Hallo, bin schon länger hier im forum mitlesend aktiv. aber nun möchte ich auchmal damit beginnen einen kleine platine selbt herzustellen. Habe mich die letzten tage durch viele threads zum thema belichtung gelesen, aber oft findet man auch widersprüchliche aussagen. da belichtung und vorlagenherstellung ja die kritischsten schritte sind, wollte ich auch nochmal einige fragen im vorfeld stellen. zunächst mal die materialien, die ich zur verfügung habe: - halogen baustrahler 500W von brennenstuhl - gesichtsbräuner bzw. höhensonne "bräunungs baroness" (aus den 70er jahren, siehe foto im anhang) - glasscheibe (ca. 3 mm) aus nem Billigbilderrahmen - cd-case - tintenstrahldrucker lexmark X4550 mit pigment-nachfülltinte - klarsicht (overhead-)folie für tintenstrahler - transparentpapier (noch aus meiner schulzeit ;-) ) - normalpapier - bungard basismaterial, fotopos. beschichtet, blaue schutzfolie - etc. jetzt meine fragen: 1. baustrahler oder höhensonne verwenden? bei der höhensonne handelt es sich um so ein teil mit links und rechts einem IR-strahler und in der mitte eine quecksilberdampfleuchte. da hies es in einigen threads die alten (quarz?) lampen seien nicht zum belichten geeignet. stimmt das? weil bei der höhensonne war sogar ne uv-shutzbrille dabei. kann da jemand was zu diesen alten geräten sagen? 2. welcher abstand für die lichtquelle? dachte wegen der wärmeentwicklung an einen abstand von 30 cm fürn anfang. und da auch bei größerem abstand die belichtungszeit länger wird kann ich bei einer belichtungsreihe dann "genauer" optimieren. 3. layout drucken. am drucker die höchste qualitätseinstellung (foto) wählen ist ja klar. nur auf welches medium. wollte es erstmal mit den bedruckbaren folien versuchen. als ich heute im elekttronik.laden einkaufen war hab ich mich mit dem besitzer unterhalten udn der meinte es wäre vollkommen egal(!!) auf was man druckt. hmmm...bin nun vollkommen verwirrt. also normalpapier statt folie doppelt?! mit was erzeilt ihr bei tintenstrahlern die besten ergebnisse? so das wärs erstmal...sicher tauchen noch mehr fragen später auf :) Danke schonmal im voraus für eure antworten
Sebastian R. schrieb: > 1. baustrahler oder höhensonne verwenden? bei der höhensonne handelt es > sich um so ein teil mit links und rechts einem IR-strahler und in der > mitte eine quecksilberdampfleuchte. Wenn du die IR-Strahler abschalten kannst, könnte das Teil ganz gut gehen. Allerdings musst du einigen Abstand halten, damit die durch unterschiedliche Abstände der Platine (außen <-> innen) zur Quelle entstehenden Lichtstärkeunterschiede nicht so stark ins Gewicht fallen. Die 500-W-Heizung würde ich nur als Notlösung ansehen. > 3. layout drucken. am drucker die höchste qualitätseinstellung (foto) > wählen ist ja klar. nur auf welches medium. wollte es erstmal mit den > bedruckbaren folien versuchen. Probier's aus. Du brauchst einerseits eine hinreichende Auflösung, allerdings werden deine Anforderungen als Anfänger an die minimale Strichstärke sicher nicht so gravierend sein. Das kommt dann erst, wenn man SMDs mit 0,5-mm-Raster verbauen will. ;-) Andererseits brauchst du eine ausreichende Deckung. Wenn die durchlässigen Flächen nicht völlig transparent sind, resultiert daraus zuerst einmal eine längere Belichtungszeit, allerdings auch eine größere Unterstrahlung der Strukturen, d. h. die Kupferflächen werden kleiner als die schwarzen Bereiche des Positivs. p.s.: Großbuchstaben kosten kein Geld. ;)
Leider lässt sich IR nicht abschalten. :-( Das ist ärgerlich. Es gibt nur die Schalterstellungen "IR" und "UV+IR". In der Anleitung fand ich folgende Leistungsangaben: UV+IR: 420W IR: 350W möchte ungern den photolack backen ;-) ob da wohl ein kleiner PC-Lüfterzur Kühlung reicht.... FÜR die Höhensonne spricht sicher die deutlich kürzere Belichtungszeit wegen dem hohen UV-Anteil. Dagegen wieder die enorme Wärmeentwicklung.
Was Du brauchst ist ein stabiler Prozess. Vorschlag: 1) Immer das gleiche Basismaterial verwenden 2) Eine Vorlage für eine Belichtungsreihe ausdrucken 3) Belichtungsreihe(n) durchführen (mit beiden Leuchten) 4) Entwickler nach Anleitung zusammenmischen 5) Platine(n) entwickeln 6) Platine(n) ätzen Falls auf Deinen Leuchten ein Spektrum angegeben ist, benutze die Leuchte, deren Lampen zu dem Basismaterial passen (z.B. Peak bei 420nm für Bungard-Material). Oder mal nach dem Spektrum des Leuchtmittels in der Leuchte googlen.
@ Sebastian R. (sebr) >Leider lässt sich IR nicht abschalten. :-( Das ist ärgerlich. Es gibt >nur die Schalterstellungen "IR" und "UV+IR". In der Anleitung fand ich Beitrag "Quecksilberdampflampe ohne Vorwiderstand betreiben" MfG Falk
Falk Brunner schrieb:
> Beitrag "Quecksilberdampflampe ohne Vorwiderstand betreiben"
Ach so, die haben die IR-Stäbe als Vorwiderstand missbraucht.
Dann würde ich das Ding allerdings nicht nehmen, dann kann man ja
auch gleich die 500-W-Heizung benutzen. Da wäre es ja schon fast
lohnenswerter, ein UV-LED-Grab zu bauen.
Jörg Wunsch schrieb: > Falk Brunner schrieb: > >> Beitrag "Quecksilberdampflampe ohne Vorwiderstand betreiben" > > Ach so, die haben die IR-Stäbe als Vorwiderstand missbraucht. > > Dann würde ich das Ding allerdings nicht nehmen, dann kann man ja > auch gleich die 500-W-Heizung benutzen. Da wäre es ja schon fast > lohnenswerter, ein UV-LED-Grab zu bauen. Danke für den Link. Problem ist, die Höhensonne wird noch benutzt, da kann ich leider nix dran umbauen. :-( Aber ich glaube Baustrahler und Höhensonne geben sich beide nix in der Temperatur. Hmm...sehe da ist ja auch noch ein Neigungsschalter drinne... tendiere doch wieder eher zum Baustrahler
Das Problem ist nur, das so ein Baustrahler im Verhältnis zur Leistungsaufnahme und Wärmeentwicklung so gut wie keine UV-Strahlung abgibt. Zum Platinenbelichten also denkbar ungeeignet ist.
Tja, dann wohl doch die Höhensonne. Ist dann wohl das kleinere Übel.
So, habe durch einige Belichtungsversuche schon zufriedenstellende Ergebnisse bekommen. Lediglich sehr feine Strukturen machen noch Probleme (siehe Probeexemplar der Belichtungsreihe im Anhang). Die Vorlage schließe ich als Fehlerquelle mal aus. Sind 2 Folien übereinander und WIRKLICH lichtdicht. :-) An welcher Optimierungs-Schraube sollte ich drehen? 1. Abstand vergrößern beim Belichten bei gleicher Belichtungszeit? 2. Abstand vergrößern und Belichtungszeit verlängern? 3. Gleicher abstand bei verkürzter Belichtungszeit?
Kann es sein, dass du mächtige Unterstrahlungen hast? Der Nachteil dieser Lampe ist ja, dass sie sehr unterschiedliche Ausdehnung der Lichtquelle in X- und Y-Richtung hat, damit hast du unterschiedliche Unterstrahlung in beiden Richtungen. Wenn du nun noch den Abstand zwischen Schablone und Lackschicht zu groß hast, kann das ziemlich nervig werden. Generell würde ich erstmal die Belichtungszeit so weit reduzieren, wie es zu einem sicheren Belichten genügt, damit reduziert sich auch die Unterstrahlung. Vergrößerung des Lampenabstands führt auch zu einer geringeren Unterstrahlung.
Danke für den Tipp Jörg. Habe mal weiter experimentiert....bin jetzt bei folgendem Setup: - Schreibtischlampe v. Waldmann (11W Energiespar) - Abstand Leuchtmittel Glasscheibe: 5 cm - Belichtungszeit: 5 Minuten Dachte nicht dass ich mit der Schriebtischlampe bessere Ergebnisse erziele als mit der uralten Höhensonne. was sagt ihr zu dem Ergebnis? (natürlich die Randbereiche ausgenommen, da sich dort beim schneiden schon die folie ein bischen gelöst hat)
Hm, sorry, aber das ist beim besten Willen absoluter Murx... Wenn du solche Ergebnisse als zufriedenstellend ansiehst, wäre doe Tonertransfermethode das Richtige für dich... Soll jetzt nicht böse gemeint sein, aber das sieht schon recht gruselig aus... Kauf dir bei Ebay einen Gesichtsbräuner, nimm ein altes Scannergehäuse und bastel das zusammen... Noch ne Frage: Hast du das Layout richtig rum gedruckt? Sprich ist das bedruckte direkt auf der Platine? Und ist die Vorlage richtig fest auf der Platine? Vllt. verbessert das deine Ergebnisse...
Das Ergebnis sieht eigentlich ganz gut aus, die Leiterbahnen sind nicht zerfressen oder löchrig. Daß die Schreibtischlampe mehr bringt als die Höhensonne, wundert mich nicht: Die filterlose, aus Quarzglas bestehende Quecksilberdampflampe ist ein UV-B-Strahler. Für so hartes UV ist der Fotolack gar nicht ausgelegt, der wird allenfalls mit UV-A belichtet, ich schätze mal so zwischen 380 und 400 nm. Umgekehrt wird das UV-B durch das Glas des Belichtungsrahmens stark absorbiert. Eine Energiesparlampe, mit Farbstoffen, die auch im blauen Bereich emittieren, hat da mehr Wirkung. Übrigens habe ich in der Vergangenheit oft mit dem Baustrahler belichtet. Etwa 24 Minuten aus knapp einem Meter Entfernung. Gute Reproduzierbarkeit, aber Energieverschwendung. Heute nutze ich oft Sonnenlicht. Das ist naturgemäß vom Strahlengang recht parallel (große Entfernug zur Lichtquelle!), hat reichlich von dem benötigten UV-Anteil und ist unschlagbar umweltfreundlich, haha. Aber ganz im Ernst, Bungard-Material ist so belichtungstolerant, daß man mit einer anständig dichten Vorlage auch mit fast 10 Minuten Nachmittagssonne nichts zerstört. Man muß eben bloß die Sonnenintensität schätzen und etwas nach Gefühl gehen. Der Belichtungsrahmen sollte so stehen, daß das Sonnenlicht senkrecht einfällt. Ein integrierend arbeitender Belichtungsmesser wäre hier eine tolle Sache, aber man bräuchte eine Photodiode mit dem Leiterplattenmaterial entsprechender Spektralempfindlichkeit.
@nietzsche wie gesagt, dass der Randbereich vermurkst ist, weiss ich. Da war bei meinen ersten Sägeversuchen die Folie abgelöst worden. Aber die Mittel meinen kleinen Test-Platinenstückchens sieht doch brauchbar aus finde ich
Schau mal hier : http://bwir.de/tippstricks/belichtungsreihe Ich habe mir einen UV-LED Belichter gebaut und bin sehr zufrieden damit.
Bei Reichelt gibt es UV-Leuchtröhren ab 8 EUR. Fassungen gibt es dazu preiswert im Baumarkt. 2 Stck. und ein uralten Flachbettscanner als Gehäuse, fertig der Belichter. Wenn möglich, noch die Glasscheibe gegen Quarzglas tauschen.
Gesichtsbräuner habe ich mir schon in der Bucht ersteigert ;-) Noch eine Frage: Habe hier im Forum gelesen, dass bei solchen Selbstbau-Belichtungsgeräten der Abstand der Röhren untereinander gleich dem Röhrendurchmesser sein sollte. Auch der Abstand zwischen Platine und Röhre soll ungefähr dem Röhrendurchmesser entsprechen. Kommt es bei solch geringen Abständen nicht wieder zu viel Unterstrahlung, ähnlich meinem ersten Versuch weiter oben?
Nicht dem Röhrendurchmesser, das ist ja ziemlich wenig, du kannst schon 4 - 5 cm Zwischenraum, also 6 - 7 cm Mittenabstand nehmen. Aber der Abstand untereinander und der Abstand zur Platine sollte gleich sein, damit die Fläche gleichmaessig belichtet wird. Zumindest in der Theorie rechnet sich das wohl so.
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