Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch. Folgendes habe ich in einer Application Note über die Funktionsweise von PLL's bzw. der internen Frequenzteiler von PLL-Synthesizer-IC's von Texas Instruments gefunden: "suppose that a 1 MHz signal has a time jitter (noise) of 1 psec rms. When this signal is multiplied 1000 times to 1 GHz, the output jitter (assuming noiseless counters) stays at 1 psec, but the signal time period has decreased from 1ms to 1ns. Thus the period-to-jitter ratio has degraded 1000 times or 60dB." Übersetzt steht da, dass der Jitter bei der Multiplikation auf eine andere Frequenz zeitlich konstant bleibt. Wieso ist das so? Jitter ist, von der Frequenzebene her betrachtet, doch nichts anderes als ein Phasenrauschen (d.h. leicht abweichende Frequenzen von der gewollten Frequenz). Wenn ich nun die Frequenz um den Faktor N vervielfache, d.h. die Periodendauer um den Faktor N herunterteile, müsste dies doch eigentlich auch für den Jitter (d.h. das Rauschen um die gewollte Frequenz herum) gelten: N * ( Frequenz + Rauschfrequenz ) = N * Frequenz + N * Rauschfrequenz Wo hakt es bei mir?
Du vervielfachst die Frequenz ja nicht, sondern du teilst die Frequenz eines separaten Oszillators um den Faktor N, und führst dieses geteilte Signal dann in der Phase nach deiner Referenz nach. Die Nachführung bringt erstmal den Jitter der Referenz direkt ins Ausgangssignal ein. Allerdings denke ich, dass ein eventueller Jitter des VCO, der ja um den Faktor N mit geteilt wird und dann u. U. gegenüber der Referenz (bei großem Teilerfaktor) gar nicht mehr erkennbar ist, sich zusätzlich addiert.
Auf Seite 6 in der besagten Application Note ( http://focus.ti.com/lit/an/swra029/swra029.pdf ) steht, dass das Phasenrauschen vom Teilerfaktor N abhängt. Je größer N, desto mehr verstärkt sich das Phasenrauschen - und zwar um den Faktor N bzw. den Offset 20 * log(N). Das habe ich so auch in anderen Application Notes z.B. von National Instruments gefunden. Nur wieso das so ist, verstehe ich nicht. Der Abschnitt, den ich im ersten Beitrag eingefügt habe (Seite 15 in der AN), ist die erste Erklärung, die ich in einer der Application Notes dazu gefunden habe. Aber ich kann sie nicht wirklich nachvollziehen. Du schreibst ja auch, der Jitter wird mit geteilt - und bleibt nicht wie oben behauptet konstant nach der Division (bzw. für die Multiplikation gälte dies ja dann ebenso).
don camillo schrieb: > Du > schreibst ja auch, der Jitter wird mit geteilt Der Jitter des VCO wird geteilt und lässt sich dadurch nicht mehr ausregeln durch die Regelschleife. Der Jitter der Referenz schlägt dagegen 1:1 durch im Zeitbereich, durch die Frequenzvervielfachung jedoch wirkt er sich relativ in der Zielfrequenz (die ja eine Periodendauer von 1/Ntel hat) um den Faktor N verstärkt aus. Man möge mich korrigieren, falls ich da Quatsch schreibe -- ich bin nicht wirklich der PLL-Experte.
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