Hi! ich sitze hier gerade und durchforste meine mails. Dabei fällt mir auf dass wieder unmengen an Spam dabei sind. Interessant ist ja, dass die spams wirklich saisonell sind! Im Sommer ist es hauptsächlich Werbung für webseiten mit Sexkontakten (Parkplatztreff und so, ihr kennt das ja ^^ ) im Herbst kam dann eher so das vi4gra und nun, pünktlich zu den Feiertagen werden mir Schlankmacherpillen angeboten. Wobei der Name vor dem @-Zeichen der mail als persönliche Anrede im Betreff genommen wird, also "MaxMustermann ist zu dick - jetzt abnehmen!" :D Aber um das geht es hier jetzt nicht, was mich vielmehr verwundert ist, dass das Prinzip der spam sich bis heute halten kann! - wenn es nun seit zig Jahren spam gibt, dann muss dieses Verkaufsprinzip doch funktionieren, oder? Wenn ich eine "Werbemöglichkeit" teste aber keine Reaktion von den Kunden bekomme, dann funktioniert diese Werbung nicht und ich lass mir was anderes einfallen. Warum ist das bei der spam nicht so? richtig, weil es vermutlich doch funktioniert! Woher sollte ich auch sonst Abnehmpillen bekommen wenn nicht aus Rußland, bezahlt via Kreditkarte über das internet! Wer kann das erklären, warum hält sich spam so hartnäckig am leben - wer kauft sowas bei solchen Typen? Einerseits kann ich nicht glauben dass da irgendjemand auch nur für einen cent bestellt, anderseits, würden die nichts verkaufen, so gäbe es auch keine spam, oder?
Spamkosten: 0 Einnahmen: >0 Das ist schon alles. Jeden Tag steht ein Dummer auf ;)
>Spamkosten: 0
Das glaube ich eben nicht, denn zum einen muss man die mailadresse
irgendwo einkaufen und zum anderen sehe ich im versenden von spam einen
sehr grossen Zeitaufwand, das steht doch (vermutlich) in keinem
Verhältniss zu den Einnahmen!?
Das Business hat sich längst diversifiziert. Die einen betreiben Botnetz und vermieten sie an andere. Die Botnetzbetreiber kriegen ihr Geld also nicht durch die beworbenen Produkte, sondern von Kunden die ihrerseits den angeboteten Mist verhökern. Den Botnetzbetreibern entstehen vergleichsweise wenig Netzkosten, weil dieser Teil ja von massenhaft gekaperten PCs übernommen wird. Zeitaufwand entsteht eher softwareseitig. Wobei man merkt, dass die Leute da streckenweise erstaunlich knauserig sind. Viele Spammer verwenden seit Jahren unverändert im Mailversand Schrottsoftware, die sich so wenig an etablierte Standards hält, dass Mailhosts einen Grossteil der Spams schon mit der Verbindungsaufnahme mühelos, und ohne Risko von Verlust, aufgrund von Protokollfehlern ablehnen können. Die verwendeten Zieladressen wiederum sind in den allermeisten Fällen falsch. Was nicht durch Protokollfehler abgelehnt wird, das wird grösstenteils aufgrund frei erfundener Adressen entsorgt. Als normaler Mailanwender sieht man das nicht, als Admin eines solchen Mailhosts schon. In Amerika scheint es allgemein üblich zu sein, den Vornamen allenfalls bereichert um den ersten Buchstaben des Nachnamens zu verwenden. Denn derart sehen sehr viele Zieladressen von Spams auch bei de-Domains aus. Ist natürlich in D völlig sinnlos, ein steveb@sonstwer.de kommt hier praktisch nie an, aber daran erkennt man, wie der grösste Teil der Adressen entsteht. Frei erfunden durch Rekombination. Deutlich mehr Aufwand stecken sie nur in die Generierung von Inhalten, die geeignet sind, darauf reagierende Spamfilter unbeschadet zu überstehen.
Das hab ich mich auch schon des öfteren gefragt. Die Infrastruktur für Spam ist da, d.h. email-Datenbanken und Software dafür. Die kosten den Spamer nichts mehr und deswegen wird es benutzt. Ich bin schon lange dafür eine Bezahlemail zu etablieren, 1 Cent pro Mail an mich löst das Problem innerhalb eines Tages.
Spam gibt es, weil so viele Leute darüber zweifelhafte Produkte kaufen, dass es sich für die Betreiber lohnt.
Solange die Einnahmen größer als die Ausgaben (inkl. Zeit und Aufwand) sind, lohnt sich der Spam. Wie kann man dagegen vorgehen? Man kann versuchen die Botnetze zu zerstören. Das ist aber die sprichwörtliche Sysiphos-Arbeit. Effektiv juristisch greifen kann man die Betreiber der Botnetze sowieso kaum. Man kann an den Spamfiltern rumbasteln. Das allein verhindert aber nicht die Existenz von Spam und den Aufwand, den man betreiben muss, um Spam am Empfänger zu vermeiden. Man könnte noch versuchen die EMail protokollmäßig soweit zu verändern, dass Spam nicht mehr möglich ist, allerdings widerspricht das dem allgemeinen Gedanken des Internets. Das effektivste ist immer noch die Aufklärung. Je weniger Leute Geld auf Basis solcher Mails ausgeben, desto unwirtschaftlicher wird das System.
Martin F. schrieb: > Solange die Einnahmen größer als die Ausgaben (inkl. Zeit und Aufwand) > sind, lohnt sich der Spam. > > Wie kann man dagegen vorgehen? Man kann abermillionen von 'Hausfrauen-PCs' soweit absichern, dass sie nicht mehr so einfach und billig als Spam-Schleuder zu gebrauchen sind. Und dazu gehört eigentlich selten mehr als - nicht als Administrator arbeiten und - nicht standardmäßig jeden mit offenen Armen empfangen. Zu letzterem gehört auch, dass nicht jeder Trottel, der es über sich bringt, bei der Telekom einen WLan-Router zu kaufen, ihn mit dem Standardpasswort betreibt.
Die Mailadressen werden meist gar nicht gekauft, sondern gesammelt. Die machen das genauso wie Google die Seiten für ihren Index erfasst. Nur dass die eben nur die gefundenen Mailadressen speichern. Der Müll wird dann über die Botnetze versandt. Du wirst gar nicht glauben wieviele Idioten da auch noch wirklich so einen Müll aus den Mails bestellen. Irgendwo gabs da mal einen Bericht.
Die meisten Zieladressen von in komplette Domains einlaufenden Mails sind frei erfunden. Das deutet darauf hin, dass sehr wohl schwunghafter Adresshandel stattfindet und dessen Inhalt ebenso liebevoll gestreckt wird wie Koks im Strassenhandel. Wer selber sammelt und verwendet, der hat keinen Grund solche Adresssammlungen mit offenkundigem Unsinn aufzublasen. Die letzten grossen Aktionen gegen Spamhoster oder Botnets haben die Spams jeweils erheblich reduziert. Die am stärksten spürbare Aktion gegen einen Hoster im Januar brachte rund 2 Monate kräftig reduzierte Spamraten, danach war's ärger als vorher. Spätere Aktionen gegen Botnetze oder was auch immer waren schon nach 2-3 Wochen verpufft.
Mailboxeingang komplett sperren und Whitelist erstellen. Funktioniert für private Zwecke tadellos, ist aber für Firmen völlig ungeeignet.
Ich habe mal gehört, dass pro 10.000 Spam-Mails ein User etwas bestellt. Daher rechnen die Spamversender mit einer Bestellung pro dieser Anzahl an Spam-Mails. Und versuchen dann natürlich so viel Spam wie möglich zu versenden. Ich kontaktiere jeden Provider über den ich Spam empfange. Bisher habe ich noch keinen einzigen erlebt der sich nicht sofort dem Problem angenommen hätte. Die Provider wollen eine weiße Weste haben was Spam angeht. Ansonsten könnten sie ja auf eine Blacklist kommen. Ab und an ist auch ein gekarperter PC dabei, aber auch da kümmert sich der Provider drum indem er seinen Kunden sofort darauf anspricht. Server werden nach meiner Erfahrung annähernd sofort abgeschaltet nachdem der Abusereport eingegangen ist.
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