Hallo, ich habe gerade einen frisch gekauften 15€ fernseher aus der Ramsch Ecke des Baumarkts auseinander geschraubt. Was ich da sah hat mich irgendwie schokiert. Die Bildröhre sieht nach totalem pfusch aus. Im Anhang sind ein paar Bilder davon. Die Röhre besteht zu 80% aus Heißkleber. Jetzt meine Frage, wie kann sowas funktionieren? Darf man sowas in Deutschland verkaufen? Bei folgendem Warschild auf dem Fernseher wäre ich beinahe in lautes Lachen ausgebrochen: Only authorized technicians can open it! To avoid fire or danger! Das Teil ist doch sowieso total Brandgefährdet.
Wo ist das Problem? Irgendwie müssen die Spulen doch fixiert werden, damit die Elektronenoptik die Eigenschaften behält, die sie haben muß, um ein einigermaßen unverzerrtes Bild auf den Schirm zu bringen.
Aber so "draufgerotzt". Was mich wirklich wundert wie sowas funktionieren kann.
Warum soll das nicht funktionieren? Es kommt doch nur darauf an, daß die Spulen in der Form und Lage fixiert sind, in der sie am Röhrenhals sitzen müssen. Wie das aussieht, ist völlig egal.
Alex G. schrieb: > Aber so "draufgerotzt". Was mich wirklich wundert wie sowas > funktionieren kann. Was hast du denn erwartet? Einen Kunststoffkorb mit innenligenden Spulen die per Schrauben justierbar sind? Die 70´er und 80´er sind schon etwas länger her. Für die 15EUR kannst du schon fast glücklich drüber sein das die Ablenkspulen überhaupt fixiert sind und nicht per zwischengewürgten Gummiband so lala gehalten werden. (Ja, das gibts wirklich) BTW, wo gibt es denn für 15? Röhrenglotzen zu kaufen? ich hätte da noch Bedarf
so sieht doch eine normale gute Bildröhre aus: http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/philips/img/bildroehre.jpg >BTW, wo gibt es denn für 15? Röhrenglotzen zu kaufen? >ich hätte da noch Bedarf Bei uns im Lokalen Baumarkt hab ich den gekauft. Es gab nur noch einen von denen. Der war so billig weil es ein Retouren gerät war oder so, jedenfalls war der Karton total zerfetzt.
Alex G. schrieb: > so sieht doch eine normale gute Bildröhre aus: > http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/philips/img/bildroehre.jpg Vor 50 Jahren vielleicht. Und da kostete ein Fernseher auch mehrere Monatseinkommen. Peter
Mir tun solche Bilder auch weh, aber gut daran ist, dass sich heutzutage in unseren Breitengraden jeder einen Fernseher leisten kann. Aber auch hochwertige Produkte sind heutzutage nicht mehr so gefertigt, dass alles schön abgeschraubt oder justiert werden kann, man schaue nur mal unter die Motorhaube eines neuen Autos und schaue unter die schöne, mit einwegschnappern festgemachte Motorenabdeckung...
Alex G. schrieb: > so sieht doch eine normale gute Bildröhre aus: > http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/philips/img/bildroehre.jpg So sehen nicht mal mehr hochwertige TVs von vor 3 Jahren oder so aus. Selbst bei meinem letzten Röhren-TV, einem Grundig waren die Spulen mit Kleber fixiert. Nicht ganz so hingerotzt wie auf den Bildern oben, aber viel besser wars nicht. Ein B&O ist da vielleicht etwas anderes, aber sonst? Geiz ist geil.
Elender Pfriem! :-( Wenn man umziehen muß und hat so einen Apparat, kann man sich darauf freuen, die Ablenkeinheit neu einzustellen. Sind denn nur Stümper und lausige Amateure als Konstrukteure am Werk? Das Tückische ist, daß man ja vor dem Kauf nicht in eine solche Kiste hineinsehen kann. Normalerweise müßte es so sein: Der Hersteller sagt: "Horch zu- Du willst ein vernünftig aufgebautes und durchdachtes Gerät? Gut, bauen wir Dir; -das kostet Dich dann zwar eine Menge Geld, aber: Du bist zufrieden, wir sind zufrieden und unser Ruf als Hersteller bleibt ein guter." Paul, der das Vergnügen hatte, mehrere solche Glanzstücke reparieren zu dürfen...
mal unabhängig von der Qualität und der Dauer wie lange es dauern wird, bis das Bild schief/verzert ist, denke ich dass der Hersteller (oder in diesem Fall der Importeur) dennoch ein minimum an Betriebsicherheit garantieren muss. Man hat doch als importeur in die EU auch eine Haftungspflicht, oder etwa nicht?
Früher war das doch Standard und die Glotzen waren trotzdem nicht dauernd in Reparatur. Wo ist das Problem?
Jeffrey Lebowski schrieb: > mal unabhängig von der Qualität und der Dauer wie lange es dauern wird, > bis das Bild schief/verzert ist, denke ich dass der Hersteller (oder in > diesem Fall der Importeur) dennoch ein minimum an Betriebsicherheit > garantieren muss. Die Betriebssicherheit wird doch davon auch nicht gestört. Zu viele Garantiefälle darf es natürlich durch Ausfall derartiger Papperei auch nicht geben, sonst rentiert sich die Chose nicht, aber ich habe eigentlich keinen Zweifel, dass das Gepappse da hält, was es halten muss.
Paul Baumann schrieb: > Wenn man umziehen muß und hat so einen Apparat, kann man sich darauf > freuen, die Ablenkeinheit neu einzustellen. Sind denn nur Stümper und > lausige Amateure als Konstrukteure am Werk? Warum? Das sieht nicht so aus als würde das gleich abfallen. Im Gegenteil, wahrscheinlich ist das noch haltbarer als eine "schöne" Lösung.
@Gastino >der das Vergnügen hatte, mehrere solche Glanzstücke reparieren >zu dürfen... Ich habe es selbst erlebt, wie der Nachrichtensprecher im 45 Grad- Winkel auf dem Bildschirm erschien und ich darauf wartete, daß ihm sein Wasserglas vom Tisch rutscht... Grins Paul
Jeffrey Lebowski schrieb: > mal unabhängig von der Qualität und der Dauer wie lange es dauern wird, > bis das Bild schief/verzert ist, denke ich dass der Hersteller (oder in > diesem Fall der Importeur) dennoch ein minimum an Betriebsicherheit > garantieren muss. Ja der Meinung bin ich auch. Ich hab ja nix gegen chinesische Importe aber dann so eine Qualität.
Christian R. schrieb: > Alex G. schrieb: >> so sieht doch eine normale gute Bildröhre aus: >> http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/TV/philips/img/bildroehre.jpg > > So sehen nicht mal mehr hochwertige TVs von vor 3 Jahren oder so aus. > Selbst bei meinem letzten Röhren-TV, einem Grundig waren die Spulen mit > Kleber fixiert. Was anderes dürfte man auch kaum finden. Ich kenne jedenfalls keinen Röhrenhersteller wo die Ablenkeinheit nicht geklebt wäre. > Ein B&O ist da vielleicht etwas anderes, aber sonst? Geiz ist geil. B&O baut keine Bildröhren.
Also in meinem privaten Umfeld kann ich mich nicht erinnern, daß die Ablenkspulen jemals ein Problem waren. Ausfallquellen waren immer nur das Schaltnetzteil und die Zeilenendstufe. Und bei alten Röhrengeräten war die PCL85 das Sorgenkind, die leuchtete schön blau und dann wußte man bescheid. Peter
Probleme mit Ablenkeinheiten sind mir noch nie untergekommen. Dagegen habe ich fast nur TV's mit zerschossener Zeilenendstufe oder Zeilentrafo. Ein Nachrichtensprecher in Schräglage dürfte also schon eher als Ausnahme gelten, auch bei dem oben angesprochenen Gerät (viel hilft viel würde ich an dieser Stelle mal sagen - was wollt ihr ...)
>Bei uns im Lokalen Baumarkt hab ich den gekauft. Es gab nur noch einen
ich hoffe, du hast nicht einen von den Geräten entwendet, auf denen
üblicherweise die kleinen Werbefilmchen der Hersteller in den Läden
laufen ??? :=)
...einem "geschenkten Gaul" soll man ja nicht ins Maul schauen, aber für 15€ wären hier im Lande nichtmal die Energiekosten für Glas/Kunststoff- Schmelze und die Materialkosten gedeckt. Außerdem ist die Röhre ein Auslaufmodell, dem man mit Ausverkaufspreisen - getunt durch noch billigere Fertigung, versucht eine längere Auslaufphase zu verpassen. Bei Preisen von 20€ für einen DVBT-Stick, der ein vielfaches eines TV-Gerätes aus obiger Kategorie kann, wundert mich das aber nicht. guude ts
mit den ablenkeinheiten hatte ich auch nie probleme. nur mit oxidierten anschlüssen am sockel (schön blau angelaufen), durchgeschmokten schleifern für die farben (da war dann z.b. rot halt mal weg), kalten lötstellen und toten netzteilen. heute würde ich so ein ding nicht mehr reparieren, wenn defekt dann wegschmeißen und gut ist. heute repariert man plasmabildschirme!
Da fällt mir immer die Geschichte von meinem Arbeitskollegen ein. Damals, zu DDR-Zeiten, als so langsam Farbfernseher produziert wurden, gab es zur planmässigen Produktionserfüllung unter anderem auch Farbröhren vom großen sowjetischem Bruder. Dazu gab es wohl lustige Verträge das die abgenommen werden mussten, egal ob nur Schund ankam. Stellte sich dann auch raus das die nur Mist waren. Lief dann im Endeffekt so, dass die mit der transsibirischen Eisenbahn Waggonweise ankamen und dann auch gleich in den Container wanderten.
> Also in meinem privaten Umfeld kann ich mich nicht erinnern, daß die > Ablenkspulen jemals ein Problem waren. Das ist ja auch kein Wunder, wenn man sieht, mit welcher Bildeqaulität Leute zufrieden sind :-/ Ich hatte da mal den klassichen Ost-West-Komplettausfall, hab den dann repariert und dann sagt der Gute, dass jetzt alles so "aufgebläht" aussehe... Oder (noch aus der Ausbildung) der total verrauchte Fernseher, der durch den Niktotinfilter eigentlich nur noch Grüntöne durchließ: nach einer Reinigung mit Spiritus war der Kunde total aus dem Häuschen über die ausdruckskräftigen Farben... Oder die Geschichte mit der Konvergenz, wo jede Linie ein bunter Farbenstrauß wurde... Nein. Die Leute merken nur, wenn der Ton oder das Bild weg ist, aber nicht, wenn es schlecht ist.
...oder die Geschichte, als auf dem Bildschirm Sherlock Holmes mit Tabakspfeife zu sehen war, während im Inneren des Gerätes ein Elko abrauchte und weißen Qualm erzeugte. Kommentar des Zusehers: "Raucht der aber ein mieses Kraut!" ;-)) MfG Paul
@ Lothar Miller (lkmiller) Benutzerseite >Nein. Die Leute merken nur, wenn der Ton oder das Bild weg ist, aber >nicht, wenn es schlecht ist. Deswegen gibt es ja heute das digitale Fernsehen ;-)
Falk Brunner schrieb:
> Deswegen gibt es ja heute das digitale Fernsehen ;-)
...wo das Bild gleich ganz Sch***e aussieht, Kompressionsartefakte und
Tiefpassfilter-Monochromflächen überall, maskenstarre Gesichter und
seltsame Effekte bei schnellen Bewegungen. Ja, das braucht die Welt. :D
EDIT: ich seh grade, genau das könntest du ja gemeint haben. Man muss
den Beitrag nur richtig verstehen.
;-) Als gelernter Ossi denkt man prinzipiel immer um die Ecke. Vor allem bei Gags. Aber der subtile Humor scheint auszusterben, zu wenig Zensur :-0
>>Nein. Die Leute merken nur, wenn der Ton oder das Bild weg ist, aber >>nicht, wenn es schlecht ist. > > Deswegen gibt es ja heute das digitale Fernsehen ;-) Ja - geht - geht nicht - Zwischenzustände gibt's nicht ... ;-)
Lothar Miller schrieb: > der total verrauchte Fernseher, der durch > den Niktotinfilter eigentlich nur noch Grüntöne durchließ Wir hatten mal einen Kunden, der sich nach der Reinigung der BR beschwerte, daß der Goldtonfilter jetzt weg wäre.
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