Hi, ich bin gestern in meine neue Wohnung gezogen, in der Nacht habe ich etwas komisches bemerkt. Momentan habe ich eine Energiesparlampe an den Kabeln hängen. Nachdem die Lampe ein paar Stunden gebrannt hat und ich die ausgeschaltet habe, hat die Birne noch etwa eine Stunde nach dem Ausschalten immer wieder aufgeblitzt. Nicht all zu hell, nur leicht am Sockel. Was kann das sein?
Das ist völig normal, daran wird man sich bei ESLs gewöhnen müssen. Die beiden Adern im Kabel zum Lichtschalter bilden einen Kondensator und ein Kondensator leitet Wechselstrom. Und die ESLs arbeiten wie die Glimmlampe im Phasenprüfer, kleinste Ströme reichen aus zur Entladung. Peter
Da schließt Du parallel zur ESL einen Widerstand 250K / 0,5W dauerhaft an, und schon ist Ruhe! MfG Dirk
Peter Dannegger schrieb: > Die beiden Adern im Kabel zum Lichtschalter bilden einen Kondensator und > ein Kondensator leitet Wechselstrom. Hi Peter, danke für deine Antwort. Könntest du deine Erklärung evtl. noch etwas ausweiten? Es führen ja drei Kabel zur ESL hin. Die Phase, der Nullleiter und die Erdung. Der Nullleiter wird auf dem Weg vom Sicherungskasten zur ESL nicht unterbrochen, führt aber auch keinen Strom. Die Erdung lasse ich außenvor, da eh nicht angeschlossen. Die Phase wird im Lichtschalter ja getrennt, wenn man das Licht ausschaltet. Wie kann denn da noch etwas zur Lampe hinfließen?
Mathias Braun schrieb: > Die Phase wird im Lichtschalter ja getrennt, wenn man das Licht > ausschaltet. Nicht vollständig.
1 | +---------------------+ |
2 | | | +--------------------+ |
3 | | | | | parasitärer |
4 | | +------*-----\ Schalter --- Konden- |
5 | | +------*----- \ --- sator |
6 | (~) Generator | | | |
7 | | | +--------------------+ |
8 | | | |
9 | | (X) Lampe |
10 | | | |
11 | | | |
12 | --- --- |
13 | - - |
14 | . . |
Der parasitäre Kondensator wird dabei durch die Leitung zum Schalter gebildet. Ein paar Nanofarad können da schon zusammenkommen. Wenn es 10 nF sind, dann entspricht das einem Blindwiderstand von ~300 kΩ, d.h. es fließt darüber ein knappes Milliampere an Blindstrom. Das lädt auf die Dauer den Ladekondensator in der ESL auf, bis die Spannung an ihm eine zündfähige Höhe erreicht.
Wie soll denn das gehen? Damit die Lampe ohne glühende Elektroden startet, braucht sie doch deutlich mehr, als die Spitze der Netzspannung. Zudem müßte doch das Vorschaltgerät anspringen und versuchen, die Elektroden zu heizen, womit der Kondensator sofort wieder entladen wäre.
Uhu Uhuhu schrieb: > Zudem müßte doch das Vorschaltgerät anspringen und > versuchen, die Elektroden zu heizen, womit der Kondensator sofort wieder > entladen wäre. Warum sollte man nicht genau dieses in einem dunklen Raum als kurzen Lichtschein wahrnehmen können?
Ja, ok. Und wie könnte man es "besser" machen? Den Schalter einfach anders dimensionieren? Also dass ein größerer Abstand zwischen den beiden "Kabelenden" ist?
Jörg Wunsch schrieb: > Warum sollte man nicht genau dieses in einem dunklen Raum als kurzen > Lichtschein wahrnehmen können? Reicht denn die Kondensatorladung aus, zwei Glühwendeln auf Zündtemperatur zu bringen und dann soll noch genug Spannung da sein für eine kurze Entladung? Kann ich mir nicht vorstellen. Die Glühwendeln sind doch zu dick, als daß das funktionieren kann,
Uhu Uhuhu schrieb: > Reicht denn die Kondensatorladung aus, zwei Glühwendeln auf > Zündtemperatur zu bringen und dann soll noch genug Spannung da sein für > eine kurze Entladung? Wer weiß, was so'n billig aufgebautes Vorschaltgerät alles macht. Vielleicht kommt's noch gar nicht dazu, dass da Glühwendeln glühen (weil dafür erst ein Thermistor warm werden muss), sondern es entsteht einfach nur eine schwache Glimmentladung in der Lampe, ähnlich wie halt in einer normalen Neon-Glimmlampe. Da sind ziemlich viele Unbekannte im Spiel, über deren Einfluss man nur mutmaßen kann.
Uhu Uhuhu schrieb: > Reicht denn die Kondensatorladung aus, zwei Glühwendeln auf > Zündtemperatur zu bringen und dann soll noch genug Spannung da sein für > eine kurze Entladung? Nein, aber bereits vor der Zündung der eigentlichen Entladung bildet oftmals eine Glimmentladung. Das kann man leicht ausprobieren: Reibe einfach mal eine Leuchtstofflampe im Dunkeln mit einem Tuch, um elektrostatische Ladungen zu erzeugen. Dabei blitzt die Lampe mehrfach auf, ohne dass sich die Elektroden aufheizen.
Mathias Braun schrieb: > Ja, ok. > > Und wie könnte man es "besser" machen? Den Schalter einfach anders > dimensionieren? Also dass ein größerer Abstand zwischen den beiden > "Kabelenden" ist? Es geht nicht um die Kapazität des Schalters, sondern die zwischen dem Draht mit der ankommenden Phase und dem zur ESL führenden Draht, die beide dicht bei einander vom Schalter bis zur nächsten Verteilerdose verlaufen. Ich habe selbst erfolgreich - wie weiter oben bereits beschrieben (aber liest ja keiner) - einen 250k / 0,5Watt Widerstand parallel zur ESL-Fassung angeklemmt, dann bricht die mit einem DMM gemessene Wechselspannung von vorher über 30V auf 10V zusammen und nichts "blitzt" mehr. Der Mehrverbrauch von ca. 200mW tritt auch nur im Betrieb in Erscheinung. Das Geblitze ist besonders dann störend, wenn man nicht schlafen kann und immer auf den nächsten Blitz wartet. MfG Dirk
Dirk J. schrieb: > Das Geblitze ist besonders dann störend, wenn man nicht schlafen kann > und immer auf den nächsten Blitz wartet. Da kann man ja dann statt Schäfchen zu zählen die Blitze zählen. :-) Eigentlich müsste doch sogar 1 MΩ genügen. Selbst die 10 MΩ (vermute ich) deines Multimeters genügen ja offenbar, denn bei den dann noch gemessenen 30 V würde keine Glimmentladung mehr zünden. Eine andere Lampe könnte natürlich genauso helfen; ich kann mir gut vorstellen, dass nicht jede Lampe dabei so eine Glimmentladung zündet. Andere verbraten diese geringen Energiemengen vielleicht einfach in ein paar Widerständen im Wandler, statt sie erst bis zur Lampe selbst durchkommen zu lassen.
In meiner ESL befindet sich ein Diac zum Starten, der bei ca. 30V "zündet". Ich habe mit dem DMM gemessen, wie die Wechselspannung von ein paar Volt bis 30V anstieg, dann begleitet von einem kleinen Blitzchen zusammenbrach und das Spiel von Neuem begann. Man muß also nur dafür sorgen, daß die kapazitiv eingestreute Spannung nicht die 30V erreicht. Also ausprobieren! Ich habe in einem anderen Beitrag mal gelesen, man könnte an Stelle des Widerstandes einen Kondensator nehmen: Mag sein, nur der könnte kaputt gehen und dann raucht es. Ein geeigneter X-Typ ist mit Sicherheit teurer und größer als ein Widerstand. "... denn bei den dann noch gemessenen 30 V würde keine Glimmentladung mehr zünden." Das ist richtig, aber bei Erreichen der 30V schaltet der Diac durch und steuert den Transistor des Wandlers, an dem auch die 30V anliegen, und hochtransformiert reicht es für ein kleines Aufblitzen. Alternativ kann man auch den Lichtschalter - das sind ja alles Umschalter - so verschalten, daß die ESL wahlweise an Phase oder (von mir aus über einen Widerstand) an Null geschaltet wird, dann gibt es keine offenen Leitungsenden. MfG Dirk
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