Hallo Forum, ich möchte ein Kontrollsystem gerne herstellen und als GmbH CE-geprüft vermarkten (Industriekunden). Es besteht aus der Eigenentwicklung, zugekauften Sensoren und einem Display. Das selbst entwickelte "Herzstück" ist eine professionell von einem Dienstleister mit Lötstopplack gefertigte Platine 160*100mm. Bestücken möchte ich sie. Das Kontrollsystem wird mit 24VDC betrieben und hat eine Verlustleistung von < 5W. Es wird in einem Standard-Euro-Platinen-Gehäuse verbaut. Es hat 16 digitalne Eingänge, 3 Relaisausgänge und 5 Transistorausgänge. Die Energiezufuhr ist mit einer 3,15A für die gesamten Ausgänge und mit 0,4A Printsicherung für die Logik abgesichert. Nun meint die Handwerkskammer, dass meine Qualifikationen nicht ausreichend sind, weil es in den Bereich "Elektrotechnisches Handwerk" fällt und ich dazu einen Meistertitel oder Ingeneur haben muss! Für so einen Kleinspannungs-Kram ?!? Ich bin Energieanlagenelektroniker mit 20 Jahren Berufserfahrung. Sind die einfach nur Titelgeil? Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit dieser Situation? Danke im Voraus Reiner Müller
wusste gar nicht das die handwerkskammer was zu melden hat: - was geht die handwerkskammer die industrie an - Es sind nur 24V - Und wenn schon 230V dann könnts denen trotzdem egal sein.......
Was machst du auch in der Handwerkskammer? Wenn schon dann in die IHK. Was hast du für eine Geschäftstätigkeit auf der Gewerbeanmeldung geschrieben? Irgendwas mit handwerklicher Tätigkeit? Dann korrigier das. Du entwickelst, stellst her und vertreibst. Damit kommst du in die IHK, und ruh is. Sch..ß HWKs!
Hmm, die IHK habe ich zuerst angerufen und die Sachbearbeiterin meinte daß das was für die HWK ist. Oder hat die wohl kein Bock gehabt? Bei der Gewerbeanmeldung bin ich noch gar nicht. MfG Reiner Müller
Schwachsinn, das ist ganz klar ein Fall für die IHK. Viel Erfolg mit Deinem Vorhaben! Kannste zur Zeit echt gebrauchen...
> Hmm, die IHK habe ich zuerst angerufen und die Sachbearbeiterin meinte > daß das was für die HWK ist. Oder hat die wohl kein Bock gehabt? > Bei der Gewerbeanmeldung bin ich noch gar nicht. lies selbst Gesetze. In denen steht genau, wo du angemeldet wirst! Wenn etwas nicht ganz klar ist, dann Anwalt befragen oder IHK und HWK so lange befragen, bis du dein gewünschtes Ergebnis schriftlich hast.
Erst mal Danke für Eure Antworten. Werde mich Morgen noch Mal bei der IHK erkundigen und berichten. MfG Reiner Müller
Jaja, der Zunftzwang... Uns hat es bei der Gründung einer kleinen studentischen Bastel-Klitsche für PC-Kleinkram vor 16 Jahren auch erwischt. In totaler Unkenntnis der Bürokratie halt die Gewerbearten rausgesucht, die unser Ansinnen am besten Treffen (HW/SW-Entwicklung, Herstellung von EDV-Anlagen). Und sofort war die dämliche HWK auf der Matte, dass es für letzteres einen Meister braucht. Der muss dann zur Vermeidung eines "Scheinmeisters" entweder fest angestellt sein oder einen gewissen Anteil an der Firma haben. Ist natürlich ein Witz, wenn man gerade mit 3*500DM Einlage eine GbR "gegründet" hat. Wobei wohl ein typischer E-Meister mit dem Zeug, das wir gemacht haben, eh schon leicht überfordert gewesen wäre ;) Wirklich helfen konnten/wollten/durften da weder die HWK noch die IHK. Als kleine Firma ist man bei denen soweit unterm Radar, die wussten noch nicht mal, wer im jeweiligen Hause da überhaupt helfen könnte. Nach einigem Rumgesuche zur Meistervermeidung haben wir dann die EDV-Anlagen gestrichen und Kabelkonfektion draus gemacht. Das braucht netterweise keinen Meister, ist aber trotzdem Herstellung. Nachdem unsere Geräte auch etwas Kabel drangelötet hatten, war es nur eine leichte Verbiegung der Realität :) Effektiv interessiert es aber keine Sau, solange das Zeug funktioniert und keine Häuser abfackelt. Es hat nie jemand gefragt, ob unsere HW unter den prüfenden Augen eines Meisters entstanden ist oder nicht, verkauft haben wir ein paar tausend Stück verschiedenster HW. Also: Ignorier das Rumgeschaftel der Zünfte, suche für die Anmeldung ein meisterfreies Gewerbe und mach einfach.
Georg A. schrieb: > Also: Ignorier das Rumgeschaftel der Zünfte, suche für die Anmeldung ein > meisterfreies Gewerbe und mach einfach. ganz schlechte Idee, wenn er eine GmbH aufmachen will... in der Größenordnung kann das schnell ins Auge gehen. Denn uU greift bei rechtlichen Problemen die Haftungsbeschränkung nicht.
Ja das ist Sche...! Sobald du was produzieren willst und das in deinen GmbH-Gesellschaftervertrag leichtsinningerweise als Tätigkeit reinschreibst, hast du dir selbst ins Knie geschossen. Dann steht die HWK auf der Matte und will von dir einen Meisterbrief oder ersatzweise DDR-Facharbeiterabschluss plus darauffolgenden Hochschulabschluss sehen. Hättest du reingeschreiben, dass du berätst, konstruierst, entwickelst und auch mal einen Prototypen zusammennagelst, hätte kein Hahn danach gekräht. Gesellschaftervertrag entsprechend ändern kostet nicht die Welt - aber die HWK scheint dich bereits im Visier zu haben. :-(( Haftungsbeschränkung: entsprechende Betriebshaftpflichtversicherung abschließen - für ca. 1000 € im Jahr bekommt man schon recht heftige Schäden versichert.
Reiner Müller schrieb: > Nun meint die Handwerkskammer, dass meine Qualifikationen nicht > ausreichend sind, weil es in den Bereich "Elektrotechnisches Handwerk" > fällt und ich dazu einen Meistertitel oder Ingeneur haben muss! Ich habe 2003 den Fachwirt gemacht. Damals wurde gesagt er sei für die Anmeldung bei der HWK dem Meisterbrief gleich. Das haben se kurz nach Ende der Prüfungen aber wieder gestrichen. Als ich mich zusätzlich in der HWK eintragen lassen wollte, sagte man mir "nö geht nicht mehr, haben wir geändert! Machen Sie einfach den Meister, dann dürfen Sie!" Darauf hin hab ich der Verantwortlichen Person (der Chef der HWK dort) gesagt "OK, ich schreibe morgen ne dicke fette Kündigung!". Er sagte mir das ich noch garkein Mitglied sei, und ich sowieso nicht kündigen könnte, da es eine Zwangsmitgliedschaft wäre. Ich sagte ihm "nein, ich schmeiss einfach Mitarbeiter raus die ich für dieses Vorhaben eingestellt habe! Ich produziere Euch Arbeitslose! Mir egal!". Er darauf hin: "kommen se einfach vorbei, wir tragen sie auch so in die Handwerksrolle ein.." Das ist ein Witz! Natürlich habe ich mich nicht eintagen lassen! Ich mach diese Handwerksarbeiten einfach über ein Sub-Unternehmer! So spare ich mir Personal und Lohnnebenkosten! Gott sei dank hat die HWM mich nicht gleich eingetragen ;-) (ich spare mir auch den Mitgliedbeitrag :-) )
GmbH-Boss schrieb: > Haftungsbeschränkung: entsprechende Betriebshaftpflichtversicherung > abschließen - für ca. 1000 € im Jahr bekommt man schon recht heftige > Schäden versichert. die steht aber auch nur dafür gerade, wofür die GmbH sonst haften würde. Krasse Fehlentscheidungen des Geschäftsführers, wie eben das verschweigen von handwerklicher Tätigkeit ohne einem Meister sein könnte, wird u.U. strafrechtlich relevant, wenn es einen gewissen Umfang hat. Da hilft keine Betriebshaftpflicht. Aber um evtl. finanziellen Schaden abzufangen ist sowas natürlich sinnvoll.
> ich möchte ein Kontrollsystem gerne herstellen und als GmbH CE-geprüft > vermarkten (Industriekunden). Aus Erfahrung, da ich selbst eine Firma habe: - Unbedingt eine GmbH gründen, wenn Du etwas herstellst! (Im schlimmsten Falle fackelt irgendwo etwas ab und der Millionenschaden geht zu Lasten Deines Privatvermögens). - Unbedingt eine Betriebshaftpflichtversicherung abschließen (sonst ist nach dem Abfackeln die Firma weg). - Arbeite nur mit externen Netzteilen, die bereits alle Zertifikate haben. (Dann sparst Du Dir die teueren Zertifikate, Tüv, etc. also keine ~240V direkt ins Gerät führen.) - Wenn Du selbst lötest, dann hast Du die Arbeitssicherheit am Hals und auch die Entsorgung Deiner Chemikalien (Platinenwaschen) müssen angemeldet werden. - CE-geprüft gibt es nicht, es ist eine Konformitätserklärung, die Du selbst als Hersteller ausfüllst (ein abendfüllendes Kapitel für sich). Soweit das Grow :-) Also, viel vorher lesen, recherchieren, ordentlichen Geschäftsplan machen, dann klappt das schon - viel Erfolg!
Oh Mann, oh Mann... Das hört sich ja an, als ob diese Kammermusikorchester der große Bremsklotz der Wirtschaft wären. Das müßte denen mal dringend gesagt werden, weil sie sich wohl noch frech "Wirtschafsförderung" auf ihre Fahnen schreiben! Zwangsmitgliedschaft? Wirklich wahr?? Was passiert eigentlich, wenn man dennoch kündigt? Ansonsten: Zünfte rulez! Willkommen im Mittelalter!
>Ansonsten: Zünfte rulez! Willkommen im Mittelalter!
Wieso? Wir haben das Mittelalter nie verlassen!
Die Zecken gibt es immer noch und verteidigen ihre Pfründe mit aller
Macht.
Man kann mit immer neuen Verordnungen das Unternehmertum irgendwann auch
ganz zerstören!
>Man kann mit immer neuen Verordnungen das Unternehmertum irgendwann auch >ganz zerstören! Eben deswegen! Ich denke, es ist wichtig, klarzumachen, daß dies eher nicht der Wirtschaftsförderung dient, womit die Kammern ja allgemein in der Öffentlichkeit in Verbindung gebracht werden!
> Krasse Fehlentscheidungen des Geschäftsführers, wie eben das > verschweigen von handwerklicher Tätigkeit ohne einem Meister sein > könnte, wird u.U. strafrechtlich relevant, wenn es einen gewissen Umfang > hat. Da hilft keine Betriebshaftpflicht Man kann sich auch vor lauter Muffensausen in die Hosen scheißen, auf der Autobahn immer 100 fahren oder aus Angst vor dem Tode Selbstmord begehen!
Tanzbär schrieb: >> Krasse Fehlentscheidungen des Geschäftsführers, wie eben das >> verschweigen von handwerklicher Tätigkeit ohne einem Meister sein >> könnte, wird u.U. strafrechtlich relevant, wenn es einen gewissen Umfang >> hat. Da hilft keine Betriebshaftpflicht > > Man kann sich auch vor lauter Muffensausen in die Hosen scheißen, auf > der Autobahn immer 100 fahren oder aus Angst vor dem Tode Selbstmord > begehen! was ich für mich entscheide und was ich anderen Rate, das sind immer noch 2 verschiedene Dinge. Ich glaube kaum, dass die Tips es zu verschweigen, bei der Firmengründung auch nur im Ansatz helfen. Auf die Idee kommt man selbst und hat ein ungutes Gefühl dabei, sonst fragt man nicht ;-)
> Zünfte rulez! Willkommen im Mittelalter!
Na ja, im Mittelalter waren die Meister der Fortschritt.
Um es mal aus der anderen Sicht zu sehen:
Ich als Kunde möchte nicht unbedingt das kaufen, was mein Nachbar in der
Garage an elektrischen Verschaltungen zusammenbastelt. Der hat nämlich
keine Ausbildung und pfuscht ganz übel, nicht mal aus Absicht, sondern
aus Unkenntnis.
Ein Grund, warum Made In Germany in anderen Ländern qualitativ wertvoll
gilt, ist, daß bei uns nur die Leute was bauen, die das mal gelernt
haben, und damit zumindest der gröbste Pfusch verhindert ist.
Wer kontrolliert bei Reiner Müller ob die Kiste wenigstens die
Grundanforderungen der elektrischen Sicherheit erfüllt? Er selbst als
Laie, mit angelesenem Wissen "was ich nicht weiss macht mich nicht
heiss"? Das wäre blöd. Immerhin ist er kein Laie, sondern seit 20 Jahren
Energieanlagenelektroniker. Das gibt mir Vertrauen, wenn ich weiß, daß
die Leute, die elektrische Kisten produzieren, wissen, was sie tun, und
die Zunft/Handwerkskammer/Staat sicherstellt, daß wenigstens einer in
der Bude ist, der Ahnung hat, weil sie andere Buden erst gar nicht
zulassen.
Also so direkt ist nichts gegen den Meisterzwang einzuwenden. Allerdings
wird Reiner's Kenntnis ausreichen, selbst wenn er kein Meister ist. Die
Frage ist also nur, warum ist er keine Meisterprüfung abgelegt hat, bzw.
warum die Handwerkskammer ihn nicht trotzdem als fähig ansieht. Er
könnte Glück haben, der Meisterzwang ist aufgeweicht, auch gute Gesellen
gelten heute als tauglich. Er müsste mal fragen.
(Aus meiner Sicht als Kunde gäbe es noch einen zweiten Weg, um
sicherzustellen, daß wenigstens mal ein Wissender die gröbsten Fehler
vermeidet: Das Gerät prüfen lassen, z.B. bei TÜV, und per Aufkleber
bestätigen lassen. Aber das ist in Deutschland für diesen Zweck nicht
vorgesehen, zumal der TÜV selbst BatteryLife-Aufkleber positiv testet,
also keinerlei Vertrauen mehr geniesst).
>Ich als Kunde möchte nicht unbedingt das kaufen, was mein Nachbar in der >Garage an elektrischen Verschaltungen zusammenbastelt. Der hat nämlich >keine Ausbildung und pfuscht ganz übel, nicht mal aus Absicht, sondern >aus Unkenntnis. Tja, selber schuld! Es zwingt Dich ja niemand, etwas zu kaufen, worin (oder in dessen Entwickler) Du kein Vertrauen hast!
@ Christian Aurich Ja, is ja schon gut... Auch Firmen mit Meister verkaufen übrigens Schrott. Aktuelles Beispiel: Beitrag "Beta-Reflow-Kit von PCB-Pool" Der Meistertitel schützt vor gar nichts. In meiner Vorgängerfirma konnte der mit dem Meistertitel (Elektriker) nicht mal die E-Anlage ordnungsgemäß verschalten. Null Ahnung. Es muss jeder selbst wissen, was er tut. Außerdem ist es ja nicht so schwer, den Meisterlappen zu machen.
>Es muss jeder selbst wissen, was er tut. Außerdem ist es ja nicht so >schwer, den Meisterlappen zu machen. Hast du einen gemacht? Woher willst du es wissen? der Meister ist ein Führer der Mitarbeiter, ein Ausbilder, ein Kaufmann und ist fachlich Kompetent. Um den Titel zu tragen muss der 4 Prüfungen bei der HWK ablegen. Kurse muss keiner besuchen. Also wenn jemand so Toll ist kann der Prüfungen direkt ablegen und ta - da ist der ein Meister. Der st. gep. Techniker kann sich auch in die Rolle eintragen.
> der Meister ist ein Führer der Mitarbeiter, ein Ausbilder, ein Kaufmann > und ist fachlich Kompetent. Ich lach mir 'nen Ast! Da ist ja jemand schwer von seinem Meistertitel beeindruckt. Das Wort kompetent würde ich allerdings klein schreiben. Führer ist übrigens ein hübsches Wort - als Geschäftsführer führe ich meine Mitarbeiter, bilde Studenten in deren Praktika zu besseren Menschen aus, habe als GmbH-Boss zwangsweise Kaufmannseigenschaft. Fachlich kompetent bin ich als gedippelter Ing sowieso. Wozu muss ich da Meister sein oder einen solchen beschäftigen? Ein Forum der Oberlehrer eben. Naja.
Meine Nachbarin, die Claudia mit ihrem Friseursalon, beschwerte sich bitterlich, weil die Salonketten in Deutschland nur zur Eröffnung einen Meister eingestellt haben, der nach einen Monat entlassen wird. Alles Beschiss wegen der HWK.
Sooo, hab heute die IHK nochmal angerufen und mein Vorhaben geschildert. Unfassbarer Weise, sagte mir der Sachbearbeiter, dass die IHK keine Prüfungen/Beurteilungen zu meiner Qualifikation und Vorhaben vornehmen. Auf meine Frage: "Wenn nicht Sie, wer dann?" bekam ich zur Antwort: "Der TÜV oder DEKRA" !!!!!!!!!!!!!! Fassungslos mein Vorhaben nochmal geschildert, Antwort: "Der TÜV oder DEKRA" DEKRA angerufen (ich glaub es nicht), Vorhaben geschildert, Antwort: "Gewerbeamt" So, weil ich mich nun die halbe Woche mit nicht-zuständigen unterhalten habe, hatte das Gewerbeamt, als ich mich dort erkundigen wollte, schon zu. Das ist der traurige Stand. Entwicklungstechnisch ist auch noch einiges liegen geblieben. MfG Reiner Müller
Reiner Müller schrieb: > Sooo, hab heute die IHK nochmal angerufen und mein Vorhaben geschildert. > Unfassbarer Weise, sagte mir der Sachbearbeiter, dass die IHK keine > Prüfungen/Beurteilungen zu meiner Qualifikation und Vorhaben vornehmen. Wenn die IHK für dich zuständig ist, wird dem auch so sein. > Auf meine Frage: "Wenn nicht Sie, wer dann?" bekam ich zur Antwort: > "Der TÜV oder DEKRA" !!!!!!!!!!!!!! Die überprüfen vermutlich höchstens fertige Geräte. Also kannst du von denen Prüfungen vornehmen lassen, die dir für dein CE eine Grundlage bieten. Aber das machen idR auch andere Prüflabore > DEKRA angerufen (ich glaub es nicht), Vorhaben geschildert, Antwort: > "Gewerbeamt" soweit ich weiß ist das Gewerbeamt nicht für derart fachliche Dinge zuständig. Die kontrollieren Gastronomie usw. aber mehr ist mir nicht bekannt... aber bei denen musst du sowieso Gewerbe anmelden. Dort weiß man an sich auch ganz gut Bescheid, soweit zumindest meine Erfahrung. Ich hoffe, dass du irgendwie weiterkommst. Aber nochmal der Ernst gemeinte Rat: geh zu einem Anwalt, der sich mit diesen Dingen auskennt. Für die GmbH Gründung brauchst du evtl. sowieso einen, je nach Umfang des Gesellschaftervertrages.
@ Christian Aurich Hmm, wahrscheinlich hast Du Recht mit dem Anwalt. Dann kann ich nur hoffen, dass er weiss wovon er redet. Für eine Falsche auskunft und mir daraus entstehender Schaden, dann ich ihn wohl schlecht haftbar machen. Ich finde es unglaublich, dass ich bei der Kammern oder Ämtern keine brauchbare Auskunft bekomme. MfG Reiner Müller
> Ich finde es unglaublich, dass ich bei der Kammern oder Ämtern keine > brauchbare Auskunft bekomme. Schön, dass sich da in 16 Jahren aber auch gar nichts geändert hat. Ich wundere mich jedenfalls schon lange nicht mehr, dass richtig erfolgreiche Startups anscheinend nur in USA gegründet werden können...
Also, ich fand den Meisterlehrgang etwas schwieriger, als diese olle Technikerschule. Im Anschluß habe ich studiert, das war zwar noch schlimmer, dafür habe ich jetzt einen guten Job und ein ordentliches Pfund an Praxis. "Dürfen" alles ist möglich...
@Reiner Müller Wenn Du Geräte in den Markt bringen willst, brauchen die CE Zulassung. Lass Lieber die Finger weg, von sowas.
> Wenn Du Geräte in den Markt bringen willst, brauchen die CE Zulassung.
Ich sag es gerne nochmal: Es gibt keine CE Zulassung! Das ist eine
Konformitätserklärung des Herstellers!
Der Hersteller führt auf, nach welchen Richtlinien er das Gerät gebaut
hat und unterschreibt dies. Das hat überhaupt nichts mit einer Zulassung
zu tun.
Michael
Wer beim Aufkleben des CE-Bapperls Skrupel hat, ist als Unternehmer charakterlich ungeeignet. [Rafael Deliano]
Entscheidend ist, was Du in die Gewerbeanmeldung schreibst. Schreib "Entwicklung, industrielle Produktion und Vertrieb von Elektronik" rein, dann geht das alles zur IHK. Am besten sagst Du denen auf dem Gewerbeamt das auch nochmal deutlich ("IHK, IHK!!" ;-) Und dann fragt auch niemand mehr nach. Du benötigst dabei weder Nachweise einer Qualifikation noch sonstiges. Das ging damals bei mir absolut reibungslos. Viel Erfolg! :-) Chris D.
> Schreib "Entwicklung, industrielle Produktion und Vertrieb von > Elektronik" rein, dann geht das alles zur IHK. > Am besten sagst Du denen auf dem Gewerbeamt das auch nochmal deutlich > ("IHK, IHK!!" ;-) soweit ich weiß geht es eh an beide. Aber wie dem auch sei - wenn er etwas tut, wofür er einen Meister braucht, dann sollte er vorsichtig sein, was sowas angeht. Christian
Christian Aurich schrieb: >> Schreib "Entwicklung, industrielle Produktion und Vertrieb von >> Elektronik" rein, dann geht das alles zur IHK. >> Am besten sagst Du denen auf dem Gewerbeamt das auch nochmal deutlich >> ("IHK, IHK!!" ;-) > > soweit ich weiß geht es eh an beide. Aber wie dem auch sei - wenn er > etwas tut, wofür er einen Meister braucht, dann sollte er vorsichtig > sein, was sowas angeht. Nun, ich sehe nichts, was gegen "industrielle Produktion" spricht. Die Geräte werden eben nicht nur auf den Einzelfall angepasst hergestellt (das wäre nämlich Handwerk) sondern in Stückzahlen. Und dass die HWK natürlich versucht, ihn zu sich zu ziehen, ist doch klar - eine objektive Meinung darf man da nicht erwarten. Wenn es irgendwie drehbar ist, werden die zuschlagen. Daher "industrielle Produktion" oder auch "Massenfertigung" reinschreiben und gut is. Chris D.
> Nun, ich sehe nichts, was gegen "industrielle Produktion" spricht. Die > Geräte werden eben nicht nur auf den Einzelfall angepasst hergestellt > (das wäre nämlich Handwerk) sondern in Stückzahlen. > > Und dass die HWK natürlich versucht, ihn zu sich zu ziehen, ist doch > klar - eine objektive Meinung darf man da nicht erwarten. Wenn es > irgendwie drehbar ist, werden die zuschlagen. > > Daher "industrielle Produktion" oder auch "Massenfertigung" > reinschreiben und gut is. mir geht es nicht darum zu beurteilen, OB er einen Meister braucht... es geht mir lediglich darum, dass hier nicht ständig zu solchen dubiosen Sachen geraten wird, wie "schreib doch einfach ..., dann geht das ohne Meister". Wenn das, was er schreibt der Wahrheit entspricht und er dadruch der HWK entgeht, ist doch alles bestens.
Hallo Reiner Müller, Du hast 20 Jahre als Elektrofachkraft hinter Dir, also kannst Du auch die Altgesellenregelung ( seit 2004 ) in Anspruch nehmen, wenn Du unbedingt bei der Handwerksmafia mitmachen willst. Ansonsten meide die HWK wie der Teufel das Weihwasser, und gründe zunächst ein reines Handelsgewerbe z.B. " Handel mit elektronischen Bauteilen, Komponenten, und Geräten" vermeide Begriffe wie " produktion, entwicklung, reperatur usw " denn, ob Du als Handwerker eingestuft wirst oder nicht entscheidet in D einzig und allein die HWK. Produzieren kannst und darfst Du immer im Rahmen eines Hilfsbetriebes. gruss
Christian Aurich schrieb: > mir geht es nicht darum zu beurteilen, OB er einen Meister braucht... es > geht mir lediglich darum, dass hier nicht ständig zu solchen dubiosen > Sachen geraten wird, wie "schreib doch einfach ..., dann geht das ohne > Meister". Das ist eben deswegen nicht "dubios", weil er oben genau beschrieben hat, was er herstellt und nur darauf kann ich mich beziehen. Mir geht es darum, dass man nicht alles obrigkeitshörig glauben soll, nur weil es die Handwerkskammer gerne so hätte. > Wenn das, was er schreibt der Wahrheit entspricht und er > dadruch der HWK entgeht, ist doch alles bestens. Eben. Nur darauf fusste mein Vorschlag. Das ist dann nicht dubios sondern korrekt. Vermutlich zielst Du darauf ab, dass man sich in gefährliche Fahrwasser begibt, wenn man in der Gewerbeanmeldung wahrheitswidrige Angaben macht. Nun, ich denke, dass wir es hier mit Erwachsenen zu tun haben, die sich über die Konsequenzen solchen Handels im Klaren sein sollten. Chris D.
Hallo Reiner, bei meiner GmbH Anmeldung habe ich den Unternehmenszweck versucht möglichst weit zu fassen. Darauf hin hat die IHK Köln beschlossen, die HWK zu konsultieren, obe es nicht doch ein Handwerk sein könnte. Die war auch erst klar der Meinung dass es ein Handwerk sei und ich eine Eintragung in die Meisterrolle bräuchte ::) Naja, die HWK war dann doch sehr kooperativ. Im Wesentlichen stören die sich an Aussagen wie: "Inbetriebnahme" "Installation" "Anwendung" etc. Bei dem was Du vorhast sehe ich aber kein Handwerk. Du entwickelst, produzierst und vertreibst Deine Platinen. -> klarer Fall IHK Wenn Du vorhättest Deine Geräte beim Kunden zu installieren -> fast sicher Handwerk. Schreib doch mal den Unternehmenszweck auf.. vielleicht muss man den nur etwas optimieren. Viel Erfolg. PS.: ich sitze auch in Kölle. Vielleicht magste ja mal auf einen Kaffee vorbei schauen - Erfahrungsaustausch?
Danke für die vielen Tipps und Erfahrungsberichte! Da ich, wenn irgendwie möglich, nichts mit der HWK zu tun haben will, ist das mit der Altgesellenregelung (erst mal) keine Lösung. Obwohl ich als EAE mit Speicheroszilloskop bis zur Hilti TE75(Hilti zum Glück nur alle Schaltjahre) arbeite, sehe ich mich nicht als Handwerker. Meine Prüfung habe ich vor der IHK abgelegt. Welcher "Handwerker" entwickelt Platinen, bestückt sie und schreibt Software für PCs und Mikrocontroller? Die Installation/Integration des Kontrollsystems werde ich nicht vornehmen, obwohl ich es technisch gesehen natürlich kann. Wie Ihr geschrieben habt, werde ich sehr auf die Deklaration der GmbH achten. Zur Zeit bin ich noch in der Phase der "Marktforschung". Sollte sich herausstellen dass es einen ausreichenden Bedarf auf dem Markt gibt, währe die GmbH der nächste Schritt. Der Anwalt und Steuerberater sind wohl von nöten, um nicht alles falsch zu machen. Vielen Dank für das Angebot mit Erfahrungsaustausch inkl. Kaffee! Vielleicht wird ja mal was daraus. MfG Reiner Müller
Hm, was wäre nun wenn ich angenommen selbständig wäre und ein elektronisches Gerät entwickelt hätte, und dieses auch beim Kunden installieren wollte (oder auch der Kunde von sich aus danach fragt)? Müsste ich dann als Ingenieur auf die Meisterschule gehen? Klingt irgendwie lustig ;)
Nö, aber du kannst vor der HWK eine Prüfung ablegen, dass Du die gängigen Normen und Richtlinien beherrschst. VORSICHT! Wenn Du die Prüfung machst, trägt dich die HWK aber gleich mit ein - jedenfalls wollen Sie dann umgehend Geld von Dir sehen :-/ Das hat ein Kollege von mir gemacht - eigentlich Dipl.Ing schraubt aber Schaltschränke zusammen und möchte die auch installieren. In Firmen reicht es normalerweise, wenn ein Mitarbeiter eine entsprechende Befähigung hat. D.h. man kann ein Unternehmen im Handwerksbereich gründen ohne die entsprechende Befähigung, aber muss einen Meister einstellen. @Reiner Die IHK/HWK kennen sich in dem Bereich nicht wirklich aus. Zum Bestücken einer Leiterplatte und Einbau eines Gehäuses kann man auch Montage sagen - Montage elektrischer Geräte im Landläufigen Sinn fällt unter das Handwerk. Es kommt in erster Linie darauf an, das Deine tatsächliche Tätigkeit kein Handwerk ist und in Zweiter, dass Du der HWK das so verkaufst.
hallo zu der HMK die dir 150 Euro wertvolles Eigenkaital raubt kommt noch die Berufsgenossenschaft - weil gewisse Gefahrenklassen abgesichert werden müssen So und dann die Betriebshaftpflicht und sonstige aussergewöhnliche Geräteversicherung ... Das macht bei mir zusammen über 1000 Euro aus.... Solchem Mumpiz wie KFZ Unfall Krankenkasse usw ,der kommt noch dazu. Diese Zwangsregelungen wie IHK HWK und BG gehören dringendst in den Orbit , solche Dinge behindern Unternehmer massiv Was leisten die eigentlich für einen - nix !
HWK ist die Lobby für Handwerker und das kostet Geld, mit IHK ist es nicht anders. Außerdem Beratung von Mitglieder und blabla... Und JA ein Dipl. Ingenieur muss die Prüfungen bei der HWK ablegen um den Titel Meister zu tragen, ich kann mich auch nicht einfach so Doktor nennen! genauso wie ein Med. Doktor sich Krankenschwester!!!!!!!!!!!!!!!
Man sollte das evtl. alles auch aus einem etwas anderen Blickwinkel sehen. Erstmal selber ein paar Prototypen bauen und damit bei den potentiellen Kunden hausieren gehen. So weit, so gut. Wenn sich wegen dem kleinen Ding eine "ganze" GmbH rentieren soll, müsste der Bedarf ja schon etwas grösser sein. Und da fängts dann an: Willst du das Zeug wirklich alles selber zusammenlöten? Das wird nach einiger Zeit ziemlich öde (BTDT) und macht eigentlich überhaupt keinen Spass mehr. Sicher kann man etwas optimieren (ISEL Lötbad, etc.), aber eigentlich ist eigene Massenproduktion nur ein Klotz am Bein, der einen hindert, sein Produkt in Ruhe zu verbessern und Kundenkontakt zu pflegen. Und damit erledigt sich das HWK-Problem von selbst. Bis auf ein paar Eigenbau-Prototypen zum Erfahrungsammeln und für das Vertrauen ins Gerät, lässt man das Teil einfach bei jemanden bestücken. Sicherlich ist das etwas teurer und man hat am Anfang etwas Widerstand, das jemand anders machen zu lassen, wo man es doch selber für lau könnte. Aber man muss nur mal ausrechnen, was die eigene Arbeitszeit kostet, wenn man sich selbst bezahlen müsste. Danach gibt man die Sklavenarbeit gerne ab... Hat bei mir auch etwas gedauert ;)
gast schrieb: Wer immer sich auch hinter so einem Pseudonym "gast" verstecken muss: > Diese Zwangsregelungen wie IHK HWK und BG gehören dringendst > in den Orbit , solche Dinge behindern Unternehmer massiv > > Was leisten die eigentlich für einen - nix ! Kann ich so nicht ganz stehen lassen. Ich pflichte grundsätzlich bei, dass ich gegen Zwangsgelder bin. Und auch ich habe jahrelang auf die IHK geschimpft. Das kommt daher, dass man denkt, ich bezahle Mitgliedschaft und jetzt bekomme ich sofort eine Gegenleistung dafür. Nein, nur wenn Du Dich selber kümmerst bekommst Du Gegenleistung. Die Möglichkeiten über die IHK sind gewaltig. Beispiel: Ich habe einen Auftrag in Amerika erhalten und hatte keine Ahnung wie ich da drüber arbeiten kann und darf. Eine einzige eMail an die IHK, 30min. später Rückruf im Ausland (war gerade in Russland unterwegs), sofort Kontakt mit der AHK (Außenhandelskammer) in Atlanta hergestellt und in Kürze eine amerikanische Firma gegründet. Die Unterstützung war toll! Ich war auch 4 Jahre im Vorstand der Wirtschaftsjunioren in meinem Landkreis und auch diese Organisation wird hervorragend von der Handelskammer getragen. Also, mit, nicht gegen System arbeiten. Michael
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