Hallo, ich habe mir eine billige CNC geschossen und bin nun dabei, sie etwas auf Vordermann zu bringen. An folgendem Problem bin ich grade dran: Hin und wieder sagt mir die Win-Software, dass es einen Impuls auf einer Signalleitung gab. Hat auch recht, das Oszi zeigt mir die coolsten Spikes an (gesehen hatte ich bis zu 3V-Spikes auf der Leitung, die an den LPT geht). Woher die kommen, ist mir auch völlig klar: der gute Bastler vor mir hat die Versorgungsleitungen für die Stepper direkt neben den Signalleitungen erst auf einem Rundkabel und in der CNC (also im Alu-Rahmen) als Flachbandkabel verlegt. Flachband liegt dort bis zu 50cm Länge; dass es da streuen muss, leuchtet mir ein.Ich hatte schon die Versorgung der Schrittmotortreiber von der Spannungsversorgung der restlichen Steuerplatine getrennt, aber die Einstreuungen auf die Signalleitungen stammen wohl tatsächlich von "weiter vorne". Die Frage ist nun, was ich dagegen machen kann. Der sauberste Weg wäre ja wohl, Signale und Versorgung räumlich zu trennen. Das ist aber nicht so einfach möglich. Ein Ferrit um die Leitungen hilft mir glaube ich auch nicht, oder? Könnte ich verdrillte Flachbandkabel verwenden, wo die Signalleitungen dann immer mit einer GND verdrillt sind? Oder hänge ich an die Signalleitungen einen Widerstand (meinetwegen 1k), sodass die Einstreuungen einen Strom treiben müssten, was sie wohl nicht können? Gruß Christian
Ist Signalmasse und Motormasse komplett getrennt geführt? Wenn das nichts hilft: Signalkabel schirmen.
Was für Signale liegen denn auf der Leitung ? Ich habe ähnliche Probleme durch ein RC-Glied fast komplett beseitigt bekommen. (Tiefpass)
Die beiden Masseführungen muss ich mir nochmal anschauen. Ich vermute aber, dass es dieselbe ist. An welchem Punkt dürften diese denn zusammengeführt werden? Oder würde man die beiden Massen über einen L koppeln? An den Leitungen liegen triviale Signal an; 3 Endlagenschalter und ein Notaus-Taster. Einen RC könnte ich auch nochmal probieren.
Christian schrieb: > Die beiden Masseführungen muss ich mir nochmal anschauen. Ich vermute > aber, dass es dieselbe ist. > An welchem Punkt dürften diese denn zusammengeführt werden? Wichtig v.a. an einem Punkt, von dem es dann sternförmig weggeht. Die Stepperplatine bietet sich z.B. an.
Liegt PW auf dem Rahmen ? Ev. eine Kapazitive Kopplung des Rahmen mit dem "Sternpunkt" der Masse. ..
Ne, der Rahmen ist potentialfrei. Die Schalter/Taster sind ja aber gegen den Rahmen isoliert. Was sollte daran stören können?
Ja, das Problem dabei ist ja aber wohl, dass die Versorgungsleitungen, die abstrahlen, auch in dem Rahmen verlaufen, nämlich schön parallel zu den Signalleitungen.
Dessen bin ich mir bewusst. Ich denke so : Abstrahlung Versorgung Motor = Einkopplung Leitung + Einkopplung Rahmen + Abstrhlung sonst-wo-hin. Selbst wenn es nur minimalst hilft, schaden wird es nicht ;) EMV steht/fällt nicht nur an einer Massnahme...
Ich weiß :) Alle meine Erfahrungen mit scheinen für mich in direktem Zusammenhang mit der Glaskugel zu stehen ;) Aber dann könnte es auch helfen, dass ich für die Signalleitugnen verdrillte Drähte nehme, oder? Das sollte einer Abschirmung gleichkommen.
-Statt Klingeldraht geschirmtes Cat5-Kabel benutzen und günstigen Massepunkt suchen wäre eine von vielen Möglichkeiten bei kurzen Kabeln. Bei 20m Kabel parallel zur Stromleitung hilft das aber nicht. -Verlegeweg ändern -Optokoppler gegen Masseproblem ? -notfalls Glasfaser
Differentielle Übertragung wäre noch eine Sache die mir einfiele... Aber das ist doch bei der Anwendung overkill, oder ? Hast Du denn schon die Standardsachen ausprobiert, oder fragst Du vorweg ? Deine Maschine benutzt doch richtige Schalter ? Wie sind die den Angeschlossen ? Wie gross und wo sind denn die ev. PullUps ? Hast Du ein RC schon ausprobiert ? Das ganze unter Last gesetzt ? Kannsat Du mal ein paar Photos von dem Teil machen ??? >Aber dann könnte es auch helfen, dass ich für die Signalleitugnen >verdrillte Drähte nehme, oder? Das sollte einer Abschirmung >gleichkommen. Prinzipiell Jein. Wäre aber doch bestimmt ein Goodie im Massnahmenkatalog :) Im zusammenhang mit Flachbandkabel muss ich immer an die alten UDMA 66 IDE-Kabel denken... (Signal,Masse,Siganl,Masse....) Gute Nacht erstmal !
Ich habe die Spikes jetzt durch einen einfachen RC um 2/3 verringert, jetzt habe ich nur noch ein "Ripple" von max. 1V. Die Anstiegszeit einer Flanke liegt jetzt bei etwa 0,5ms, was aber den PC offenbar nicht aus der Ruhe bringt. Allerdings hab ich damit die Ursache ja nicht behoben. Nochmal ne Frage zu den verdrillten Drähten: Inwiefern können verdrillte Drähte überhaupt helfen, EInstreuungen zu verhindern? Ich hab noch etwas drüber nachgedacht und denke, dass es nur die Abstrahlung vermeidet, oder? Allerdings ist das Verfahren ja gängig, wie oben z.B: zu alten IDE-Kabeln geschrieben (ok, da waren sie nicht verdrillt, aber immer Signal neben Masse)
>Inwiefern können verdrillte Drähte überhaupt helfen, EInstreuungen zu >verhindern? Ich hab noch etwas drüber nachgedacht und denke, dass es nur >die Abstrahlung vermeidet, oder? Ob Einstreuung oder Abstrahlung - es ist der selbe physikalische Vorgang. Alle Maßnahmen zu Verringerung des einen Effekts hat auch eine Verringerung des anderen Effekts zur Folge.
Hallo Christian, worin das Problem tatsächlich besteht, hast Du noch nicht ganz herausgefunden. Also ist es schwierig zu sagen, was Du ändern sollst. Wo kommen typische Störungen her? * die Schrittmotoren verringern die Versorgungsspannung und stören auf diesem Weg --> Versorgungsspannung puffern, z. B. 1000uF (Elko) || 100nF (Keramik) --> Sensoren mit eigener Spannungsversorgung betreiben, z. B. mit RC-Glied und Linearregler aus den 12V/24V Motorspannung abzwacken. * die Masseleitung hat an unterschiedlichen Punkten unterschiedliche Potentiale --> niederohmige Masse verlegen: Auf Flachbandkabeln ist es üblich, daß direkt neben einer Signalleitung immer eine Masseleitung liegt (8 Leitungen bedeutet 4 Signalleitungen, 4 Masseleitungen) Schon die unmittelbare Nähe der Masseleitung sorgt für eine gewisse Entstörung * Brummschleifen vermeiden: Masseleitungen nicht "im Kreis" führen; ist ein häufiges Problem bei Schrittmotoren * Kabel für Motortreiber verdrillen * Signalleitungen verdrillen und Tiefpaß in die Signalleitungen integrieren * Schaltflanken des Motortreibers etwas glätten (RC-Tiefpaß; führt aber zu erhöhter Verlustleitung - würde ich als letztes probieren) > Könnte ich verdrillte Flachbandkabel verwenden, wo die Signalleitungen > dann immer mit einer GND verdrillt sind? Wahrscheinlich reicht es schon aus, wenn Du neben jede Leitung die entsprechende Rückleitung (Masse) legst, damit sich das Signal nicht eine Rückleitung suchen muß. > Oder hänge ich an die Signalleitungen einen Widerstand (meinetwegen 1k), > sodass die Einstreuungen einen Strom treiben müssten, was sie wohl nicht > können? Das entspricht teilweise dem RC-Tiefpaß, den ich vorgeschlagen hatte. Gruß, Michael
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