Hallo! Folgende Problemstellung. Es handelt sich um eine Heizungsregelung. Mit einem 3-Wege-Mischventil soll auf eine konstante Rücklauftemperatur geregelt werden. Ich habe selbst einen digitalen Regler (mit PIC-Mikrocontroller) gebaut. Dieser hat Analogeingänge zum Temperaturmessen, Digitalausgänge zum Schalten von Relais und auch Analogausgänge. Er funktioniert auch super. Mein Problem ist jedoch dass ich kein stetigen (0-10V Signal) Ventilantrieb zur Verfügung. Stattdessen habe ich einen 3-Punkt-Antrieb, also ein Ventil dem man entweder "sagt" AUF oder ZU und durch die Dauer des Befehls beeinflusst wie weit das Ventil geöffnet oder geschlossen ist. Mein Regler regelt stetig. Ich errechne mir also ein 0-10V Signal. Doch wie ermittle ich nun daraus die Impulse für ein 3-Punktventil? Ich würde mich über Ideen, Gedankenstützen oder Lösungsvorschläge von euch sehr freuen. mfg wewa
Ein zusaezlicher Sensor am Regelventil sagt mir die Vorlauftemperatur. Dann braucht man zwei kaskadierte Regelkreise, oder ein etwas komplizierter der beides aufs mal macht. Die Regel ist : Je mehr Sensorinformationen ueber das System vorhanden sind, desto besser. Fehlende Sensoren kann man mit einer Simulation ersetzen, das nennt sich dann Beobachter. Ich wuerd erst mal eine konstante Vorlauftemperatur probieren, dann diese mit einem langsamen Integrator dem Ruecklauf anpassen.
Ich hatte Zuhause auch mal eine solche Ventile (Baujahr 80 oder so). Die Stellmotoren an den Ventilen waren aber schnarchlam, Minuten von ganz-auf nach ganz-zu. Die Anteuerung kannte nur 3 Zustände. "Zu warm", "passt schon", und "zu kalt" und hat dementsprechend mit fester Geschwindigkeit an den ventilen gekurbelt. 3-Punk-Regler nennt sich sowas - funktioniert. Die haben allerdings die _Vorlauf_Temperatur geregelt, bei Rücklauf wird das Prinzip wegen der großen Verzögerung voraussichtlich instabil sein.
Hallo, ich würde hier garnicht viel berechnen; überschreite die Ist-Temperatur die Soll-Temperatur dann einen Impuls mit einer variablen Länge in Richtung 'schließen'. Je weiter die Soll-Temperatur von der Ist-Temperatur abweicht, desto länger wird der Impuls. Zwischen den Impulsen immer eine von der Trägheit des Regelkreises abhängige Zeit warten. Bei Abweichung von weniger als 1K erfolgt keine Impulsausgabe. Ich gehe jetzt einmal davon aus, das Du die Rücklauftemperatur nicht über eine Änderung der Vorlauftemperatur regeln willst(ist nicht üblich), sondern die Rücklauftemperatur über einen Mischer im Rücklauf des Heizkessels(Rücklauftemperaturanhebung). Ich würde mit folgenden Zeiten Anfangen: Impulslänge 1 - 10 sec, Pausenlänge 10 - 20 sec. Eine Umrechnung Deines Stetig-Signals wird schwirig, da Du keine Rückmeldung der Mischerstellung hast. Viele Grüße Jürgen
Ich habe solch eine Ansteuerung mit einer PWM realisiert. Periodenzeit 3min. Dann nur ein P-Regler. Deadbeat wenn es schneller sein soll. Mfg Michael
danke für eure Hilfe Der Vorschlag von Michael scheint mir am einfachsten und am besten geeignet. Nur ein P-Regler und dann über PWM das Ventil ansteuern. So ein 3-Punkt-Regler hat ja sowieso I-Verhalten und dadurch sollte kein Regelfehler auftreten. Müsste also so funktionieren. Mir ist aber auch eine andere - etwas kompliziertere - Möglichkeit eingefallen. Ich weiß ja wie lange das Ventil von ganz zu bis ganz auf braucht. Also kann ich mir über die Laufzeit die aktuelle Position ermitteln. Angenommen diese Laufzeit beträgt 60s. Zunächst - nach dem Start des Reglers - muss ich das Ventil ganz zu fahren - also ein 60s langes ZU Signal - damit ich die Position des Ventils weiß. Beträgt die Stellgröße nun 50%, einfach ein 30s langes AUF Signal. Sinkt die Stellgröße dann auf 25%, dann muss ein 15s langes ZU Signal kommen. Usw. Regelung über PI-Regler. Was haltet ihr davon?
Hallo wewa, deine Idee, über die Laufzeit die Mischerstellung zu erfassen wird nicht über länger Zeit funktionieren, da die Abweichungen zwischen theoretischer und praktischer Stellung mit der Zeit immer Größer werden. Da musst du zwischendurch immer wieder nachkalibrieren (auf Nullstellung fahren). Dies würde allerdings für die Leichtgängigkeit des Mischers vorteilhaft sein; also ist deine Idee doch gar nicht so schlecht. Erschwerend kommt allerdings noch hinzu, dass die Kennline des Mischers und der gesamten Anlage nicht bekannt ist, und sich durch Einstellungen an den Heizkörperventilen oder durch zuschalten von Pumpen(Boilerladung) auch noch ändert. Ich würde deshalb die Metode mit dem Herantasten durch Schließ- oder Öffnen- Impulse empfehlen. Wird auch heute noch von den Regelungen die ich kenne so gemacht.(Sieht zumindest von Aussen so aus; mag sein, dass da intern komplizierte Berechnungen mit Fuzzy Logik oder sonst was stattfinden, aber im Endefekt ist es nichts anderes als: auf wenn zu kalt und zu wenn zu warm, mit einer längern Laufzeit wenn die Abweichung vom Sollwert größer ist (PWM)). Das Problem mit dem "Festrosten" von Pumpen und Mischern löst man mit einem täglichen Zwangslauf. Gruß Jürgen
Ich denke ich werde die einfache Methode verwenden, die auch von Jürgen bevorzugt wird. Doch kann mir jemand sagen wie ich die Taktung auslegen soll? Ich glaube das Ventil hat eine Laufzeit von 90s. Soll ich das Ventil im Fall einer Stellgröße von 100% mit Dauer EIN betreiben (dann wäre das Ventil nach 90s ganz offen). Oder ist das zu schnell? Nicht dass ich einen instabilen Regelkreis bekomme. Könnt ihr mir Erfahrungswerte für geeignete Laufzeiten nennen?
Hallo wewa, fang mal mit einer Pausenzeit von 5 sec zwischen jedem Impuls an. Bei einer schlechten thermischen Anbindung des Temperaturfühlers kann auch eine längere Pause erforderlich sein. Bei einer Abweichung <= 1 K würde ich keinen Impuls ausgeben. Bei einer Abweichung von 2 K eine Impulslänge von 1 sec, bei einer Abweichung von 20 K eine Impulslänge von 10 sec. Impulse kürzer als 1 sec und länger als 20 sec würde ich nicht ausgeben. Wenn die Temperatur überschwingt, dann die Pausenzeit verlängern. Einfach einen Testlauf machen und die Werte noch abstimmen. Gruß Jürgen
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