Hallo Leute, ich hab ein 11kW 22A Drehstrommotor, dieser wird stern dreieck angetrieben. Nun zapfe ich am L1 noch für ein Trafo pri 230V / sec 24V 5A. Welche Sicherungsgröße muss ich nun vorsetzen? Laut schaltbuch brauche ich eine 25A Sicherung im normalen fall ohne abzweigung zum trafo, wird der nun einfach zuaddiert, also 30A oder 35A Sicherung und gut ist? Muss ich beim Motorschutzrelais die 0,58*Motorbemessungsstrom einstellen oder mehr?
ich würd den trafo da einfach mit dranklemmen, bei trafo-vollast sind das 0,5A bei 230V. deswegen die sicherung 5A größer auslegen? erstmal schauen ob die normale größe reicht. wie du das motorschutzrelais einstellen mußt schaust du einfach in die anleitung für das ding.
Hallo indiriver, die Zuleitung für Deinen Motor besteht (hoffentlich) aus einer 6qmm-Leitung. Die Zuleitung zum Netzteil ja wohl eher nicht, oder ? (kann ja nicht, da u keine 4qmm unterklemmen kannst) Das bedeutet, dass Du das Netzteil extra absichern musst. Das ist übrigens IMMER der Fall wenn der Leitungsquerschnitt verringert wird ! Die Schaltung sieht also so aus: Zuleitung 6qmm bis zur 25A-Sicherung. Nach der 25A-Sicherung mit 6 qmm zum Motor UND von L1 mit 6qmm zu einem Sicherungsautomat mit 1A oder 2A. Nach dem Sicherungsautomat dann mit 1qmm, kann auch 1,5qmm sein, zu dem Netzteil. MfG Ulli
Nun, was nimmt ein 11kW Motor auf, wenn ihm tatsächlich 11kW abverlangt werden? Man dividiere 11000W durch Wurzel3, durch 400V, durch den Wirkungsgrad und durch cos(phi). Alles Unbekannte, stimmt's? Dann nimm Großvaters Berechnungsformel: 11kW * 2 A/kW = 22A. Das haut als Faustformel hin. 4mm2 oder 6 mm2 oder 10 mm2 ... je nach Leitungslänge. Das kommt dann auf den Spannungsfall an. Das Motorschutzrelais wird übrigens auf den Nennstrom eingestellt, die webseite von z.B. Kloeckner-Moeller hilft da weiter. Und für Deinen 120VA 24V/5A Trafos spendierst Du einen Abzweig mit Vorsicherung 1AT bzw. 0,8AT
Und "nur" die Sicherung vergrößern ist vielleicht auch nicht so klug. Die meisten Sicherungen im Schaltschrank dienen lediglich dem Leitungsschutz und sollen keine Geräte, die hinten angeklemmt werden, schützen. Deshalb schaun, ob die Leitung (und ihre Verlegungsart) auch für den geforderten Strom ausreichend ist oder ob sie vergrößert werden muss/sollte.
Ähem, über was für eine Sicherung sprechen wir? Den Trafo kannst Du gut über einen Sicherungsautomaten absichern. Bei 11kW Motor wirst Du vermutlich mit einem Automaten nicht hinkommen. Der Motor hat in aller Regel ein hohes Trägheitsmoment und wird entsprechend hohe Anlaufströme ziehen (Faktor 3-10). Ein Sicherungsautomat mit 30A wird es Dir sicher heraushauen, besser sind da Schmelzsicherungen. Geht natürlich nur, wenn der Motorschutzschalter auch den Wegfall einer Phase erkennen kann. (oder irre ich mich)
Michael O. schrieb: > Ähem, über was für eine Sicherung sprechen wir? > Den Trafo kannst Du gut über einen Sicherungsautomaten absichern. > > Bei 11kW Motor wirst Du vermutlich mit einem Automaten nicht hinkommen. > Der Motor hat in aller Regel ein hohes Trägheitsmoment und wird > entsprechend hohe Anlaufströme ziehen (Faktor 3-10). Ein > Sicherungsautomat mit 30A wird es Dir sicher heraushauen, Sicher sicherlich nicht: Kommt auf den Typ an B: Evtl. C, D bzw. K: Sehr wahrscheinlich lösen diese nicht aus. Denn sie sind dafür gebaut, mit Motoranlaufströmen klar zu kommen. > besser sind da > Schmelzsicherungen. Wenn sie nicht bzw. selten auslösen sind diese zumindest billiger in der anschaffung. Das gleiche gilt aber auch für die Sicherung des Trafos: Da ist Schmelzsicherung das Mittel der Ökonomie. > Geht natürlich nur, wenn der Motorschutzschalter auch den Wegfall einer > Phase erkennen kann. (oder irre ich mich) Die LSS gibt es z.B in 3fach Ausführung: Löst dieser wegen überlastung eines Außenleiters aus, schaltet der LSS alle 3 Außenleiter ab. Für den "bösnen" Fall dass der Versorger wegen Fehlers den "Phasneausfall" liefert: Da hilft dann nur entsprehcnedes Überwachungsrelais. Aber das geht WEIT über die eigentliche Frage des TE hinaus ,-)
"Das Motorschutzrelais wird übrigens auf den Nennstrom eingestellt, die webseite von z.B. Kloeckner-Moeller hilft da weiter." Das stimmt so nicht ganz, der einstellwert "Motorbemessungsstrom*0,58" soll nach Schaltungsbuch eingestellt werden, so hab ich das gelesen
Na das wäre...solala. 0.58, also wenn ein Motor einen Nennstrom von 10A hat stellst du das Teil auf 5.8A ein? Das passt doch nicht ganz.
Andrew Taylor schrieb: > Für den "bösnen" Fall dass der Versorger wegen Fehlers den > "Phasneausfall" liefert: Da hilft dann nur entsprehcnedes > Überwachungsrelais. > > Aber das geht WEIT über die eigentliche Frage des TE hinaus ,-) So weit vielleicht auch nicht. Wenn er Automaten einsetzt, könnte er zumindest einen nehmen mit einer Brücke, die im Auslösefall alle drei Phasen trennt. -> Geht so natürlich nicht mit Schmelzsicherungen. Träge Schmelzsicherungen sind gut bei Anlaufströmen, die im Bereich 5-10 Fach über dem Nennstrom liegen.
Herbert schrieb: > "Das Motorschutzrelais wird übrigens auf den Nennstrom eingestellt, die > webseite von z.B. Kloeckner-Moeller hilft da weiter." > > Das stimmt so nicht ganz, der einstellwert "Motorbemessungsstrom*0,58" > soll nach Schaltungsbuch eingestellt werden, so hab ich das gelesen Du mußt EXAKT auf die Worte achten. und Du mußt Stern und Dreieck unterscheiden. Eben das macht den von Dir angebenen Faktor. Beide kommen wir letztlich auf den gleichen Amperewert. Und stellen darauf den Motorschutzschalter ein. Und alles wird gut.
Michael O. schrieb: > Andrew Taylor schrieb: > >> Für den "bösnen" Fall dass der Versorger wegen Fehlers den >> "Phasneausfall" liefert: Da hilft dann nur entsprehcnedes >> Überwachungsrelais. >> >> Aber das geht WEIT über die eigentliche Frage des TE hinaus ,-) > > So weit vielleicht auch nicht. Wenn er Automaten einsetzt, könnte er > zumindest einen nehmen mit einer Brücke, ... Steht da bereits: ...Die LSS gibt es z.B in 3fach Ausführung: Löst dieser wegen überlastung eines Außenleiters aus, schaltet der LSS alle 3 Außenleiter ab. > Träge Schmelzsicherungen sind gut bei Anlaufströmen, die im Bereich 5-10 > Fach über dem Nennstrom liegen. Genau das ist C Charakteristik und fast exakt K Charakteristik. Steht ebenfalls oben. Und D ist dann für die harten Fälle, die bis 20fach benötigen (setzt natürlich eine entsprechendes Netz voraus dass diese Charakteristik etmöglicht zu verbauen. Aber was Du vollkommen unerwähnt läßt: Der Motorschutzschalter liegt in seiner Einstellung UNTER dem Wert der Sicherung . Und der Motorschutzschalter hat selber 8-12 fach Charakteristik über dem Nennstrom. Genau das muß man dann in der Praxis mit dem Sicherungsdiagramm (Strom vs. Auslösezeit) zusammenbringen, damit eben der LSS/Neozed die Zuleitung; Und der Motorschutzschalter den Motor schützt. Und wenn man dies gut macht, wechselt man seltenst die Sicherung und der Motorschutzschalter löst vor dem LSS/Schmelzsicherung aus.
Motorschutzrelais im Strang auf 0,58 × Motorbemessungsstrom einstellen. hier stehts: http://www.schaltungsbuch.de/norm040.html
Hallo Leute, vielen Dank für die fachkundigen Tipps. Ich bin nur bissen nun unversichert, obs nun 0,58 * Motorstrom oder Nennstrom des Motors für die Einstellung des Schutzrelais die richtige Wahl sein wird. Vielen Dank
@Herbert: kann ich das so verstehen? bei 11KW und Stern/Dreieck Anlaufschaltung habe ich folgendes: 38A Motorbemessungsstrom. Motorschutzrelais = 38A * 0.58 = 22A Leitungsschutz = 40A (Stern/Dreieck) Erfordert natürlich entsprechenden Leitungsquerschnitt von mind 4qmm.
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