Tag zusammen, ich habe etwas Stress mit der Mikrofonlösung an meinem Rechner: Das Mikrofon ist rund 70 cm von mir entfernt und zu leise für eine sinnvolle Kommunikation - die Qualität ist aber durchaus ok. Schalte ich im Treiber der Mikrofonverstärker ein, kommt am anderen Ende nur noch ein total verzerrtes Gegröhle an. Das einfachste was mir eingefallen ist, wäre eine handvoll Elektret-Kondensator-Mikrofone parallel an den Mikrofoneingang zu schalten. Wenn man die alle nebeneinander unterhalb des Monitors positioniert, sollte sich eine gewisse Richtcharakteristik ergeben. Die Eingangsimpedanz muss wahrscheinlich angepasst werden. Funktioniert das grundsätzlich wie ich mir das vorstelle? Wie könnte man die Impedanzanpassung schaltungstechnisch realisieren? Kann der Mikrofonausgang die Schaltung versorgen, oder muss ich das extern speisen? Da ich nicht allzu viel Ahnung von Analogtechnik habe, würde ich mich über ein wenig Nachhilfe in dem Bereich freuen. Danke und schöne Grüße, Kai
Speisung aus dem Rechner kannst Du vergessen. In der professionellen Beschallungstechnik gibt es die sogenannte Phantomspeisung ( normalerweise +48V DC zur Versorgung eines Kondensatormikrofons). Eine normale Soundkarte bietet dieses Feature praktischn nicht an - Batterie oder Netzteil sind notwendig. Es gibt gute und relativ günstige Mikros, die an MD-Aufzeichnungsgeräten oder Videokameras verwendet werden - mit eingebauter Batterie (1,5V / 3V). Alternativ könntest Du ja auch ein Schwanenhalsmikro nehmen. Die Qualität steigt, wenn der Abstand sinkt (Ansteckmikrofon, Schwanenhals, etc) oder eine stärkere Richtwirkung genutzt wird. Möglicherweise ist einfach nur die Soundkarte schlecht. Viele Mainboardkarten haben einen sauischen Störpegel - die Mikros geben Spannungen im mV-Bereich ab. Es kann auch sein, dass eine externe Vorverstärkerschaltung dein Problem ebenfalls schon behebt.
Ich kann den Abstand zum Mikrofon nicht so gut verringern. Die Qualität der Soundkarte ist ausreichend - das Signal ist nur zu leise.
Richtmikrofon verwenden? Anständigen vorverstärker selberbauen?
Würde das denn so funktionieren, wie ich mir das ausgedacht habe?
Hallo Kai, >Das einfachste was mir eingefallen ist, wäre eine handvoll >Elektret-Kondensator-Mikrofone parallel an den Mikrofoneingang zu >schalten. Wenn man die alle nebeneinander unterhalb des Monitors >positioniert, sollte sich eine gewisse Richtcharakteristik ergeben. Durch unterschiedliche Laufzeiten des Schalls zu jedem Mikrofon erhälst du durch Interferenz die Richtcharakteristik, aber auch den gefürchteten Kammfiltereffekt. Den willst du aber nicht wirklich haben, weil das ganz schnell wie "aus der Tonne" klingt. Wenn du die Mikros ganz dicht beieinander anordnest und nicht unter einem Winkel besprichst, könnte das noch klappen. Zumindest erhälst du ein größeres Signal am Eingang. Allerdings verstärken sich Umgebungsgeräusche um den gleichen Faktor. Da sie außerdem aus allen Richtungen kommen, kann sich hier der Kammfiltereffekt voll auswirken und den Störungen einen typischen Eigenklang geben, was ganz furchtbar nerven kann. Ich würde lieber ein Mikrofon mit Kugelcharakteristik verwenden, das Signal ordentlich verstärken und eventuell mit Filtern eine Bandbreitenbegrenzung vornehmen. Den besten Klangeindruck hast du natürlich, wenn du ein Headset-Mikro verwendest... Kai Klaas
Die normalen Elektretmikrofone haben einen kleinen Verstärker mit drin zur Impedanzanpassung. Dafür brauchen sie etwa 2-5 V und ca. 0,5 mA. Wenn man so eine Richtwirkung haben will, maß man darauf achten identische Mikrofone zu erwischen. Ein fach parallel Schalten wird nicht mehr Amplitude bringen, nur weniger Impedanz. Der zuschaltbare Verstärker auf der Soundkarte ist wahrscheinlich das Problem. Normalerweise kann man ja einmal den Verstärker (ca. 20-40dB) zuschalten, und dann noch mal eine variable Verstärkung. Wenn man jetzt den Mikrofonverst. einschaltet und dafür die normale Verstärkung reduziert, kleingt es dann immer noch so schlecht, oder komm man etwa da hin wie ohne Mirofonverstärker ?
>identische Mikrofone zu erwischen. Ein fach parallel Schalten wird nicht >mehr Amplitude bringen, nur weniger Impedanz. Warum nicht? Da ist üblicherweise ein kleiner FET drin - zwei gleich ausgesteuerte FETS in parallel bringen den doppelten Strom am Arbeitswiderstand - also auch doppelte Spannung. Aber ob man damit wirklich genügend Zusatzverstärkung bekommt, ist immer nocht fraglich aufgrund der oben bereits genannten Tatsachen. Vorverstärker (einfaches Ding mit eins/zwei Transistoren) dazwischen schalten, und gut ist. Brauchst natürlich eine Spannungsquelle. Ist aber vermutlich besser als etliche parallelgeschaltete Micros.
Hallo Kai, hallo Ulrich, danke für eure Rückmeldungen. >aber auch den gefürchteten >Kammfiltereffekt. Den willst du aber nicht wirklich haben, weil das ganz >schnell wie "aus der Tonne" klingt. Die Mikrofone sollen in einem Bogen angeordnet werden, so dass es bei normaler Sprecherposition keine Laufzeitunterschiede zu erwarten sind. Die Abstände zwischen den Mikrofonen wollte ich unterschiedlich wählen (z.B. 2:3:1:5) um die Filterfunktion zu glätten. Ggf. mildert das den Kammeffekt. Das rechne ich aber vorher noch durch. >Ich würde lieber ein Mikrofon mit Kugelcharakteristik verwenden, das >Signal ordentlich verstärken und eventuell mit Filtern eine >Bandbreitenbegrenzung vornehmen. Dazu fehlt mir im Moment noch die Erfahrung. >Den besten Klangeindruck hast du >natürlich, wenn du ein Headset-Mikro verwendest... Ich habe relativ gute Kopfhörer, an die ich ungerne ein Mikrofon ranbasteln möchte. Ist zudem eine gute Idee um was dazuzulernen. >Wenn man so eine Richtwirkung haben will, maß man darauf achten >identische Mikrofone zu erwischen. Ein fach parallel Schalten wird nicht >mehr Amplitude bringen, nur weniger Impedanz. Stimmt, die Spannungen addieren sich ja nicht. >Der zuschaltbare Verstärker auf der Soundkarte ist wahrscheinlich das >Problem. Normalerweise kann man ja einmal den Verstärker (ca. 20-40dB) >zuschalten, und dann noch mal eine variable Verstärkung. Wenn man jetzt >den Mikrofonverst. einschaltet und dafür die normale Verstärkung >reduziert, kleingt es dann immer noch so schlecht, oder komm man etwa da >hin wie ohne Mirofonverstärker ? Ist immer noch so schlecht. Der Verstärker ist schlichtweg unbrauchbar. Sobald ich den einschalte setzt scheinbar ein Clipping ein - danach erst wird die variable Lautstärke eingerechnet :/ Kann man alle Mikrofone parallel schalten und über einen Operationsverstärker die Verstärkung und die Impedanzwandlung vornehmen? Oder ist es einfacher/sinnvoller mehrere Operationsverstärker als Analogaddierer zu verschalten? Ich habe keine allzu hohen Anforderungen an die Klangqualität. Man soll mich gut verstehen können und eine Dämpfung der Umgebungsgeräusche wäre nicht schlecht.
Ich habe einfach mal als Diskussionsgrundlage was zusammengebastelt. Da ist mit Sicherheit noch Einiges zu tun: Wie gestalte ich die Spannungsversorung der Mikrofone. Einfach zusammenschalten geht ja nicht. Reicht es, den Pluspol über einen Widerstand mit der Spannungquelle zu verbinden, oder muss das aufwändiger beschaltet werden? Wie kopple ich das verstärkte Signal wieder ein? Mein Bauchgefühl sagt mir, dass noch ein Spannungsteiler fehlt. Dein Inverter kann ich mir doch eigentlich sparen, wenn ich nur kapazitiv kopple, oder? Die verwendete Ausgangsschaltung: http://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker#Invertierender_Addierer.2FSummierverst.C3.A4rker
Hallo Kai, die Mikrofone schließt du an wie in Bild 3 von diesem Link: http://www.ferromel.de/tronic_1906.htm Beachte hierbei, daß es, so wie im Bild gezeigt, Elektretmikrofone mit zwei und drei Anschlüssen gibt. Bei denen mit zwei Anschlüssen mußt du noch einen Pull-up Widerstand und einen Koppelkondensator beifügen, die Teil der Verstärkerschaltung des Mikrofons sind, die also jedes einzelne Mikrofon separat benötigt. Bei deiner Schaltung ist der Summierverstärker direkt am Ausgang der Mikrofone eher ungünstig, da die Widerstände ein enormes Rauschen erzeugen. Sinnvoller ist es, mit einem nicht-invertierenden Verstärker das Signal jedes einzelnen Mikrofons erst einmal zu verstärken, bevor du sie summierst. Noch etwas: Wenn du die Schaltung mit einer unipolaren +5V Versorgung betreiben willst, mußt du die nicht-invertierenden Eingänge der OPamps auf rund 2,5V vorspannen. Kai Klaas
Hallo Kai, danke für die Infos. Ich habe die Schaltung mal überarbeitet und unter Anderem die Speisung und kapazitive Kopplung der Kondensatormikrofone hinzugefügt. Zudem habe ich versucht alle Bauteile mit sinnvollen Werten zu belegen. bei R6 bis R6 bin ich mir noch unsicher. Die Phasendrehung am Ende habe ich weggelassen und versucht eine Lautstärkeregelung einzubauen. Die Variante mit der Vorverstärung lasse ich mir durch den Kopf gehen, ob ich das hinkriege. Die Unipolare Versorgung schaue ich mir später nochmal an. Danke und schöne Grüße, Kai
Hallo Kai, R9 bis R13 hängen vom verwendeten Mikrofon und der Versorgungsspannung ab. Da empfiehlt der Hersteller in der Regel etwas Passendes. R14 bis R18 kannst du weglassen. R1 bis R5 würde ich auf 10...22kOhm vergrößern, so rund 5 mal mehr als die Quellimpedanz der Mikrofone. R6 kannst du auf 100k erhöhen, mußt du ausprobieren. R17 schaltest du hinter C1. Alle Cs auf 1µF erhöhen. Am nicht-invertierenden Eingang des OPamp einen SPannungsteiler von der Versorgungsspannung nach Masse schalten, mit 27k und 10k, sodaß dort 0,9V anliegen. Dem 10k Widerstand einen 10µF Elko parallelschalten. Eventuell einen anderen OPamp verwenden, wenn dem LM358 die 3,3V zu wenig sind. Kai Klaas
Danke dir, das nimmt ja langsam Gestalt an. Ich habe jetzt nochmal einige Deiner Anmerkungen einfließen lassen und hoffe, ich habe mich damit nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt und nichts wichtiges übersehen: Die Signale der einzelnen Mikrofone werden jetzt vorverstärkt (ca. Faktor 5) und erst dann addiert. Der Addierer verstärkt selbst nicht (der kann nur leiser). Die ganze Schaltung ist nach wie vor bipolar ausgeführt. Die +3,3 V sind nur für die Versorgung der Mikrofone vorgesehen. Bei der Versorgung der Op-Amps bin ich flexibel. Alle Kondensatoren sind vergrößert (gibt es sinnvollere als diese hier? http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=2;GROUPID=3163;ARTICLE=22985 ). Die Grenzfrequenzen rechne ich noch durch. Sind die Widerstände R24 und Co. notwendig (wahrscheinlich verkleinere ich sie auf 100k)? >Am nicht-invertierenden Eingang des OPamp einen SPannungsteiler von der >Versorgungsspannung nach Masse schalten, mit 27k und 10k, sodaß dort >0,9V anliegen. Dem 10k Widerstand einen 10µF Elko parallelschalten. Diese Beschaltung habe ich noch nicht übernommen, da ich ihren Zweck nicht verstanden habe. Sorgt sie bei einer unipolaren Beschaltung für ein Delta von 0,9 V gegenüber dem (-)-Anschluss? Kann ich die Schaltung denn so ohne Weiteres auf unipolar umbauen? Die Vorspannung, die ich am nichtinvertierenden Eingang bereitstellen würde wird doch verstärkt (ca. Faktor 5) und dann mitaddiert (nochmal Faktor 5). Eine Vorspannung von 1,5 V ergäbe dann rund 38 V Vorspannung. Habe ich da was missverstanden? Oder müsste man hier nochmals entkoppeln? >Eventuell einen anderen OPamp verwenden, wenn dem LM358 die 3,3V zu >wenig sind. Habe mich noch auf keinen Typen festgelegt - EAGLE ist so aber glücklicher. So, Schluss jetzt für heute. Vielen Dank für deine Hilfe soweit - habe 'ne Menge gelernt. Schöne Grüße, Kai
Wenn ich mir den Verlauf der Beiträge anschaue, dann habe ich schon Zweifel an dem Ergebnis, das bisher erarbeitet wurde! Wenn schon externe Operationsverstärkerschaltungen akzeptabel sind, dann tut es ein einziges Elektret-Mikro mit einem Operationsverstärker, um das Problem zu lösen. Damit erschlägst du nämlich das Problem, dass der in der Soundkarte eingebaute Vorverstärker nichts taugt und du folglich einfach extern, über einen harmlosen und gut funktionierenden OPA-Verstärker, ein ordentliches Signal mit Linepegel erzeugst und dann auf einen Lineeingang gehst. Elektretkapseln sind sowas von offen und empfindlich, dass ein ganzes Array einfach überflüssig ist.
Mir ist klar, dass dann ein einzelner Verstärker reichen würde (bin ja schon mehrfach darauf hingewiesen worden), aber ich wollte versuchen die Umgebungsgeräusche etwas zu unterdrücken. Außerdem ist das eine nette Übung für mich, da ich bislang noch gar nichts in diesem Bereich gemacht habe.
>aber ich wollte versuchen die >Umgebungsgeräusche etwas zu unterdrücken. Bin gespannt auf das Ergebnis, ich hoffe, du berichtest dann ... >Außerdem ist das eine nette >Übung für mich, da ich bislang noch gar nichts in diesem Bereich gemacht >habe. Ok, das rechtfertigt natürlich alles! Viel Erfolg!
"Der weg ist das Ziel" Treffender kann es HIER nicht formuliert werden. Viel Erfolg,wenn ich auch überzeugt bin dass das Ziel woanders steht. Gruß
>>aber ich wollte versuchen die >>Umgebungsgeräusche etwas zu unterdrücken. >Bin gespannt auf das Ergebnis, ich hoffe, du berichtest dann ... Ich auch. Umgebungsgeräusche kann man relativ einfach durch einen Phasendreher (bei symmetrischen Systemen durch Vertauschen der Hot- und Cold-Leitung) erreichen. Bei asymmetrischen Systemen kann man das mit einem Differenz-Verstärker erreichen. Dazu benötigt man auch nur zwei Mikrofone: Das eine nimmt die Umgebnung auf, das andere das Nutzsignal inkl. Umgebungsgeräusche. Mischt man diese beiden Signale so, dass das eine phasenumgekehrt zu anderen ist, löschen sich die Umgebungsgeräusche aus. Sowas ist bei Live-Aufnahmen sehr interessant: Man zeichnet eine Musik-Veranstaltung mit 2 Mikrofonen auf, von denen eins versehentlich einen Phasendreher auf der Leitung hat. Das Stereo-Signal klingt akzeptabel, das Mono-Signal ist nicht vorhanden...
So einfach ist die Unterdrückung von Fremdgeräuschen nicht, denn wie sagt man dem 2 ten Mikrofon dass es nur die Fremdgeräusche aufnehmen soll. Dass geht eigentlich nur über den Ort wo der Ton herkommt.
Warum nicht einfach nen Parabolspiegel nehmen?
Ich wüsste auf Anhieb nicht, wo ich den herbekommen sollte und kann mir nicht vorstellen, dass es den in einer Bauform gibt, die ich sinnvoll auf meinem Schreibtisch platzieren kann. Kennst du da was? Ich versuche gerade die Richtcharakteristik von einem Array zu bestimmen.
Anbei mal ein paar Zahlen: Die oberste Zeile ist die horizontale Abweichung vom Zentrum in Metern. Die erste Spalte benennt die betroffene Frequenz in Hertz, die zweite die Wellenlänge in Metern. Die Zahlen geben die Amplitude in Prozent an. Werte unter 75 % sind in blau, unter 50 % in gelb und unter 25 % gekennzeichnet. Man sieht, dass sich die Richtcharakteristik ab etwa 400 Hz ausprägt. Auch der Kammeffekt ist zu erkennen. Ich hatte leider auf die Schnelle keine bessere Visualisierung zur Hand. Die fünf Mikrofone sind mit folgenden Abstandsverhältnissen positioniert: 1 : 8 : 4 : 2 Ich werde damit noch was rumspielen. Schöne Grüße, Kai
Ich habe da nochmal eine ganz banale Rückfrage: Ich versuche gerade die optimalen Werte für die Beschaltung der Mikrofone zu bestimmen. Für das verwendete Mikrofon habe ich folgende (relevante) Angaben: Ausgangsimpedanz: 2 kOhm Koppelkondensator: 0,1 - 4,7 µF Stromversorgung: 1,5 - 10 V, 0,5 mA Ich möchte als Versorgungspannung 5 V verwenden. Die meisten Fragezeichen habe ich beim zu verwendeten Vorwiderstand. Um das Mikrofon mit 0,5 mA zu versorgen, muss sich ein Gesamtwiderstand von 10 kOhm ergeben. Das Mikrofon hat eine Impedanz von 2 kOhm, bleiben 8 kOhm für den Vorwiderstand. Über dem Mikrofon fallen dann 1 V ab, was unter der angegebenen Versorgung liegt. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich habe was grob missverstanden. Das wird mit 10 kOhm locker funktionieren, aber ich möchte gerne verstehen, was ich da tue ;) Die Untergrenze beim Koppelkondensator verstehe ich, aber was soll passieren, wenn ich den zu groß wähle? Wäre super, wenn mir nochmal jemand helfen könnte. Danke und schöne Grüße, Kai ps: ich bekomme noch nicht mal mit einem Headset-Mikrofon ein reproduzierbar funktionierendes Setup und werde das Ganze wohl auf den Line-In-Eingang verlegen.
>So einfach ist die Unterdrückung von Fremdgeräuschen nicht, denn wie >sagt man dem 2 ten Mikrofon dass es nur die Fremdgeräusche aufnehmen >soll. Dass geht eigentlich nur über den Ort wo der Ton herkommt. Warum muss man dem zweiten Mikro sagen, was Fremdgeräusche sind? Man kann einfach dem ersten möglichst viel Nutzgeräusch vermitteln, indem man es möglichst dicht an die Nutz-Schallquelle bringt (z.B. Headset). >Ich wüsste auf Anhieb nicht, wo ich den herbekommen sollte und kann mir >nicht vorstellen, dass es den in einer Bauform gibt, die ich sinnvoll >auf meinem Schreibtisch platzieren kann. Kennst du da was? Conrad hat(te) einen Bausatz mit Lauschmikrofon. Dazu gab es separat einen Parabolspiegel...
Was mir noch zum Thema "mehrere Mikros nehmen" gerade eingefallen ist: Such mal nach "Zoom-Mikrofon" (oder Abwandlungen davon). Da werden zwei Mikrofonkapseln hintereinander angeordnet, was zu einer Keulenrichtcharakteristik führt.
Automatische Lausstärkereglung,ist sowas eingestellt. Dann passiert das ,was du sagst. Wenn nicht gesprochen wird,wird aufgeregelt und die Störgeräusche steigen enorm. Die Elektret Mikros sind eigentlich für Nahbesprechung gedacht. Ich habe keine Probleme mit Störgeräuschen. Was für Typ Mikro hast du?(Datenblatt)
Wenn Du bereit bist, etwas Rechenpower und einige AD-Wandler zu spendieren, kannst du noch viel nettere Sachen anstellen! Im deutschen Bundestag am Rednerpult wird ein Mikrofonarray (ich glaube von Sennheiser) mit 7 Mikrokapseln verwendet. Durch eine nachgeschaltete Signalverarbeitung kann man hier die Richtcharakteristik im Betrieb einfach ändern. Steht ein kleiner Redner am Puls lässt sich die Empfindlichkeitskeule nach unten schwänken. Im Prinzip ist nur ein FIR-Filter je Mikro nötig :)
>Im deutschen Bundestag am Rednerpult wird ein Mikrofonarray (ich glaube >von Sennheiser) mit 7 Mikrokapseln verwendet. Durch eine nachgeschaltete Das sind wahrscheinlich Mikrokapsel welche schon selbst eine Trichter Charakteristik haben. Diese Mikros kosten einiges im 3 Stelligen Bereich. Ein Elektret Mikro 0,50-2 Eus. Das ist noch nicht mal mit Kanonen auf Spatzen schießen, das sind schon A-Bomen.;-)))
juppi schrieb: >>Im deutschen Bundestag am Rednerpult wird ein Mikrofonarray (ich glaube >>von Sennheiser) mit 7 Mikrokapseln verwendet. Durch eine nachgeschaltete > > Das sind wahrscheinlich Mikrokapsel welche schon selbst eine Trichter > Charakteristik haben. > > Diese Mikros kosten einiges im 3 Stelligen Bereich. Für ein Rednerpult mit Sicherheit nicht, eher 1-stellig. Michael O. schrieb: > Wenn Du bereit bist, etwas Rechenpower und einige AD-Wandler zu > spendieren, kannst du noch viel nettere Sachen anstellen! Das halte ich auch für erfolgversprechender als riesige Arrays analog zusammenzuschalten. Kommt halt darauf an wie viel Zeit man in so ein Projekt investieren will. Im Grunde würde sich das Problem auch mit einem billigen Tischmikrofon das einen vernünftigen Vorverstärker eingebaut hat lösen lassen.
Andreas schrieb:
>Für ein Rednerpult mit Sicherheit nicht, eher 1-stellig.
Damit wir uns richtig verstehen.
3 Stellig 100-999
Du meinst also die setzen solchen Schrott ein ,bis 9,99 Eus.
Ich glaube mein Hahn pfeift.;-)
Mit dem Mikrofonvorverstärker hast du recht.
Pollin hatte diese. Mit 1,5v Batterie und Schwanenhals und Standplatte.
Taster und Schalter waren auch noch drauf.
Bei Elektret-Mikrofonkapseln ist man bei 2-stellig im High-End-Bereich. So viel Fertigungsaufwand kann man gar nicht treiben dass da 3 Stellen gerechtfertigt sind. Damit wir uns richtig verstehen, ich rede von Preisen in Stückzahlen, nicht das was man auf den Tisch legen muss wenn man zu Thomann geht und ein Mikrofon kauft.
Die Variante mit den AD-Wandlern ist mit Sicherheit flexibler, aber auch deutlich aufwändiger. Um es nochmal zu wiederholen, ich suche eine Lösung, bei der ich kein Mikrofon dichter als 60 cm an den Sprecher platzieren muss. Ich weiß, dass es besser wäre. >Automatische Lausstärkereglung,ist sowas eingestellt. >Dann passiert das ,was du sagst. >Wenn nicht gesprochen wird,wird aufgeregelt und die Störgeräusche >steigen enorm. Eine automatische Regelung gibt's da nicht. >Was für Typ Mikro hast du?(Datenblatt) Hier zum Rumprobieren habe ich das mitgelieferte Stereo-Array-Mikrofon, ein Markenheadset und ein Billigheadset verwendet. Das Datenblatt ist das von dem 1€-Reichelt-Mikrofon. Ich finde es schade, dass keiner auf die offenen Fragen eingeht.
Hallo Kai, >Die meisten Fragezeichen habe ich beim zu verwendeten Vorwiderstand. >Um das Mikrofon mit 0,5 mA zu versorgen, muss sich ein Gesamtwiderstand >von 10 kOhm ergeben. Das Mikrofon hat eine Impedanz von 2 kOhm, bleiben >8 kOhm für den Vorwiderstand. Über dem Mikrofon fallen dann 1 V ab, was >unter der angegebenen Versorgung liegt. Das probierst du am besten aus. Elektret-Mikrofone enthalten in der Regel einen FET als Impedanzwandler, der einen Drain-Widerstand benötigt, um richtig zu arbeiten. Am besten probierst du das zuerst mit einem Widerstand von 10kOhm und mißt den Spannungsabfall über diesem Widerstand. Bei 3,3V Versorgungsspannung für das Mikro, fließt dann ein Strom von weniger als 3,3V / 10kOhm = 330µA, weil ja über der Drain Source Strecke für einwandfreien Verstärkerbetrieb auch noch eine Spannung abfallen muß. Jetzt verkleinerst du den Widerstand vorsichtig einfach so weit, bis durch ihn ein Strom von 0,5mA fließt, was du immer mit dem Spannungsabfall über diesem Widerstand feststellst. Die Ausgangsimpedanz des Mikros ist etwas anderes. Sie ist der Wechselspannungsinnenwiderstand der FET-Schaltung. Zusammen mit dem Belastungswiderstand der nachfolgenden Schaltung bildet er einen Spannungsteiler, der das Signal dämpft. Ist der Belastungswiderstand beispielsweise 2kOhm (nur einmal angenommen), dann bricht die Ausgangsspannung am Mikro auf die Hälfte zusammen. Um nicht zuviel Signal zu verlieren, sollte der Belastungswiderstand mindestens 5mal so groß sein wie der Ausgangswiderstand des Mikros, also mindestens rund 10kOhm. Zu groß sollte die Lastimpedanz aber auch nicht sein, weil dann die Schaltung zu empfindlich für Brummen und Rauschen wird. >Die Untergrenze beim Koppelkondensator verstehe ich, aber was soll >passieren, wenn ich den zu groß wähle? Ausgangsimpedanz + Lastimpedanz und Koppelkapazität bilden einen Hochpaß. Bei 2kOhm Ausgangsimpedanz und 10kOhm Lastimpedanz und einem Koppelkondensator von 0,47µF erhälst du eine Grenzfrequenz von 1 / (2 x pi x 12kOhm x 0,47µF) = 28Hz. Bei 0,1µF sind es dagegen 133Hz. Das hängt natürlich ganz erheblich von der gewählten Lastimpedanz ab. Für Sprachübertragungen ist eine hohe Grenzfrequenz nicht ungeschickt. Die Größe des Koppelkondensators hat auch Einfluß auf des Ploppgeräusch beim Einschalten. Großer Kondensator = lauter Plopp. @Andreas >Für ein Rednerpult mit Sicherheit nicht, eher 1-stellig. Ging das nicht durch die Presse, daß die neue Beschallungsanlage im Bundestag etliche Millionen gekostet hat, als sie dauernd ausfiel? Kai Klaas
Man kann es auch Richtmikrofon nennen: http://www.knollep.de/Hobbyelektronik/projekte/37/index.htm Das sind häufig auch die Zwelche (falls jemand sich noch an Stefan Raab in Schweden erinnert).
>@Andreas >>Für ein Rednerpult mit Sicherheit nicht, eher 1-stellig. >Ging das nicht durch die Presse, daß die neue Beschallungsanlage im >Bundestag etliche Millionen gekostet hat, als sie dauernd ausfiel? Das Rednerpult ist nur ein Teil der Beschallungsanlage. Allerdings verdienen die Firmen, die solche Anlagen aufbauen auch eine gewisse Menge Geld damit, dass sie sowas aufbauen. Wenn es dann auch noch ein öffentlicher Träger ist, dann geht der Preis auch gerne noch höher... Auf der anderen Seite ist natürlich auch eine Menge KnowHow / Erfahrung dahinter. Die Akustik ist doch etwas anstrengender, wenn auf jedem Platz alles vernünftig hören können soll.
Die Mikrofonkapseln kommen vom Band, die kompletten Geräte dagegen werden vermutlich in vergleichsweise kleinen Stückzahlen hergestellt, das macht den Preis aus. Und die Planung und das ganze Drumherum kommen natürlich auch noch dazu.
Schau mal hier: Mikrofon im Bundestag: http://www.irt.de/de/produkte/akustik/kardioid-ebenen-mikrofon-kem.html Chips zum Selbstbau: http://www.national.com/pf/LM/LMV1088.html http://imperia.mi-verlag.de/imperia/md/content/ai/ae/fachartikel/ei/2008/10/ei08_10_024.pdf Beispiel von Beyerdynamics: http://www.beyerdynamic.de/conference/produkte/page-revoluto.html @Juppi >Das sind wahrscheinlich Mikrokapsel welche schon selbst eine Trichter Charakteristik haben. Nee, das sind bestimmt welche mit einer normalen Charakteristik (Niere, Kugel, Superniere o.ä.). Der Redner in einer bestimmten Entfernung erzeugt eine quasi kugelförmige Schallabstrahlung. Dieser Schall bewegt sich entlang einer Wellenfron aus und erreicht die Mikrofone nach einer Laufzeit, die von der Entfernung Sprecher - Mikro abhängt. Wenn man nun für jedes Mikro die richtig Laufzeit wählt und alle empfangenen Anteile überlagergt (addiert) dann verstärken sich die Anteile mit der richtigen Richtung. Nebengeräusche aus abweichenden Richtungen können unterdrückt werden. Das ist insbesondere bei Beschallungsaufgaben gut, da man hier eine Rückkoppelung viel besser im Griff hat.
Die Physik hinter dem Bundestag-Mikrofon hängt wohl damit zusammen, oder? http://de.wikipedia.org/wiki/Huygenssches_Prinzip
Wenn ich das jetzt lese ,ist das schwächste Glied in der Kette der Anfang. Aber mit guten Mikro wird die Qualität immer besser. Werde heute Nacht mal mit paar Musikern mich austauschen,sind bestimmt nicht eurer Meinung.(Keine Frequenzdiskusion,auch die Sprache hat Tiefen und Höhen)
STK500-Besitzer schrieb: > Die Physik hinter dem Bundestag-Mikrofon hängt wohl damit zusammen, > oder? > http://de.wikipedia.org/wiki/Huygenssches_Prinzip Nicht direkt. Das Grundprinzip ist ganz einfach, man addiert die Mikrofonsignale, dadurch wird das Signal am meisten verstärkt das an jedem Mikrofon mit der selben Verzögerung ankommt, also das aus 90°. Wenn man in eine andere Richtung lauschen will, dann verzögert man die Mikrofonsignale entsprechend. Das in der Praxis so umzusetzen dass es gut funktioniert kann natürlich beliebig kompliziert sein. juppi schrieb: > Wenn ich das jetzt lese ,ist das schwächste Glied in der Kette der > Anfang. > Aber mit guten Mikro wird die Qualität immer besser. Wenn man im Studio unter perfekten akustischen Bedingungen etwas aufnehmen will, dann kann man sich einfach aus dem Katalog das teuerste Mikrofon raussuchen und hinstellen, und es wird ziemlich gut funktionieren. Für andere Anwendungen können mehrere intelligent kombinierte "schlechte" Mikrofone besser sein.
>STK500-Besitzer schrieb: >> Die Physik hinter dem Bundestag-Mikrofon hängt wohl damit zusammen, >> oder? >> http://de.wikipedia.org/wiki/Huygenssches_Prinzip >Nicht direkt. Das Grundprinzip ist ganz einfach, man addiert die >Mikrofonsignale, dadurch wird das Signal am meisten verstärkt das an >jedem Mikrofon mit der selben Verzögerung ankommt, also das aus 90°. >Wenn man in eine andere Richtung lauschen will, dann verzögert man die >Mikrofonsignale entsprechend. Das in der Praxis so umzusetzen dass es >gut funktioniert kann natürlich beliebig kompliziert sein. Wenn man genug Mikrofone nebeneinander in festen Abständen (auf einer Gerade, oder sogar "zufällig" in der Fläche) verteilt, kann man durch eine elektrische Gewichtung der Mikrofone auch eine Schwenkwirkung erzielen... Ein bischen "Gerechne" gehört natürlich auch dazu.
ist daselbe Prinzip wie bei Antennen. Wobei bei Mikrofonen das Problem dazu kommt, daß die Bandbreite verglichen mit der Basisfrequenz recht groß ist. Also extreme Unterschiede in der Wellenlänge, und damit Verzögerung (in Wellenlängen), damit Phasenlage, die sich dann schlecht addieren/subtrahieren lassen. Man kann das natürlich auf die Sprachfrequenzen begrenzen ...
Nimm ein Richtmikro mit Nierencharakteristik einen ordentlichen Vorversärker und einen Kompressor.
Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen. Hatte das selbe Problem. Die Lösung was banal wie einfach und billig. Ich habe das billigste Dynamische Mikrofon bei Reichelt bestellt und dann noch einen Transistor zwei Rs. und zwei Cs in genau das Mirkofon eingebaut. (Emitterschaltung.) http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204302.htm "Arbeitspunkteinstellung mit Basis-Vorwiderstand" Da aus dem Mikrofoneingang etwas Spannung rauskommt, habe ich den Auskoppel C mit der Speisespannung verbunden . Das ganze geht wirklich sehr sehr gut.
Also ich habe jetzt mal die Kappe vom meinem Mikrofon abgeschraubt und ein Foto gemacht. Als Transmann habe ich (jetzt hauen Sie mich alle) einen BC107 genommen. Er rauscht -nicht hörbar-! Aber wer will kann ja ein "Rauscharm" einbauen. Das Mikrofon klingt so wesentlich besser als alle Elektret-Mikrofone die ich vorher ausprobiert hatte.
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