Ich lese momentan gerade in einem Buch: Klaus Beuth, Elektronik 2 etwas über die Kennlinienfelder von bipolaren Transistoren. Dabei steht, das für die Praxis nur 4 Kennlinien von bedeutung sind. Allerdings heißt es in dem Buch, dass je nach Grundschaltung (also Basis-, Kollektor- oder Emitterschaltung) in der der Transistor betrieben wird, andere Kennlinien benötigt werden und das macht für mich irgendwie keinen Sinn. Selbst wenn der Transistor in Kollektorschaltung arbeitet, ist das Eingangkennlinienfeld für mich doch noch das Ube-Ib-Kennlinienfeld und nicht das Ucb-Ib-Kennlinienfeld und wenn ich den Arbeitspunkt bestimme, verwende ich doch trotzdem das Uce-Ic-kennlinienfeld. Kann mir jemand erklären wie das gemeint ist? Falls jemand das Buch besitz: Seite 167, 7.5 Kennlinienfelder und Kennwerte
Welches sind denn die 4 benötigten Kennlinien(felder), von denen da die Rede ist?
Es heißt:"Die in den folgenden Abschnitten betrachteten Kennlinienfelder und Kennwerte beziehen sich auf die Emitterschaltung." Dan folgen 4 Kennlinien, die näher beschrieben werden: Eingangskennlinie (Ib in abhängigkeit von Ube) Ausgangskennlinienfeld (Ic in abhängigkeit von Uce) Atromsteuerkennlinienfeld (Ic in abhängigkeit von Ib) Rückwirkungskennlinienfeld (Ube in abhängigkeit von Uce) Die 4 Kennlinien würde ich nicht nur nehmen, wenn ich eine Emitterschaltung dimensionieren müsste, sondern auch, wenn ich eine Basis- oder Kollektorschaltung berechnen müsste. Es macht ja keinen Sinn, den Basisstrom in abhängigkeit von der Basis-Kollektorspannung zu betrachtetn, wenn ich eine Kollektorschaltung berechnen und den Arbeitspunkt im Eingangskennlinienfeld berechnen muss.
Hmm, kennt sich niemand mit diesen Kennlinien aus? Oder liegt es an meiner Fragenstellung? Ist es verständlich was ich meine?
Hm....ich schau heute Mittag mal, ich hab das Buch selbst zuhause im Regal stehen. Eigentlich habe ich mit Elektronik 2 von Klaus Beuth sehr gute Erfahrungen gemacht, empfehle das jedem weiter, der Elektrotechnik/Bauelemente lernen muss/will.
Ich glaub ich weiß nun, was du meinst. Schau dir mal die Schaltungen auf S167 an und vergleiche diese. Das Ausgangskennlinienfeld einer Emitterschaltung schaut anders aus als das Ausgangskennlinienfeld der Basisschaltung. In Emitterschaltung baut sich das Ausgangkennlinienfeld aus Uce und Ic auf, in Basisschaltung ist es Ucb und Ic. Nur mal als Beispiel jetzt. Vielleicht reicht der Schubser. ;)
So habe ich das auch verstanden. Aber das kann ja irgendwie nicht sein. Wenn ich den Transistor in Basisschaltung betreibe, dann wird ja auch nicht durch einen Strom durch Basis und Emitter die Basis-Kollektor-Schicht leitend, sondern die Kollektor-Emitterschicht. Anderes Beispiel: Wenn ich einen Transistor in Kollektorschaltung betreibe, dann fließt der Steuerstrom doch immer noch durch die Basis-Emitter-Diode und verringert den Widerstand der Basis-Emitter-Strecke. Es ist ja nicht so, das der Steuerstrom durch die Basis in den Kollektor fließt und dadurch die Kollektor-Emitter-Strecke anfängt zu leiten. Egal welche Schaltung ich verwende, im Transistorkristall passiert doch immder das gleiche: Die Basis-Emitterdiode des Transistors steuert den Strom, der durch die Kollektor-Emitter-Schicht fließt, unabhängig davon, in welcher Schaltung ich den Transistor betreibe.
Die genannten Kennlinien beschreiben das DC-Verhalten des Transistors unabhängig davon, wie die externe Beschaltung aussieht. Damit gelten sie natürlich für alle drei Grundschaltungen gleichermaßen. Der Transistor sieht ja nicht, ob er in einer Emitter-, Kollektor- oder Basisschaltung eingesetzt wird. Was er sieht, sind die drei Ströme Ib, Ic und Ie durch die Anschüsse und die drei Spannungen Ube, Uce und Ucb zwischen den Anschlüssen, mehr nicht. Da sich jeweils ein Strom und eine Spannung als Summe oder Differenz der beiden übrigen ergibt, genügt es, zwei Ströme und zwei Spannungen zu betrachten, üblicherweise Ib, Ic, Ube und Uce. Eine Kennlinie stellt eine Beziehung zwischen zwei Größen dar (meist als Kennlinienschar, wobei weitere Größen als Parameter auftreten). Bei den genannten vier Größen sind somit (4 über 2) = 6 Kennlinien denkbar:
1 | Ib---Ube |
2 | | \ / | |
3 | | \/ | Jede der sechs Verbindungslinien |
4 | | /\ | steht für eine Kennlinie |
5 | | / \ | |
6 | Ic---Uce |
Man benötigt aber nicht unbedingt alle sechs Kennlinien, da die Kennlinien durch Verkettung ineinander übergehen. So kann bspw. aus der Ib(Ube)- und der Ic(Ib)- die Ic(Ube)-Kennlinie gewonnen werden, da Ic=Ic(Ib(Ube)) ist. Es würden also schon 3 (Anzahl der Größen minus 1) Kennlinien genügen, um das DC-Transistorverhalten zu beschreiben, also bspw. Ib(Ube), Ic(Ib) und Ic(Uce):
1 | Ib---Ube |
2 | | |
3 | | |
4 | | |
5 | | |
6 | Ic---Uce |
Tatsächlich sind das diejenigen, die am häufigsten benutzt werden. Um auf Ube(Uce) zu kommen, müsste man aber alle drei gegebenen Kennlinien verketten (Ube=Ube(Ib(Ic(Uce)))), was mühsam ist. Deswegen wird wohl in dem zitierten Buch Ube(Uce) ebenfalls mit hinzugenommen:
1 | Ib---Ube |
2 | | | |
3 | | | |
4 | | | |
5 | | | |
6 | Ic---Uce |
Somit muss man, um die fehlenden Kennlinien Ic(Ube) und Ib(Uce) (im Diagramm die Diagonalen) zu gewinnen, nur zwei der gegebenen Kennlinien mit einander zu verketten. Zusätzlich zu diesen Kennlinien, die das Verhalten des Transistors beschreiben, kann man sich natürliche weitere aufmalen, die eine gesamte Verstärkerstufe beschreiben. Diese hängen dann zusätzlich vom Aufbau der Verstärkerstufe und damit auch von der Realisierung als Emitter-, Kollektor- oder Basisschaltung ab.
>>Ich lese momentan gerade in einem Buch: Klaus Beuth, Elektronik 2 etwas über die Kennlinienfelder von bipolaren Transistoren. Dabei steht, das für die Praxis nur 4 Kennlinien von bedeutung sind.<< ich denke das es hier 4 Kennlinienfelder heißen soll. und die kennlinienfelder sind bei allen schaltungsarten gleich. >>Allerdings heißt es in dem Buch, dass je nach Grundschaltung (also Basis-, Kollektor- oder Emitterschaltung) in der der Transistor betrieben wird, andere Kennlinien benötigt werden und das macht für mich irgendwie keinen Sinn.<< so und hier ist dann nicht mehr die rede von kennlinienfeldern, sondern von kennlinien. wobei jedes kennlinienfeld ja eine schar von kennlinien darstellt.
Genau so wie yalu es bschrieben hat verstehe ich das ganze auch. Nur deckt sich das meiner Meinung nach nicht mit dem Buch. Ich zitiere mal aus dem Buch: "Bei bipolaren Transistoren haben wir die drei Stromgrößen Ie, Ic und Ib und die drei Spannungsgrößen Uce, Ube und Ucb. Wollte man den Zusammenhang jeder Größe zu jeder anderen Größe als Kennlinienfeld darstellen, so ergäbe das 30 verschiedene kennlinienfelder. Man benötig zur Beschreibung der für das Arbeiten als Verstärker oder Schalter notwendigen Transistoreigenschaften nur vier Kennlinienfelder. Strom- und Spannungswerte werden als Beträge angegeben. Die Kennlinien und Kennwerte gelten somit für npn- und pnp-Transistoren. --------------------------------------------------------------------- Welche vier Kennlinienfelder ausgewählt werden, hängt davon ab, in welcher Grundschaltung der Transistor betrieben wird. Es gibt drei verschiedene Transistorgrundschaltungen, die Emitterschaltung, die Basisschaltung und die Kollektorschaltung. In Bild 7.14 ist dargestellt, welche Transistorpole in den einzelnen Grundschaltungen für Eingang und Ausgang verwendet werden. Die Emitterschaltung wird am häufigsten verwendet. Auf ihre besondern Vorteile wird später noch eingegangen. Die in den folgenden Abschnitten betrachteten Kennlinienfelder und Kennwerte beziehen sich auf die Emitterschaltung" Bis zur Trennlinie ist noch alles klar. Aber der Satz danach leuchtet mir nicht ein. @guest: Leider heißt es beides Mal Kennlinienfelder, sonst wäre das eine Erklärung gewesen.
Keine Einfälle mehr? Was ist nun richtig, das was im Buch steht oder das was yalu hier geschrieben hat?
Das hier sieht verdächtig ähnlich aus: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0203112.htm Meiner Meinung nach ist der Transistor vollständig durch sein eigenes Kennlinienfeld beschrieben, unabhängig von der verwendeten Grundschaltungsart. Betrachtet man jedoch die Kennlinie der Verschaltung, dann sieht diese jeweils anders aus.
Danke ich glaube jetzt habe ich es gerafft. Ich muss das Buch als Quelle für eine Arbeit in der Schule verwenden und muss das desshalb auch erkären können. Danke an alle für die hilfreichen Beiträge.
da Ib + Ic = Ie gilt und Ib << Ic ist, fallen z.b. schoneinmal einige kennlinien heraus, ansonsten scheinen die beiden links von michael das recht gut zu beschreiben
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