Hallo, Ich habe eine Frage bezüglich dem Miller-Effekt in Basisschaltungen. In Literatur und Internet habe ich bisher nichts passendes dazu gefunden, deswegen frage ich mal hier. In einem Transistor in Basisschaltung gibt es parasitäre Kapazitäten, nämlich 3 Stück - zwischen BE, BC und CE. Hier die erste Frage: Wird die Eingangsspannung geändert, fällt diese zum größten Teil am Vorwiderstand zum Emitter ab, allerdings nicht ganz. Diese kleine Potentialänderung am Emitter hat eine größere Stromänderung zwischen Basis-Emitter zur Folge. (Richtig?) Bin ich jetzt im hochfrequenten Bereich, spielen die parasitären Kapazitäten eine Rolle, da sie im schlechtesten Fall gegenkoppeln können. Schicke ich z.B. eine negative Eingangsspannung Richtung Emitter, kann ein größerer Strom durch den Transistor fließen. Dies hat aber auch eine negative Spannungsänderung am Ausgang zur Folge, weil über R_L mehr Spannung abfällt. Jetzt zur einer Frage: Warum "stört" die Kapazität zwischen Kollektor und Basis nicht? Und warum stören die anderen Kapazitäten auch nicht? Meistens ist diese Frage viel zu schnell abgehandelt - ich würde es aber gerne genauer wissen. Vielleicht stehe ich auch nur auf der Leitung. Und noch eine Frage zur Basisschaltung: Warum ist die Basisschaltung stromgegengekoppelt? Danke schonmal.
Andreas schrieb: > Jetzt zur einer Frage: Warum "stört" die Kapazität zwischen Kollektor > > und Basis nicht? Bei der Basisschaltung tritt der Miller-Effekt nicht auf. Bei der Emitterschaltung ist die Basis der Eingang und der Kollektor der Ausgang. Zwischen beiden hast du 180 Grad Phasenverschiebung. An der Basis-Kollektorkapazität steht jetzt die um die Spannungsverstärkung höhere Spannung an. Das kann man am Eingang jetzt so sehen das diese Kapazität um die Spannungsverstärkung grösser ist. Bei der Basisschaltung ist die Basis aber Wechselspannungmässig geerdet. So liegt also die Emitter-Basis Kapazität wie auch die Basis-Kollektor Kapazität einseitig an Masse. Dein Generator am Eingang sieht damit nur die einfache Basis-Emitter Kapazität und nicht wie bei der Emitterschaltung die um die Spannungsverstärkung grössere Kapazität. Auch im Ausgangkreis hast du nur die einfache Kollektor-Basiskapazität liegen. So kommen bei der Basis-Schaltung nur die einfache Kapazitäten zu tragen. Gruss Helmi
...kurz weil eine Basisschaltung am Eingang wesentlich niederohmiger ist, fällt die Kapazität weniger ins Gewicht.
Ok, also Millereffekt, weil 180 Grad Phasenverschiebung -> Q=C*U, I=dU/dt*C, der Strom, der zurückgekoppelt wird hängt also von der Spannungsänderung nach der Zeit ab -> damit erhalt ich dann wegen der Verstärkung eine |vu+1|-fache Eingangskapazität. Und das ist relativ blöd für Verstärkerschaltungen im HF-Bereich, weil dieser Strom zurückgekoppelt wird und somit mein Eingangssignal und damit das Ausgangssignal verfälscht. Bei der Basisschaltung habe ich noch Probleme mit der Begründung wechselspannungsmäßig an Masse. Klar ist, dass die Basis an Masse liegt, aber nach I=dU/dt*C ist doch egal, ob die Basis nun an Masse liegt, oder nicht? Der Strom würde doch trotzdem bei hohen Frequenzen den Weg über die Kapazität nehmen. oszi40 meint der Eingangswiderstand sei klein - das macht für mich mehr Sinn, weil bei einem kleinen Eingangswiderstand die Kapazität nicht so stark ins Gewicht fällt (Komplexer Widerstand r_BE||C_BE). Zwischen Basis und Kollektor ist der Widerstand nun aber groß, die Kapazität existiert, aber der Miller-Effekt tritt nicht auf. Die Ausgangsspannung ändert sich mit der Frequenz der Eingangsspannung, ein Strom fließt somit über die Basis-Kollektor-Kapazität ab. Mir ist noch nicht ganz klar, warum das nicht so viel ausmacht, wie bei der Emitterschaltung (außer Phasendrehung, aber die Kapazität sollte zumindest um die Spannungsverstärkung angehoben sein). Danke schonmal und sorry, falls ihr das schon geschrieben habt - ich habs nicht ganz kapiert. Gruß Andreas.
Andreas schrieb: > Bei der Basisschaltung habe ich noch Probleme mit der Begründung > > wechselspannungsmäßig an Masse. Die Basis ist bei der Basisschaltung die Bezugsgrösse. Auch wenn die über einen Spannungsteiler in einer realen Schaltung nicht direkt auf Masse liegt. In einer realen Schaltung ist dafür ein Kondensator von der Basis nach Masse zu schalten. > oszi40 meint der Eingangswiderstand sei klein Das ist so auch richtig. Du must aber auch den Innenwiderstand der Quelle mit berücksichtigen. Uein ----- Rg -------+----+--- Emitter | | CEB re | | GND GND > Zwischen Basis und Kollektor ist der Widerstand nun aber groß, die > Kapazität existiert, aber der Miller-Effekt tritt nicht auf. > ein Strom fließt somit über die Basis-Kollektor-Kapazität ab. Parallel zu inneren Kollektorwiderstand hast du aber noch deinen äusseren Kollektorwiderstand. Und der bestimmt mit der Kollektor-Basis Kapazität die Grenzfrequenz deines Ausgangskreises. >aber die Kapazität sollte >zumindest um die Spannungsverstärkung angehoben sein Die Ausgangkapazität nicht die bleibt wie sie ist. Gruss Helmi
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