Da es wohl so aussieht, das meine Firma aufgrund der Krise schließt, habe ich mir überlegt, dass ich anstatt arbeitslos zu werden promovieren könnte. Mit dem Gedanken spiele ich schon länger, auf Grund der aktuellen Situation zum ersten mal ernsthaft. Wie gesagt, ich stehe noch ganz am Anfang der Überlegungen. Darum würden mich hier Erfahrungen von Personen interessieren, die diesen Schritt bereits hinter sich haben bzw. sich schon ernsthaftere Gedanken diesbezüglich gemacht haben. Mich würde auch interessieren, wie Promotionsstellen in der Regel bezahlt werden, da ich schließlich meinen Lebensunterhalt bestreiten muss und laufende Ausgaben habe, die ich eben nicht so einfach abstellen kann. Danke schon mal für alle konstruktiven Beiträge.
Mich würde auch interessieren, wie Promotionsstellen in der Regel bezahlt werden, da ich schließlich meinen Lebensunterhalt bestreiten muss und laufende Ausgaben habe, die ich eben nicht so einfach abstellen kann. Promotion: TV-L 13 = ca. 1700-1800/Monat Netto
Kopfschüttel. Wie kann man Nettogehälter angeben, ohne Steuerklassen zu kennen?
Sollte man die Promotion in der Industrie in Zusammenarbeit mit einer Uni machen, kann ich da ähnliches (2000€ Brutto) berichten. Man sollte meiner Meinung nach übrigens daran denken, dass das schon eine ganz schöne Umstellung ist, von dem Druck in einer Firma wieder zurück an eine Uni zu gehen, wo zudem alles auch theoretischer ist. Mag nicht jedem liegen.
Marc, das macht, falls Du wieder zurück in die Industrie willst, nur dann Sinn, wenn du <35 Jahre bist. Ansonsten sieht das im Lebenslauf wie eine "Flucht" aus und schreckt künftige Bewerbungsempfänger aus der Industrie eher ab. Grund: In der Regel dauert eine Ingenieurspromotion zwischen 3(Graduiertenkolleg) und 5 (manchmal auch 7) Jahre. Du wärst also sonst >40 beim Abschluß der Promotion. Du solltest außerdem wirklich Freude am Forschen haben - einschließlich der Schreibtätigkeit. Eine gute Zeit ist es allemal. Soviel Freiheit die eigene Arbeit zu gestalten wie an der Uni hat man IMHO sonst nur als Selbständiger.
@Ingo So ganz unrecht hast du sicher nicht. Aber sieht es besser aus wenn man länger arbeitslos war? Zumindest ist das bis jetzt die Alternative. Ein Dienstleister/Sklavenhändler kommt für mich nicht in Frage. Unter Wert will ich mich nicht verkaufen. Trotz der Tatsache, dass ich sehr gut in meinen Job bin (1er Abschluss, top Arbeitszeugnisse, bisher nur positives von meinen Vorgesetzen) und bereit bin, wenn sein muss umzuziehen, konnte ich in den letzten beiden Wochen, in denen ich mich intensiver nach einer neuen Stelle umgesehen habe, keine einzige ausgeschriebene Stelle finden, die zu mir gepasst hätte. Vor einem Jahr sah das ganz anders aus, da hatte ich 5 Angebote gleichzeitig unter denen ich auswählen konnte.
> Unter Wert will ich mich nicht verkaufen.
Du bist genau das wert, was man für dich bezahlen will.
Und wenn du keinen Arbeitgeber findest, der eine Summe auf den Tisch
legt, von der du meinst daß du sie wert bist, hast du immer die
Möglichkeit, es ohne Arbeitgeber selbständig zu probieren, Kundschaft
für deine Arbeitsergebnisse zu finden, und dich selbständig machen.
Ach, du glaubst, dabei verdienst du nicht so viel ?
Siehste, da wären wir wieder beim Wert.
Ich abe keinen Zweifel, daß manche Arbeitnehmer dem Arbeitgeber
Millionen an Gegenwert einbringen. Manche. Manchmal. Die meisten, glaube
ich, kosten aber den Arbeitgeber nur Geld.
>Du bist genau das wert, was man für dich bezahlen will.
Na das ist aber mal der größte Blödsinn seit langem. Wenn sich alle AG
abstimmen, ist der Gegenwert zu erbrachten Leistung eben nicht
ausgegelichen. Das nennt man dann Ausbeutung oder in noch extremerer
Form Sklaverei.
Zwei Wochen Stellensuche sind auch etwas knapp. Platter Vergleich: Wieviel Frauen muss man ansprechen, um die Ehefrau zu finden? Wieviele Bewerbungen muss man schreiben, um eine gute Stelle zu bekommen? Was ich verstanden habe, hast Du noch gar keine Bewerbung geschrieben. Das wäre aus meiner Sicht mal die erste Aktion. Das sich so gar keine Stelle finden lässt, halte ich für unwahrscheinlich.
@Ingo Es ging eher darum das es derzeit keine entsprechenden Stellen gibt auf die man sich bewerben könnte. Entweder handelt es sich um "Scheinstellen" die gar nicht zu besetzen sind oder Personaldienstlleister.
Ich habe damals in einem Unternehmen meine Doktorarbeit geschrieben. Zwar wurde ich die 3 1/2 Jahre sehr gut entlohnt mit knapp 44k Netto per anno, jedoch war der Stress im Vergleich zu meinen Kollegen an der Uni auch etwas höher.
> Ich habe damals in einem Unternehmen meine Doktorarbeit geschrieben. > Zwar wurde ich die 3 1/2 Jahre sehr gut entlohnt mit knapp 44k Netto per > anno, jedoch war der Stress im Vergleich zu meinen Kollegen an der Uni > auch etwas höher. 3.660,-€ netto im Monat? Respekt mein Lieber...
An den Hochschulen ist TV-L E13 zwischen 50% und 75% üblich. Die volle Stelle wären gut 3000 Euro brutto im Monat. Kommt halt drauf an, wieviel Geld der Lehrstuhl für das Projekt/Stelle hat. In der Industrie wird man, soweit ich weiß, durchaus besser bezahlt. Dafür bleibt dir nicht der Freiraum, den du an der Hochschule hast.
Dennis schrieb: > [...] wurde ich die 3 1/2 Jahre sehr gut entlohnt mit knapp 44k Netto per > anno [...] Ah ja, als Dr.-Ing. Brutto und Netto verwechseln, das haben wir gern... ;-)
Schande über mein Haupt ;-) Es waren natürlich 44k Brutto. Gruss, Dennis
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