Interessante Tendenz: "Einer Studie des Verbandes zufolge ist die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Fach- und Hochschulreife binnen eines Jahres um fast 25 Prozent nach oben geschnellt." Meine Schlussfolgerungen: 1. Hochqualifizierte werden schneller Opfer der Globalisierung 2. Der Bedarf an Hochqualifizierten in Deutschland ist gedeckt 3. Die Formel "mehr Bildung, mehr Wohlstand" funktioniert so nicht mehr 4. Es kann noch lustig werden :-) http://www.focus.de/karriere/perspektiven/stellenmarkt-erst-abi-dann-hartz-iv_aid_443978.html
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>1. Hochqualifizierte werden schneller Opfer der Globalisierung Nicht schneller, aber immer öfter. Arbeiter und Loser haben von der Globalisierung wenig. >2. Der Bedarf an Hochqualifizierten in Deutschland ist gedeckt Richtig müsste es heißen "...von billigen... wird nie gedeckt sein." >3. Die Formel "mehr Bildung, mehr Wohlstand" funktioniert so nicht mehr Das ist nur eine Wahrscheinlichkeitsrechnung. Außerdem bekommt eine Fachkraft auch nicht mehr Sozialleistungen als ein Ungelernter. >4. Es kann noch lustig werden :-) Wenn dir das Spaß macht warte mal erst Hartz IV ab, oder was danach dann kommt. Meiner Einschätzung nach liegt das auch gar nicht so sehr an der Globalisierung sondern an der Regierung und den Wirtschaftsunternehmen die wirklich alles beherrschen wollen. Und da sind zu Zeit keine Besserungen in Sicht, nicht mal mit Schwarz-Gelb.
Wir sind in einer Wirtschaftskrise. Mehr sagt das nicht aus. omg schrieb: > 1. Hochqualifizierte werden schneller Opfer der Globalisierung Das lässt sich daraus nicht ableiten, denn die Globalisierung ist nicht innerhalb eines Jahres explodiert, das zieht sich länger. Richtig ist eher, dass Arbeitslosigkeit in Krisen ansteigt, weil bei unsicherer Entwicklung kaum Leute einestellt werden. Quelle surprise! Ob das eher Hochqualifizierte betrifft lässt sich nur im Vergleich mit Zahlen für weniger Qualifizierte sagen. Eine einzige Zahl gibt das nicht her. > 2. Der Bedarf an Hochqualifizierten in Deutschland ist gedeckt Wenn ein Facharbeiter in einem anderen Sektor landet, dann wird das i.d.R. ein Job sein, der keine spezifische Qualifizierung verlangt und damit meist dem unteren Lohnsektor zuzurechnen ist. Mit Studium landet man nicht selten in einem nicht unmittelbar damit assoziierten Beruf. So landen beispielsweise die meisten Physiker woanders, das sind aber trotzdem Jobs in denen höhere Qualifizierung erwartet wird und deren Bezahlung nicht unter dem Durchschnitt liegt. > 3. Die Formel "mehr Bildung, mehr Wohlstand" funktioniert so nicht mehr Das hiesse, dass Wohlstand unabhängig von oder invers zum Bildungsniveau sei. Um das zu belegen bräuchtest du ganz andere Zahlen. Individuell betrachtet gibt es natürlich Beispiele zu Hauf, von Leuten die mit weniger Qualifizierung erfolgreicher sind. Aber in der Gesamtstatistik dürften höher Qualifizierte immer noch besser dastehen. Was sicherlich richtig ist: Ein Studium ist keine Gewähr (mehr) für einen gut bezahlten Arbeitsplatz in genau dem dazu passenden Berufsbereich. Das ist aber nicht wirklich neu.
omg schrieb: > Interessante Tendenz: > > "Einer Studie des Verbandes zufolge ist die Arbeitslosigkeit von > Menschen mit Fach- und Hochschulreife binnen eines Jahres um fast 25 > Prozent nach oben geschnellt." Mag vielleicht auch daran liegen, dass viele gerade im Jahr der Wirtschaftskriese keine Lehrstelle gefunden haben. Ist ja nicht unbekannt, dass immer mehr Leute mit Abi sich für eine Berufsausbildung entscheiden. > 1. Hochqualifizierte werden schneller Opfer der Globalisierung Kann man so nicht ableiten. Richtig hieße es, dass Hochqualifizierte im besonderen Maße mit der Globalisierung verbunden sind (sei es nun, dass deutsche Fachkräfte ins Ausland gehen oder ausländische Fachkräfte nach Deutschland kommen oder deutsche Firmen nicht nur in Deutschland aktiv und präsent sind), mir allen Vor- und Nachteilen. Im übrigen würde ich Menschen allein mit einem Abi nicht als hochqualifiziert bezeichnen. > 2. Der Bedarf an Hochqualifizierten in Deutschland ist gedeckt Das kann man daraus bei weitem nicht ablesen. Ärzte sind in Deutschland beispielsweise an vielen Stellen gesucht. > 3. Die Formel "mehr Bildung, mehr Wohlstand" funktioniert so nicht mehr Die Formel gab es so in der Form auch noch nie. Bildung allein bringt nicht viel, es hängt davon ab was man aus seiner Bildung macht. Richtig hieße es, dass man mit einer hohen Bildung eine bessere Chance hat zu Wohlstand zu gelangen. > 4. Es kann noch lustig werden :-) Lustiger wirds immer. :D
Naja, bei den Ings lag die Arbeizslosenquote bei 4%, jetzt also bei 5%. Wow 25% Anstieg. Immer noch drastisch niedriger als in irgendeiner Nichtakademiker Berufsgruppe. Gruss Axel
Tja. Soviel zur "Bildungsoffensive". Ich sehe es schon kommen, dass wir wie die ehem. Länder aus dem Ostblock hier bald 90% aller Arbeitenden mit Universitätsabschluss ausstatten. Über die Qualität des Abschlusses und dessen Wertigkeit brauchen wir wohl nicht mehr zu reden. Es ist nun mal so, dass ein Maurer oder eine Bedienung bei Burger King nicht unbedingt Abitur und Hochschulabschluss benötigen. Klar muss sich in Deutschland viel dahin verschieben, dass die Leute zu Wissenarbeitern ausgebildet werden. Jedoch nur soviel, wie auch Arbeitsplätze vorhanden sind. Des Weiteren benötigen wir auch weiterhin unsere Maurer, Maler usw. Es ist nämlich nicht im Sinne aller, wenn mal die Heizung kaputt ist, das dann der Heizungsklempner aus Warschau angereist kommen muss. Ich bin für eine ausgeglichen durchwachsene Gesellschaft, wo auch jeder seinen Platz finden kann. Gruss Muecke
Muecke schrieb: > Des Weiteren benötigen wir auch weiterhin unsere Maurer, Maler usw. > Es ist nämlich nicht im Sinne aller, wenn mal die Heizung kaputt ist, > das dann der Heizungsklempner aus Warschau angereist kommen muss. Aber eben nur in Notdiensten. Wenn dir der Sturm das Dach weggefegt hat, dann kommt der ortsnahe Anbieter dran, denn es ist eilig. Ist jedoch ein neues Dach schon länger geplant, dann darf auch der Rumäne ran, wenn er ordentliche Arbeit leistet. Nö, so simpel ist das nicht. Ähnliches gilt auch studiert. Ein Schaltungsentwickler kann überall auf der Welt sitzen. Ein Vertriebsingenieur oder ein entsprechender Consultant nicht. Wer E-Ing mit Ziel "Entwickler" studiert und alles andere verachtet, der sucht sich exakt jenen Bereich aus, der am einfachsten globalisierbar ist.
> Aber eben nur in Notdiensten. Wenn dir der Sturm das Dach weggefegt hat, > denn dann ist es eilig. Ist jedoch ein neues Dach schon länger geplant, > dann darf auch der Rumäne ran, wenn er ordentliche Arbeit leistet. Da das Lohnniveau auch in osteuropäischen Ländern steigt, sollte man hier aufpassen, dass man sich nicht in eine Abhängigkeit begibt. Steigende Transportkosten (auch für Personal) gehen ebenfalls in die Richtung, dass die Arbeit aus „fernen“ Ländern sich nicht mehr lange rechnen wird. Gruss Muecke
Muecke schrieb:
> Da das Lohnniveau auch in osteuropäischen Ländern steigt,
Das gilt gleichermassen auch für chinesische Ings.
> Das gilt gleichermassen auch für chinesische Ings.
Na eben. Daher ja auch auf eine ausgeglichene Gesellschaft setzen.
Gruss
Muecke
Zu der ursprünglichen Aussage würde ich gerne eine Frage stellen. Wieso sind Leute mit Fach- oder Hochschulreife Hochqualifizierte? Das heißt für mich: gerade mal oder nicht mal Abitur. Das ist ja ein guter Anfang - aber ohne fachbezogene Ausbildung oder Studium hätte man damit früher auch keinen Job bekommen, wie ich das sehe. Man könnte daher vielleicht ablesen, dass auch qualifizierte Ausbildungsplätze Mangelware werden.
M. H. schrieb: > Zu der ursprünglichen Aussage würde ich gerne eine Frage stellen. > Wieso sind Leute mit Fach- oder Hochschulreife Hochqualifizierte? > Das heißt für mich: gerade mal oder nicht mal Abitur. und das Abitur wird einem heute doch eh schon hinterher geworfen, wenn man sich anschaut, was für Idioten das schon bekommen..aber wir brauchen ja mehr (potentielle) Akademiker...
M. H. schrieb: > Das ist ja ein guter Anfang - aber ohne fachbezogene Ausbildung oder > Studium hätte man damit früher auch keinen Job bekommen, wie ich das > sehe. Siehst du richtig. Damals gab es höchstens Sozialhilfe. Arbeitslosengeld gabs nur wenn man mal in die Versicherung eingezahlt hatte. Dank Schröder ist das aber auch Geschichte.
>Aber eben nur in Notdiensten. Wenn dir der Sturm das Dach weggefegt hat, >dann kommt der ortsnahe Anbieter dran, denn es ist eilig. Ist jedoch ein >neues Dach schon länger geplant, dann darf auch der Rumäne ran, wenn er >ordentliche Arbeit leistet. Nö, so simpel ist das nicht. Und wovon soll der Notdienst leben, wenn kein Notfall auftritt? >Ähnliches gilt auch studiert. Ein Schaltungsentwickler kann überall auf >der Welt sitzen. Ein Vertriebsingenieur oder ein entsprechender >Consultant nicht. Wer E-Ing mit Ziel "Entwickler" studiert und alles >andere verachtet, der sucht sich exakt jenen Bereich aus, der am >einfachsten globalisierbar ist. Das ist wahr, hängt aber auch von anderen Faktoren ab: Z.B. "Made in Germany". Eingeführt als Warnung vor deutschen Produkten, hatte es sich irgendwann zu einem Qualitätssymbol entwickelt, was inzwischen scheinbar niemanden mehr interessiert, da "Geiz ist geil" regiert. Für manche gibt es diese Qualitätskriterium noch: Die Chinesen könnten Schiffsmotoren im eigenen Land kaufen (dazu wurde dort extra ein Wekr eingerichtet), überlassen diese Motoren aus gutem Grund aber lieber Leuten, die Billig-billig haben wollten, und kaufen selbst in Deutschland ein, weil sie wissen, wie schlecht die eigenen sind...
>Naja, bei den Ings lag die Arbeizslosenquote bei 4%, jetzt also bei 5%. >Wow 25% Anstieg. >Immer noch drastisch niedriger als in irgendeiner Nichtakademiker >Berufsgruppe. Das relativiert sich wieder, wenn man bedenkt, wie die Zahl der Studenten in diesem Semester schon wieder zugenommen hat. Größtenteils ist das weniger die Lust am Studium, als Mangel an Alternativen. Nur wer es sich finanziell nicht leisten kann, verzichtet auf ein Studium und meldet sich gleich arbeitslos. Ohne das Schlupfloch Studium würde die Studie mindestens um den Faktor 10 schlechter ausfallen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die fertigen Akamemiker. Ohne Schlupfloch Doktor oder Master würde das bis jetzt noch recht freundliche Bild der Akamdemikerarbeitslosenquote gravierender Ausfallen. Bis die wahre Misere sich aber offenbart, gehen mindestens noch 2 1/2 Jahre ins Land. Man erntet jetzt langsam die Früchte 'neoliberaler Abzockwirtschaftspolitik' - weltweit betrachtet.
Paul schrieb:
> Kurze Zwischenfrage: Was ist eine Fachschulreife? Klasse 10?
Im Artikel steht korrekt Fachhochschulreife.
Alternierend steht dort Fach- und Hochschulreife. Ausgeschrieben: Fachschulreife und Hochschulreife ;-) Nur mal als Anmerkung. Denn sie wissen nicht, was sie tun...
ja alles scheisse , am besten ihr nehmt euch gleich den Strick und beendet eurer Elend , man man man . KLAGT NICHT KÄMPFT !
Paul schrieb: > Alternierend steht dort Fach- und Hochschulreife. Ausgeschrieben: > Fachschulreife und Hochschulreife ;-) Wobei dabei grammatikalisch wohl auch "Fachreife" rauskommen könnte, wenn man schon am Haare spalten ist. ;-)
Inhaltsfremd betrachtet haste Recht. Wenn man als Deutscher nach sinnvollen Wortkombis sucht, bleibt Fachschulreife.
>ja alles scheisse , am besten ihr nehmt euch gleich den Strick und >beendet eurer Elend , man man man . KLAGT NICHT KÄMPFT ! Dir ist klar, dass man deinen letzten Satz in den falschen Hals bekommen könnte? Der Slogan erinnert mich eher an einen bekannten österreichischem Herrn mit seinem germanischem Regime. Da wurden gern auch solche Phasen gedroschen und alles bekämpft, was kein Arier war. Ach, gegen wen sollen wir heute kämpfen? Gegen die 'kapitalistischen Ausbeuter', die den Großteil des Weltvermögens besitzen und folglich die Macht haben? Oder doch lieber den gemeinen, offensichtlichen Arbeitslosen bekämpfen?
Erinnerung (Gast) wrote: > Gegen die 'kapitalistischen > Ausbeuter', die den Großteil des Weltvermögens besitzen und folglich die > Macht haben? Oder doch lieber den gemeinen, offensichtlichen > Arbeitslosen bekämpfen? will hier keine Debatte über Sarrazin entzünden, aber einen anderen Aspekt zum eben Gesagten mal herausstellen, siehe dazu auch http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Thilo-Sarrazin;art122,2921116 Zitat " .. Kurioserweise gelten in diesem Denken auch die Verursacher der Finanzkrise selbstverständlich als Leistungsträger, als gute Leute, die hart arbeiten.“ Zu einer Gefahr, sagt Hartmann, werde dieses Denken inzwischen dadurch, dass sich auch die politische Elite immer mehr aus dem Bürger- und Großbürgertum rekrutiere. [..] Wir hatten in Westdeutschland über ein halbes Jahrhundert hinweg kleinbürgerlich geprägte Bundesregierungen, ungefähr zwei Drittel der Minister und Staatssekretäre entstammten kleinbürgerlichen oder Arbeiterfamilien, ein knappes Drittel waren Bürgerliche. Großbürger wie von Weizsäcker waren selten – und in der Tagespolitik ja auch eher mäßig erfolgreich. Im letzten Kabinett Merkel gab es dagegen zunächst vier, nach dem Ausscheiden von Seehofer und Müntefering gerade noch zwei Arbeiterkinder, Ulla Schmidt und Frank-Walter Steinmeier, dafür einen historisch beispiellos hohen Anteil von Großbürgern wie von der Leyen, de Maizière und Guttenberg.“ Unter Schwarz-Gelb werde sich der Trend wohl eher verstärken als abschwächen." Wieviel wissen diese Leute denn noch aus persönlicher Erfahrung über die Probleme der jungen Generation, wo sie selbst doch in einem ganz anderen Fahrwasser sozialisiert worden sind?! Was weiß ein Guttenberg von den Problemen junger Schulabgänger (außer dem was ihm ein Berater in Kurzform "gesteckt" hat) ..
>Wer aber zu Wahl rennt und CDUFDPSPD wählt, der kriegt halt dann >die Rechnung. ;-) Selbst wenn man die nicht wählt, bekommt man die mindestens die CDU und meist auch die FDP. Sieht man doch im Saarland oder Thüringen. Demokratischer Wille wird einfach ignoriert.
Paul schrieb:
> Demokratischer Wille wird einfach ignoriert.
Ob man sie mag oder nicht, die CDU ist in beiden Bundesländern zwar
gerupft worden, aber die stärkste Partei geblieben.
Aber es entspricht schon dem Forentrend, nur solche Erebnisse als
wirklich demokratisch anzusehen, die der eigenen Vorliebe entsprechen.
>Ob man sie mag oder nicht, die CDU ist in beiden Bundesländern zwar >gerupft worden, aber die stärkste Partei geblieben. Zumindest in Thüringen entspricht das nicht der Wahrheit. Dort gab es einen einheitlichen Wählerwillen zur Abwahl der CDU und Althaus'. Die SPD ignoriert das. Im Saarland haben die Grünen das Blatt gewendet mit fadenscheinigen Aussagen und Vorwänden bezüglich Lafontains.