Zwei in einem älteren Transistorradio im NF-Teil gepaart verbaute GE-Endtransistoren zeigen das Phänomen, dass sie bei Spitzenbelastungen der Endstufe ausfallen (kein Ton mehr). Nach ca. einem Tag Ruhephase funktioniert das Gerät jedoch wieder normal. Ist dieses Phämomen bekannt und woran liegt es? Danke.
Die Ursache ist ein anderes Bauelement, wodurch sich der Arbeitspunkt der Endstufe verschieben wird.
Kontaktierungsproblen od. Andehnung =? Nimm mal vorsichtig den Fön und suche den Fehler genauer.
Hallo! Ge-Transistoren haben einen höheren Reststrom in der E/C-Strecke als Si-Halbleiter. Die Temperaturabhängigkeit kann zu Werten führen, wo die entstehenden Arbeitspunktverschiebungen zur Funktionsunfähigkeit und sogar zur Selbstzerstörung führen können. Eine passende Arbeitspunktstabilisierung / Temperaturkompensation ist deshalb wichtig. Vielleicht ist in diesem Bereich etwas defekt ? Besonders AB-Endstufen sind dafür empfänglich. Zur Verringerung der Verzerrungen bei kleinen Aussteuerungen muß ein gewisser Ruhestrom fließen, und dieser muß bei Temperaturschwankungen stabil gehalten werden. Kältespräy oder Fön sind gute Mittel, sowas zu finden.
Ha, ha: Spräy !!! Kann man sowas noch dämlicher schreiben? Da fällt mir ein: Spree-Flaschen - regieren die nicht in Berlin?
Bei Schaltungen mit Germanium Transistoren kann schon mal vorkommen, das die einfach zu heiß werden und durch die hohen Leckströme dann auch zu heiß bleiben, solange die Versorgungsspannung da ist. Dabei muß auch nichts dauerhalt kaput gehen. Wenn man die Spannung wegnimmt und alles abkühlen läßt, geht es dann ggf. auch wieder.
Wenn auch OT:
>Hatten Ge-Transistoren nicht ein Whisker-Problem?
Meines Wissens hat das aber nichts mit Germanium zu tun, höchstens
damit, dass die zur Zeit der Germaniumtransistoren zum ersten Mal
störend aufgefallen sind.
Auch im 21.Jahrhundert gibt es noch Whisker-Probleme.
OK, danke für die Antworten. Was mich nur wundert, ist, dass es bei Spitzen in der Aussteuerung plötzlich zu den Ausfällen kommt. Werden die Transisorten dann schlagartig besonders warm?
Die Erwärmung wird nicht so schnell gehen. Es kann aber passieren das ein Schaltung bistabil ist dann wenn man erst mal den ungewünschten Zustand hat, da auch bleibt. Das kennt man z.B. von ICs als Latchup oder wenn eine Schaltung zum schwingen neigt und dann auch nicht mehr aufhört wenn sie erst mal schwingt. Das ist dann aber unabhängig davon das man GE Transistoren hat, sondern einfach eine schlechte Schaltung, bzw. ein Kompromiss um mit möglicht wenigen der teuren Ge-Transistoren auszukommen.
wenn Die Transis gerade so an der Grenzlinie dahinwerkeln, dann kann ein Peak wirklich den entscheidenden Ausschlag geben. Das Problem hier ist wirklich, daß Ge-Transis relativ schnell in die Eigenleitung übergehen können, was bei Si unter diesen Bedingung noch lange nicht der Fall wäre. Und Eigenleitung bedeutet, daß das Ding vermehrt Strom zieht, und damit sozusagen Eigenheizung betreibt (also eine Art thermische Mitkopplung). Das tolle daran ist, daß scheinbar Ge-Halbleiter dabei nicht gleich hinüber sind. Ich habe zwar nicht viel mit Ge-Transis experimentiert, aber als damals Ge noch üblich war, hatte ich meine ersten Schritte mit NF-Verstärkern versucht, und zwar (wegen Unkenntnis bezüglich Verlustleistung und sonstigen Energie-Grundlagen) mit einem A-Verstärker und Lautsprecher. Hatte mich auch immer gewundert, daß es paar Minuten gut ging, aber bei mehr Aussteuerung war es zwar lauter, aber nicht lange. Lautsprechermembran erschien mir in dem Falle etwas sehr am Anschlag, was mich dazu bewog, den Strom abzuschalten. Irgendwann kam ich auch mal auf die Idee, den armen Transistor anzufassen (oder war's Zufall - weis ich nicht mehr), und da ist mir bewußt geworden, daß ich mal was von viel Reststrom bei Hitze gelesen hatte ;-) Jedenfalls kam der Tranis nicht mehr zu Bewußtsein, wenn ich den strom nicht abgeschaltetet habe. Kaputt war er aber nicht - der Transi liegt immer noch bei mir im Fach .... (aber mehr aus historischen Gründen ;-)
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