Hallo Leute, in einigen Threads hier wird ja ein sehr düsteres Bild von den aktuellen und zukünftigen Aussichten von Ingenieuren gezeichnet. Ich sehe das im Prinzip genau so. Die Frage ist nun, welche echten Alternativen haben die Ingenieure? Was ich in diesen Zusammenhang nicht verstehe: wieso stehen gerade die Ingenieure auf der Straße, wo doch in vielen Bereichen die Ings. die Aufgaben der Facharbeiter und Techniker übernehmen könnten (das Gehaltsgefüge mal außen vor gelassen). Wie dem auch sei: welche Alternativen seht ihr für Ingenieure im MINT-Bereich?
@Sunrise: Vielleicht für 11 Euro die Dreiviertelstunde "Lernen fördern"? O.ä.? Ich bin selbst überfragt...
Dipl.-Ing. (FH). ;) Wetten, dass jetzt gleich wieder eine Diskussion zwischen Uni und Fachhochschule losgeht. Aber vielleicht ist es gar so, dass die FH-Absolventen deshalb begehrter sind, weil man sie leichter führen kann, weil diese nicht so selbständig sind. Unsere BWLer sind doch völlig überfordert, wenn sie jemanden Anweisungen geben sollen, der intelligenter ist und ein knüppelhartes Studium zum Erfolg gefürht hat.
Ja Onki, wir haben's kapiert, du mit deinem Uni-Studium bist der beste und intelligenteste und wirst von allen tragisch missverstanden. Kannst du bitte aufhören das in jeden Thread einzubringen?
Branchenwechsel : 1. Nachhilfestunden geben kann man machen, aber unterm strich ists es mühselig für fast kein geld, dass müsstest du dann in kleingruppen organisieren (genügend interessierte Schüler vorrausgesetzt) wenn du daheim die möglichkeiten hast (räumlich)... ich habs mal probiert mit dem klassiker Mathe/Physik, fanden sich wenig interessenten in meiner nähe und einige mütter hätten gern "Hausbesuche" mit Anfahrt und so geht das gar nicht klar... 2. du versuchst als Hilsarbeiter oder Containerpacker dein Glück (ich hab nächste woche ein gespräch wegen bewerbung für sowas.....irgendwo muss langsam mal wieder geld herkommen) 2b. Oder versuchst es mit selbstständigkeit un bereichen wo man keine qualifikation braucht per gesetz... berater,vertreter,makler irgendsowas Als Ing. ists mau: 3. Du hast schon genügend ahnung auf deinem gebiet, bist experte und hast kontakte zu vielen firmen, dann kannste selbstständig arbeiten, (als absolvent eher keine option) 4. Dir fällt eine Problemlösung zu irgendwas ein, die sich prima vermarkten lässt, und falls nötig haste auch startkapital. Na dann, mach es zu deinem Project! Oder Abwarten: 5. evtl. gibts Hartz4-Geld für dich 5b. Die Zeit kannste für den Hobbybereich oder zur Fortbildung un ganz bestimmten Themen nutzen... weiterstudieren? (Ich hab z.B. angefangen mir C# anzugucken und mich mit Elektronik zu befassen, kommt im maschbau studium zu kurz, so bin ich hier gelandet wegen dem Tutorial, Naja und so hangel mich mich Schritt für Schritt durch mein Hobby-Project, man braucht ja auch ein Ziel und muss ergebnisse sehen) Wenn jemandem andere/bessere Optionen einfallen raus damit, würde mich auch interessieren, können auch zusammen einen los machen ! ^^
> Nachhilfestunden geben kann man machen, aber unterm strich ists es > mühselig für fast kein geld So schlecht ist das gar nicht. Ist ja alles steuerfrei. Als Hilfsarbeiter verdient man weniger. > Die Zeit kannste für den Hobbybereich oder zur Fortbildung un ganz > bestimmten Themen nutzen... weiterstudieren? Ein Zweitstudium muss auch finanziert werden. Das war auch beim erststudium schon nicht einfach. Außerdem wird man immer älter und die Jobsuche mit Zweitstudium wird auch nicht einfacher. Zum Zuhause rumsitzen habe ich kein Geld. Irgendwie müssen die Lebenshaltungskosten ja gedeckt werden. > evtl. gibts Hartz4-Geld für dich Keine Option. Damit wäre mein bisher erspartes weg, inclusive eines eventuellen Erbteils. > du versuchst als Hilsarbeiter Das war bei mir die einzigste Möglichkeit. Die Schichtarbeit macht mich zwar total fertig, obwohl eigentlich nicht viel zu tun ist. Aber ich hab durch den 8h-Tag mehr Freizeit als ein Ingenieur. Leider wird diese Freizeit durch einen langen Anfahrtsweg mit der Bahn, den ich aber vom Arbeitgeber bezahlt bekomme, wieder geschmälert.
> 1. Nachhilfestunden geben kann man machen, aber unterm strich ists > es mühselig für fast kein geld, Das sehe ich nicht unbedingt so. Hast Du Dir mal ausgerechnet, was Dir von einer Ingenieursstunde bleibt? Brutto haben viele auch nur um die 30,-. Davon gehen Steuer und Fartkosten ab. Nachhilfe, die ja meistens schwarz gemacht wird, bringt auch 10-15 Euro.
Was spricht als Absolvent gegen eine Dissertation? Da verdient man doch doch soviel, dass es zum weiteren Studentenleben reicht und macht nebenbei noch was Sinnvolles.
Hallo Leute, naja, momentan sieht die Lage noch ganz brauchbar aus. Ich bin selbstständig, habe genügend zufriedene Kunden, und bis jetzt keine Leerlaufzeiten. Das kann sich allerdings schnell ändern. Dennoch dachte ich bei meiner Frage eher an die mittel- bis langfristigen Aussichten, und sehen ja allgemein, wie bereits mehrfach hier zu lesen war, sehr schlecht aus. So Dinge wie Nachhilfe oder taxifahren wären für mich definitiv keine sinnvollen Alternativen. Hallo?! Als Akademiker habe ich mirch im Studium abgestrampelt. Ich will nicht in wenigen Jahren ohne Aussichten auf ein vernünftiges Einkommen dastehen! Jedenfalls scheint es mir wichtig, den jüngeren Generationen klarzumachen, dass ein MINT-Studium langfristig in den sozialen Abstieg führt. Sonst zeigt in Zukunft die Spirale noch viel weiter nach unten: Facharbeiter leben ganz gut von ihrem Einkommen, und Ingenieure leben von Hartz IV. Verkehrte Welt...
>Sonst zeigt in Zukunft die Spirale noch viel weiter nach unten: >Facharbeiter leben ganz gut von ihrem Einkommen, und Ingenieure leben >von Hartz IV. Verkehrte Welt... Das ist auch so formuliert falsch. Als junger (Industrie)-Facharbeiter stehst du heute nach der Ausbildung genau so auf der Straße. Saß vor kurzem beim Warten uffm Amt mit 3 Exemplaren zusammen. Vorteil ist nur, dass du während der Ausbildung Geld bekommen hast während du im Studium ordentlich draufgezahlt hast. Wenn man noch Gebühren latzen musste und evtl. einen Studienkredit tilgen muss, ist es natürlich ein finanzielles Desaster. Vekehrte Welt ist es, dass im Sattel sitzende Facharbeiter und Ingenieure durch die Krise mit Staatsgeldern durchgebracht wurden und deshalb jetzt beim kleinen "Aufschwung" der Nachwuchs keine Chance bekommen kann. Man hätte konsequent im Krisenhöhenpunkt die Belegschaft reduzieren müssen, dann wäre es jetzt fair gewesen. Stattdessen hat man die Sauerei mit dem endlosen Kurzarbeitergeld eingeführt.
Wenn man das Kurzarbeitergeld nicht zahlen würde, müsste man stattdessen Arbeitslosengeld I zahlen. Was wäre dadurch besser?
>Wenn man das Kurzarbeitergeld nicht zahlen würde, müsste man stattdessen >Arbeitslosengeld I zahlen. Was wäre dadurch besser? Von den Kosten her nicht, aber es würde etwas Bewegung ins Personalkarrusell kommen. Gut halt für die, neu einsteigen wollen. So wie es jetzt läuft, haben die Neueinsteiger die Arschkarte. Aber wie man es dreht, irgendeine Gruppe wird immer die Arschkarte ziehen. Vertrackte Situation.
>Aber wie man es dreht, irgendeine Gruppe wird immer die Arschkarte >ziehen. Genau. In unserem Betrieb werden seit paar Jahren gezielt die Kollegen gegeneinander ausgespielt. Ossi gegen Wessi, Fertigung gegen Entwicklung, ein Standort gegen anderen Standort, Arbeiter gegen Angestellte, jung gegen alt, u.s.w. Für die Arbeitgeber eine echt geile Zeit. Die Kollegen sehen sich nur noch als Konkurrenten, und unterbieten sich gegenseitig. Prima.
namenlos schrieb: >>Aber wie man es dreht, irgendeine Gruppe wird immer die Arschkarte >>ziehen. > Genau. > > In unserem Betrieb werden seit paar Jahren gezielt die Kollegen > gegeneinander ausgespielt. Ossi gegen Wessi, Fertigung gegen > Entwicklung, ein Standort gegen anderen Standort, Arbeiter gegen > Angestellte, jung gegen alt, u.s.w. > > Für die Arbeitgeber eine echt geile Zeit. Die Kollegen sehen sich nur > noch als Konkurrenten, und unterbieten sich gegenseitig. Prima. Hallo namenlos! Wie wäre es, wenn Du bei uns im Forum mitmachen würdest, um die Position der Ingenieure in diesem Land zu stärken? http://ingenieurgemeinschaft.foren-city.de/
Bachelor schrieb:
> dürfen da auch Bachelors mitmachen
Ja, dürfen Sie!
Vielleicht hätte man es doch "Interessensgemeinschaft der MINTler" nennen sollen... ;-)
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