Hallo, ich schreibe gerade eine Arbeit über den ATmega32 und muss genau erklären, wieso man Quarze mit 14.7456 MHz als Systemtakt anstatt z.b. genau 14 MHz nimmt/herstellt. Kann mir jemand weiterhelfen? Gruss Thomas
Wenn ich eine Arbeit über ein Bauteil schreiben würde, würde ich als erstes mal das Datenblatt lesen. Da steht's drin.
Vergess(t) nicht, so ein Datenblatt hat über 200 Seiten, dann noch in englisch. Da funktioniert ein diagonal-Lesen, wie im deutschen Text nicht so richtig. Nicht jeder kann 200 Seiten mehrmals durchlesen, bis er die richtige Stelle findet. Die steht immer auf Seite 86, die man als irrelevant überblättert hat. Gerade das ist ein Vorteil eines Forums: man kann fragen, ein Anderer kennt die Seite 86 und kann ohne Mühe Hilfe geben. @Bensch: Im Datenblatt des ATmega32 wird sicher über den Begriff Baudratequarz nichts zu finden sein.
Ein Lexikon hat ein paar tausend Seiten. Wenn man was sucht, liest man ja auch nicht ganze Buch. Ausserdem Englisch lernt man durch lesen am besten.
> @Bensch:
Im Datenblatt des ATmega32 wird sicher über den Begriff Baudratequarz
nichts zu finden sein.
Der OP hat ja auch garnicht danach gefragt...
Aber "14.7456 MHz" hätte er gefunden. Selbst beim diagonallesen fällt
ausserdem eine Auflistung über 4 (!) Seiten mit den ganzen Tabellen doch
wohl auf, oder?
Mich interessiert das auch gerade. Hab zwar jetzt gelesen, dass man immer Vielfache des Wertes 1,8432 MHz nimmt, um die Kompatibilität mit anderen Systemen zu gewährleisten Aber wie kommt man auf 1,8432 MHz ?
> Aber wie kommt man auf 1,8432 MHz ?
Auch hier wäre ein Blick ins Datenblatt zu empfehlen, Kapitel UART.
Dann frage ich mich doch wofür das Forum hier gut ist, wenn man alles in nem Datenblatt nachschauen kann. Ich bin mir sehr sicher, dass fast alle Fragen die hier bis Heute gestellt worden sind, bestimmt in irgendeinem Buch niedergeschrieben stehen.
An Bensch (und andere Klugschreiber:) Genau das hat der Fragesteller nicht gewusst, dass die Quarzfrequenz mit der UART-Einheit und ihren Baudraten zusammenhängt. Also kann es durchaus sein, dass er auch beim drittenmal Durchlesen die Frequenzangabe auf einer von 200 Seiten des Datenblattes überliest, besonders wenn er es nur auf dem Bildschirm vor sich hat. Ein Hinweis auf das Datenblatt ist also sinnlos. Sondern höchstens ein "geh weg da". Und das könnte man dem Fragesteller doch ersparen. Erst die Kontextangabe "Baudrate" hat wirklich weitergeholfen.
1,843..MHz ist ein ganzzahliges Vielfaches der üblichen Baudraten. Durch einen programmierbaren (ganzzahligen) Teiler kann man aus dieser Frequenz die meisten üblichen Taktfrequenzen für serielle Schnittstellen herstellen.
> 14.7456 MHz als Systemtakt > Aber wie kommt man auf 1,8432 MHz ? Auch mit dem Taschenrechner lösbar. :-) Gruß, Nick
> Dann frage ich mich doch wofür das Forum hier gut ist, wenn man alles in
nem Datenblatt nachschauen kann.
Ich bin mir sehr sicher, dass fast alle Fragen die hier bis Heute
gestellt worden sind, bestimmt in irgendeinem Buch niedergeschrieben
stehen.
Das Forum ist gedacht für alle Fragen, die sich NICHT mit geringen
Mitteln anders beantworten lassen. Bevor ich andere meine Arbeit machen
lasse, schau ich erstmal ins DB oder frag Tante Google und Onkel Wiki.
Ist das zuviel verlangt?
Siehe auch im Datenblatt unter UART die Tabellen: aus 1,83...MHz lassen sich die meisten Baudraten fehlerfrei herstellen, aus anderen Frequenzen entweder mit prozentualen Annäherungen oder garnicht.
Den Zusammhang habe ich verständen. Aber die Frage war wie folgt gemeint. Wiso hat man die üblichen Baudrate mit 1,8432Mhz realisiert. Man hätte doch damals schon auf 2Mhz gehen können. Mir ist also klar, dass man 14.7456 MHz nehmen muss, um mit den anderen Geräten kompatibel zu sein. Aber wiso hat man früher die 1,8432Mhz gewählt und nicht eine gerade Zahl. Die serielle Schnittstelle könnte doch auch mit 2Mhz laufen.
Wahl der Baudraten: Ursprünglich musste man eine Frequenz nehmen, die verschieden ist von den 50Hz und den 60Hz der in Europa üblichen Starkstromnetze, da durch diese die stärksten Störungen in der Datenübertragung entstanden, also nahm man 55Hz und Vielfache davon. Später nahm man eine Serie von Frequenzen, die durch Verdopplung zusammenhängen, wie 1200,2400,4800..... Baud. Weiteres, Genaueres müsste ich selbst nochmal nachschlagen. Exakte ganzzahlige MHz verbieten sich aus dem Grund, dass dann die verbreiteten Frequenznormalsendungen gestört würden.
Nach meinem Wissen : - Wird jedes "Zeichen" mehrmals abgetastet. Wenn eine der beiden Uhren asynchron läuft -> laufen Signal und Abtastung auseinander -> es entstehen Fehler. - Es gibt 8+ dieser Zeichen. - Aus diesen Bits wird das Nutzbyte zusammengesetzt. - Das wird vom Programm ausgwertet. Dazu im Wiki : Da die integrierten UART-Bausteine das serielle Signal oftmals mit der acht- oder 16-fachen Frequenz abtasten, muß nach Teilung der Quarzfrequenz ein Takt entstehen, dessen Frequenz das acht- bzw. 16-fache der gewünschten Baudrate beträgt. Der Rest lässt sich mit ein bisschen Mathematik erklären... (steht auch im Wiki)
@Peter 1200,... ist kein ganzzahliges Vielfaches von 55Hz. Aber die Baudraten sind sicher historisch gewachsen und immer ein ganzzahliges Vielfaches von75Hz. Nach dem die RS232 eher zu den aussterbenden Teilen zählt, wird man wohl auch in Zukunft keinen Grund sehen, neue Baudraten einzuführen. Grüße
Gebhard Raich schrieb: > @Peter > 1200,... ist kein ganzzahliges Vielfaches von 55Hz. Aber die Baudraten > sind sicher historisch gewachsen und immer ein ganzzahliges Vielfaches > von75Hz. Und wenn man wissen möchte wo die herkommen, wird man sich wohl bei den Fernschreibern umsehen müssen.
Peter R. schrieb: > An Bensch (und andere Klugschreiber:) > ... > Ein Hinweis auf das Datenblatt ist also sinnlos. Sondern höchstens ein > "geh weg da". Und das könnte man dem Fragesteller doch ersparen. Erstmal finde ich gut, dass Du das ansprichst. Freilich steht alles im Datenblatt. Man will es aber nicht auswendig lernen müssen wenn man nur eine Frage hat. Wenn man überhaupt keine Ahnung hat wo man wonach zu suchen hat, finde ich es extrem unfreundlich dem Fragenden gegenüber aufs Datenblatt zu verweisen. Vergleicht das mit folgendem: Ihr geht in einen Baumarkt auf der Suche nach einem Stromkabel. Ihr fragt also: Ich brauche ein 5m langes Stromkabel für draußen, will ich in der Erde einbuddeln für Außenlampe xy. Welches kann ich da nehmen? Wie würdet ihr reagieren, wenn man auch sagt: Das steht in der DIN. Ihr (die Klugscheißer) habt auch mal angefangen, und wusstet auch mal nicht weiter. Ich bin mir sicher, ihr könnt nun sämtliche Datenblätter aus dem Stegreif zitieren. Schreibt doch das nächste mal die Seitennummer zu eurem "Steht im Datenblatt" dazu und alle sind glücklich. Das ist aber nicht nur das Problem dieses Forums, sondern ein allgemeines. Zur Verteidigung dieses Forums möchte ich sagen: Ich war und bin mit den Antworten hier im Mittel ziemlich zufrieden. Ich kenne andere Foren (andere Hersteller) in denen ausschließlich mit Datenblättern geantwortet wird. Stünde ich vor der Wahl eines µC-Herstellers und würde anhand der Foren entscheiden... die Entscheidung würde sehr stark in Richtung µC.net und somit Atmel tendieren. Wollte ich nur mal loswerden :).
Die Antwort auf die Frage ist vielleicht Rüde, aber nicht gänzlich unbegründet. Allein mit der Zahl "14,7456" hätte er ja ein perfektes Schlagwort für die Suche. Auf die Suche zu verweisen klingt zwar genauso harsch, ist aber in vielen Fällen notwendig, denn es fördert die Selbstständigkeit der Leute. Und das hat Zukunft, wenn das erst mal sitzt muss man auch nicht mehr nach so banalen Sachen fragen und kommt auch ohne fremde Hilfe weiter. Und eins noch: Aufs Datenblatt zu verweisen kann auch mal nützlich sein, nicht selten steht da drin was man wissen muss. Aus den Antworten hier liest man heraus, das die Leute eher bereit sind, fachdienlich zur Seite zu stehen, wenn man durchblicken lässt, das man sich bereits mit dem Thema beschäftigt hat aber trotzdem nicht weiter kommt und nun Hilfe benötigt.
Hi Nur mal so: Die 1,8432MHz tauchen schon beim 'Ur-PC'. Das dürfte die kleinste Frequenz gewesen sein, mit der der 8250 alle damaligen Baudraten von 50-115200 Baud fehlerfrei erzeugen konnte. Noch was: Die Frequenzen von Baudratenquarzen können ein Vielfaches von 1,8432 sein, müssen es aber nicht. MfG Spess
Also bei dieser Frage geht es wohl nicht um das Datenblatt oder das Bauteil Quarz sondern um die Geschichte. Nicht alle hier im Forum haben schon vor über 20 Jahren mit PCs gearbeitet und kennen noch Datenraten von 300 oder 1200 Baud. Solche Fragen sollten also im Forum auch beantwortet werden ;) Hier z.B. eine Antwort: http://bam.waibschd.de/altes/netzall/node90.html avr PS: hängt auch mit der Datenratte zusammen:http://www.kamelopedia.mormo.org/index.php/Datenratte
> Die Antwort auf die Frage ist vielleicht Rüde, aber..
..das ist zumindest von meiner Seite volle Absicht, denn manche Leute
reagieren überhaupt nicht auf leise Hinweise, sondern nur auf
schmerzhafte Fusstritte in den A....
Das Thema uC ist sicher schwierig, aber wer nicht ernsthaft lernt und
sich sebstständig informiert, gibt eh bald frustriert auf- dann
vielleicht doch besser sofort.
Gast schrieb: > Das ist aber nicht nur das Problem dieses Forums, sondern ein > allgemeines. Das ist KEIN Problem. Gerade bei grundlegenden Sachen sollte es natürlich sein, erstmal ins Datenblatt zu schauen um selber zu einer Lösung zu kommen, und erst bei etwas schwereren Sachen dann in einem Forum fragen. Leider verbreitet sich diese Unsitte immer mehr, nichts selber zu machen sondern andere machen zu lassen...viele doch schon zu faul selber Google zu benutzen...
Erstmal Danke an die Leute dir mir eine sinnvolle Antwort gegeben haben. An fast alle anderen. Gebt mir doch bitte einen Link auf ein Datenblatt, in dem die historischen Hintergründe zur Entstehung der Frequenz 1,8432 MHz erläutert sind. Btw Die meisten Leute die hier nach etwas fragen sind nicht zu faul in ein Datenblatt zu schauen. Sondern sie wissen nicht einmal in welches man schauen könnte. Als zweites stellt sich den meisten wohl die Frage. Wiso soll ich 200Seiten Datenblatt lesen, um eine bestimmte Information zu bekommen. Wenn es Leute gibt die dies in einer Minute beantworten können, während man selbst 2 Stunden lang ein Datenblatt lesen müsste.
Ich nehm mir immer ein Datenblatt drücke STR+F (Suchfunktion) -> Suchstring eingeben mit copy+paste und zack hab ich meist die Antwort. Das gleiche funktioniert auch bei google. 14.7456 bringt einen gleich in dieses Forum. Deswegen liebe ich es so :-)
Hallo zur Historie: Die ersten Baudraten mit denen ich vor ca. 40 Jahren zu tun hatte, waren 50 Baud und 110 Baud. Das waren mechanische Fernschreiber und Teletypes. Das Teletype ( Kombination aus Tastatur Drucker und mechanischem Serialisierer und Deserialisierer , manchmal auch mit Lochstreifenstanzer und -Leser) wurde dann in den Anfangszeiten der uProzessoren als Terminal verwendet. Die niedrigen Baudraten waren durch die Mechanik bedingt. Dank der Elektronik waren dann auch höhere Baudraten möglich. Es gab dann z.B. 300Baud ( hatte mein Akustikkoppler ) und im laufe der Zeit weitere, die immer um den Faktor 2 höher lagen. 1986 war eine Baudrate von 9600 und 19200 sehr gebräuchlich. Höhere Raten waren und sind durch Kabellängen begrenzt. Da die Empfänger mit Überabtastung laufen benötigen die Geräte eine höhere Oszillatorfrequenz. Bei meinem alten CP/M-Rechner mit Z80 CPU hatte der RS232 Baustein einen Takt von 1,8432 MHz. Die CPU lief mit 8MHz. Bei modernen Prozessoren wird die Baudrate oft aus dem CPU-Takt gewonnen. Deshalb versucht man einen Kompromiss zu finden um die CPU möglichst schnell laufen zu lassen, aber die Baudrate durch Teilung aus dem Takt möglichst genau zu erzeugen. Das führt dann zu diesen besonderen Frequenzen. Wie z.B. 18,432 MHz oder 14,7456 MHz
> Wiso soll ich 200Seiten Datenblatt lesen, um eine bestimmte > Information zu bekommen. Weil man so an Informationen kommt, die man später braucht. Oder Zusammenhänge erkennen kann. Hintergrundwi ... Background-Wissen nennt man das. Mir ist es auch nicht klar, wie man sich weigern kann das Datenblatt "durchzuackern" (ctrl-F) und gleichzeitig auf dem µC programmieren will. Klar gibts da Verständnis-Lücken. Aber ob jemand das überhaupt verstehen wollte, erkennt man oft genug schon an der Fragestellung. "Woher kommt es, dass die Baudraten sich fast immer von Wert zu Wert verdoppeln und die niedrigste 300 Bd ist? Ist das historisch begründed?" vs. "Ich muss eine Hausaufgabe machen: Wieso verwendet man Quarze mit 14.7456 MHz?" Gruß, Nick
Danke karadur war ganz interessant. @ Nick Müller Wenn ich den ersten Post von Thomas nocheinmal lese. Dann muss ich dir rechtgeben. Das klang doch ein bisschen Einseitig.
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