser professor ist übrigens seit ein > paar jahren in pension. generell waren die unterlagen die wir bekommen > haben prinzipiell älter als die htl (25jahre+) > naja jeder der wirklich interesse hat muss sich sein wissen eben selbst > aneignen Ich tippe mal auf Em.O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Hans Kleinrath Den seine Formel haben sie bei uns schon in der HTL vor 20 Jahren an die Tafel geschrieben. 95% der Schüler haben die nur auswendig gelernt ohne irgendein Verständnis weil dazu die Grundlagen fehlten. Erst auf der Uni wo sie auch noch Vorlesungsmaterial waren hat man sie dann verstehen können.
>Studiere an der Universität-GH-Siegen! Dann hast Du das genau! >Ich hatte das in den 90ern: Diese Praxisorientiertheit hat wohl was damit zu tun, daß es eine Gesamthochschule ist. Für das Lehren des Diploms 1 müssen die Professoren, wie an jeder FH, eine mindest 5jährige Tätogkeit in der Wirtschaft vorweisen. Also sind sie nicht mehr ganz so weltfremd, was in der Industrie gefordert wird. Die o. g. Probleme hängen mit dem Einführen der FH in den 70ern zusammen. Bis dahin gab es die TH, die eher industrienah für die Entwicklung ausbildtete und die Fachschulen, die keine Konkurrenz darstellten. Mit EInführung eines neuen Hochschulmodells (FH) wurde nach und nach die wirtschaftsorientierte Ausbildung von Ingenieuren auf Hochschulniveau an die FH verlagert. Die Uni/TH mußte/konnte sich einem neuem Profil hinwenden, um sich auch zukünftig von den FHen abzuheben. Es wurde der Fokus auf die (Grundlagen)forschung gelegt. Was in der Wirtschaft gefragt ist, ist den Uniprofs. ziemlich egal. Das Ergebnis: Viele als Grundlagenforscher ausgebildete strömen nicht in die Forschung, sondern in die Industrie und merken, daß sie eigentlich den falschen Schwerpunkt dafür studiert haben. Leider wurde der FH nie der Ruf zuteil, den sie eigentlich verdient hat: Eine Hochschule für den Ingenieur in der Wirtschaft. Lieber wird sie auf den Ruf der füheren Ingenieurschule gemobbt, von Leuten, die meist gar keine Ahnung von einer FH haben oder durch Fehler des Staates bei Einführung der FH.
Mit der Eigenschaft GH kann es nicht wirklich was zu tun gehabt haben. Die Professoren werden ja von anderen Unis berufen. Die wenigsten haben dort studiert. Im Prinzip könnten die Profs auch woanders lehren / gelehrt haben. Die Profs bestimmen ja die Inhalte. Wohl war es aber von mehreren Profs zu hören, dass sie absichtlich nach Siegen gegangen sind, weil sie da mehr Freiheiten hatten. Zur Mindestdauer und Praxisbezug: Das ist mir zu plakativ! Es geht einfach darum, was an der Uni angeboten wird. Das es dort viele Labore gab, liegt wohl eher daran, dass es wenige Studenten gab. Ausserdem, alle Profs müssen eine Mindestdauer nachweisen, wenn sie in die Lehre wollen. Das gilt für den Uni-Zweig genauso. Im ürigen sind die Professoren für den Uni-Zweig dort nicht dieselben, wie im FH-Zweig. Nur im Grundstudium ist es zu 90% dasselbe. Und wenn, müssten ja die FH-Absolventen dasselbe haben. Haben sie aber nicht. Das meiste, was ich aufgezählt habe, fehlt aber im FH-Zweig, einfach aus Zeitmangel, wobei ich auch Probleme hätte, mir einen FH-Typen in der Halbleiterelektronik vorzustellen. Die fangen dort mit der Schrödingergleichung an. Erst, wenn man die Vorlesung gepackt hat, kann konnte man das Sonderpraktukum zu den Solarzellen machen. Meine Erfahrung war die, das praktisch und rechnerisch der Uni-Zweig mehr Praxis und Tätigkeit an Tools hatte, als der FH-Zweig. Jedenfalls war das in den 90ern so ...
Es gab 3 Modelle der GH. Siegen war meines Erachtens ein Modell, wo erst nach dem Grundstudium in Diplom 1 und 2 geteilt wurde. Daß Professoren von anderen Unis kommen ist eher die Regel, denn es gibt in Dtl. ein direktes Hausberufungsverbot, um Vetternwirtschaft vorzubeugen.
ja, nennt sich Y-Modell, wobei der FH-Ast des Y etwas verkümmert war und nur aus einem Jahr bestand: FH: 2 Jahre Grundstudium + 1 Jahr Hauptstudium + 4 Monate Diplomarbeit Uni: 2 Jahre Grundstudium + 2 Jahre Hauptstudium + 6 Monate Diplomarbeit Die Praktika wurden über die Semesterferien verteilt und waren für beide mindestens 3 Monate, i.d.R. bekamen die mit Berufsausbildung das erlassen. Da es aber viele Stunden zu bewältigen gab und man ja auch etwas mehr, als das Minimalprogramm machen wollte, viele dazu noch Arbeiten mussten, sah es bei den meisten real so aus: 5-6 Semester bis zum Vordiplom, dann weitere 4-5 bis zum FH-Abschluss. Die meisten waren so um 10 Semester dort. Für Uni dauerte es noch mal 3 Semester mehr. Der Schnitt waren 13,2 Semester. Zum Thema "realitätsferne Studiengänge": An der Uni Siegen hiess der "ausserschulisches Erzihungs- und Sozialwesen". Belegt haben den die glatthaarigen Frauen mit Brille von der Latzhosenfraktion.
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