Hallo, vielleicht ist meine Frage zu Schaltnetzteilen etwas naiv: Woher bekommt die Regel-Elektronik für den Schalter im Primärkreis eigentlich ihren Strom? Die kann ja sicher nicht direkt mit beispielsweise 230 V versorgt werden und aus dem Netzteil könnte sie erst nach einigen Schaltzyklen genügend Spannung erhalten. Muss da stets so etwas wie ein Kondensatornetzteil oder Ähnliches zusätzlich aufgebaut geben? Gruß erna (den diese Frage schon lange plagt)
Da sich das Netzteils nach einigen Takten selbst versorgt, wie du schon schreibst, muss nur für die ersten paar Takte Energie vorhanden sein. Dazu reicht es aus, einen kleinen Elko über einen hochohmigen Widerstand (ein paar 100k bis MOhm) aufzuladen. Sobald dieser rund 15V erreicht hat, startet das Netzteil. Bis der Elko sich auf <10V entladen hat, muss das Netzteil laufen und sich seine eigene Hilfsspannung erzeugen.
Gerade das wird gemacht: Die Versorgung des Regel-IC erfolgt zunächst aus den 325V des Netzgleichrichters. Das Steuer-IC benötigt zuerst sehr wenig Strom weil es noch nicht arbeitet. In dieser Zeit wird aus den 325V des Gleichrichters ein 100 uF-Kondensator so auf 12V aufgeladen. Das erfolgt über einen Widerstand so von 56kOhm bis 560kOhm. Sind die 12V ereicht, springt das IC an und während der ersten paar Takte liefert der 100uF-Kondensator den Strom für das arbeitende IC. Danach wird über die Hilfswicklung das Steuer-IC weiter versorgt. Dass der 100uF-Kondensator eingetrocknet ist, und den Aufbau der Spannung nicht mehr schafft, ist übrigens ein sehr häufiger Defekt in solchen Netzteilen.
oder bei selbstschwingenden SNT's wird auch gerne via hochohmigem R und/oder kleinem C direkt von der 230V-Wechselspannung oder auch von der gleichgerichteten Spannung eine "Anschubfinanzierung" auf die Basis der Endstufentransistoren gegeben - diese kleine "Reizung" reicht aus, um den Oszillator anschwingen zu lassen (falls er es nicht freiwillig macht, was bei schaltenden Transistoren, die normalerweise nicht im analogen Bereich arbeiten, evtl. so zu erwarten ist)
gibt auch ICs die ohne externe komponenten für ihre start-stromversorgung auskommen. die TOPswitch reihe und die viper ICs glaube auch haben alles nötige dafür schon drin. achja. sollte das regel-IC wie beispielsweise PC-netzteilen auf der sekundärseite sitzen muß der primärteil von selber anschwingen können (AT-netzteil) oder das IC bekommt seine spannung aus einem extra wandler. bei ATX netzteilen wird das oft so gemacht, der wandler für die 5V standby ist sowieso schon drin, der erzeugt dann eine 12V hilffspannung für das regel-IC mit.
Aha, vielen Dank für die Aufklärung! Aber muss der 100 µF Elko nicht irgendwie später von der hohen gleichgerichteten Spannung getrennt werden? (Also wie verhindert man, dass die Spannung an ihm weiter ansteigt?)
wenn der IC angesprungen ist, zieht er ja mehr Strom, was aber über den Lade-R nicht mehr bereitgestellt werden kann - die Spannung würde also wieder absacken. Damit die aber nicht absackt, wird diese Spannung dann über den SNT-Trafo mitversorgt.
Das stimmt natürlich. Dann sollte der Lade-R wohl möglichst groß gewählt werden aufgrund der Verlustleistung, die bei solch hoher Spannung entsteht. Ja, vielen Dank noch einmal an alle!
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