Guten Morgen ! Ich möchte gerne zu Hause einen "mini" Trafo bauen. Ich habe dann zum Test einfach mal einen Eisenkern (Kreisform) genommen und auf jeweils auf den Kreishälften Draht gewickelt. Primär und Sekundär Windungen, wobei einer der beiden "Spulen" mehr Windungen hat. Ich hab dann an die die Spule mit geringer Windungszahl eine Wechselspannung (19V~) angelegt und mit einem Multimeter die Spannung an der Sekundärseite gemessen. Leider wird nichts angezeigt, nicht mal ein paar mV. Es müsste ja eigentlich eine Spannung in der zweiten Spule induziert werden. Wie gesagt, ich möchte kein richtigen Trafo bauen, sondern einfach nur den Trafo-Prinzip selbst "sehen". Woran könnte das liegen ? Müssen die Spulen aufeinander gewickelt sein ? (In einigen Physik Lehrbüchern, steht das aber nicht drin, da sind immer ganz einfache Experimente gezeigt.) Brauche ich unbedingt Kupferdraht ? Zu geringe Eingangsspannung ? Bin für jeden Tipp dankbar !!
Laut der Formel: U2 zu U1 = N2 zu N1 mit U1 = 19V; N2=20 und N1=10 müsste ja ungefähr (mit Wirbelstrom,Hystereseverlusten usw..) eine Spannung von 38V induziert werden.
PS: Ich habe zwar Kupferdraht mit Lackschicht. Das ist doch dieser Draht mit der leicht "goldenen" Isolierschicht oder ?. Ich habe so ein Draht mal irgendwo her "ausgebaut" aber kriege leider die blöde Isolierschicht nicht weg, so das ich an den Draht eine Spannung anlegen kann... hab es mit Feuerzeug, Schleifpapier etc.. versucht geht nicht. Das Draht hat allerdings an einer Seite eine "blanke" Stelle, daher muss ja dieses leicht goldene Schicht eine Isolierung sein oder nicht ?
wow, 20 Windungen? Da bricht dir doch 100%ig die eingangsspannung zusammen, probier das ganze doch mak mit n1= 1000 und n2 = 2000 Mit welcher Frequenz arbeitet dein Trafo? F= 50 Hz ?
Jup 50Hz ! Warum bricht denn die Eingangsspannung zusammen mit 20 Windungen, aber nicht mit höherer Windungsanzahl ?
> Warum bricht denn die Eingangsspannung zusammen mit 20 Windungen, aber > nicht mit höherer Windungsanzahl ? Der "Widerstand" einer Spule im Wechselstrom ist vom Betrag her 2*pi*f*L L ist die Induktivität und die muss man noch einmal separat ausrechnen, f sind die 50 Hz. Allerdings wird die Induktivität mit steigender Anzahl von Windungen höher. Jedenfalls sind 50Hz eine niedrige Frequenz und 20 Windungen wenige Windungen. Wenn Deine Spule jetzt irgendwie nur ein Viertel Ohm oder so hat, dann haben wir da das Problem.
@ Trafo (Gast) >Warum bricht denn die Eingangsspannung zusammen mit 20 Windungen, aber >nicht mit höherer Windungsanzahl ? Kurzantwort. Wenig Windungen, wenig Induktivität - > Viel Strom -> Viel Spannungsabfall am Draht. Für 50 Hz Trafos braucht man hunderte bis tausende von Windungen. Besser ist es mit Hochfrequenztrafos. Probiers mal mit einem [[Royer Converter]], dort kommt man mit ein paar Dutzend Windungen hin. MFG Falk
Achso ja, hab das total vergessen. Du meinst den Blindwiderstand Xl. Danke ! Ich werde es einfach weiter probieren !
@ Falk Brunner >Kurzantwort. >Wenig Windungen, wenig Induktivität - > Viel Strom -> Viel >Spannungsabfall am Draht. Danke ! Sehr gute Antwort.
Für einen 50Hz-Trafo braucht es relativ viel Magnetfeld, da ja die Kopplung der beiden Windungen über das Magnetfeld erfolgt. Zu wenige Windungen erzeugen zu wenig Magnetlinien und damit keine Spannung in der zweiten Wicklung. Deshalb verwendet man bei 50 Hz sog.Trafokerne, bei denen die Feldlinien fast komplett durch Eisen geleitet werden, ohne Luftspalt. Da schaffen es auch "wenige" Windungen, ausreichede Zahl von Magnetlinien zu erzeugen. Eine wichtige Größe ist auch die Zahl der Windungen je Volt. Ein kleiner Normkern M42 benötigt etwa 20 Windungen je Volt, für eine 18-V-Wicklung also etwa 400 Windungen. Bei größeren Trafokernen M85 sind dann nur noch etwa 5 Windungen je Volt nötig.(Siehe Tabellenbuch : Kleintrafos, M-Schnitte) Die Trafoformel U1 / U2 = N1 / N2 trifft nur dann zu, wenn die Zahl der Windungen ausreicht und beide Wicklungen ein gemeinsames Magnetfeld (ohne Streuung) haben.
Hi! >Ich hab dann an die die Spule mit geringer Windungszahl eine >Wechselspannung (19V~) angelegt und mit einem Multimeter die Spannung an >der Sekundärseite gemessen. Bist du dir sicher das da auch Strom geflossen ist? 19V an 10Wdg.? Das schaut eher so aus als ob du garkeinen Durchgang hattest. Viel Erfolg, Uwe
Hallo nochmals ! >Bist du dir sicher das da auch Strom geflossen ist? >19V an 10Wdg.? >Das schaut eher so aus als ob du garkeinen Durchgang hattest. Nein, da ist kein Strom geflossen oder mein Messgerät kann es nicht messen, weil der Strom so gering war ?!. Trafokerne ? Sind das die quadratischen Eisenkerne die an einer Seite "durchgeschnitten" sind, so das ein sehr kleiner Luftspalt zwischen den Polschuhen ist ? Danke !
> Nein, da ist kein Strom geflossen oder mein Messgerät kann es nicht > messen, weil der Strom so gering war ?!. jetzt nicht mehr, weil die 200mA sicherung für den messbereich explodiert ist!
> Brauche ich unbedingt Kupferdraht ? Elektrisch leitfähig und nach aussen isoliert sollte er sein. > Müssen die Spulen aufeinander gewickelt sein ? Nein, da du aber nur das Trafoprinzip verstehen wollest, kann es sich lohnen erst mal nur 2 Spulen direkt nebeneinander zu halten, oder 2 Spulen leicht unterschiedlichen Durchmesser ineinander zu schieben und gar keinen Kern zu verwenden. Du brauchst dazu aber eine wesentlich höhere Frequenz oder mehr Windungen. > Woran könnte das liegen ? Du induzierst die Spannung vor allem ins Eisen. Dort fliesst der Strom im Kreis, Suchbegriff Eddy Currents. Du musst deinen Experimentaltrafo bei dieser Bauform mit einer weit geringeren Frequenz benutzen, sagen wird 0.1 Hz, und eher kleiner Spannung, unter 1V, dann wirst du auch sekundär was messen können. Richtige Trafos haben einen Kern aus mehreren isoliert aufeinandergelegten Blechen, die Dicke hängt direkt von der Frequnz ab, bei 16 2/3 Hz gehen dickere Bleche als bei 50/60 Hz und dort wiederum dickere als bei 400Hz. Und dann brauchst du mehr Windungen. Zumnindest so viel, bis eine Trafokennzahl, Volt/Windung, unterschritten wird, ab der die Verluste zu hoch werden, und die hängt vom Kern (Form und Material) ab.
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