Hallo! Was meint ihr, ist es machbar einen Attiny13A an einem externen Gerät zu betreiben und sich seinen Strombedarf von dem Gerät (100k Pull-Up, 5V) zu "klauen"? Das perfide dabei: Der Attiny soll zusätzlich den Eingang des externen Geräts an dem er hängt periodisch auf low ziehen... damit schnürt er sich natürlich selbst die Versorgung ab... Der Tiny kann die meiste Zeit im Power-Down-Mode sein. Nur muss er da ja erstmal rein kommen (Boot-Phase). Ach ja, als Oszillator würde ich vermutlich den 128kHz internal oscillator nehmen. Grüße, Alex
Könnte funktionieren, gibts denn die möglichkeit noch mehr Ports anzuzapfen für mehr Strom?
Leider nicht, ist nur eine 1-Input-Schnittstelle.
Hm, dann würd ich jetzt mit einem Oszi ausprobieren wie weit sich der Kondensator entläd bis der Idle-Modus eintritt. Ist ja schnell ausprobiert. Hat die Brown-Out-Detection eigentlich eine große Hysterese? Wäre unpraktisch wenn die den Controller bei 1,85V einschaltet nur um ihn dann bei 1,8 wieder abzuwürgen.
Tja, dann geht in diesem Fall wohl doch Probieren über Studieren... Wollte nur vorher abschätzen, ob sich ein Versuch in dem Fall überhaupt lohnt.
Das wären 43µA wenn der attiny selber keinen Spannungsabfall braucht. Bei 1,8V wären es nur noch 25µA die fließen können. Etwas wenig, oder? Laut Datenblatt braucht der attiny13 bei 128kHz und 2V nur 30µA. Ist aber immer noch zuviel.
Erzähle doch mal das gesamte Projekt, oft lassen sich noch andere Ansatzpunkte finden.
Wenn du jetzt ganz sparsam sein willst, dann lass die Diode auch noch weg. Die ist in Form einer Schutzdiode sowieso schon drin.
>Erzähle doch mal das gesamte Projekt, oft lassen sich noch andere >Ansatzpunkte finden. Da hast du Recht. Im Prinzip habe ich eine Signalquelle mit einem Ausgang, dieser Ausgang liegt normalerweise auf ca. 5V, bei Betätigung liegt er bei etwa 2V. Der Ausgang scheint einen Widerstand in Reihe zu haben von etwa 1MOhm. Mit diesem Ausgang möchte ich den Eingang eines anderen Geräts betätigen. Der Eingang in dem anderen Gerät hat jedoch einen Pull-Up von 100k, so dass, wenn ich beide Geräte verbinde, der Pull-Up dafür sorgt, dass der Ausgang von Gerät 1 die Leitung gar nicht "runterziehen" kann. Jetzt habe ich das ganze schon mit einem Komparator gelöst, welcher sich seinen Strom aus Gerät 2 klaut (über den 100k Pull-Up). Dieser Komparator überwacht sehr hochohmig (7,6MOhm) den Ausgang von Gerät 1. Soweit klappt es auch gut, aber (!) bei Tests habe ich festgestellt, dass dieser Ausgang von Gerät 1 nicht nur einfach seinen Pegel wechselt, sondern da passiert zusätzlich noch eine Datenkommunikation (bzw. wird versucht, jedoch antwortet meine Gegenstelle natürlich nicht). Diese Kommunikation sorgt jetzt wiederum dafür, dass mein Gerät 2 "flackert" anstatt sauber 1x anzugehen. Das ist die ganze Story. Mit dem Attiny hatte ich jetzt vor die Kommunikation von [1] abzuhören und erst im richtigen Moment den Eingang von [2] "low" zu ziehen.
>Wenn du jetzt ganz sparsam sein willst, dann lass die Diode auch noch >weg. Die ist in Form einer Schutzdiode sowieso schon drin. Die Diode soll dazu dienen, dass, wenn der Tiny seinen Ausgang auf "low" zieht, er selbst nicht auch ausgeschaltet wird.
Das Problem dürfte der Anfangszustand sein. Wenn der Controller im Reset-Zustand auch bei langsamer Taktung mehr Strom zieht als der Widerstand liefert, dann bleibt er da hängen.
Alex Bürgel schrieb: > Die Diode soll dazu dienen, dass, wenn der Tiny seinen Ausgang auf "low" > zieht, er selbst nicht auch ausgeschaltet wird. Diode weglassen, nicht Diode kurzschliessen.
Hast du mal ausgerechnet, wie lange du einen Controller mit einer 3V Knopfzelle betreiben kannst, wenn er fast ausschliesslich im Power-Down glimmt?
Die Diode braucht er wohl damit der Kondensator sich nicht wieder entläd wenn er den "speziellen Ausgang" und damit auch seine Spannungsquelle auf Low zieht. Btw, kann es sein das der Tiny so den Ausgang durch seine Belastung selbst in die nähe von Low bringt? Und noch ne Frage: Du sagst, da war mal ein Komparator nachgeschaltet. Die laufen ja auch nicht mit Luft, woher hatte der seinen Strom?
Ok, stimmt, gute Idee, die Diode könnte man wirklich, so wie im Anhang gezeigt, weglassen. Danke für den Tipp! Ist zwar nicht gerade die schönste Art, aber sollte klappen. Ferner: >Du sagst, da war mal ein Komparator nachgeschaltet. >Die laufen ja auch nicht mit Luft, woher hatte der seinen Strom? Bisher habe ich es mit einem Komparator versucht wie im anderen Anhang zu sehen. Der läuft nicht mit Luft, sondern mit Strom, etwa 6,5µA laut Datenblatt. Sein Input-Bias-Current liegt bei ~9nA. Ansich reagiert diese Lösung ja auch "wie gewünscht" auf eine Pegel-Änderung der Quelle, nur leider ändert sich dieser Pegel, anders als ich glaubte, nicht nur 1x für eine längere Zeit, sondern in Wirklichkeit sehr oft und sehr kurz, was die Vermutung einer Kommunikation (was auch bei dem Gerät denkbar ist) nahe legt.
>Hast du mal ausgerechnet, wie lange du einen Controller mit einer 3V >Knopfzelle betreiben kannst, wenn er fast ausschliesslich im Power-Down >glimmt? Die Knopfzelle ist mir, um ehrlich zu sein, eigentlich schon zu groß. Wenn es sich "passiv" nicht lösen lässt, muss ich das wohl in Erwägung ziehen. Schöne Grüße & Danke auf jeden Fall schon mal für die wertvollen Beiträge. Alex
Probiere doch mal an den +Eingang des Komparators einen 10nF Kondensator zu hängen. Je nachdem wie lange die Kommunikation dauert auch größer. Dadurch werden kurze Pegelwechsel weggefiltert. Kannst du verraten um was es sich bei Gerät1 und Gerät3 handelt?
Ich werde mir die genaue Signalform mal auf dem Oszi ansehen... Die Signalquelle ist ein Canon Speedlite 580EX-II und das "Ziel" ist ein Cactus V2S Funk-Blitzauslöser. Nichts "geheimnisvolles" also :-)
Was spricht dann dagegen, die Batterien eines der Geräte anzuzapfen?
Alexander Schmidt schrieb:
> Was spricht dann dagegen, die Batterien eines der Geräte anzuzapfen?
Wenn, würde ich die Batterien des Cactus (Ziel-Gerät) verwenden, da ich
das Gehäuse des Speedlites (Quelle) nicht öffnen möchte.
Meine Hoffnung war jedoch, dass man das ganze ggf. "passiv" lösen
könnte, also rein im Signalweg zwischen den beiden Geräten, ohne
irgendwelche Veränderungen an den Geräten selbst. Damit wäre die Lösung
dann "Plug&Play"-fähig und könnte von jedermann verwendet werden.
Alex Bürgel schrieb: > Wenn, würde ich die Batterien des Cactus (Ziel-Gerät) verwenden, da ich > das Gehäuse des Speedlites (Quelle) nicht öffnen möchte. Mein Speedlite 550 hat links über dem Fuß einen Stecker, der mit einem Deckel verschlossen ist. Der ist für Fremdspeisung aus einem externen Akku gedacht. Möglicherweise steht dort Spannung an - ich habs allerdings noch nicht geprüft.
>Mein Speedlite 550 hat links über dem Fuß einen Stecker, der mit einem >Deckel verschlossen ist. Der ist für Fremdspeisung aus einem externen >Akku gedacht. Diese Buchse hat das 580EX-II auch, da scheint jedoch eine Diode eingebaut zu sein, von außen ist keine Spannung messbar...
So, ich hatte heute Gelegenheit mir das Signal mit einem Oszilloskop anzuschauen. Im Anhang sieht man: Die sich wiederholenden Pulse (f ~ 16Hz) die auftreten, während man den Auslöser der Kamera nur "antippt". Dann eine Vergrößerung eines einzelnen dieser Pulse (ca. 800µs lang). Sowie die Signalform wenn der Auslöser durchgedrückt wird (ca. 75ms Puls). Ich vermute inzwischen diese Pulse mit 16Hz dienen nicht zur Kommunikation, sondern einfach dazu, dass das Blitzlicht nicht in Stand-By geht während man ein Motiv fokussiert. Ich werde also vermutlich bei der Komparator-Schaltung bleiben und versuchen einen RC-Filter einzubauen, der diese kurzen Pulse rausfiltert und erst wenn ein Puls >1ms auftaucht, auslöst. Weitere Anregungen nehme ich gerne entgegen. Ansonsten dient dieser Post hier lediglich der Vollständigkeit. Wenn weitere Probleme auftreten melde ich mich nochmal. Danke nochmals für die vielen konstruktiven Beiträge & Grüße, Alex
Dir ist klar, daß du mit der Konstruktion die ETTL-Funktion des Blitzes nicht nutzen kannst?
Danke für den Hinweis, aber ja, das ist mir klar. Dafür würden ein paar mehr Leitungen benötigt. Vielleicht ist nicht ganz deutlich geworden worum es insgesamt geht: Es soll ein (E-TTL-II-kompatibles) Blitzlicht vom Typ 580EX-II an einer Kamera betrieben werden & zusätzlich über die PC-Sync-Buchse des Blitzlichts ein (nicht E-TTL-II-kompatibles) Funk-System vom Typ Cactus V2s, zur Steuerung weiterer Blitze, verwendet werden. Schöne Grüße, Alex
Ein Nachtrag der Vollständigkeit halber: Die im Anhang befindliche Schaltung funktioniert soweit einwandfrei. Innerhalb von ca. 5 Minuten wurden keine ungewollten Blitze ausgelöst und 20 von 20 Testblitzen lösten korrekt aus, 10 davon im High-Speed-Mode. Veränderungen gegenüber v1: Ein 10nF Kondensator am Eingang des Komparators filtert die kurzen Low-Pulse heraus, so dass erst bei einem längeren Low-Signal der Ausgang des Komparators ebenfalls auf low wechselt.
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