Hallo, ich möchte mir einen aktiven Einweg Gleichrichter für 1MHz bauen, bin aber mit meinen Bauteilen an die Grenzen gestoßen. Der schnellste Op den ich habe, ist ein LF 357, und diesen habe ich mit UF 4007 Dioden bestückt, aber das Ergebnis sieht schon bei 250 kHz so bescheiden aus, dass ich euch alles andere ersparen möchte... Was benötige ich für Bauteile bei meinem Vorhaben, oder kann ich das Schaltungstechnisch auch anders lösen ??? viele Grüße Michael
Aber laut Datenblatt ist doch der LF355 langsamer, und 1N4148 habe ich versucht, sieht noch viel schlimmer aus... Grüße
Welche Gleichrichterschaltung mit welcher Dimensionierung der passiven Bauteile hast du denn aufgebaut? Deine Schaltung scheint bei negativen Eingangsspannungen zu schwingen. Tut sie das auch dann noch, wenn du eine negative Gleichspannung anlegst, oder klingen die Schwingungen dann irgendwann ab? Das Platinenlayout spielt bei dieser Anwendung auch eine Rolle. Die Anschlussleitungen der Bauteile in der Gegenkopplungsscheife und der Stützkondensatoren sollten sehr kurz sein. Generell sind solche Gleichrichterschaltungen bei höheren Frequenzen nicht so leicht zu beherrschen, da der OpAmp-Ausgang im Nulldurchgang des Eingangssignals um eine oder zwei Diodenspannungen springen muss. Ist der OpAmp zu langsam, enstehen an dieser Stelle Fehler im Ausgangs- signal. Ist er zu schnell, besteht die Gefahr des Schwingens. In deiner Schaltung scheint beides der Fall zu sein. Der LF357 ist im Wesentlichen ein LF355 mit einer kleineren Kapazität für die interne Frequenzkompensation. Er ist zwar, wenn ich das Daten- blatt richtig interpretiere, trotzdem noch für Verstärkung 1 geeignet, dürfte aber deutlich schwingfreudiger sein. Dass die Schaltung mit der UF4007 besser funktioniert als mit der 1N4148, liegt vermutlich daran, dass die höhere Kapazität der UF4007 eine externe Frequenzkompensation für den OpAmp darstellt und somit die Schwingungen etwas reduziert. Ich würde aber trotzdem die 1N4148 nehmen und eine externe Frequenzkompensation ggf. mit einem "richtigen" Kondensator vornehmen, dessen Kapazität genauer definiert und weniger spannungsabhängig ist als die der Diode. Hast du die Schaltung dann irgendwann am Laufen, kannst du überlegen, statt des Kondensators gleich einen langsameren OpAmp-Typ aus der gleichen Serie (also einen LF356 oder LF355) zu nehmen.
Hallo Michael, probier es mal mit dem OP37 und Shottky-Dioden BAT46 oder BAT48. Aber nicht die Bypass-Kondensatoren (Versorgungsspannung) dicht am OP vergessen. Hast du ein Layout und eine geätzte Platine oder Loch/ Streifenraster ? Die Störungen in deinem Plot deuten etwas auf kleine Aufbaufehler der Schaltung. bis dann Gruß Marcus
Ups, da war Yalu X. schon schneller. Noch mal gRU? Marcus
Hallo, danke schon mal für die Antworten. Erstmal sorry, solche Frequenzen sind für mich Neuland, habe sonst mehr mit Audio zu tun. (Natürlich) habe ich die Schaltung bisher nur auf dem Steckbrett.(geht das gar nicht ???) Versorgungsspannung ist +/- 15 V. Ich habe auch schon BAT 41 probiert, die habe ich noch liegen. Der Einganswiderstand ist 10k, die Gegenkopplung ist 22k, ich habe aber auch schon beides mit 10k probiert. grüße Michael
Das ganze kann man auch sehr breitbandig mit Transistoren machen. Der Differenzverstaerker Q1,Q2 stellt von Hause aus 2 gegenphasige Signale an den beiden Kollektoren zu verfuegung. Als Gleichrichtdioden werden hier die beiden Emitterfolger Q3,Q4 benutzt. Am Emitter der beiden steht die gleichgerichtete Spannung zur verfuegung. Q7,Q6 bilden Stromquellen fuer den Betrieb des Differnzverstaerkers und der Ausgangsstufe. Mit Q5 und Poti R9 wird das Ausgangspotential wieder auf Masse verschoben. Zur dimensionierung gilt: R1 = R2 = 2* (R3) Bei entsprechend breitbandiger Auslegung der Stufe geht die Schaltung in den MHz Bereich. Gruss Helmi
Hallo nochmal, Ich habe mal versucht mit verschiedenen Kondensatoren eine Frequenzkompensation zu bauen, aber leider ohne Erfolg. Der LF357 macht hat aber schon bei geringen Frequenzen viel "Gerippel". Ich habe dann noch verschiedene andere OPV`s aus meinem Sortiement ausprobiert, wie zB. 4558 NE5532 TL072 TL082 TL062 .... diese Verhalten sich alle ruhig, nur dass die irgendwann natürlich die Frequenz nicht mehr schaffen, und von der Verstärkung in den Keller gehen. In den nächsten Tagen bekomme ich ein par OP37, und werde die mal testen. Wenn das auch nicht gehen sollte, probiere ich mal die Transistorschaltung von Helmi, welche für mich auf den ersten Blick aber aussieht wie ein Zweiweggleichrichter, oder liege ich da falsch?? Wenn noch jemand eine Idee hat, ich freue mich über jede Anregung, viele Grüße Michael
Michael Korte schrieb: > welche für mich auf den ersten Blick aber > aussieht wie ein Zweiweggleichrichter Die sieht nicht nur so aus, das ist ein Zweiweggleichrichter.
> Einweg Gleichrichter für 1MHz bauen, So schlecht sieht das gleichgerichtete Signal nicht mal aus, nur deine Nullinie schwingt. Das wird zum Teil am Steckbrett liegen. Das Problem aller dieser Gleichrichter: Wenn im abgeschnittenen negativen Zweig der OpAmp in Sättigung, also Vollausschlag geht, ist der Anfang der Halbwelle beschnitten. Such also eine Schaltung, bei der der OpAmp nicht sättigt. Ansonsten gilt bei allen hohen Frequenzen (wie hier den 1MHz): Man braucht schnon schnelle OpAmps, und für die gutes Platinenlayout, um das Signal sauber zu übertragen. Die Diode ist schnell genug, selbst eine 1N4148 täte es, aber Schaltungen bei denen ein Komparator den Nulldurchgang erkennt und einen FET schaltet der das Eingangssignal dann kurzschlisst, sind schneller, weil bei denen gar kein OpAmp im Signalweg liegt. Wahlweise kann man einen OpAmp mit dem Komparatorsignal auch zwischen invertiert/nicht-invertiert schalten, dann hat man einen Vollweggleichrichter.
Da ist dann schnell mal fertig mit OpAmps. Ich empfehle einen LTC5505 oder aehnlich, der beginnt offiziell erst bei 300MHz, inoffiziell aber schon sehr viel tiefer, was auch immer der Koppelkondensator bringt. Ich wuerd einen 10uF Keramik nehmen und dann geht der auf unter 1MHz runter.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.