Hallo zusammen, ich habe inzwischen mit zwei USB-Geräten Probleme, diese an meinem PC unter Windows Vista Business 64 bit "zum Laufen" zu bekommen: Das erste Gerät ist eine X10-Fernbedingung von Pollin und das zweite ein USB 2.0 Video-Grabber "EasyCap" von "LinQ". Der PC "erkennt" die einsteckten Geräte, "benennt" sie korrekt, aber kann angeblich weder auf dem beigefügten Datenträger noch im Internet einen Treiber dafür finden. Beide Geräte funktionieren an meinem anderen PC unter Windows XP MediaCenter Edition einwandfrei. Liegt das "Problem" an/in der "64 bit-Version" von Vista, denn als geeignet für XP und Vista sind beide Geräte gekennzeichnet, oder mache ich als "Vista-Neuling" bei der Installation, die ich aber exakt nach Anleitung (nämlich VOR!!! dem Einstecken des USB-Gerätes) vorgenommen habe, etwas falsch??? Herzlichen Dank im Voraus sagt Maik
> Liegt das "Problem" an/in der "64 bit-Version" von Vista
Exakt das ist es. 64-Bit-Betriebssysteme brauchen 64-Bit-Treiber, d.h.,
wenn nur ein normaler XP-Treiber vorhanden ist, dann lassen sich Geräte
nicht verwenden.
Wenn es keinen wirklich zwingenden Grund für den Einsatz eines
64-Bit-Windows gibt, sollte man das vermeiden, wenn nicht sichergestellt
ist, daß für alle benötigten Geräte auch 64-Bit-Treiber vorhanden sind.
Hallo Rufus, Du kannst Dir sicherlich vorstellen, daß ich VOR dem Kauf der Vista 64bit Version lange das "Pro" und "Contra" abzuwägen versucht habe. Ein(!) "PRO" 64 bit war, daß der "Neue" 4 GB RAM "mitbrachte", die ich natürlich "voll" ausnutzen können wollte. ... und dass man ein Gerät "erwischt", für das es keine 64bit-Treiber gibt, DAS passiert doch nur den "anderen"! ;-) Gibt's denn üblicherweise einen Hinweis auf der Verpackung oder in der Dokumentation, daß das Gerät AUCH für 64-Bit-Systeme geeignet ist bzw. eben, daß es NICHT für 64-Bit-Systeme geeignet ist??? Herzliche Grüße von Maik
Hallo Maik, also ich habe auch so eine X10 Fernbedienung von einem Medion Aldi PC an meinem Thinkpad mit Vista x64 Business stecken und die funktioniert bei mir einwandfrei. Kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich extra einen Treiber dafür installiert hätte. Ich habe nur zusätzlich den X10 .NET Receiver installiert, da man hier die Tasten frei programmieren kann. MfG Robert
> Gibt's denn üblicherweise einen Hinweis auf der Verpackung oder in der > Dokumentation, daß das Gerät AUCH für 64-Bit-Systeme geeignet ist bzw. > eben, daß es NICHT für 64-Bit-Systeme geeignet ist??? Nun, rein theoretisch könnte der Hersteller eines Produktes das schon irgenwo hinschreiben, praktisch läuft es darauf hinaus, daß man sich die Treiberdownloads auf der Herstellerseite genau ansehen muss.
Robert Knipp schrieb: > Hallo Maik, > > also ich habe auch so eine X10 Fernbedienung von einem Medion Aldi PC an > meinem Thinkpad mit Vista x64 Business stecken und die funktioniert bei > mir einwandfrei. Kann mich auch nicht daran erinnern, dass ich extra > einen Treiber dafür installiert hätte. Ich habe nur zusätzlich den X10 > .NET Receiver installiert, da man hier die Tasten frei programmieren > kann. > > MfG > Robert Hallo Robert, ich sollte dann wohl noch einmal versuchen, die X10-Fernbedienung am "Vista Business 64 bit" - Rechner anzuschließen. :-) Irgendeine Fehlermeldung hat's beim Installieren / Anschließen "damals" aber gegeben, aufgrund derer ich die Fernbedienung dann "in die Ecke" gelegt (und nicht wieder probiert) habe. Herzliche Grüße von Maik
Rufus t. Firefly schrieb: > Nun, rein theoretisch könnte der Hersteller eines Produktes das schon > irgenwo hinschreiben, praktisch läuft es darauf hinaus, daß man sich die > Treiberdownloads auf der Herstellerseite genau ansehen muss. Hallo Rufus, nun heißt's also beim (bzw. vor dem) Hardware-Kauf: Herausfinden, WER der Hersteller ist, Homepage wegen der Treiber checken und DANN entscheiden, ob gekauft wird. ;-) Bei diesem Video-Grabber (okay, hat nur 13,90 Euro gekostet) versteh' ich allerdings NICHT, warum es keinen 64bit-Treiber gibt (geben soll), denn eigentlich ist Video-Bearbeitung doch ein "Tätigkeitsfeld" für 64bit-Systeme?! ;-) Herzliche Grüße von Maik
Hey hab das gleiche Problem, kriegen diesen "EasyCap" auch nicht zum laufen, ws mich echt ärgert.
Hallo, Maik Borchert schrieb: > Bei diesem Video-Grabber (okay, hat nur 13,90 Euro gekostet) versteh' > ich allerdings NICHT, warum es keinen 64bit-Treiber gibt (geben soll), > denn eigentlich ist Video-Bearbeitung doch ein "Tätigkeitsfeld" für > 64bit-Systeme?! ;-) Naja, ich sage es jetzt mal so: ich habe so ein ähliches Teul hier auch rumliegen, mal mitbestellt, weil billig. Die Qualität, die mir das Ding anbietet, war so "hochwertig", daß umgehend meine uralte ElectronicDesign-Karte wieder im Rechner landete, obwohl da die W2000/XP-Treiber nie über eine gerade so funktionierende Beta hinauskam, dann war die Firma Pleite. ;-) Warum sollte also der Hersteller Geld in die Zertifizierung eines 64Bit-Treibers stecken, wenn diese Leute das Teil sowieso nicht nutzen, weil unbrauchbar? PS: mein C= Amiga mit VLAB-Motion hatte als Tätigkeitsfeld auch mal die Videobearbeitung. etliche Zeit, bevor das am PC im Homebereich in Mode kam. :-) Gruß aus Berlin Michael
Nur so am Rande: Maik Borchert schrieb: > Du kannst Dir sicherlich vorstellen, daß ich VOR dem Kauf der Vista > 64bit Version lange das "Pro" und "Contra" abzuwägen versucht habe. > Ein(!) "PRO" 64 bit war, daß der "Neue" 4 GB RAM "mitbrachte", die ich > natürlich "voll" ausnutzen können wollte. Sämtliche Speicherbeschränkungen von Windows auf weniger als 64 Gigabytes sind vorrangig kommerzieller Natur, auch bei 32 Bit. Dass selbst die größte Ausbaustufe von Windows 7 oder Vista auf 32 Bit nur mit 4GB klarkommen will, ist eine Lachnummer, finde ich. Seit Pentium Pro (also seit etwa 10 Jahren, wimre) haben wir in 32-Bit-Rechnern einen 36 Bit breiten Adressbus, der für insgesamt 64GB reicht. Pro Prozess greifen natürlich weiterhin die Limits des 32GB-Adressraumes. http://msdn.microsoft.com/en-us/library/aa366778(VS.85).aspx
Ein 32-Bit-OS kann nur 4 GB linear adressieren, egal wie breit der Adressbus ist. Das ist auch beim freien 32-Bit-Linux so. Will man mehr adressieren, dann geht das nur mit dirty Tricks wie der PAE (physical address extension). Damit werden die Adressen oberhalb von 4 GB seitenweise und je nach Bedarf in den 32-Bit-Adressraum eingeblendet (wie seinerzeit die EMM386 unter DOS). Das kostet Performance und macht außerdem nur Sinn, wenn mehrere Anwendungen parallel laufen, die insgesamt mehr als 4 GB benötigen.
Tja, wie man mit dem Problem anders umgehen kann, zeigt ausgerechnet die Firma Apple. Deren Betriebssystem unterstützt den Mischbetrieb von 64-Bit-Prozessen auf einem 32-Bit-Kern. Dieser kann dank PAE mit mehr als 4 GiB Arbeitsspeicher umgehen. Damit ist der Zwang zum Gebrauch eines 64-Bit-Kernes deutlich kleiner als bei der Microsoft'schen Lösung, und das Devicetreiberproblem stellt sich zunächst auch nicht. Nachteil ist ein gewisser Performanceverlust, der aber wohl im kleinen einstelligen Prozentbereich anzusiedeln ist.
Meiner Meinung nach ist die Entscheidungsfrage zwischen 32 und 64 Bit mittlerweile einfach. Preisunterschiede gibt es weder bei der Hard- noch bei der Software und die 64-Bit Treiberunterstützung ist für aktuelle Geräte längst Pflicht. Auf 32bittiges OS muß man also nur noch zurückgreifen, wenn unbedingt ältere oder Grabbeltisch-Hardware zum Einsatz kommen soll.
Icke schrieb: > Meiner Meinung nach ist die Entscheidungsfrage zwischen 32 und 64 Bit > mittlerweile einfach. Preisunterschiede gibt es weder bei der Hard- noch > bei der Software und die 64-Bit Treiberunterstützung ist für aktuelle > Geräte längst Pflicht. Ja, vorallem die Treiberunterstützung, wie man an jeder Ecke sieht. Sag mal, in welcher naiv-idealen Welt lebst du eigentlich? Ja, jede aktuelle Piss-Webcam und jedes hippe Nukkunukki hat nen signierten Treiber für 64 Bit. Das hilft mir aber weder bei GPIB-Messchränken, noch bei altem und schweineteuerem VXI-Krimskrams weiter. PAE ist sicher kein Schmutzfink. Ich würd eher sagen, es ist alltäglich. Aber selbst dann sind die häppchenweisen Beschränkungen der 64-Bit-Versionen künstlich.
>Das hilft mir aber weder bei >GPIB-Messchränken, noch bei altem und schweineteuerem VXI-Krimskrams >weiter. Dann frag doch mal die Hersteller dieses schweineteuren Equipments, in welcher naiven Welt die leben, wenn sie trotz der Schweinekohle, die sie verlangen, nicht ihren Kunden was Gutes tun und 64-Bit Treiber zur Verfügung stellen, wo das doch sogar der letzte Hinterhof-Chinese auf die Reihe bekommt.
Die werden halt was anderes zu tun haben, als jeden Modefurz nachzuahmen. Und 64-Bit-Windows ist noch lange ein Modefurz, und nicht, was zum produktiven Arbeiten wirklich dringend erforderlich wäre. (Ja, mir ist klar, daß es auch Anwendungen gibt, die ein 64-Bit-Windows tatsächlich erfordern, aber wieviele der Nutzer von 64-Bit-Windows nutzen die?)
>Die werden halt was anderes zu tun haben, als jeden Modefurz >nachzuahmen. Ja, ihr Geld zählen zum Beispiel. Modefurz? Irgend so ein Gründer von 'nem Garagenunternehmen hat mal gesagt: "Kein Mensch braucht mehr als 640 Kilobyte Hauptspeicher." Heute reden wir von der 4 Gigabyte-Schwelle. Schon vor vielen Jahren wären Server-Admins glücklich gewesen, wenn sie diese ohne PAE-Krücken hätten überwinden können. Aktuelle Multimedia-Anwendungen, wie Full-HD Videobearbeitung schreien schon jetzt nach RAM, RAM und nochmals RAM. Die Plattform dazu ist jetzt verfügbar und Anwendungen, die sie auch zu nutzen wissen, sind schon im Kommen. Die Zukunft gehört 64-Bit, wie seinerzeit 16-Bit und 32-Bit. Diese Zukunft ist nicht fern, sondern bereits Gegenwart.
Ja. Win64 erkauft man sich durch banale Hardware. Wenn man mehr als 3GB, resp native 64bit Performance haben muss, so sollte man nichtbanale Hardware vergessen. Ist halt so.
Definiere "banale Hardware"... ?
Rufus t. Firefly schrieb: > Die werden halt was anderes zu tun haben, als jeden Modefurz > nachzuahmen. [...] Danke. Die Aussage, niemand würde mehr als 640kB RAM brauchen, wird übrigens weitestgehend demselben Menschen zugeschrieben, der heute behauptet, ein Windows Starter Edition-Benutzer würde nicht mehr als 2 GB RAM brauchen.
Ich habe ja nicht bestritten, daß es Anwendungen gibt, die mehr Arbeitsspeicher benötigen, und auch nicht, daß es Anwender gibt, die diese Anwendungen auch tatsächlich nutzen wollen/müssen. Die sind mit der lausigen Migration von 32 auf 64 Bit, wie sie MS "anbietet", halt treibermäßig in den Arsch gekniffen. Allerdings verstärkt sich mein Eindruck, daß auch sehr viele Anwender nur des schicken Anscheines willens sich ein 64-Bit-System hinstellen -- und dann hilfsbereite Menschen mit ihren selbstgemachten und unnötigen Problemen nerven. Es wäre in diesen vielen Fällen praktisch gewesen, wenn MS einen dem Apple-Weg vergleichbaren Migrationspfad gewählt hätte, d.h. 32-Bit-System mit PAE und der Möglichkeit, 64-Bit-Prozesse darunter laufen zu lassen. Dann wäre das ganze Treiberproblem nichtexistent und man könnte seine Hardware einfach benutzen, auch wenn der Hersteller davon nicht mehr existiert oder keinen Bock mehr auf Support hat. Und wer die (geringen) Performanceeinbußen, die dieser Betrieb mit sich bringt, nicht haben will, der kann dann ein reines 64-Bit-System verwenden und muss sich halt nach Treibern umsehen.
>Es wäre in diesen vielen Fällen praktisch gewesen, wenn MS einen dem >Apple-Weg vergleichbaren Migrationspfad gewählt hätte, d.h. >32-Bit-System mit PAE und der Möglichkeit, 64-Bit-Prozesse darunter >laufen zu lassen. Ja klar, damit dann wieder alle auf MS einprügeln können, weil sie Workarounds pflegen, anstatt Nägel mit Köpfen zu machen. Zukunftssichere Lösungen verlangen eben auch den Verzicht auf Kompatibilität, ohne Blutvergießen geht das nun mal nicht ab. Der Umschnitt auf 64-Bit ist bei weitem nicht so gravierend wie der von 16 auf 32-Bit. Die Hersteller hatten nun schon mehr als 3 Jahre Zeit, sich darauf einzustellen. Wenn die es nicht auf die Reihe bekommen, 64-Bit-Treiber bereitzustellen, dann ist das nicht Microsofts Schuld. Und wenns gar nicht anders geht, dann gibts ja immer noch die 32-Bit Varianten der Betriebssysteme.
> Ja klar, damit dann wieder alle auf MS einprügeln können, > weil sie Workarounds pflegen, anstatt Nägel mit Köpfen zu machen. Wenn ich mir ansehe, wie die verschiedenen Systemverzeichnisse von 32-Bit-Windows zu 64-Bit-Windows "portiert" wurden, was bitte anderes als ein sehr übler "Workaround" ist das denn? Was erwartet man in einem Verzeichnis namens "System32"? Außerdem ist man von MS Workarounds gewöhnt, das letzte Mal, daß die einen ziemlich klaren Schnitt gemacht haben, war 1993, mit NT 3.1. Seitdem wurde nur noch daran herumgefrickelt und gebosselt, eine klare Perspektive ist da schon lange nicht mehr zu erkennen. Und der "Sprung" zu 64 Bit passt da ins System. Im übrigen halte ich das bei OS X verfolgte Konzept nicht für einen Workaround - denn es macht, von Devicetreibern abgesehen, keinen Unterschied, ob das System nun mit einem 32-Bit- oder einem 64-Bit-Kern arbeitet. Es gibt auch keine unterschiedlichen Betriebssystemvarianten à la Starter, Home, Business, Enterprise - sondern genau eine. Und ob die mit einem 32-Bit- oder 64-Bit-Kern läuft, kann man notfalls beim Booten des Systemes aussuchen, eine simple Tastenkombination reicht aus. Windows muss man neu installieren.
>Im übrigen halte ich das bei OS X verfolgte Konzept nicht für einen >Workaround Apple selbst offenbar schon. Wenn man sich durch die einschlägigen Mac-Seiten liest, dann ist das nur eine Übergangslösung, weil -wie auch bei Windows- es von 3rd-Party Herstellern noch zu wenig 64-Bit Treiberunterstützung gibt. Bis auf den Kernel selbst läuft per Default schon fast alles auf 64-Bit, einschließlich der Speicherverwaltung. 64-Bit Apps laufen zwar auch im 32Bit-Modus, aber ganz unproblematisch ist das auch nicht. Es gibt bspw. Probleme mit Druckern, die von 64-Bit Apps über 32-Bit Treiber angesprochen werden. Ich habe keine Infos darüber gefunden, wie genau der 32er Kernel mit den 64er Apps kommuniziert. Prinzipiell kann dies aber nur auf Umwegen geschehen, so als wenn man vergleichsweise µC-Ports mittels Schieberegistern erweitert. Es ist nicht möglich, alle Bits auf einen Rutsch zu übertragen, sondern nur seriell. Das MUSS Performance kosten. Bei Standardanwendungen wird man diesen Performance-Verlust natürlich nicht bemerken, dafür ist die aktuelle Hardware zu schnell und idlet sowieso 90% der Rechenzeit vor sich hin. Wie der Unterschied bei 100%-Load Anwendungen (z.B. Videorendering) ausfällt, müßte mal gemessen werden. Bestimmt nicht ohne Grund strebt auch Apple zukünftig die vollständige Umstellung auf 64 Bit an. >Und ob die mit einem 32-Bit- oder 64-Bit-Kern läuft, kann man notfalls >beim Booten des Systemes aussuchen, eine simple Tastenkombination reicht >aus. Ganz so einfach ist das wohl auch nicht. Es funktioniert nur auf Macs mit 64-Bit EFI und auch dort nur bei vollständiger 64-Bit Treiberunterstützung. Zudem hat Apple einige Modelle (verschiedene Macbooks und Mac Mini) trotz technischer Eignung vom 64-Bit Modus ausgesperrt. Aber bestimmt nur aus Sicherheitsgründen und nicht etwa, damit die Apfelfreunde die teureren Pro-Modelle kaufen. Neu installieren muß man nur deswegen nicht, weil beide Kernels parallel auf der Platte liegen. >Es gibt auch keine unterschiedlichen Betriebssystemvarianten à >la Starter, Home, Business, Enterprise - sondern genau eine. Richtig, bei Apple bezahlt der Kunde grundsätzlich die "Ultimate"-Version. >Was erwartet man in einem Verzeichnis namens "System32"? Ganz einfach, Kompatibilität mit 32-Bit-Software, die diesen Pfad hartcodiert enthält und ansonsten nicht mehr lauffähig wäre. Letzteres gäbe sicher mehr Streß als der Schönheitsfehler. >Seitdem wurde nur noch daran herumgefrickelt und gebosselt, eine klare >Perspektive ist da schon lange nicht mehr zu erkennen. Das stimmt so definitiv nicht. Mit Windows 2000 wurde der erste Schritt zu einem sehr stabilen Multitasking-Windows getan, das zudem noch multimedia- und plugnplay-freundlich ausfiel. Mit XP verbesserte sich das nochmals ein gutes Stück. Vor allem die Administrationsmöglichkeiten in großen Netzwerken sind genial und vereinfachen den Admins die Arbeit erheblich (ein Grund, weshalb ich Samba- wieder durch Windowsserver ersetzt habe). Vista war dagegen ein herber Fehltritt, der Sympathien gekostet hat. Mit Windows 7 ist MS aber wieder auf dem richtigen Weg. Vor allem die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit hat sich gegenüber Vista um Längen verbessert.
Also ich finde ja, POSIX ist ne feine Sache. SCNR.
> >Es gibt auch keine unterschiedlichen Betriebssystemvarianten à > >la Starter, Home, Business, Enterprise - sondern genau eine. > Richtig, bei Apple bezahlt der Kunde grundsätzlich die > "Ultimate"-Version. Richtig, er bekommt ein in keiner Weise verkrüppeltes Betriebssystem. Zu einem deutlich anderen Preisgefüge. OS X 10.5 hat 130 EUR gekostet, die "Ultimate-Version" von Windows 7 kostet als "Vollversion" knapp 300 EUR. Selbst die günstigste OEM-Version kostet 150 EUR. (Ich habe hier bewusst nicht den Preis von OS X 10.6 erwähnt, weil der atypisch niedrig ist) Die Serverversionen klaffen erst recht sehr weit auseinander, es gibt genau einen OS X Server, und der kostet 500 EUR. Das Preis- und Variantengefüge von Microsofts Server-Versionen will ich hier gar nicht entwirren, nur soviel: Die MS-Server sind teilweise ganz erheblich teurer, was sogar die Hardwarepreise von Apple relativiert. Daß man OS X legal nur zum Betrieb auf Apple-Hardware erhält, wurde bereits anderswo ad nauseam diskutiert. > Mit Windows 2000 wurde der erste Schritt > zu einem sehr stabilen Multitasking-Windows getan Was heißt hier "der erste Schritt"? Das war immerhin die 5. Ausgabe des ernstgemeinten Windows. Wenn auch merkwürdig numeriert, so kamen davor: 1. NT 3.1 2. NT 3.5 3. NT 3.51 4. NT 4.0 Die waren allesamt ebenfalls ausgesprochen stabile Multitasking-Windows-Versionen, die Neuerung von NT 5.0 ("Windows 2000") war die Anpassung an das WDM-Treibermodell und die Unterstützung von Plug&Play-Geräten an Bussen wie USB oder Firewire.
>Die waren allesamt ebenfalls ausgesprochen stabile >Multitasking-Windows-Versionen, die Neuerung von NT 5.0 ("Windows 2000") >war die Anpassung an das WDM-Treibermodell und die Unterstützung von >Plug&Play-Geräten an Bussen wie USB oder Firewire. Aus eigener Erfahrung mit NT4.0: Um Größenordnungen stabiler als W95/98, aber bei weitem nicht so stabil wie W2K oder XP. Totalabstürze gab es schon gelegentlich, wenn auch nicht täglich, hängende Anwendungen oft genug. Dazu grottenlangsam. W2K baut zwar auf NT auf, war aber weit mehr als eine Schönheitsoperation. Allein schon die Umstellung auf WDM-Treiber brachte erheblichen Performance-Zuwachs und dem Anwender die Möglichkeit, seinen PC universell als Arbeits-, Multimedia- und Spielegerät zu verwenden. Und die Serverversionen bekamen durch Active Directory und Terminaldienste erweiterte Einsatzmöglichkeiten (der Terminalserver unter NT war nicht wirklich zu gebrauchen). >Richtig, er bekommt ein in keiner Weise verkrüppeltes Betriebssystem. Niemand wird gezwungen, die zugunsten des Preises beschnittenen Home-Versionen zu kaufen, außer durch den eigenen Geiz. Wobei die Funktionalität für Home- und Einzelplätze durchaus genügt. >Die MS-Server sind teilweise ganz erheblich >teurer, was sogar die Hardwarepreise von Apple relativiert. Das ist absolut richtig. Die Preise sind sogar exorbitant, sodaß die Anschaffungskosten für Hardware zur Nebensache werden. Aber warum kann MS solche Preise verlangen? Warum schaffen es weder Apple noch Linux, Microsoft nennenswerte Marktanteile abzujagen? Wo bleiben die Killer-Innovationen, die Anwender zum Umstieg veranlassen? Warum läuft auf vielen Macs zusätzlich Windows und auf Linuxen Wine, während man auf fast keinem Windows-Rechner Linux-Emulatoren findet? MacOS läuft ohnehin offiziell nur auf Applehardware, obwohl es dafür keine technischen Gründe (mehr) gibt. Liegt das wirklich nur an Microsofts Quasi-Monopolstellung? Oder ist Windows in Wirklichkeit gar nicht sooo schlecht?
Icke schrieb: > Liegt das wirklich nur an Microsofts Quasi-Monopolstellung? Oder ist > Windows in Wirklichkeit gar nicht sooo schlecht? Nicht nur, aber zu einem großen Teil. Schau dich mal um, wie viele Leute Windows benutzen. Dann frag mal, warum: (a) Die allermeisten Unbedarften benutzen Windows, weil sie noch nie etwas Anderes gesehen haben. Computer = Windows; dass man ein OS auch installieren muss, wissen die garnicht. (b) Viele haben vor Urzeiten mal mit DOS und 3.1 angefangen und waren zu faul, sich umzusehen und/oder umzulernen.(*) (c) Einige werden an Schulen mit MSDNAA zugeschmissen. (d) Viele sind de-facto auf Windows angewiesen, ob sie wollen, oder nicht. (e) Geld. DOS und Win 3.1 etwa waren damals unbestreitbar einfach eine Katastrophe. Es gab leistungsfähigere und besser dokumentierte Konsolen-OS (Unix), und es gab leistungsfähigere graphische Oberflächen. AmigaOS hatte Mitte der 80er schon Konzepte und Möglichkeiten, die Windows zehn Jahre später noch nicht hatte. BluRay ist technisch auch nicht unbedingt besser, als die HDDVD. PS: (*) Ich bin heute auch zu faul, mich nochmal in Windows einzuarbeiten. Wenn ich mit Windows arbeite, scheitere ich meistens kläglich, weil mir viele Werkzeuge fehlen. Ich bin durchaus in der Lage und einsichtig, die Hilfe-Funktionen von Windows in Anspruch zu nehmen (was ich auch recht oft muss), allerdings komme ich selbst dann bei simpelsten Problemen regelmäßig an Grenzen, bei denen ich auf Drittanbieter ausweichen muss, etwa irgendwelche Freeware aus dem Internet etc., oder auf eine Unix-Umgebung.
> Warum läuft auf vielen Macs zusätzlich Windows und auf > Linuxen Wine, während man auf fast keinem Windows-Rechner > Linux-Emulatoren findet? Nicht, weil "Windows gar nicht sooo schlecht ist", sondern weil es manche Anwendungen halt nur als Windows-Version gibt. Was an Monopolstellung und Marktmacht liegt. Die Dir fehlenden Linux-Emulatoren gibt es durchaus, Cygwin ist einer davon.
>Was an Monopolstellung und Marktmacht liegt. Das ist es aber nicht allein. Nehmen wir Linux. Linux selbst kostet nichts und auch Linux-Anwendungen sind zum größten Teil frei erhältlich. Also warum bezahlen Businesskunden Unsummen an MS, anstatt auf Linux umzusteigen? Grund Nr.1, es gibt weder verbindliche Standards, noch übernimmt ein Linuxentwickler irgendwelche Produkthaftung. Der Anwender muß blind darauf vertrauen, daß die Software weiterentwickelt, gepflegt und gefixt wird. Es gibt aber keinerlei Garantie dafür. Deshalb weigern sich auch kommerzielle Softwareanbieter, ihre Produkte auf dieser schwammigen Basis zu entwickeln. Während sie unter Windows allenfalls 2-3 Produktversionen zu unterstützen haben, die aufeinander aufbauen, wissen sie bei Linux nie genau, welches System sie beim potentiellen Kunden erwartet. Es gibt hunderte von Distributionen, die sich teilweise erheblich unterscheiden, man weiß nicht, welche Kernelversion installiert ist oder ob der Kernel verändert wurde, welche Dateisystemstruktur vorliegt und und und. Die meisten Businesskunden verwenden jedoch nicht nur Standardanwendungen, sondern spezielle Software. Wird diese aus o.g. Gründen nicht auf Linux portiert, nützt ihnen der Umstieg auf Linux gar nix. Also Linux für Privatanwender? Die geben sowieso nicht gern Geld für Software aus. Und Ahnung haben sie auch wenig. Wer die erste Hürde geschafft hat, die Auswahl einer geeigneten Distribution, der kann glücklich sein, wenn die Installation ohne Probleme abläuft und seine Hardware vollständig unterstützt wird. Wenn nicht, dann schaffen es vielelicht einige, die Probleme mit Hilfe von Google oder einschlägigen Foren zu lösen. Als nächstes folgt die Suche nach Anwendungen und deren Installation. Sollte es dem User gelingen, das für seine Distri geeignete Paket zu finden, dann muß er nur noch rausfinden, wie es zu entpacken und ggfs. zu kompilieren ist. Sofern die nötigen Bibliotheken vorher schon installiert waren, bekommt er die Software sogar zum Laufen. Wie bei "Takeshis Castle" kurz vorm Finale sind an diesem Punkt von 100 Kandidaten noch eine Handvoll übrig. Vier davon werden alsbald merken, daß sie ihre geliebten Spiele unter Linux nicht zocken können. Und so bleibt am Ende noch einer übrig, der auf der Linuxschiene weiterfährt. Der Rest kehrt zu Windows zurück, notfalls kostenlos mit geklautem Productkey... >Die Dir fehlenden Linux-Emulatoren gibt es durchaus Ich hab ja nicht gesagt, daß es keine gibt, sondern daß man sie nur selten auf Windows-PCs findet. Hab selbst Debian in einer VM laufen, allerdings nur zu Testzwecken.
Wir vergleichen hier gerade unterschiedliche Dinge. Du vergleichst Windows und Linux, ich verglich Windows und OS X. Und die Gründe, statt Windows OS X zu verwenden, sind i.d.R. komplett anders gelegen, als die Gründe, Linux anstelle von Windows zu verwenden. Insgesamt aber ist sowieso jeder Betriebssystemvergleich völlig müßig, wenn man nicht die höchstindividuellen Nutzungsparameter mit hinzuzieht. Ich beispielsweise bin sicherlich nicht der typische Mac-Anwender, ich habe knapp zwei Jahrzehnte Entwicklungserfahrung unter den verschiedensten Windows-Versionen, und arbeite nach wie vor mit Windows als Entwicklungssystem. Linux hat mich bislang nur peripher interessiert, ich betreibe einen linuxbasierenden Festplatten-Sat-Receiver, aber sehr viel mehr mache ich damit nicht.
Icke schrieb: >>Was an Monopolstellung und Marktmacht liegt. > Grund Nr.1, es gibt weder verbindliche Standards, * XHTML/HTML im Internet Explorer * Oder ODF für Office. Warum noch gleich setzt Microsoft in seinem Office Open XML nicht auf SVG und MathML, sondern erfindet dazu zwei eigene Standards? * MIME-Emailverzeichnisse. Warum nochmal den Binärmüll von Outlook? > noch > übernimmt ein Linuxentwickler irgendwelche Produkthaftung. Und, schonmal versucht, irgendeinen Haftungsanspruch gegen Microsoft durchzusetzen? > Der Anwender > muß blind darauf vertrauen, daß die Software weiterentwickelt, gepflegt > und gefixt wird. Es gibt aber keinerlei Garantie dafür. Er hat den Quelltext in der Hand. So laufen ihm z.B. nicht die Treiber für alte Geräte davon. Er ist unabhängig und kann im Notfall selbst anpassen und entwickeln. Wer garantiert dir, dass es ein kommerzielles Programm morgen noch gibt? Ich weiß nicht, wie viele Datenbankschnittstellen von Drittanbietern ich schon weggeworfen hab. > Während sie unter Windows allenfalls > 2-3 Produktversionen zu unterstützen haben, die aufeinander aufbauen, > wissen sie bei Linux nie genau, welches System sie beim potentiellen > Kunden erwartet. Nein, stattdessen entwickelt man für POSIX und erschlägt damit ca. 20 verschiedene Plattformen, von Embedded bis Großrechnercluster. > Es gibt hunderte von Distributionen, die sich teilweise > erheblich unterscheiden, man weiß nicht, welche Kernelversion > installiert ist Für ein Anwenderprogramm ist das auch irrelevant. Für Treiberentwickler nicht, aber die kennen sich damit aus. > oder ob der Kernel verändert wurde, welche > Dateisystemstruktur vorliegt und und und. Seit 1993 Filesystem Hierachie Standard. UNIX hatte sowas schon 1979. Im Manual unter 'hier' zu finden. > Die meisten Businesskunden > verwenden jedoch nicht nur Standardanwendungen, sondern spezielle > Software. Wird diese aus o.g. Gründen nicht auf Linux portiert, nützt > ihnen der Umstieg auf Linux gar nix. Jo. > Sollte es dem User gelingen, das für seine Distri > geeignete Paket zu finden, dann muß er nur noch rausfinden, wie es zu > entpacken und ggfs. zu kompilieren ist. Sofern die nötigen Bibliotheken > vorher schon installiert waren, bekommt er die Software sogar zum > Laufen. Meisten tuts auch apt-get, je nach Distribution. > Wie bei "Takeshis Castle" kurz vorm Finale sind an diesem Punkt > von 100 Kandidaten noch eine Handvoll übrig. Vier davon werden alsbald > merken, daß sie ihre geliebten Spiele unter Linux nicht zocken können. Anno1602 und Age of Empires 1 laufen unter Windows nicht mehr, auch die Explorapedia-Enzyklopädie aus meiner Kindheit (Win95) nicht. Dafür laufen die allesamt in Wine, genauso wie Quartus. Man ist das blöd.
>Wir vergleichen hier gerade unterschiedliche Dinge. >Du vergleichst Windows und Linux, ich verglich Windows und OS X. Ja sorry, mir gings drum, weshalb Windows-Alternativen den Fuß nicht in Tür bekommen. Im Geschäftsbereich wird MacOS wohl hauptsächlich wegen der schlechten Verfügbarkeit von Anwendungen gemieden, kaum ein Hersteller von Branchensoftware bietet Mac-Versionen an. Bei den Privatleuten schrecken vor allem die Preise und das geringe Angebot an Spielen ab. >Insgesamt aber ist sowieso jeder Betriebssystemvergleich völlig müßig, >wenn man nicht die höchstindividuellen Nutzungsparameter mit hinzuzieht. Stimmt. Auch emotionale Komponenten spielen da eine Rolle. Jemand, der auf optische Parameter eingestellt ist, wird mit dem Mac liebäugeln und dort unbestritten excellent bedient. Der experimentelle Typ wird Linux bevorzugen und wer einfach nur mit dem Rechner arbeiten oder spielen will, nimmt halt Windows. Ich habe den praktischen Vergleich mit allen drei Systemen gemacht. Für grundlegende Aufgaben im Office- und Homebereich sind prinzipiell alle gleichermaßen geeignet. Die Unterschiede liegen bei speziellen Anforderungen. Aber auch für mich ergab sich insgesamt kein Grund, von Windows auf ein anderes OS zu wechseln. >Warum noch gleich setzt Microsoft in seinem >Office Open XML nicht auf SVG und MathML, sondern erfindet dazu zwei >eigene Standards? Für eine Softwareschmiede geht es in erster Linie um Standards bzw. Schnittstellen, die über Jahre hinweg garantiert sind. Ob die nun optimal oder für die Allgemeinheit nützlich sind, ist da erstmal sekundär. Microsoft gibt zumindest verbindliche und planbare Zeiträume für den Support vor. Und daß MS von heute auf morgen von der Bildschirmen verschwindet, ist wohl eher unwahrscheinlich. >Und, schonmal versucht, irgendeinen Haftungsanspruch gegen Microsoft >durchzusetzen? Nein. Aber immerhin besteht diese Möglichkeit juristisch. >Seit 1993 Filesystem Hierachie Standard. Ja, aber wird er auch immer eingehalten? Selbst innerhalb derselben Distri liegen bspw. die Config-Dateien oft an verschiedenen Stellen, mal in /etc, mal in Unterordnern von /etc und mal ganz woanders. >Er hat den Quelltext in der Hand. So laufen ihm z.B. nicht die Treiber >für alte Geräte davon. Er ist unabhängig und kann im Notfall selbst >anpassen und entwickeln. Die Programmierer der ersten Stunde können das noch, ja. Heute weiß ein Großteil der Anwendungsentwickler z.B. von Bussen gerade so viel, daß man nur mit gültigem Fahrausweis mitfahren darf und von Interrupts, daß sie nicht immer vor Schwangerschaften schützen. >Meisten tuts auch apt-get, je nach Distribution. Ich liebe apt-get! Aber die meisten können/wollen auf nur setup.exe doppelklicken und sind mit Kommandozeilen hoffnungslos überfordert. >Dafür laufen die allesamt in Wine, genauso wie Quartus. Die Kids von heute geben sich damit wohl kaum zufrieden. Da sind Egoshooter, Sims und sonstiger 3D-Kram gefragt. >Man ist das blöd. Hmm.. ich hab dieses ewige OS-Gezanke auch satt. Aber ich kann einfach nicht die Fresse halten. Also "peace" and out.
Icke schrieb: > Aber ich kann einfach > nicht die Fresse halten. Also "peace" and out. Ich reg mich tagtäglich drüber auf. Peace :-)
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