Hallo! Ich möchte für mein Rhodes (passives E-Piano) den im Anhang dargestellten Vorverstärker nachbauen. Bin allerdings nicht gerade der Elektronik-Profi und habe deshalb Probleme bei der Auswahl der richtigen Bauelemente. FETs: Ich habe vielfach die Empfelung gelesen, statt der BF245B besser die rauschärmeren 2SK170 zu verwenden. Können diese ohne weitere Änderungen verwendet werden, oder sind dazu Anpassungen notwendig? Habe mir die Datenblätter zu den beiden Typen angesehen, aber kann als Laie leider nicht ausmachen, wie sich eventuelle Unterschiede in der Schaltung auswirken. Cs: Ich wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene Kondensatortypen gibt ;-). Nach einiger Recherche scheinen Folienkondensatoren (Typ MKP oder FKP) für Audioanwendungen am besten geeignet zu sein. Hat dazu vielleicht jemand noch Tipps? Zu den Elkos: Kann ich Standardbauteile verwenden, oder gibt es auch hier Spezialtypen für Audioanwendungen? Danke und Gruß Ladde
Hallo Ladde, >FETs: Ich habe vielfach die Empfelung gelesen, statt der BF245B besser >die rauschärmeren 2SK170 zu verwenden. Können diese ohne weitere >Änderungen verwendet werden, oder sind dazu Anpassungen notwendig? Diese Schaltung scheint ein Klangformer zu sein, bei der die FETs bewußt in die Übersteuerung gefahren werden, um den Klang "lebendiger" zu machen und "Farbe" zu geben. Die nahezu quadratische Übertragungskennlinie der FETs erzeugen einen sehr warmen und kernigen Klang, wenn man es nicht übertreibt, fast wie eine ECC83. Ich würde deshalb zunächst erst einmal nicht den BF245B durch einen anderen ersetzen. Ich bezweifle, daß die Schaltung nennenswert rauscht. Ich habe mal mit einem solchen BF245B für meine Stratocaster einen extrem raucharmen Vorverstärker gebaut. Wichtig für niedriges Rauschen ist es, einen ausreichend hohen Drain Source Strom einzustellen, so um die 100µ...1mA. Wird er zu hoch gewählt, sinkt allerdings wieder die Spannungsverstärkung. Hier scheint ein günstiger Kompromiß gewählt worden zu sein. >Cs: Ich wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene Kondensatortypen >gibt ;-). Nach einiger Recherche scheinen Folienkondensatoren (Typ MKP >oder FKP) für Audioanwendungen am besten geeignet zu sein. Hat dazu >vielleicht jemand noch Tipps? Wie gesagt, hier handelt es sich um einen Klangfomer und nicht um einen HIFI-Verstärker für möglichst originalgetreue Klangreproduktion. Die Bauteile dürfen also ruhig zum Klang beitragen. Aber keine Sorge, den Unterschied zwischen verschiedenen Kondensatortypen wirst du in der Regel sowieso nicht hören. MKP oder gar FKP sind nun wirklich nicht nötig. MKS2 oder MKH Typen sind völlig ausreichend. Reichelt hat engtolerierte (5%). Für die ganz kleinen Werte nimmst du am besten keramische NP0-Typen. Noch ein Tipp: FETs sind ultra schnell und schwingen gerne. Deshalb jeweils direkt vor das Gate einen 1k Widerstand schalten. Ganz am Eingang der Schaltung einen 1...10k Widerstand zwischen 330k Widerstand und 68p Kondensator schalten. Das ergibt ein Tiefpaßfilter und sorgt für eine saubere Bandbreitenbegrenzung. Ohne dieses Filter kann es sein, daß du Störungen einfängst und dann ganz leise "Radio Moskau" aus dem Lautsprecher kommt oder merkwürdiges Gekluckse und Rauschen... Kai Klaas
Hallo Kai und danke für die ausführliche Antwort. Werde jetzt erstmal versuchen, den Preamp aus "Standard"-Bauteilen aufzubauen. Wenn ich dann nicht zufrieden bin kann ich ja immernoch Ersatztypen testen.
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