Hallo liebe Leute, ich beschäftige mich zur Zeit intensiv mit der Frage nach der Studienwahl. Elektrotechnik sollte es ursprünglich sein, doch habe ich da riesige Unterschiede festgestellt in den Vertiefungsrichtungen. Was mir sehr gut gefallen würde wäre neue Elektrogeräte zu entwickeln - ein neues Handy oder neue KFZ-Komponenten. Das Konzept-Fahrzeug F700 vom Daimler, welches das Fahrwerk an den Boden anpassen konnte, hatte es mir auf der IAA 2007 schon angetan gehabt. Das stelle ich mir schon sehr spannend vor. Gleichzeitig stelle ich an mein Studium eine gewisse zukunftsorientierung als Anforderung. Womit könnte ich es am besten erreichen? Was wäre dafür die richtige spezialisierung, um auf dem Bereich arbeiten zu können, wie ich ihn mir vorstelle? Automatisierungstechnik? Technische Informatik? Dabei will ich doch eigentlich nicht nur programmieren, sondern auch die Schaltungen / Hardware mit entwickeln. Gleichzeitig lese ich von dem Trend, dass immer mehr Hardware-Aufgaben durch die Software abgebildet werden. Werden wir also in 15 Jahren eher die Situation haben, dass es einen Aufgabentrennung geben wird? Ein Ing. macht die Hardware, der andere, ein reinier Informatiker, programmiert die Steuerung und die Software? Oder ist es bereits jetzt schon so? Weiterhin ist mir der Unterschied Mikroelektronik - Embedded Systems - Automatisierungstechnik nicht ganz klar. Kommt es mir so vor, als wären die Disziplinen miteinander vernetzt? Embedded Systems verstehe ich als eine Automatisierung von kleinerer Hardware und die Automatisierungstechnik als Automatisierung von ganzen Anlagen und Fahrzeugen. Wenn das so ist, warum wird da so großartig unterschieden? Und die Disziplin Mikroelektronik fließt da doch mit rein - ich kann doch nichts automatisieren & programmieren, ohne die Kenntnis der Komponenten. Bitte helft mir da - irgendwie komm ich auf keinen grünen Zweig! Euer Hans
Hans, ein Tip von Herzen, studier etwas Nachhaltiges! Mit ET usw. kannst Du in Zukunft keinen Blumentopf mehr gewinnen in Deutschland.
Ok... Warum? und.. Was wäre was Nachhaltiges? (wenn NICHT ET...aus der Bereichtserstattung der Medien und des VDE ist gerade ET nachhaltig...) Wäre für eine fundierte Antwort dankbar.
Ich empfehle dir Richtung Nachrichtentechnik/Schaltungstechnik zu gehen! Die MSR-Leute bei uns können zwar tolle Regelparameter finden und SPS-programmieren, aber nicht die einfachste Transistorschaltung dimensionieren oder auch nur verstehen. Manche haben noch nie etwas von Wellenwiderstand und HF-Technik gehört (außer vielleicht beim Abschluss von BUS-Systemen). Diese Fachrichtungen (Automatisierung, Steuern, Regeln) beschäftigen sich eher mit der praktischen Anwendung, Umsetzung und vor allem Simulation von Systemen aus fertigen Komponenten, nicht mit der Entwicklung der Bauteile. Eine klare Trennung existiert heute schon in vielen Firmen. Oftmals, gerade in kleineren Firmen, ist es aber auch so dass der HW-Entwickler zumindest die Firmware schreibt, da diese Hardwarenah ist. Wenn ein Programmierer sich nochmal durch fremde Schaltungen wuseln und Taktschemata aus Datenblätter verstehen soll ist keinem geholfen. Vor allem nicht wenn der HW-Entwickler das Datenblatt eh schon auswendig kennt. Aber nun mal allgemein: Die meisten arbeiten später nicht in dem Zweig, auf den sie sich spezialisiert haben. Du kannst wählen was du möchtest: Später musst du nehmen was du bekommst. Achte auf eine breite und vernünftige Ausbildung und vertiefe dich in einige Spezielgebiete selbstständig. Es gibt Nachrichtentechniker die als ihre erste Amtshandlung im Beruf eine USV dimensionieren dürfen. "Technische Informatik"? Schmeiß weg. "Informatik" ist ein (für viele) negativ besetzter Begriff. ;)
Das Grundproblem bei ET ist das Wegbrechen der deutschen Industrie und der Druck durch die Globalisierung. Heute schon sind die Bedingungen für junge Berufsanfänger oft sehr schlecht. Du kannst es ja trotzdem studieren und darauf spekulieren, dass Du zu den 10% glücklichen Ings gehören wirst, aber dir muss wirklich bewusst sein, auf welches Spiel Du dich da in Zukunft einlässt. Vertraue auch keinen von diesen Verblödungsvereinen "VDI, Superstudium.de,..." Die machen nichts als Lobbyarbeit für die Industrie. Es geht denen nur um einen grossen Pool an Leuten und billige Löhne. Ich bin Ing. für Nachrichtentechnik mit einem 1,3er Diplom. Verdiene nach 2 Jahren gerade mal 2700 Euro Brutto in Berlin und bin dabei noch bei einer besseren Firma ;) Trotzdem kotzt mich alles an, die Karnickelbuchte, die Zukunftsaussichten, die Arbeitsmarktlage...ich wünschte ich hätte Medizin studiert, so wie ich das damals nach dem Abi auch vorhatte. Mich hat die Lobby auch gekoedert. Was für Interessen hast Du denn neben ET noch?
PS. Ich denke "laster" hat wenig Ahnung. TI steht vergleichsweise gut da. Es gibt wesentlich mehr Jobs auf dem Gebiet als Analog/HF, da gibts so gut wie nichts mehr in D. Die Firma Rohde und Schwarz hat seit über einem Jahr Einstellungsstop.
Nochwas um bei den Fakten zu bleiben: schau dir einfach mal das Jobangebot für Nachrichtentechniker bei Monster.de an.
> Ein Ing. macht die Hardware, der > andere, ein reinier Informatiker, programmiert die Steuerung und die > Software? Oder ist es bereits jetzt schon so? Ist jetzt schon so. Jedenfalls in grösseren Firmen. Jeder ist der Fachidiot. In meiner Stellenanzeige stand auch ich soll C/C++ können, aber seit 2 Jahren durfte ich nicht 1x irgendwas programmieren. Genutzt werden nur meine Spezialfähigkeiten auf HF-Gebiet, was auf Dauer fuer mich sehr langweilig ist.
@laster ist es aus der zukunftsperspektive deiner Meinung nach eher schlecht, dass die MSR-Leute sich mit der praktischen Anwendung beschäftigen? Jemand wird ja die Anlagen und Elektro-Produkte auch Mal mit Leben füllen müssen, oder seh ich das falsch? @IngBerling Du machst mir Angst. Große Angst - Zukunftsangst :)) Was soll in Deutschland deiner Meinung nach in Zukunft dann überhaupt noch gehen? Maschinen/Anlagen/Fahrzeug-Bau sind sowieso spätestens seit der Wirtschaftskrise keine Zukunftsbranche mehr. Auf dem Maschinenbau tun sich sowieso kaum noch Innovationen. Was bleibt noch übrig? Ich weiß nicht, was ich noch für Interessen habe :) Sport? Musik? :)) Hab mich jetzt irgendwie schon auf ET verschossen und meine ganze Hoffnung reingesetzt :) zu Rhode&Schwarz meine ich ständig Stellenausschreibungen bei Monster.de zu sehen (Suchassistent). Nur weiß ich nicht mehr, auf welchem Bereich.
>Ich bin Ing. für Nachrichtentechnik mit einem 1,3er Diplom. >Verdiene nach 2 Jahren gerade mal 2700 Euro Brutto in Berlin und bin >dabei noch bei einer besseren Firma ;) Trotzdem kotzt mich alles an, die >Karnickelbuchte, die Zukunftsaussichten, die Arbeitsmarktlage. Selber schuld. Gruss Axel
Axel Laufenberg schrieb: >>Ich bin Ing. für Nachrichtentechnik mit einem 1,3er Diplom. >>Verdiene nach 2 Jahren gerade mal 2700 Euro Brutto in Berlin und bin >>dabei noch bei einer besseren Firma ;) Trotzdem kotzt mich alles an, die >>Karnickelbuchte, die Zukunftsaussichten, die Arbeitsmarktlage. > > Selber schuld. > > Gruss > Axel Lieber Axel, so einen konstruktiven Beitrag hättest Du lieber für dich behalten. Deine Meinung ist sehr gern gesehen, doch unbegründet nützt sie keinem was.
Mit "praktische Anwendung" meine ich hier: Anlagen planen, Regler entwerfen, fertige Steuerung nehmen und programmieren, hunderte Sensoren an Bussysteme stöpseln etc... Du hast oben von Elektronik-Entwicklung geschrieben. Damit wird ein MSRler nie zu tun haben. >PS. Ich denke "laster" hat wenig Ahnung. TI steht vergleichsweise gut >da. Es gibt wesentlich mehr Jobs auf dem Gebiet als Analog/HF, da gibts >so gut wie nichts mehr in D. Die Firma Rohde und Schwarz hat seit über >einem Jahr Einstellungsstop. Auf was beziehst du dich genau? Ich beziehe mich auf den Eröffnungspost und die Wünsche des Threaderstellers, die passen jedenfalls nicht auf TI. Und von analog war nie die Rede. Wie gesagt, ich hab Nachrichtentechnik studiert, und da wurde Digitaler Signalverarbeitung, Embedded Systems, Schaltkreisentwurf in VHDL usw. ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Was ich nur sagen möchte (und das habe ich von mehreren gehört): Bischen Steuern, Regeln und Bussysteme (übertrieben gesagt) kannste dir später immernoch im Selbststudium beibringen, oder gleich mit Matlab simulieren. ;) Vom Einstellungsstop hab ich Rohde nix mitbekommen. Auch auf ihrer Website kursieren noch Stellenangebote.
ich hab (auch) TI als Vertiefung gemacht... entwickel jetzt primär aber hardware, die Software macht einer der Automatisierung als Vertiefung gemacht hat... Was ich damit sagen will, nimm die Vertiefung die DIR am besten liegt. was du nachher machst kann ganz was anderes sein Ich konnte sogar während des Studiums wechseln, hab mich für Automatisierung angemeldet aber TI gemacht, programmieren gefiel mir halt gut...
Wichtig ist sich nicht von Zweiflern beeindrucken zu lassen. Nur weil grosse Firmen die Schraube machen bedeutet das nicht dass das Gewerbe den Bach runter geht. Es gibt neue Firmen, dich brauchen werden. Und falls du hinreichend viel kannst kannste auch selbst eine Firma aufmachen, mit 40 oder spaeter steigt die Wahrscheinlichkeit. Bei uns (vor 20 Jahren) war mit 30 schon jeder mal selbstaendig. Das sollte man flexibel handhaben. Ich zB hab eine firma und bin extern angestellt. Die Vertiefungsrichtung ist nicht wirklich wichtig. Nur nicht darauf festfahren. Lieber noch eine zweite und dritte Vertiefungsrichtung waehlen. Wenn man den Job wechselt und etwas neues machen kann ist auch gut. Je mehr je besser.
An Threadersteller: Ich würde prinzipiell von den neuen Mischstudiengängen abraten und konkrete Fächer studieren. Maschinenbau, E-Technik, Informatik. Ich habe so einen Mischstudiengang studiert und festgestellt, dass es nicht das richtige war, da mir in meiner Vertiefungsrichtung einiges an Basiswissen gefehlt hat. Gut, was ich brauchte habe ich nachgeholt. Aber es war stressig und teilweise extrem deprimierend! Was Du über Daimler und Fahrwerke etc. schreibst klingt sehr nach Maschinenbau/Mechatronik. Informiere dich diesbezüglich. Schau Dir an welche Vertiefungsrichtungen es gibt und welche Vorlesungen etc. Informiere dich genau. Nicht kurz überfliegen! Ich kenne auch einige Kommilitonen, die sich zu solchen Mischstudiengängen haben hinreißen lassen und es nun bereuen. Ein Kumpel von mir macht genau das was Du vorhast bei einem anderen Hersteller. Er hat Mechatronik studiert und ist damit zufrieden.
Studier eines der Grundlagenfächer und den Rest muss man sowieso nachlernen. Und auch in nem normalen ETechnik Studium vertieft man sich später. Bei uns geht es in Richtung Automatisierung, Digitaltechnik und Nachrichtentechnik. Bei den Bachelors gibts bei uns noch 2-3 Richtungen mehr, die aber im Endeffekt alle ähnlich sind. Geh eher nach persönlichen Interessen und such Dir ne Richtung die Dir Spaß macht. Und pass bei den Grundlagen auf!!! Ich werde gerade fertig mit dem Studium udn merke doch, das ich teilweise üble Lücken habe, die ich nun auffüllen muss. Aber von irgendwelchen neu eingeführten Spezialstudiengängen würde ich die Finger lassen. Und vor allem gib nich allzuviel auf die Aussagen einiger Leute in diesem Forum. Was hier einige Leute für einen Scheiß labbern und sich teilweise wie Kleinkinder aufführen, das geht auf keine Kuhhaut. BWLer sind a priori scheiße, Zukunftsaussichten sowieso und eigentlich sollte man sich eher heute als morgen den Strick nehmen. Achso...und BWLer sind scheiße. Erwähnte ich das schon? Sobald jemand ungefragt mit Begriffen wie Skalventreiber, VDI erzählt Müll, BWLer usw. loslegt, dann gib lieber nicht allzuviel auf die Meinung
Gleichzeitig stelle ich an mein Studium eine gewisse zukunftsorientierung als Anforderung. Studiere doch BWL Dann hast Du spaeter keine Probleme bei der Ausfuellung des Hartz Antrags ..
Ok, ganz herzlichen Dank für eure Ratschläge und Tips soweit. Vielleicht kann mir jemand noch ein wenig erzählen, wie ich die Thematik von oben differenzieren kann - also den Unterschied zwischen: Mikroelektronik - Embedded Systems - Automatisierungstechnik Danke!!
Also bei Automatisierungstechnik wird meines Wissens nach eher mit SPS gearbeitet und nicht mit klassischen Mikrocontrollern. Und es geht mehr um größere Anlagen. Inwieweit man Mikroelektronik und Embedded Systems trennt und das Sinn macht...keine Ahnung. Embedded Systeme sind ja letztendlich auch Mikroelektronik. Würd sagen das ist das gleiche bzw. Mikroelektronik der Oberbegriff aber evtl. hat da jemand noch ne bessere Definition.
Mit Mikroelektronik meint man normalerweise das was im Chip vor sich geht, also geht es um Entwurf, Herstellung, Test von Chips. Bei Embedded Systems geht es um die Hardware und die Software, also z.B. Systementwurf, Rechnerarchitekturen, Echtzeitsysteme als Themen. Am besten ist es, einfach nachzusehen welche Lehrveranstaltungen die Uni in den jeweiligen Richtungen anbietet.
> @IngBerling > Du machst mir Angst. Große Angst - Zukunftsangst :)) > Was soll in Deutschland deiner Meinung nach in Zukunft dann überhaupt > noch gehen? Lol. Was denkst Du welche Angst ich mir selbst mache...versuche ja irgendwie was zu änderen aber lande immer wieder bei der Feststellung, dass ich einfach in der falschen Branche bin. Für dich noch ein paar Tips zur Studienwahl: - lokale Berufe den globalisierbaren Berufen vorziehen - konzentriere dich nicht so darauf was du studierst, sondern wie spaeter deine Arbeit aussieht (möchtest Du wirklich in einer Karnickelbuchte von 9 till 5 sitzen?) - wie wichtig sind dir die punkte geld, zukunftsperspektive, ansehen in der gesellschaft, befriedigung wissenschaftlicher neugier ecetera. - wenn du kohle möchtest werde lieber kaufmann - wenn du ansehen möchtest werde lieber arzt - wenn du sozial drauf bist werde lieber lehrer - wenn du sicherheit möchtest gehe lieber zu vater staat - wenn du wissenschaftler werden möchtest, gehe lieber an ein institut - wenn du aber die hure der industrie sein möchtest, dann werde diplomingenieur Ein ET Studium kostet sehr viel Gehirnschmalz, dauert lange, bringt aber relativ wenig Geld ein! Es kommt jetzt darauf an eine Nische zu besetzen, in der Du den Orkan, der da im Zuge der Wandlung der Gesellschaft ins postindustriale Zeitalter tobt, relativ windstill überstehst.
Wasser und Energieversorgung ist noch relativ sicher. Süßwasser wird das Öl des 21. Jahrhunderts !! Bin grad mit meinem Verfahrenstechnik Studium Schwerpunkt chemische Reaktionstechnik fertig, ich kann mir die Jobs aussuchen. Man muss allerdings auch umziehen, denn hier in Berlin gibts nix !
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