Ich will mir einen Audioverstärker bauen und frage mich wie ich das Audiosignal möglichst sauber auf der Platine durchbringe. Ich habe einen defekten Verstärker als Teilespender (Spannungsversorungung, Gleichrichtung, Siebung, Gehäuse usw.) gekauft. Dort ist direkt hinten den Eingangsbuchsen (XLR, Chinch usw.) eine kleine Platine mit NJM4560L http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/7448/NJRC/NJM4560.html Verstärkern drauf bevor das Signal dann mit Kabeln an den eigentlichen Verstärker geleitet wird. Finde ich eigentlich nicht schlecht da ich bei anderen Verstärkern gesehen habe das es von den Buchsen direkt per Kabel zum Verstärker geht. Ich frage mich ob diese Vorverstärkung den Rauschabstand erhöht, da z.B. schwache Einstreuungen ein 15V Signal prozentual weniger stören als ein niedriges 0,75V Signal. Oder ware es besser evtl. einen Baustein zunehmen um das Signal sysmetrisch zu machen wie es in vielen Oszis gemacht wird. Ich wollte möglichst früh in der Kette anfangen das Signal resistent gegen Störungen zu bekommen, denn am Ende ist da nichts mehr zu retten.
Das Signal in einem Verstärker ist immer symmetrisch, symmetrisch zu Masse bzw. einer virtuellen Masse. Wenn du diese zweite Leitung stets parallel führst, fängt sich sich dieselben Störungen ein die sich aufheben, ebenso wie das Leitungspaar eines XLR Steckers. Macht es Sinn, ein Signal von z.B. 1 V erst auf 10V zu verstärken, bevor man es durch den Verstärker führt ? Bei gleichen Widerständen bräucht man dazu die 100-fache Leistung. Erhöht man die Widerstandswerte, damit man weniger Strom und damit weniger Leistung braucht, erhöht man das Rauschen (Widerstandsrauschen), das ist also ein Rückschritt. Zudem stammen viele Störungen aus dem Verstärker selbst, und 10 mal so hohe Signale beeinflussen dabei 10 mal so hohe Signale auch einfach gleich stark, es bringt also nur was gegen Störungen von aussen. Die hat man aber am Eingang auf's 10-fache verstärkt. Bringt alos nichts. Mach dir keine Sorgen, Audioverstärker sind seit 30 Jahren gut verstanden, die Leute wissen, was sie tun. Das 1V Signal passt gut zu OpAmps die mit +/-12 oder +/-15V versorgt werden, weil sie eine Übersteuerung bis 10V erlauben, bevor es verzerrt.
Hallo Thomas, es ist sinnvoll möglichst früh mit hohem Pegel zu arbeiten. Bei der Signalverarbeitung werden immer Störungen zum Nutzsignal hinzukommen. Ebenso das Eingangsrauschen. Bei einer Verstärkung werden natürlich auch die Stötungen mitverstärkt. Es gibt aber heute schon bezahlbare OPV mit einen sehr geringem Rauschen, < 1uV/Hz. http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/opa378.pdf http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/opa2211a.pdf Symetrische Verstärkung vermindert natürlich die Auswirkungen der Störeinstrahlung. Zumindest um das 0,707 fache. Gruss Klaus.
ja rauscharme OPVs habe ich schon da. Ist das ironisch gemeint? eine 0,707 fache Verstärkung entspricht einer Abschwächung von 27%. @MaWin: Ich glaube du hast nicht verständen was ich meine mir ist klar das ich immer das Rauschen mitverstärke. Es geht mir darum das Signal möglichst früh zu verstärken wo noch kein Rauschen drin ist. Wenn irgendwelche Bauteile zb. Widerstände mit angenommen 50mV rauschen wäre das bei einem 1V Signal schlecht, wenn ich aber das Signal erst auf 10V verstärke und dann treffem im Signalweg die 50mV drauf das ist die Signalbeeinflussung viel geringer. Rauscharme OPVs habe ich schon da. Habe mich da für NE5534A entschieden.
Hallo Thomas, >Finde ich eigentlich nicht schlecht da ich bei anderen Verstärkern >gesehen habe das es von den Buchsen direkt per Kabel zum Verstärker >geht. Das ist prinzipiell schon von Vorteil, um beispielsweise die kleinen Plattenspielersignale (weiß noch jemand, was ein Plattenspieler ist??) erst mal kräftig anzuheben. Ein anderer Grund ist, die Quellimpedanz der Signale zu erniedrigen und damit die Signale gegen Einstreuungen und kapazitives Überkoppeln immuner zu machen. Aber es geht auch ohne diese Zusatzverstärkung, mit sauberer Abschirmung und gut verlegter Masse. Kai Klaas
Wenn das ein Leistungsverstärker mit integrierten Chips wird (TDA72xx oder so), dann gibts einen sehr netten Trick, um sich Brummschleifen zu ersparen ohne dass es in Kupferverschwendung oder unmöglich zu erreichende Verdrahtungsschleifen ausartet. Die Verstärkerchips sind vom Aufbau her fast immer "dicke" Opamps. D.h. sie haben einen invertierten und einen nicht invertierten Eingang. Typischerweise hängt am +-Eingang das Audiosignal und am - das Rückkopplungsnetzwerk. Das Audiosignal ist dann Masse-referenziert und man muss den ganzen Aufwand mit getrennten Versorgungspannungen und Sternpunkt etc. treiben, damit sich die Spannungsabfälle der Endstufe nicht/wenig auf die Signalreferenz auswirken. Ist nur manchmal gar nicht möglich, wenn die Amps für L+R schon örtlich weiter auseinander sind. Es geht aber einfacher: Wenn man die "Opamps" in der üblichen Beschaltung für einen einfachen Differenzverstärker betreibt (Prinzip http://www.progshop.com/images/graphics/opv/opv18.gif), kostet das bauteilmässig fast nichts (1-2Rs mehr), dafür ist der Eingang massefrei und quasi-symmetrisch (halt kein Instrumentenverstärker). Damit kann doe Vorstufe völlig konventionell aufgebaut sein und man gewinnt trotzdem >40-50dB an Störunterdrückung. Der Trick funktioniert auch schon bei den Audioeingängen, selbst wenn die Cinches an sich unsymmetrisch sind. Damit kann man die typischen Brummschleifenprobleme sehr gut unterdrücken, ohne gleich mit Trafos oder XLR anzukommen.
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